@ABChanchenlos
ABChancenlos hat geschrieben:letztendlich muss ich, wenn ich da mal n kritisches Fazit ziehe, eingestehen, dass ich noch immer derselbe unorgansierte, unsichere Kommunikationstölpel mit Siebgedächtnis bin, der ich anno 2002 war.
Immerhin bist du auch ein wortgewandter, selbstironischer, witziger Schreiber/Forumulierer. Das ist jedenfalls eine erfrischende (wenn auch melancholische) Selbsteinschätzung.
ABChancenlos hat geschrieben:habe mir angewöhnt, immer nach KONKRETEN Resultaten zu fragen, die jemand aufgrund der neuen Informationen denn nun in der Praxis tatsächlich erreicht hat.
Das ist natürlich ein sehr
pragmatischer Ansatz (den ich - im Grunde - verstehen kann). Ich habe auch schon einige Motivationsbücher gelesen - und mein Leben hat sich (ehrlich gesagt) nicht besonders stark verändert. Jetzt könnte man zu dem Schluss kommen, dass Motivationsbücher -
an sich - bescheuert und nutzlos sind. Es gibt aber drei Gründe, weshalb ich solche Bücher (so sie denn inhaltlich gut sind) trotzdem für sinnvoll halte - und gerne lese:
Erstens: Wenn ich kategorisch ausschließen würde, dass mir ein Buch helfen kann, würde ich (implizit) auch ausschließen, dass mir
überhaupt irgendwer helfen kann. Denn ein Buch ist nur die in Buchstaben gegossene Rede einer anderen Person. Und ich glaube - ganz natürlich und selbstverständlich - dass mir bestimmte, geeignete Personen nützliche Tipps uns Einsichten vermitteln können. So funktioniert das Lernen nun mal (auch). Wenn ich prinzipiell ausschlösse, dass auch ein
Buch mir helfen kann, bräuchte ich auch niemandem mehr zuzuhören. Und das hieße, dass ich vollends resigniere.
Zweitens: Motivationsbücher geben mir ein gutes
Gefühl. Das merke ich ja gerade wieder bei "Spielprinzip". Es
fühlt sich (für mich jedenfalls) gut
an, bestimmte Zusammenhänge (und ihre Unsinnigkeit) verstanden zu haben. So habe ich immerhin den emotionalen, affektiven Eindruck, verstandesmäßig über den Dingen zu stehen. Die Dinge laufen noch immer eher schlecht als gut, stimmt! Aber: Auch wenn sich - objektiv - wenige Umstände verbessert haben, ist es mir viel wert, dass ich - subjektiv - besser mit den Stagnationen und Rückschlägen umgehen kann. Das ist - aus pragmatischer Sicht - vielleicht ein blöder Standpunkt. Aus psychologischer Sicht aber nicht.
Drittens: Ich habe oben geschrieben, dass sich mein Leben "nicht besonders stark" verändert hat, seit ich solche Bücher lese. Und das stimmt. Es hat sich nicht besonders stark verändert; aber es hat sich ein bisschen verändert. Neulich habe ich morgens Brötchen geholt; und bei unserer Bäckerfiliale arbeitet eine sehr hübsche blonde Aushilfe. Ich habe mir - bevor ich an der Reihe war - vorgenommen, noch mindestens einen Satz zu sagen, der nix mit meiner Bestellung (oder Backwaren) zu tun hat. Ich habe mich an das Buch "Feel the Fear and do it Anyway" erinnert. Und ich habe
tatsächlich 2-3 Sätze übers Wetter und den Straßenverkehr mit der Aushilfe gewechselt. Das verbuche ich als kleinen Triumph (auch wenn es einigen vielleicht lächerlich vorkommt). Liegt das daran, dass ich ein Buch gelesen habe? Ich weiß es nicht. Vielleicht hätte ich diesen Punkt auch ohne Lektüre erreicht. Aber ich setze den Erfolg jetzt in den
Zusammenhang zum gelesenen Buch - und fühle mich zusätzlich motiviert. Ich glaube fest, dass alles, was ich tue meine Entwicklung beeinflusst. Und dazu gehören auch Bücher.
Ich hoffe, ich konnte einigermaßen verständlich machen, warum ich motivierende Bücher gerne lese. Und um auf das Thema dieses Threads zurückzukommen: "Spielprinzip" erfüllt - für mich - alle Ansprüche, die ich an ein brauchbares Motivationsbuch stelle.
Und falls ich doch konkrete Erfolge zu verbuchen haben sollte, werde ich Bescheid sagen!