Um mal etwas kreuz und quer zu antworten...
Finchen hat geschrieben:Ich lese da nämlich durchaus eine ganze Menge Bemühen auch von ihrer Seite aus heraus: Sie formuliert lange an ihren Mails, sie bemüht sich um Kommunikation, wie sie meint, dass sie sein soll... Das ist erstmal gut. Denn dass sie sich anstrengt, zeigt, dass es ihr was bedeuted. Nur wäre es allerdings wichtig, dass das Ganze etwas entspannter, etwas weniger angestrengt wird. Und das heißt: Du akzeptierst ihre Eigenarten. Und vermittelst ihr Deine Akzeptanz. Du hörst auf, von ihr zu erwarten, dass sie Deine Bemühungen im Briefschreibestil kopiert, und nimmst sie und ihren Schreibstil stattdessen an, so wie sie sind. Glaubst an ihren guten Willen, statt "Finde den Fehler!" zu spielen. Und wenn Du merkst, dass sie sich um regelgerechte Kommunikation bemüht, dann sag sowas wie "Du darfst jetzt aber gerne auch... (was auch immer sie *eigentlich* gemacht hätte: Zehn Minuten gar nichts sagen, nur auf ihren Teller gucken, über Mathematik reden etc.), wenn Du Dich damit wohler fühlst." So, dass sie merkt, dass sie nichts vergeigen kann und angenommen wird, auch wenn sie sich schräg aufführt.
Auf jeden Fall bemüht sie sich sehr, ja – das merke ich ganz eindeutig. Und dass sie unemotional und manchmal ziemlich spät antwortet, soll kein Vorwurf an sie sein – ich wette, Vorwürfe macht sie sich selbst genug – sondern ich sehe es als Symptom, dass sie es noch nicht schafft, mir emotional zu vertrauen. (In der Sache vertraut sie mir fast mehr, als es mir lieb ist – als ich ihr mit ihrem Computer geholfen habe, hat sie mir das komplette Backup ihres Benutzerverzeichnisses überlassen.
)
Ihr Akzeptanz zu vermitteln ist tatsächlich mein oberstes Ziel, denn dass man sich gegenseitig akzeptiert fühlt, sehe ich als Grundvoraussetzung. Manchmal klingen ihre E-Mails so, als ob sie es eigentlich noch nicht richtig glauben kann, dass ich mich überhaupt mit ihr treffen will.
Was die Kommunikation angeht – ja, auf den Teller gucken und über Mathematik reden können wir beide sehr gut.
Enttäuschend ist es aber trotzdem, und sie erhofft sich von einem Treffen mit mir auch bestimmt mehr als das.
Die Idee, wenn ich sie zu mir nach Hause einlade, ist durchaus die, dass wir dann eben komplett unter uns sind und jegliche Vorstellungen, wie man dieses oder jenes zu tun hat, außen vor lassen.