Ich habe nichts zu bieten?

[fidelchen]

Mal im Mega-Stress geschrieben, weil es mir einfach unter den Nägeln brennt.

Ich kenne den TE nicht, daher schreibe ich nur von mir. Für Jahre habe ich meine Unzulänglichkeiten im sozialen Bereich dadurch kompensieren wollen, dass ich mich für etwas "Anderes" hielt, etwas Erlesenes, Außergewöhnliches, nicht Kompatibles. Besonderer Musikgeschmack, besondere Fähigkeiten, besondere Lebensweise, besondere Denkweise. Smalltalk schien mir banal bis belastend, meine Mitmenschen waren nur biologisch zugehörig und ich wähnte mich in meiner selbst erdachten Elite.
Nun könnte man denken, dass dies mit einem gestärkten Selbstbewusstsein einher ging, dies ist jedoch ein Trugschluss. Dieses "Selbstbewusstsein" war synthetisiert, nicht organisch, war kein Feedback von Mitmenschen und brachte keinen positiven Effekt.
Im Endeffekt waren es verschenkte Jahre. Immer weiter von sozialen Kontakten entfernt (dabei waren sie es doch, die ich brauchte), verbunden mit einem Weltbild, welches mich immer weiter in meine Introvertiertheit versenkte. Vielleicht wird jemand anders in dieser Seifenblase glücklich, mich brachte es an die Grenzen meiner Existenz.

Stimme ich zu, wobei es kein Selbstbewusstsein ist, sondern eine Art der Psyche sich alles zurechtzureden. Eine Art Selbstschutz. Selbstbewusstsein welches von Innen und nicht von Außen getragen wird ist nämlich keine "Arroganz" die durch solches Denken vorhanden ist.

[Lion]

Und ich erhoffte mir davon, andere ABs persönlich kennenzulernen und mich mit ihnen auszutauschen.

Wofür das?

Und: Du erhoffst Dir das, und jeden Anknüpfpunkt, den Dir andere bieten, erstickst Du wie mit einem ABC-Feuerlöscher eine kleine Kerzenflamme.

Willst Du so bleiben, wie Du bist oder willst Du noch was anderes?

[e-schredder]

@ Le Chiffre Zéro: Bei aller Kritik, ich finde viele deiner Ansichten, mit denen du dich abgrenzt, durchaus sehr vernünftig, auch wenn sie selten geteilt werden. Ich habe ein paar Exzentriker deiner Sorte im Bekanntenkreis und komme mit denen gut klar, weil ich selbst (meistens) ein recht sachlicher Mensch bin.

Beim Umgang mit anderen Menschen, insbesondere Frauen, kommt es aber weniger darauf an, was du denkst und sagst, sondern "wie" und die damit ausgelösten Emotionen. Ob man das Gleiche "trocken", "aggressiv", oder "humorvoll" (alles ist "hahahaha"), ... oder unsicher, vorsichtig formulierend ausdrückt oder dominant in die Welt hinauspoltert, wird das Gleiche völlig anders, extrem negativ bis extrem positiv, aufgenommen. (Ich nehme gern als Extrembeispiel Politiker, die nur verbale Fäkalien absondern, die dabei frech grinsen und immerzu wiedergewählt werden.)

Ob es mit dir und Frauen jemals was wird, bezweifle ich. Aber sogar zu Männern, mit denen es Übereinstimmung geben könnte, brichst du den Kontakt frühzeitig ab, noch bevor ihr nach gemeinsamen Gesprächsthemen gesucht habt.

Wie wäre es, wenn du dir ein paar Gesprächsformen aneignen würdest, damit du dich schlicht und einfach "unauffällig" unter Mitmenschen mischen kannst?

[The Poet]

Mir fiele nur herzlich wenig ein. Noch dazu wüßte ich nichts an mir, was positiv bewertbar wäre und nicht gleich mit einer "Kehrseite der Medaille" käme, also gleich wieder seine eigenen Nachteile nach sich ziehen würde oder von vornherein ambivalent wäre. Selbst wenn nicht, wären die Punkte marginal und irrelevant.

Andererseits, wenn ich hier wie einige andere in diesem Thread Negativpunkte an mir auflisten würde, käme dabei eine derartig lange Liste heraus, daß wirklich niemand hier sie lesen würde.

Ich hab jetzt nicht die letzten 7 Seiten gelesen, nur ein bisschen überflogen, aber für das folgende ist das wahrscheinlich auch vollkommen irrelevant:
Denn es geht um die positiven Punkte. Und einen positiven Punkt hab ich schon mal gefunden - du hast witzige Einfälle beim Zitate-Spiel - z.B.:

"Vergiß den Ring! Der Ring ist Tinnef! Ich habe ihn aus einem Kaugummiautomaten!"
Gandalf der Weiße

"Da haben wir den Salat."
Alfred Biolek

Gegen Humor hat ja glaub ich niemand was (außer er ist religiöser Extremist, und mit denen will sowieso niemand was zu tun haben*) ), oder andersrum formuliert: Frauen mögen Humor, hab ich mir erzählen lassen. Ach was, Menschen mögen Humor. Sofern du deinen Humor in deine Alltagswelt / RL-Gespräche übertragen kannst (falls nicht bereits geschehen), hast du also eine Menge Spaß mit anderen Menschen, den du jetzt nicht hast
Und selbst wenn nicht - Humor (ver)hilft einem selbst (zu mehr Lockerheit), zumindest bei mir war und ist das so. Mein Lebensretter vor eineinhalb Jahren war ein kommunistisches, freches und witziges Känguru, aber das kennst du ja wahrscheinlich sogar schon, wenn du bei dem Zitate-Spiel mitgemacht hast .
(Du kannst diesen Punkt übrigens gerne als "marginal" abtun, wenn du dich damit besser fühlst. Ich mach hier niemandem Vorschriften, was er wovon zu halten hat. Bin ja kein Extremist. )

*) Außer die anderen religiösen Extremisten natürlich... also die der gleichen Splittergruppe. Wenn sie nicht der gleichen Splittergruppe angehören, so wollen sie sich glaube ich gegenseitig in die Luft sprengen. Also auch was mit Splittern, allerdings mit deutlich mehr Blut und deutlich weniger Liebe.