TheRealDeal hat geschrieben:
Wenona hat geschrieben:
Hoppala hat geschrieben:
Beispiel: "Ich habe Angst vor dir" ist eine andere Aussage als: "Du machst mir Angst".
Habe ich bereits getestet, oft. Und festgestellt, es spielt keine Rolle,
wie man etwas sagt. Am Ende kommt es immer nur auf den Inhalt an.
Und wie jemand zum anderen steht. Also auf die gegenseitige Haltung beider.
Der Inhalt der beiden Sätze ist aber nicht der gleiche...
Doch, es geht um die Angst vor dem anderen. Egal wie ich es ihm sage, seine Reaktion liegt ganz bei ihm.
Wenn er mir freundlich zugewandt ist, kann man ergänzend sich immer noch darüber unterhalten, durch wen oder was diese Angst eigentlich ausgelöst wird, und was der andere für den Angstmenschen tun kann und so weiter.
Wenn mir jemand sagt, dass er Angst vor mir hat, egal, ob er die erste oder zweite Variante benutzt, frage ich mich als allererstes, was ich falsch gemacht habe, oder mache. Wenn ich dann rational feststelle, dass ich mich halbwegs normal verhalten habe, komme ich erst mal zu dem Schluss, dass derjenige anscheinend etwas überempfindlich ist, oder dass ggf. ein Missverständnis vorliegt und /oder er mich einfach falsch einschätzt. (Oder ich stelle fest, dass er vielleicht sogar recht hat, das ist dann aber von mir gewollt, und kam bisher eher selten in meinem Leben vor.
)
Wenn ich nicht will, dass derjenige vor mir Angst hat, bin ich ihm nicht bös über seine evtl. unglücklich gewählte Ausdrucksweise, sondern versuche herauszufinden, was los ist, und wie man die gemeinsame Situation verbessern kann.
TheRealDeal hat geschrieben:
Wenn es für dich maßgeblich ist, wie jemand zu dir steht, und es auf eure Haltung ankommt,
Es ist nicht "für mich" maßgeblich, sondern es IST maßgeblich. Die innere Haltung entscheidet letztendlich über ALLES.
TheRealDeal hat geschrieben:
dann frage ich dich: Wie willst du diese in einem Forum denn abgleichen?
Stimmt, das ist schwierig. Grundsätzlich sollte jeder den anderen Usern gegenüber erst mal freundlich zugewandt sein. Und wenn einem irgendein Satz sauer aufstößt, diesen bei der betreffenden Person hinterfragen, solange, bis man es verstanden hat.
Jemanden aber gleich als herablassend zu betiteln ist da aber schon ziemlich gemein.
TheRealDeal hat geschrieben:
Diese (deine) Haltung kann nur zu Missverständnissen führen.
Was mache ich falsch?
Nenn mal ein konkretes Beispiel.
TheRealDeal hat geschrieben:
Der Ton macht die Musik, das kommt noch dazu.
Eben nicht.
Klar sollte man möglichst immer nen freundlichen Tonfall pflegen, aber wenn mich jemand inhaltlich durch die Blume mit honigsüßem Stimmchen beleidigt, ist das genauso kränkend, als wenn er es im barschen Ton und direkt sagt.
Wenn ich als Coach jemanden z.B. sachlich kritisiere, dann liegt es nicht an mir, wie derjenige es aufnimmt. Sondern es liegt an dessen Haltung der Sache (und mir) gegenüber. Es kommt drauf an, ob die Kritik konstruktiv ist, oder nicht, also ob danach noch was hilfreiches vom Kritiker kommt, oder ob er mich einfach nur mal eben demütigen wollte.
TheRealDeal hat geschrieben:
Ich spreche von mir und über mich aufgrund meiner persönlichen Erfahrungen. Auch, wenn ich das nicht explizit erwähne. Wenn ich eine Meinung äußere, sage ich das dazu. Ebenso, wenn ich etwas gehört/gelesen haben sollte, meine Aussage also nicht meiner persönlichen Erfahrung entspricht. Natürlich machen andere Menschen auch andere Erfahrungen.
Die "ich-Form" zu benutzen, ist zwar therapeutisch sehr hilfreich, um zu mehr Selbsterkenntnis etc. zu gelangen, - in einem (konstruktiven) Streitgespräch ist es aber oft nichts weiter, als eine Schutzmaßnahme, hinter der man sich versteckt. Man kann den anderen (indirekt) angreifen, ist aber selbst nicht angreifbar.
TheRealDeal hat geschrieben:
Ich bin der unbedingten Meinung, dass wir uns zur besseren Verständigung möglichst klar und wertfrei äußern sollten. Und die Meinung der anderen Menschen hier im Forum akzeptieren und achten sollten. Ich zumindest muss weder alles verstehen, noch nachvollziehen können, wie jemand zu seiner Meinung gekommen ist. Was ich aber aufgrund meiner Inneren Haltung und Überzeugung tun muss ist, andere Menschen so zu lassen, wie sie sind. Wie auch ich gerne so gelassen werden will, wie ich bin.
Das zum Beispiel. Warum schreibst du das? Klar, du schreibst es in der ich-Form (wie sonst meistens auch), bleibst in der Deckung. Aber
warum um Himmels Willen schreibst du das in diesem Kontext? Und an mich gerichtet. Ich meine, du sagst ja damit trotzdem etwas aus. Und deine Aussage ist unmissverständlich. Klar, sie ist "zwischen den Zeilen", und "indirekt". Aber sie steht klar und deutlich da. Für jedermann lesbar. Aber dir kann keiner was, denn du schreibst ja "nur über dich".
Spielt es für dich denn eine Rolle, wie ich meine Reaktion darauf formuliere?
:
1. Ich finde das feige.
2. Meiner Meinung nach ist das feige.
3. Ich habe schon oft Leute erlebt, die das so handhaben, und die meisten von denen waren feige.
4. Wäre es dir möglich, dich zu einer direkteren/ offeneren/ mutigeren Ausdrucksweise durchzuringen?
5. Ich habe mich früher hinter Formulierungen wie xyz versteckt.
Und um weiteren Missverständnissen vorzubeugen: Ich finde die Formulierungsform mit >> ich/ mich/ mir/ meiner Meinung nach/ meiner Erfahrung nach << überhaupt nicht verkehrt, ganz im Gegenteil. Nur inflationär oder als Schutzschild eingesetzt finde ich es unangebracht.