Interview mit Psychologen über die "Vernunftehe"
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Interview mit Psychologen über die "Vernunftehe"
Das Interview aus der Zeit ist über 10 Jahre alt. Robert Epstein ist Psychologe und hat ein Experiment gestartet, mit einer ihm unbekannten Frau, als Paar zu leben. Okay, es hat erst beim zweiten Mal funktioniert (Stand 2005). "...zutiefst davon überzeugt, dass Menschen lernen können, sich zu lieben." ist eine Aussage aus dem Interview. Zu der arrangierten Ehe in Indien sagt er "Ich würde nie die arrangierte Heirat propagieren, aber ich glaube, wir können von diesen Ehen lernen. Da kommen Menschen als Fremde zusammen, ohne romantische Liebe. Eine indische Studie hat gezeigt, dass die Liebe in diesen Ehen die Liebe in Liebesheiraten ab dem fünften Jahr übertrifft. In arrangierten Ehen wird die Liebe stärker, in Liebesheiraten wird sie kleiner. "
http://www.zeit.de/2005/07/Interview/komplettansicht
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"Liebe ist, dass man sich so lange gehen lässt, bis man nicht mehr gehen kann."
(Hazel Brugger)
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Re: Interview mit Psychologen über die "Vernunftehe"
Ich wüsste ja gern mal, warum sich dieser Hr. Epstein so gern für diese Versuche "opfert".
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Re: Interview mit Psychologen über die "Vernunftehe"
Ach, Du denkst wohl, dass nur die Frauen in diesem Experimenten die Opfer zu tragen haben. Auch wenn da von Vernunftehe die Rede ist und eine Beziehung ohne Verliebtheitsgefühle, beruht das Ganze immer noch auf Freiwilligkeit.klecks hat geschrieben:Ich wüsste ja gern mal, warum sich dieser Hr. Epstein so gern für diese Versuche "opfert".
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Re: Interview mit Psychologen über die "Vernunftehe"
Nein, ich frage mich, warum ein studierter Psychologe zu solchen mit der Öffentlichkeit verknüpften Selbstversuchen bereit ist, die doch auf sein Leben einen enormen Einfluss haben.
Weltverbesserungswünsche? Sendungsbewusstsein? (Wer sendet ihn wozu?) - Zu faul, sich auf anderem Weg eine Frau zu suchen? Eine geniale Art, Geld zu verdienen UND eine Frau zu finden?
Wir erfahren nichts über die Motive der Frauen, diesem Vertrag zuzustimmen. Über das Alter der Beteiligten erfahren wir auch nichts.
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Re: Interview mit Psychologen über die "Vernunftehe"
Habe weniger Erfahrung mit indischen Kollegen als jemand in Afrika.BartS hat geschrieben:Da kommen Menschen als Fremde zusammen, ohne romantische Liebe.
Kann aber aus diversen Erzählungen berichten, dass die Mama im Regelfall für eine gewisse Auswahl sorgt, die man(n) vorher auch kennenlernen darf und möglicherweise sogar schon kennt.
Ich nehme an, dass es in vorindustrieller Zeit in Westeuropa auch nicht viel anders gelaufen ist.
Tja, das verflixte siebte Jahr...BartS hat geschrieben:In arrangierten Ehen wird die Liebe stärker, in Liebesheiraten wird sie kleiner.
Im Leben geht es zu 10% um das, was passiert und zu 90% wie wir darauf reagieren.
Re: Interview mit Psychologen über die "Vernunftehe"
Mein vernünft sagt mich das ich als single besser drann bin, und nur eine
verliebtheit bringt mich dazu eine beziehung zu erwägen (und auch ausschließlich
mit diese eine frau in den ich in den moment verliebt bin.)
Also, in meinem fall, fail....
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Re: Interview mit Psychologen über die "Vernunftehe"
Ich glaube, und das ist jetzt gar nicht ironisch gemeint, es ist der Enthusiasmus als Wissenschaftler, eine eigene Arbeitshypothese zu beweisen. Ein australischer Arzt hat im Selbstversuch nachgewiesen, dass Helicobakter pylori Magengeschwüre auslösen können. Der Mediziner Forßmann hat sich als erster Mensch selbst einen Herzkatheter gesetzt. Es gibt auch tragische Fälle, ein Wissenschaftler glaubte, dass man sich mit Malaria gegen die Pest immun machen kann. Er infizierte sich mit beidem und starb kurze Zeit danach.klecks hat geschrieben:Nein, ich frage mich, warum ein studierter Psychologe zu solchen mit der Öffentlichkeit verknüpften Selbstversuchen bereit ist, die doch auf sein Leben einen enormen Einfluss haben.
Naja, letzteres würde ich gar nicht mal ausschließen. Aber wenn jemand die These propagiert, dass man eigentlich mit jedem eine gute Ehe führen kann, dann wird doch immer als erste Frage kommen, "und, haben sie das selber probiert, was sie anderen empfehlen?".klecks hat geschrieben:Weltverbesserungswünsche? Sendungsbewusstsein? (Wer sendet ihn wozu?) - Zu faul, sich auf anderem Weg eine Frau zu suchen? Eine geniale Art, Geld zu verdienen UND eine Frau zu finden?
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Re: Interview mit Psychologen über die "Vernunftehe"
Also Neugier? An der Grenze zu erforschtem Wissen und Hypothesen, die intensiverer Erforschung bedürfen, um aussagekräftige Ergebnisse zu liefern, braucht es ja Wagemut und feste Überzeugung, um zu überprüfen, ob die eigenen Theorien sich tatsächlich bestätigen lassen.BartS hat geschrieben:Ich glaube, und das ist jetzt gar nicht ironisch gemeint, es ist der Enthusiasmus als Wissenschaftler, eine eigene Arbeitshypothese zu beweisen. Ein australischer Arzt hat im Selbstversuch nachgewiesen, dass Helicobakter pylori Magengeschwüre auslösen können. Der Mediziner Forßmann hat sich als erster Mensch selbst einen Herzkatheter gesetzt. Es gibt auch tragische Fälle, ein Wissenschaftler glaubte, dass man sich mit Malaria gegen die Pest immun machen kann. Er infizierte sich mit beidem und starb kurze Zeit danach.
Er war wohl schlicht und einfach von seinen Gedanken überzeugt und hat sich dazu entschieden, diese auszuprobieren. Dementprechend hat er vllt. auch die Suche nach Frauen gestaltet. Es gab ja dieses Format auf Sat.1, bei dem sich völlig fremde Menschen gegenseitig geheiratet hatten. Geht in meinen Augen in eine ähnliche Richtung - wenn auch weniger auf den forschenden Aspekt ausgerichtet .
Baustelle
Re: Interview mit Psychologen über die "Vernunftehe"
Naja, da dürften in Indien noch andere Faktoren eine Rolle spielen. Z.B. sozialer Druck, die Ehe aufrecht zu erhalten, der in dieser Form in der westlichen Welt nicht mehr existiert.BartS hat geschrieben:Das Interview aus der Zeit ist über 10 Jahre alt. Robert Epstein ist Psychologe und hat ein Experiment gestartet, mit einer ihm unbekannten Frau, als Paar zu leben. Okay, es hat erst beim zweiten Mal funktioniert (Stand 2005). "...zutiefst davon überzeugt, dass Menschen lernen können, sich zu lieben." ist eine Aussage aus dem Interview. Zu der arrangierten Ehe in Indien sagt er "Ich würde nie die arrangierte Heirat propagieren, aber ich glaube, wir können von diesen Ehen lernen. Da kommen Menschen als Fremde zusammen, ohne romantische Liebe. Eine indische Studie hat gezeigt, dass die Liebe in diesen Ehen die Liebe in Liebesheiraten ab dem fünften Jahr übertrifft. In arrangierten Ehen wird die Liebe stärker, in Liebesheiraten wird sie kleiner. "
http://www.zeit.de/2005/07/Interview/komplettansicht
Ich vergleiche das mal mit dem Unterschied zwischen Arbeitskollegen und Dienstkollegen in der Armee: Bei Arbeitskollegen kann man sich aufs Berufliche beschränken, nach Feierabend geht jeder seinen Weg. Dienstkollegen, die im gleichen Zimmer übernachten, ist man dagegen rund um die Uhr ausgeliefert. Der Druck, Konflikte zu regeln, anstatt ihnen aus dem Weg zu gehen, ist um ein Vielfaches grösser. Mit arrangierten Ehen wird das ähnlich sein: In Kulturen, in denen eine Scheidung nicht in Frage kommt, bleibt nichts anderes übrig, als sich Konflikten irgendwann einmal zu stellen und sie dauerhaft zu lösen, weil sonst beide Ehepartner für den Rest ihres Lebens die Hölle auf Erden haben. Wenn man dieses Modell auf unsere Gesellschaft überträgt, wird es nicht funktionieren, weil kein Äusserer Druck da ist. Hier können sich Leute einfach scheiden lassen.
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Re: Interview mit Psychologen über die "Vernunftehe"
Ich finde seine Idee gar nicht so schlecht.
Ich kenne einige Ehen, die so gegründet wurden und im Laufe der Jahre denoch glücklich geworden sind und schon sehr lange halten - was bei vielen Liebesehen nicht der Fall war.
Im Nachhinein bereue ich fast ein bisschen, es nicht auch wenigstens so versucht zu haben. Denn dann wäre ich wohl sehr wahrscheinlich keine ABine geworden, sondern hätte bestimmt Kinder oder sogar schon Enkel.
Gerade wenn man zu den Leuten gehört, die sich nicht so leicht verlieben können oder sich eben immer nur einseitig verlieben, ist das vielleicht gar keine so schlechte Alternative.
Ich kenne einige Ehen, die so gegründet wurden und im Laufe der Jahre denoch glücklich geworden sind und schon sehr lange halten - was bei vielen Liebesehen nicht der Fall war.
Im Nachhinein bereue ich fast ein bisschen, es nicht auch wenigstens so versucht zu haben. Denn dann wäre ich wohl sehr wahrscheinlich keine ABine geworden, sondern hätte bestimmt Kinder oder sogar schon Enkel.
Gerade wenn man zu den Leuten gehört, die sich nicht so leicht verlieben können oder sich eben immer nur einseitig verlieben, ist das vielleicht gar keine so schlechte Alternative.