ABChancenlos hat geschrieben:Ja sicher, das ist mir schon aufgefallen, dass das hier (also von EUCH) so wahrgenommen wird.
Hast du schon mal nachgefragt, wie das bei deinen Echt-Begegnuingen ankommt? Oder interpretierst du nur aus ihrer Reaktion, dass sie das angenehm finden?
Immerhin wird über sowas im Alltag eher selten mit mehr oder weniger Fremden so detailliert diskutiert.
ABChancenlos hat geschrieben:Oder hast du die Erfahrung gemacht, dass deine Methode dich zu nennenswerten Erfolgen geführt hat?
Ja natürlich. Im Selbstverteidigungs-Thread schrieb ich ja bereits davon, welche Wirkung (mein[!!]) Nachfragen hat, und in allen anderen Begegnungen die ich(!!) so habe, wirkt das ganz genauso verbindungs- und beziehungsfördernd.
Schön, wenn das deine Erfahrung ist. Ich bin gespannt, wann sich daraus eine knisternde Flirtsituation entwickelt.
Ich denke nämlich, dass du genau die damit verhinderst. Das sagt nichts gegen deine Erfahrung, dass du so im Alltag fein zurechtkommst. Dein Vorgehen hat, da es soviele Nuancen wegen "Missverständnisgefahr" ausklammert, nur halt auch Grenzen. Es ist damit nicht falsch. Nur zu schmal. Für manche Situationen sehr hilfreich, in anderen versperrt es die Tür zu weiterer Entwicklung.
ABChancenlos hat geschrieben:Und eben aus diesem Grund kann ich mir eure Einschätzung, Nachfragen könne möglicherweise als penetrant (und damit ja als beziehungsverhütend bzw beziehungszerstörend) rüberkommen, so und NUR so erklären, dass IHR eben solche Erfahrungen gemacht habt.
Und DIES wiederum kann ihc mir halt nur so erklären, dass IHR dieses Nachfragen eben irgendwie unangenehm macht. Denn selbst die Wort-für-Wort-Formulierungsvorlagen, die ich oben angegeben habe (und die u.a ja schon deshalb ziemlich "nicht-konfrontierend" sind, weil sie z.B. ganz bewusst keine potentiell anklagend wirkenden "warum"- und "wieso"-Fragewörter enthalten), können natürlich je nach Körpersprache und Stimmtonalität trotzdem als neugierig-ausfragend oder als verhörmäßig rüberkommen.
Mehrdeutigkeit öffnet natürlich die Chance für potentielle Konflikte. Wie eben auch zu potentiellem "Verstehen"
Penetrant an deiner Methode wirkt, dass du in Situationen, die Mehrdeutigkeit erfordern, diese nicht zulässt.
ABChancenlos hat geschrieben:Und genau DAS ist eben das einzige, wie ich mir eure Nachfrag-Erfahrungen und damit eure hier geposteten Einschätzungen erklären kann...
Es gibt alternative Erklärungen.
ABChancenlos hat geschrieben:
Klarheit zum falschen Zeitpunkt ist abtörnend.
Eine klare Absage kann penetrante, aggressive Reaktionen hervorrufen.
Darum versuchen es die meisten unterschwelliger und setzen auf den die emotionale Wahrnehmung und den interpretierenden Verstand des Gegenübers. Im Grunde ist diese Mehrdeutigkeit ein Hinweis menschlichen Respekts.
Schon mal an diese Variante gedacht?
Keine Ahnung, ist aber ja eh nicht Thema hier. Denn hier gehts ja darum, dass ein Gesprächspartner A etwas sagt oder tut, und ein Gesprächspartner B sich jetzt seinen Reim darauf macht und sich diesem Reim entsprechend verhält.
Und nun wird hier diskutiert, wer wie dazu steht - und da gibts eben 2 Fraktionen: die einen die sagen, "es ist ok wenn Gesprächspartner B sich diesem Reim, den er sich gemacht hat, entsprechend verhält" und die anderen die sagen "Gesprächspartner B sollte sich nicht einfach diesem Reim, den er sich darauf gemacht hat, entsprechend verhalten, sondern ZUERST nachfragen ob das, was er
denkt das Gesprächspartner A zum Ausdruck bringen wollte, auch das ist, was Gesprächspartner A
tatsächlich hatte zum Ausdruck bringen wollen"
DAS ist, worum es hier geht, und deshalb würd ich auch gern thematisch dabei bleiben.
Ich sehe das Thema ganz anders. Siehe Threadtitel. Es geht um mehrdeutige Indizien, an denen SIE merken soll, dass ER nichts von ihr will. Es geht nicht nur um "Reim auf eine Aussage machen".
Es geht um potentielle Annäherungsituationen, bzw. ihre Verhinderung im Ansatz. Wobei ER ihr näherkommen will, und SIE auf interpretationsfähige Weise ausdrückt: Bleib weg. Weiter ging es dann um die engegengesetze Situation: Sie signalisiert mehrdeutig, dass mehr gehen könnte. Weil das oft ganz genauso läuft.
Du hast nun vorgeschlagen, dass ER doch direkt nachzufragen solle. Und die meisten finden, dass das in dieser Situation der finale Rettungsschuss wäre, weil es die Mehrdeutigkeit und damit die Optionen abwürgt. Optionen auf Annäherung, oder auf "leise" Distanzierung. Die Option, sich auch ohne klare Worte zu verstehen. (Was immer ein recht schönes bis beglückendes Erlebnis ist, möchte ich aus meiner Erfhrung hinzufügen.)
Das beinhaltet die Option, dass es nicht klappt.
Je nach Lage der Dinge ist Mehrdeutigkeit und Interpretationsmöglichkeit, ja sogar gegensätzliche Interprationsmöglichkeiten, ein Aktivposten.
Schön, dass wir mal drüber geredet haben!
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