Ich habe meine beiden Windows-7-Installationen auf Windows 10 hochgezogen, auch deshalb, weil ich nicht vorhabe, die Rechner vor Supportablauf von Windows 7 zu entsorgen und durch Neugeräte zu ersetzen. Herrje, die Hardware von einem der beiden Rechner wurde offiziell nur bis Vista unterstützt.
Das ist ein generelles Problem in der Windows-Welt: Es wird davon ausgegangen, daß Computer, die älter als ca. drei Jahre sind, als "alt" gelten und weggeworfen werden; dito Peripherie vom Monitor über den Drucker bis zum Audio-Interface. Ab einem Alter von vier, fünf Jahren wird die Windows-Unterstützung von Hardware mehr und mehr zur Glückssache, und für technisch Unbegabte ist sie gar nicht mehr gegeben – sehr zum Leidwesen der Druckerhersteller, die an Druckerpatronen mehr verdienen als an Druckern selbst und mit ansehen müssen, wie sich die Leute statt immer neuen Druckerpatronen für denselben Drucker immer wieder neue Drucker zulegen. Selbst schuld, wenn der Druckertreiber nur unter Windows 7, 8 und 8.1 läuft, aber weder unter Vista und älter noch unter 10, und man den Drucker eigentlich nicht mehr supportet und den Treiber auch nicht für Windows 10 aktualisiert.
Da lobe ich mir doch GNU/Linux. Besonders freie, quelloffene Treiber unterstützen ältere Hardware noch sehr lange weiter und sind so ganz allmählich so leistungsfähig wie die unfreien, proprietären Treiber der Hersteller, bei denen auch schon mal der Support für vielleicht fünf Jahre alte Grafikkarten wieder entfernt wird. Als Linuxer kann man immer häufiger wunderbar "alte", aber immer noch leistungsfähige Hardware für wenig Geld erstehen, weil sie unter aktuellen Windows-Versionen nicht mehr funktioniert. Deswegen befinden sich auch die Business-ThinkPads von IBM, die wirklich hervorragend verarbeitet sind, preislich im freien Fall bis in zweistellige Regionen: Sofern sie keine Intel-Grafik haben, grenzen zweistellige ThinkPads mit IBM-Logo wie das T60 an komplett zu Windows 7 und neuer inkompatibel. Die GNU/Linux-Unterstützung dieser Maschinen ist aber gleichbleibend vorbildlich.
Auch meine Einstellung bezüglich Upgrades ist typisch für einen GNU/Linuxer: Einen Windows-User nerven sie nur, weil sie ihn vom Arbeiten/Zocken/Surfen/... abhalten und/oder Geld kosten und/oder die Kompatibilität zur vorhandenen Hardware zerstören und man sich für das neue Service Pack einen neuen Laptop/einen neuen Drucker/... kaufen muß. Und das, obwohl es für Windows meist nicht häufiger als einmal im Monat (Patchday) Updates gibt, die Windows 10 obendrein unbemerkt im Hintergrund installiert.
Der Linuxer hingegen freut sich, daß ihm per Paketverwaltung Sicherheitsupgrades für alles vom System selbst über alle möglichen Bibliotheken bis zu Anwendungen wie Browser und Office-Paket frei Haus geliefert werden, und zwar ziemlich zeitnah. Wenn man eine Rolling-Release-Distribution oder entsprechende Paketquellen verwendet, bekommt man sogar ganz neue Versionen seiner Software auf diesem Wege, die ohne weiteres Zutun, also ohne Durch-die Installationsroutine-Klicken-für-jedes-einzelne-Programm installiert werden.
Selbst wenn es nicht rolling ist: Stellt euch vor, ihr bekommt zweimal im Jahr ein ganz neues Windows, ein ganz neues Microsoft Office, ein ganz neues Photoshop, ganz neue passende Drucker- und WLAN-Treiber usw. usf., und zwar kostenlos und in einem Rutsch von einem einzigen zentralen Tool installiert. Willkommen bei Ubuntu, Mint, Fedora usw.
Klar gibt es auch Linuxer, die nach dem Motto "Never change a running system" auf dem Desktop ein Debian fahren, das zum Zeitpunkt der Installation
stable war und heute
oldoldstable oder schlimmer ist (ich sage nur Iceweasel 3.6 statt Firefox 46), fast gar nicht mehr gepflegt wird und nur so vor Sicherheitslücken starrt. Ich meine, inzwischen gelten sogar die halbjährlichen Nicht-LTS-Releases von Ubuntu als hochgradig instabil und absolut bleeding edge – selbst wenn die Software darin schon ein halbes Jahr alt ist. Andererseits gibt's aber auch die, die so etwas wie Arch fahren und selbst ganz neue Kernel-Releases ein, zwei Tage nach Freigabe durch Linus Torvalds auf der Maschine haben und haben wollen.
uhu2163 hat geschrieben:Wozu dann ein MacBook?
Schätze in vielen Fällen, weil es schick aussieht, ein Designergerät ist und der Apfel auf dem Laptop/Smartphone/Tablet gleichbedeutend ist mit dem "Prada"-Schriftzug auf der Handtasche. Und Windows darauf, weil etwas anderes als Windows viel zu kompliziert zu bedienen ist (weil anders zu bedienen als Windows – wieso kommt dann die breite Masse so gut mit Windows 8.1 klar?).
← Das da sind keine Klaviertasten. Es sind Synthesizertasten. Doch, da gibt es Unterschiede.
Ich kann es euch erklären. Ich kann es aber nicht für euch verstehen. Das müßt ihr schon selbst tun.
INTJ nach Myers-Briggs