nobodywants hat geschrieben:
Ich kann es ja verstehe das auch Männern es schwer fällt zu akzeptieren das nicht sie selbst für die Frau interessant sind sondern nur ihr Portemonnaie.
Das greift denke ich deutlich zu kurz, es geht ja wohl nicht darum einer Frau alles zu finanzieren. Ich denke die aller wenigsten Frauen sind in Sachen Beziehung bestechlich und wollen nur deine Kohle.
Zumal es wohl kaum Frauen gibt die sich gerne finanzieren lassen wollen, wer will heutzutage schon so unselbständig sein die die ich kenne arbeiten da lieber an der eigenen Karriere anstatt nach Männern mit viel Geld um des Geldes willen zu suchen. Zumal in unserer heutigen Gesellschaft es für Frauen einen erheblichen Statusverlust bedeuten würde sich von einem Mann finanzieren zu lassen, da wirst du kaum eine finden die tatsächlich so tickt.
Viel mehr geht es um Status. Denke das Frauen Wert darauf legen das ihr Freund/Partner eben herzeigbar ist vor Freunden/Freundinnen/Familie usw. Das hat dann eher mit Zugehörigkeit zu einer Gesellschaftsschicht oder Milleu zu tun. Wer nach den Maßgaben unserer Gesellschaft eben ein Verlierer ist mit dem will man sich nicht abgeben. Gilt aber anderstrum doch auch, welcher Mann wollte schon mit der übergewichtigen Drogenabhängigen zusammen sein, ist halt nicht attraktiv und im Freundeskreis nicht herzeigbar und vor der Familie nicht rechtfertigbar.
Natürlich gibt es da geschlechterspezifische Unterschiede wie sich den nun dieser "status" zeigt.
So, wer wenig verdient hat dann eben wenig Status und kommt deshalb erstmal weniger infrage. Wobei das aber nicht um das Geld/Einkommen an sich geht sondern viel mehr darum welchen Status die Gesellschaft den einzelnen Mitgliedern zugesteht und der wird nunmal im Kapitalismus im Materiellen also Geld, Kaufkraft usw gemessen. Das Einkommen symbolisiert nun ob man als Gesellschaftsmitglied anerkannt ist oder nicht.
Dabei geht es auch keinesfalls um die Arbeit, wer Millionär ist kann ja den ganzen Tag daheim rumhocken und nix tun (finanziert durch die Gesellschaft bzw Arbeiter die den Gewinn Zinsen, Aktien Dividenden) erwirtschaften und wird von der Gesellschaft als "Leistungsträger" tituliert. Mach das gleiche mal als Hartz4 Empfänger und du bist ein "Schmarotzer" ohne jeden Status.
Wer kein Geld hat und z.B. mit 37 noch daheim bei Elterns in der Einliegerwohnung wohnt weil Miete nicht finanzierbar, hat nahezu keine Chance. Nicht wegen dem wenigen Geld sondern weil die Gesellschaft diesem Menschen keinen Status zugesteht. Da könnte man noch so beziehungsfähig, Intelligent und Charakterlich gefestigt sein. Keinen Status keine Chance. Während der gut bezahlte Arbeiter in der Waffenfabrik die Streubomben herstellt, durch dessen Arbeit Menschen sterben sicherlich bessere Beziehungschancen hat (natürlich nicht bei allen Frauen, aber durchschnittlich gesehen schon) als unser netter lieber pazifistischer 37 Jähriger Leiharbeiter der bei Mama wohnt.
Also nochmal, es geht nicht um Geld sondern um das was durch das Geld symbolisiert wird. Natürlich auch um materielle Sicherheit, was Familiengründung, Zukunftsplanung usw angeht. Mit jemandem zusammen zu sein wo man weiß das Finanzielle Existenzängste und Nöte wohl nicht zu erwarten sind fühlt sich eben angenehmer an als die Aussicht in jeder Krise aushelfen zu müssen oder nicht über die Runden zu kommen.
Früher war das ja mal anderst, da konnte auch noch n einfacher Arbeiter ein Eigentumshaus und Familie finanzieren und der Job war sicher. Heute, bei den Immobilienpreisen ist als niedrigverdiener schon nen WG Zimmer sehr teuer.
Hat denke ich viele Aspekte, aber ohne ein gewisses Einkommen geht es eben nicht. Endweder kämpft man sich als AB da raus oder man bleibt vermutlich AB. Ist halt nur nicht so easy wenn man wie ich einen etwas verkorksten Lebenslauf hat. Aber so schnell aufgeben werde ich da nicht.