Das ist für mich ungemein wichtig. Wenn ich solche Gespräche nicht von Zeit zu Zeit hätte, wäre ich schon längst völlig irre geworden. Mit einigen Freundinnen komme ich wunderbar auf diese Ebene. Allerdings müssen die Umstände dafür stimmen: Man darf nur zu zweit sein. Wenn ich mich mit A oder mit B treffe, kann es zu solchen Gesprächen kommen. Bei einem gemeinsamen Treffen mit A und B geht's aber nicht. Außerdem darf niemand Zeitdruck haben.Strange Lady hat geschrieben:klecks hat geschrieben:Das ist gar nicht so einfach. Aber ich weiß genau, was ich meine. Immerhin. Es ist das Gefühl, dass dich jemand etwas fragt, ganz offen. Und dann deiner Antwort zuhört. Und nicht gleich Zensuren verteilt, sondern die Antwort wahrnimmt und sich merkt. Weil er dich halt nach und nach besser kennenlernen will. Und dann vielleicht was Passendes von sich dazu erzählt.
Es gibt einfach eine Art, sich zu unterhalten, bei der Nähe entsteht.
Genau. Die Intimität entsteht durch Präsenz, achtsames Zuhören und aufrichtiges Interesse, Authentizität, Resonanz ohne nach dem Mund zu reden, Reflektiertheit, emotionales Bei-sich-sein ... sowas erlebe ich ganz selten, aber dann doch nicht so selten, dass ich davon ausgehen muss, dass es überhöhte Erwartungen sind.
Am schönsten sind jene Gespräche, die "fließen". Niemand muss sich um Übergänge kümmern oder Themen setzen. Man denkt also nicht über das Gespräch selbst nach. Es passiert einfach. Man kommt vom einen aufs andere, dreht ein paar Schleifen, greift einen vorherigen Punkt wieder auf, hat sowohl tiefsinniges als auch albernes gestreift und merkt gar nicht, wieviel Zeit vergangen ist.
Mein Problem: Mit meinem OdB klappen solche Gespräche wunderbar. Ich verhalte mich dann aber nicht anders als mit Freundinnen, wenn ich mit ihnen solche Gespräche führe. Ab einem gewissen Punkt sind solche Gespräche also auch kontraproduktiv. Das betrifft also womöglich auch die "Datesituation", die weiter oben diskutiert wurde?