Reinhard hat geschrieben:Gerade die Reaktionen auf die "Armlänge Abstand" sehe ich als Beispiel, wie solche Schuldzuweisungsversuche nicht ernst genommen werden.
... und als Beispiel dafür, dass es diese Schuldzuweisungen eben gibt...
Reinhard hat geschrieben:Dass sowas aber auch von Frauen kommt, könnte aber wohl stimmen. (Ich kenne zuwenig Frauen, um dagegen argumentieren zu können. Kann es mir aber immer noch nicht so recht vorstellen.)
Möchtest du ein paar Beispiele?
1) Eine Kommilitonin hat an der Bushaltestelle gewartet. Da kam ein Mann dazu, entblößte sein Geschlechtsteil und fing an, neben ihr zu masturbieren. Als sie es zu Hause ihrer Mutter erzählt hat, war die Antwort nur: "Was hast du denn getan, um ihn dazu zu provozieren? Der macht das ja nicht einfach so."
2) Eine Freundin von mir wurde von ihrer Mutter ständig extrem kontrolliert, was sie anhatte, was sie machte und wo sie hinging (damit sie ja keine Männer provoziere). Das färbte so auf sie ab, dass sie irgendwann mal selbst die Aussage machte, dass Frauen eigentlich immer selbst schuld seien, wenn sie vergewaltigt würden.
3) Noch ein Beispiel, da gehts jetzt zwar nicht um Gewalt, aber darum, wie man Frauen für das Fehlverhalten (in dem Fall wurde das so gesehen) von Männern verantwortlich macht: In meiner Gemeinde gabs einen jungen Pfarrer, der, obwohl schon geweiht, dann doch eine Frau kennengelernt und diese geheiratet hat. Der Kommentar eines Gemeindemitglieds dazu: "
Solche Frauen, die sich ausgerechnet an einen Pfarrer ranmachen müssen, das ist echt unanständig..." Dass diese Frau den Pfarrer ja wohl kaum zu einer Beziehung gezwungen haben dürfte und er sie genauso freiwillig geheiratet hat wie sie ihn, wurde dann wieder dezent unterschlagen.
So, das ist das, was mir spontan dazu einfällt. Gibt bestimmt noch mehr...