Was mir bei allen bisherigen Antworten fehlt:
BartS hat geschrieben:
Lange Zeit hatte ich geglaubt, dass mein aller erster gemeinsamer Nachmittag allein mit einer Frau auch sowas wie ein Date war. Ich bin damals frisch von der Uni in eine fremde Stadt inklusive fremde Umgebung gezogen. Eine Chatbekannte bot mir an, meine private Reiseleiterin zu spielen und mir die neue Gegend zu zeigen. Wir machten an dem Nachmittag im Grunde das, was man beim ganz normalen Date auch tut. Wir besuchten Orte, gingen essen, unterhielten uns über alle möglichen Themen, die uns durch den Kopf gingen, sprachen über gemeinsame Bekannte, lachten und hörten uns gegenseitig zu (und nebenbei war es mir aufgrund von Hitze und einem Radler zwischenzeitlich hundeelend), kurzum wir lernten uns näher kennen. Und trotzdem war es kein Date (aus ihrer Sicht). Sie hatte schon einen Freund und ihre Teilnahme am Chat und an dem Treffen sollte nicht dazu dienen, einen neuen Partner zu finden. Sie hat es zwar nie so gesagt, aber aus den ganzen Umständen und den späteren Treffen mit ihr, konnte ich das daraus ableiten. Und trotzdem!!! Ich glaube dass sie dieses Treffen=Nicht-Date dazu nutzte, ob bewusst oder unbewusst, meine Beziehungstauglichkeit und Kompatibilität zu testen.
Mag sein, dass sich diese Frau durchaus mit dir getroffen hat, um abzuchecken, ob du ein Beziehungspartner für sie sein könntest. Wer weiß das schon?
Angenommen, es war wirklich so: Wenn es aus irgendeinem Grund ihrer Meinung nach beim Treffen nicht gepasst hat, dann wird sie später auf die Frage "Ist es ein Date gewesen?" automatisch mit Nein antworten - auch wenn sie es im Vorfeld durchaus als ein solches gesehen hat.
Denn sonst würde sie zugeben, dass sie sich bei dir Hoffnungen gemacht hat und du es auf irgendeine Weise verkackt hast (Ansichten, Aussehen, Kommunikationsweise). So etwas auch nur anzudeuten kommt aber nicht gut, wenn man diese Person weiterhin als Freund oder Bekannter behalten will. Und wenn das, was einem nicht gefallen hat, ohnehin nicht geändert werden kann, tut man einen Deibel darum, das irgendwie zu erwähnen. Denn damit würde man den anderen brüskieren.
Und wenn man damals bei dem Treffen mit dem Gedanken gespielt hat, den Partner, mit dem man in einer festen Beziehung lebt, abzuschießen / zu betrügen und es ist letztlich doch nichts daraus geworden, dann erwähnt man solche Beweggründe bei einer späteren Nachfrage natürlich nicht.
Da deutet man lieber im Nachhinein - aus Gründen der Verbindlichkeit - die Intention des Treffens um.
Das ist etwas, was mir in dieser Community häufig auffällt: Es wird gefragt, was ein Wort
eigentlich und
ursprünglich bedeutet, anstatt dass man sieht, dass es
je nach Situation etwas anderes heißen kann bzw. umdefiniert wird.