The Sound of Silence: REDE MIT MIR

[Frangipani210]

Komm halt mal vorbei.

Würde ich gerne, aber ich muss immer arbeiten wenn die Treffen sind.
Außerdem könnte ich mir vorstellen, dass mich viele (vorrangig Männer) hier im Forum in schlechter Erinnerung behalten haben

Nö

[Goldstück]

Ich frage mich nur gerade wie die Gespräche bei AB-Treffen ablaufen.
Schweigt ihr euch dann alle an oder wie?

Meistens sind welche da die gern quatschen. Das passt schon.

Bei mir kommt das auch sehr auf das Gegenüber an. Aber schweigende Männer können mich schon ganz schön ins Schwitzen bringen, weil ich mich dann immer genötigt fühle, gegen die Stille anzuplappern (und mir gleichzeitig blöd vorkomme).

Ja bei mir auch.
Manche hardcore Schweiger machen mich regelrecht aggressiv. Ich finde das irgendwie niederträchtig, ich erzähle was über mich und der andere seziert mich mit seinen Blicken und sagt NICHTS. Ich kann aber die allermeisten Menschen schon zum Reden bringen, wenn ich es drauf anlege. Ich mag aber lieber Menschen, die von selbst auch kommunizieren.
Mein Schatz ist auch manchmal so ein Stilleben aber zum Glück kann er auch reden

[Montecristo]

Beim Autofahren geht es mir ganz ähnlich wie Dir. Allerdings fahre ich ohnehin nicht gerne, und da stresst mich Gedudel oder eine wirklich angeregte Unterhaltung zusätzlich.

Ganz ändern kann man sich auch nicht, also ein Stück weit ist das andere auch
zu akzeptieren von Freundin / Familie denke ich, aber vielleicht etwas entgegenkommen und
mal was anderes ausprobieren?

Mit meiner Freundin sind das Problem tatsächlich eher "Ausnahmesituationen", wie lange Autofahrten oder wenn ich sehr müde bin.
Beim Autofahren will sich der Fahrer konzentrieren und der Beifahrer langweilt sich.
Wenn ich müde bin, brummele ich vor mich hin und führe wohl auch Selbstgespräche... Ansonsten ist es mittlerweile problemlos.

Richtig schwierig wird es, wenn ich völlig Unbekannte über meine Freundin kennenlerne. Als Paar kann und muss man in der Tat auch mal zusammen schweigen können. Mit mehreren zusammen schweigen kommt weniger häufig vor. Vor allem, wenn man zu Besuch irgendwo ist. Ziel von Besuchen ist ja Unterhaltung und Austausch von Neuigkeiten und eben nicht Schweigen. *Seufz*

[Montecristo]

Das mit Themen hat ja erstmal nix mit deinem ruhigen Typus zu tun. Mit manchen in meiner Familie kann ich mehr reden und mit manchen weniger.

Das kommt in einigen Fällen erschwerend hinzu. Da gibt es kaum Gemeinsamkeiten. Da muss man wirklich auf völlig allgemeine Themen wie Wetter, Fußball (was ist das?) oder die Schwierigkeiten im ÖPNV gehen.

[Endura]

Ich bin ein sehr schweigsamer Mensch. Tum einem war ich schon immer so, andererseits hat mich lange Einsamkeit noch schweigsamer gemacht. Meine Freizeit verbringe ich grundsätzlich alleine. Soll ich da mit mir selbst reden?

Gegenüber anderen weiß ich oft nicht, über was ich eigentlich reden soll. Meine Interessen sind einigermaßen freaky, was mir auch im Forum schon öfters gesagt wurde. Dann halte ich lieber ganz den Mund. Auf AB-Treffen schweige ich lieber.

Ganz schlimm war es als ich versucht habe einen Sprachkurs zu besuchen. Schweigend kann man schlecht eine Sprache lernen. Ich hab es dann irgendwann gelassen.

[Simonetta]

Ich kann damit auch nur schwer umgehen. Beziehungen leben für mich von der Kommunikation, eine Partnerschaft sowieso.
Wenn ich mit jemandem nicht kommunizieren kann, weil er entweder pausenlos redet oder gar nichts sagt (ersteres kommt allerdings wesentlich öfter vor), dann möchte ich auch keinen engeren Kontakt zu dieser Person haben, denn sie signalisiert mir ja in beiden Fällen, dass sie sich im Grunde nicht für mich interessiert.

Erst heute morgen habe ich eine Klientin mit dem Auto wohin begleitet, die von sich aus kein Wort sagte und auch auf Fragen nur ganz kurz antwortete. Ich finde das beklemmend. Zum Glück war es keine weite Fahrt. und es kommt auch nur selten vor, dass sich Leute so verhalten. Die meisten reden eher zu viel.

Vor Jahren habe ich mal einen relativ spontanen Urlaub zusammen mit einer Frau gemacht, die ich fast nur aus dem Internet kannte. Das war der einzige Urlaub in meinem Leben, den ich bereut habe. Die Frau hat fast nichts gesagt. Sie lief nur schweigend neben mir her. Ich habe die Tage bis zur Rückreise gezählt, denn das war dermaßen unangenehm und bedrückend.

Aber jeder geht sicherlich anders damit um. Ich bin selbst jemand, der nicht so viel redet und deshalb erwarte ich von meinem Gegenüber auch, dass es auf mich eingeht und auch eine gewisse Initiative und Interesse zeigt.

[LonesomeCoder]

Die Frau hat fast nichts gesagt. Sie lief nur schweigend neben mir her. Ich habe die Tage bis zur Rückreise gezählt, denn das war dermaßen unangenehm und bedrückend.

Hast du den von dir aus versucht, ein Gespräch anzufangen?

[Endura]

Ich kann damit auch nur schwer umgehen. Beziehungen leben für mich von der Kommunikation, eine Partnerschaft sowieso.
Wenn ich mit jemandem nicht kommunizieren kann, weil er entweder pausenlos redet oder gar nichts sagt (ersteres kommt allerdings wesentlich öfter vor), dann möchte ich auch keinen engeren Kontakt zu dieser Person haben, denn sie signalisiert mir ja in beiden Fällen, dass sie sich im Grunde nicht für mich interessiert.

Auch wenn ich sehr schweigsam bin, bedeutet das nicht, dass ich in der Beziehung kein Wort sage.

Erst heute morgen habe ich eine Klientin mit dem Auto wohin begleitet, die von sich aus kein Wort sagte und auch auf Fragen nur ganz kurz antwortete. Ich finde das beklemmend.

Zu Zweit komme ich zumindest leichter mit jemanden ins Gespräch. Aber auch nicht mit jedem.

[Simonetta]

Die Frau hat fast nichts gesagt. Sie lief nur schweigend neben mir her. Ich habe die Tage bis zur Rückreise gezählt, denn das war dermaßen unangenehm und bedrückend.

Hast du den von dir aus versucht, ein Gespräch anzufangen?

Ja, am Anfang immer wieder, aber es kam fast nichts von ihr zurück. Sie signalisierte, dass sie nicht reden will. Irgendwann habe ich sie drauf angesprochen, und sie sagte, so sei sie eben, sie redet nicht gern. Hätte sie mir das nur vorher gesagt....

[TheRealDeal]

Wenn ich mit jemandem nicht kommunizieren kann, weil er entweder pausenlos redet oder gar nichts sagt (ersteres kommt allerdings wesentlich öfter vor), dann möchte ich auch keinen engeren Kontakt zu dieser Person haben, denn sie signalisiert mir ja in beiden Fällen, dass sie sich im Grunde nicht für mich interessiert.

Das ist wahrscheinlich so. Aber es gibt natürlich auch Menschen, die von Natur aus wenig reden, egal, welcher Mensch vor ihnen steht. Oder quatschen, bis deine Ohren bluten und es nicht merken... Ich rede tendenziell zu viel, wenn mich Menschen interessieren. Das liegt auch daran, dass mich die meisten Menschen in meinem Umfeld nicht verstehen und ich gar nicht mit ihnen reden möchte, weil es nichts bringt.

[Berglöwe]

Aber jeder geht sicherlich anders damit um. Ich bin selbst jemand, der nicht so viel redet und deshalb erwarte ich von meinem Gegenüber auch, dass es auf mich eingeht und auch eine gewisse Initiative und Interesse zeigt.

Ich könnte mit so viel Schweigsamkeit nicht leben.

Ich glaube ihr beide behandelt da gleich wieder den Extrempunkt. Hier geht es nicht um, die Situation, dass ständig gut wie garnichts gesagt wird, sondern, dass nur in manchen Situationen kaum oder im Schnitt weniger geredet wird. Außerdem geht es nicht darum, dass hier garnicht aufeinander eingegangen wird oder garkeine Initiative gezeigt wird. Würde es bei Montecristo so extrem sein, dann wäre es sicher mit seiner Beziehung nicht so weit gekommen.

Manche Menschen tragen ihr Herz eben auf der Zunge begreifen manchmal erst beim Reden wirklich was sie sagen (sog. lautes Denken). Das ist vornehmlich bei Extrovertieren der Fall. Introvertierte reden hingegen erst, wenn das zu Sagende auch wirklich durchdacht bzw. begriffen wurde und meinen, es wäre auch sinnvoll es zu sagen. Sie denken still. Das ist bitte nicht wertend zu verstehen. So ist es nunmal und es ist beides weder gut noch schlecht.

Als Intro ist es für mich immer anstrengend, wenn jemand ständig laut denkt, weil ich denke ich werde angesprochen, da ich selber Leute nur anrede, wenn ich auch wirklich die Absicht habe mit Ihnen zu reden oder Ihnen Informationen zu entlocken (dann denke auch ich laut). Ansonsten aber bleiben meine Gedankengänge unkommentiert und vor anderen Personen verborgen. Das heißt aber nicht, dass ich nicht auf andere ausführlich eingehe oder nicht eingehen kann. Im Gegenteil. Es passiert selten aber auch ich bin schon von anderen im Redefluss gestoppt worden. Meist stoppe ich mich vorher selber, denn es stellt sich dann schon so ein ungutes Gefühl nach zu langem Monolog ein.

Das kommt in einigen Fällen erschwerend hinzu. Da gibt es kaum Gemeinsamkeiten. Da muss man wirklich auf völlig allgemeine Themen wie Wetter, Fußball (was ist das?) oder die Schwierigkeiten im ÖPNV gehen.

Das ist wohl der Killer bzgl. Gespräche. Wenn ich nicht spüre, dass nirgendwo eine gemeinsame Basis da ist, dann kann ich auch mit der Person schlecht reden.

[summertime]

Ich glaube ihr beide behandelt da gleich wieder den Extrempunkt. Hier geht es nicht um, die Situation, dass ständig gut wie garnichts gesagt wird, sondern, dass nur in manchen Situationen kaum oder im Schnitt weniger geredet wird. Außerdem geht es nicht darum, dass hier garnicht aufeinander eingegangen wird oder garkeine Initiative gezeigt wird. Würde es bei Montecristo so extrem sein, dann wäre es sicher mit seiner Beziehung nicht so weit gekommen.

Manche Menschen tragen ihr Herz eben auf der Zunge begreifen manchmal erst beim Reden wirklich was sie sagen (sog. lautes Denken). Das ist vornehmlich bei Extrovertieren der Fall. Introvertierte reden hingegen erst, wenn das zu Sagende auch wirklich durchdacht bzw. begriffen wurde und meinen, es wäre auch sinnvoll es zu sagen. Sie denken still. Das ist bitte nicht wertend zu verstehen. So ist es nunmal und es ist beides weder gut noch schlecht.

Das sehe ich auch so. Ich würde für mich sogar sagen, dass ich teilweise mehr auf andere eingehe, als Menschen, die viel reden. Ich höre zu und gehe auch darauf ein, was jemand mir erzählt und sage oder frage dann etwas dazu. Manche Menschen, die sehr extrovertiert sind, erzählen am liebsten von sich und hören kaum zu. Ich glaube, es liegt auch an der Art, ob man als ruhig wahrgenommen wird: Wenn man z. B. eher leise oder langsam spricht, sich eher kurz fasst als ausführlicher zu erzählen und vielleicht auch keine besonders lebhafte Mimik und Gestik hat, wirkt man ruhig auf andere, auch wenn man nicht "stumm" ist und auch auf andere eingeht.

Richtig schwierig wird es, wenn ich völlig Unbekannte über meine Freundin kennenlerne. Als Paar kann und muss man in der Tat auch mal zusammen schweigen können. Mit mehreren zusammen schweigen kommt weniger häufig vor. Vor allem, wenn man zu Besuch irgendwo ist. Ziel von Besuchen ist ja Unterhaltung und Austausch von Neuigkeiten und eben nicht Schweigen. *Seufz*

Bei mir ist es auch so, dass ich mit unbekannten Menschen erst mal ein bisschen "fremdele", d. h. ich brauche etwas Zeit, um mit ihnen warm zu werden. Dann fällt mir das Reden leichter, am Anfang ist es schwer, weil ich die Menschen noch nicht einschätzen kann.

[Momo]

Ich würde mich nicht mehr als schweigsam bezeichnen, aber tendenziell eher ruhig bin ich schon noch.
Zuhören fällt mir einfach leichter als Reden. Darum mache ich das auch lieber.
Aber es kommt auch sehr darauf an, mit wem ich rede, ob ich mit demjenigen auf einer Wellenlänge bin und ob er eine ähnliche Sprache spricht. Und in kleineren Gruppen bin ich gesprächiger als in größeren.
Aber mit Leuten, mit denen ich mich gut verstehe und wenn mir danach ist, kann ich auch durchaus mal sehr gesprächig sein. Mittlerweile habe ich auch nicht mehr das Gefühl, nichts zu sagen zu haben.

Wobei es in letzter Zeit wieder öfter vorkommt, dass ich ziemlich maulfaul bin und nicht mal mehr auf das eingehen will, was jemand anders zu mir sagt. Ich sollte mal wieder besser schlafen...

[Montecristo]

Aber jeder geht sicherlich anders damit um. Ich bin selbst jemand, der nicht so viel redet und deshalb erwarte ich von meinem Gegenüber auch, dass es auf mich eingeht und auch eine gewisse Initiative und Interesse zeigt.

Ich könnte mit so viel Schweigsamkeit nicht leben.

... Simonetta und Xiangni zitiert nach Alexas et al ...

Entspricht auch meiner Erfahrung. Man trifft eine eher ruhigere Frau. Vermutet einen verwandten Geist. Und dann funktioniert nichts. Völliges Desaster....

Meine Freundin hat ein ganz anderes Temperament. Sie ist sehr kommunikativ. Und das passt sehr gut. Es hat aber eine Weile gebraucht bis sich das eingespielt hat.

[Le Chiffre Zéro]

Ich rede nur, wenn ich etwas habe, worüber ich mit meinem Gegenüber reden kann. Selbst dann bin ich nur in seltenen Fällen derjenige, der das Gespräch initiiert.

Gibt es kein gemeinsames Thema, werde ich maulfaul. Ich sehe nicht ein, warum ich Leute mit etwas volltexten soll, was sie überhaupt nicht interessiert. Und wenn mich jemand zutextet mit etwas, was mich nicht interessiert, dann wüßte ich nicht, was ich darauf antworten soll.

Und wie hier eigentlich schon hinlänglich bekannt sein sollte, unterscheiden sich meine Interessen und auch meine Ansichten von denen meiner allermeisten Mitmenschen – auch euch – drastisch.

[Automobilist]

Ich rede nur, wenn ich etwas habe, worüber ich mit meinem Gegenüber reden kann. Selbst dann bin ich nur in seltenen Fällen derjenige, der das Gespräch initiiert.

Gibt es kein gemeinsames Thema, werde ich maulfaul. Ich sehe nicht ein, warum ich Leute mit etwas volltexten soll, was sie überhaupt nicht interessiert. Und wenn mich jemand zutextet mit etwas, was mich nicht interessiert, dann wüßte ich nicht, was ich darauf antworten soll.

Und wie hier eigentlich schon hinlänglich bekannt sein sollte, unterscheiden sich meine Interessen und auch meine Ansichten von denen meiner allermeisten Mitmenschen – auch euch – drastisch.

+ 1. Im letzten Abschnitte würde ich vor dem Worte " drastisch " bei mir noch ein " sehr " hinzufügen.

[Xiangni]

Aber jeder geht sicherlich anders damit um. Ich bin selbst jemand, der nicht so viel redet und deshalb erwarte ich von meinem Gegenüber auch, dass es auf mich eingeht und auch eine gewisse Initiative und Interesse zeigt.

Ich könnte mit so viel Schweigsamkeit nicht leben.

Ich glaube ihr beide behandelt da gleich wieder den Extrempunkt. Hier geht es nicht um, die Situation, dass ständig gut wie garnichts gesagt wird, sondern, dass nur in manchen Situationen kaum oder im Schnitt weniger geredet wird. Außerdem geht es nicht darum, dass hier garnicht aufeinander eingegangen wird oder garkeine Initiative gezeigt wird. Würde es bei Montecristo so extrem sein, dann wäre es sicher mit seiner Beziehung nicht so weit gekommen.

Etc.

Da ich angesprochen wurde: es ist ja nicht so, dass ich pausenlos spreche! Es ist auch nicht so, dass ich Monologe führe. Es kommt auch stark auf die Situation darauf an, wie viel ich nun effektiv sage. Ich weiss einfach, dass es mir mehr Kraft/Energie raubt, wenn jemand schweigt, als wenn jemand etwas sagt (Monologe ausgenommen).

Für mich ist es einfach so, dass ich den Sinn nicht sehe mich mit jemandem zu treffen und dann doch nicht zu reden! Wozu trifft man sich dann überhaupt? Klar, wenn man zusammen Tennis spielen geht, spricht man während des Spiels auch nicht zusammen. Aber man geht nachher vielleicht noch was trinken und spricht dann zusammen.

Beispiel 1: Ich war mit meiner WG-Mitbewohnerin wandern. Auf der Hinfahrt habe ich Sudokus gelöst, sie geschlafen und Musik gehört. Passte perfekt für mich. Beim Wandern haben wir etwa die erste Hälfte durchgeplaudert und in der zweiten Hälfte waren wir müde und haben uns schweigend hintereinander den Berg hinunter geschleppt. Passte. Aber wir leben ja auch zusammen und sehen uns jeden Abend.

Beispiel 2: Eine Freundin hatte mich zu einem Openair-Kinoabend mit Essen eingeladen. Ihr Freund und ein mit ihr befreundetes Pärchen kamen auch. Wir begrüssten uns (ich sah das Paar zum ersten Mal) und gingen Essen holen. Dann sassen wir am Tisch und niemand sagte was!! Für mich war diese Stille furchtbar und ich sehe nicht ein, für was man sich trifft, um dann doch nicht miteinander zu reden. Ich hab dann erzählt, dass ich mich auf meine Ferien freue und mich erkundigt wie sich alle kennen etc. Erst verlief es sehr harzig (Frage-Antwortspiel), dann endlich fanden wir ein Thema, bei dem das Paar ein wenig auftaute.


Ich bin einfach der Meinung, dass zu mir persönlich (!) nur ein Mann passt, mit dem ich mich gerne und ohne Probleme unterhalten kann. Wenn er massiv mehr schweigt als ich (so wie mein Vater, sagt kaum je ein Wort), passt das einfach nicht zu mir!

Ich brauche mich schliesslich selbst nicht reden hören, denn ich weiss ja, was ich über was auch immer denke! Aber mich interessiert der Austausch mit den anderen. Und irgendwie will ich ja auch am Leben meiner Freunde teilhaben wenn ich sie nicht sehe.

[Optimistin]

.....
Ich bin einfach der Meinung, dass zu mir persönlich (!) nur ein Mann passt, mit dem ich mich gerne und ohne Probleme unterhalten kann. Wenn er massiv mehr schweigt als ich (so wie mein Vater, sagt kaum je ein Wort), passt das einfach nicht zu mir!

Ich brauche mich schliesslich selbst nicht reden hören, denn ich weiss ja, was ich über was auch immer denke! Aber mich interessiert der Austausch mit den anderen. Und irgendwie will ich ja auch am Leben meiner Freunde teilhaben wenn ich sie nicht sehe.

Da muss ich Dir beipflichten, Xiangni, sehr wahr
Als meist kommunikativere Teil empfinde ich Gespräche mit Schweigern (sowohl Männer als auch Frauen) zumindest zu Beginn als anstrengend. Wenn ich es mit Fragen nicht schaffe, sie in ein bisschen zu locken (denn jeder Mensch hat mind. eine Sache, für die er/sie sich interessiert), dann setzte ich ziemlich zügig meine Entertainment Maske auf und bin innerlich raus. Dann geht es nur noch darum, die Situation zeitnah zu beenden ohne unhöflich zu sein. Kommt natürlich auch immer darauf an, ob und wie oft man die andere Person wiedersehen wird.
Ein Nicht-reden ist einfach die Botschaft: Ich möchte mich nicht mit Dir unterhalten (egal, aus welchem speziellen Grund). Das respektiere ich als Gesprächspartner.
Bisher habe ich überwiegend positive Überraschungen mit Schweigern erlebt, bei den Frauen noch eher als bei den Männern (bei denen bin ich immer noch etwas vorsichtiger, um ihnen nicht zu nahe zu treten oder einen falschen Eindruck zu vermitteln), da kamen ganz interessante Menschen zum Vorschein unter dem Mantel der Zurückhaltung Meist braucht es dafür aber mehrere Gelegenheiten, sich zu unterhalten. Hat vermutlich auch mit Vertrauen zu tun, sich als zurückhaltender Mensch jemand Fremdes zu öffnen.

[Berglöwe]

Da ich angesprochen wurde: es ist ja nicht so, dass ich pausenlos spreche!

Das wollte ich mit meinem Post nicht behaupten - steht ja auch nirgendwo. Warum so betroffen?

Beispiel 2: Eine Freundin hatte mich zu einem Openair-Kinoabend mit Essen eingeladen. Ihr Freund und ein mit ihr befreundetes Pärchen kamen auch. Wir begrüssten uns (ich sah das Paar zum ersten Mal) und gingen Essen holen. Dann sassen wir am Tisch und niemand sagte was!! Für mich war diese Stille furchtbar und ich sehe nicht ein, für was man sich trifft, um dann doch nicht miteinander zu reden. Ich hab dann erzählt, dass ich mich auf meine Ferien freue und mich erkundigt wie sich alle kennen etc. Erst verlief es sehr harzig (Frage-Antwortspiel), dann endlich fanden wir ein Thema, bei dem das Paar ein wenig auftaute.

Das war eine Erstkontaktsituation oder? Manche Menschen sind am Anfang tatsächlich wenig gesprächig und haben Schwierigkeiten den Start zu finden bzw. müssen erst einmal auftauen und haben keine guten Softskills die Phase passend zu meistern. Das wäre eine Möglichkeit. Dass heißt aber noch lange nicht, dass das dann so weitergeht nachdem das Eis gebrochen ist. Manche können dann auch recht geschwätzig werden.

Würde das aber jetzt bei jedem weiteren Treffen so sein, dann gibt es andere (unschönere) Gründe dafür. Selbst mir als ruhiger Mensch bzw. Intro wäre ein Verhalten in einer solchen Situationen, wo es wirklich explizit um Geselligkeit geht, unangenehm.

Was ich unterm Strich klar machen will ist, dass Menschen (Männer wie Frauen) nur weil sie im Schnitt ruhiger sind oder mit der Kommunikation (anfangs) Probleme haben, nur selten wirklich dauerhaft so extrem wenig kommunizieren (wie z.B. der genannte Vater hier). Daher geht bitte offen an die Sache ran und gebt den Leuten u.U. auch mehr als eine Chance, sich zu öffnen und nehmt es ihnen nicht übel, wenn es mal nicht gleich so klappt oder eine unschöne Situation entsteht. Vielleicht entdeckt man dahinter manchmal wahre Quasselstrippen oder andere Schätze.

[Le Chiffre Zéro]

Im Kontext dieses Threads möchte ich mir eine Frage erlauben:

Was, wenn der Gegenüber zwar spricht – wenn man selbst sich dafür aber kein Stück interessiert und/oder thematisch nicht mitkommt? Beispielsweise, wenn der Gegenüber über irgendein geekiges Spezialhobby spricht? Wenn man zu dem Gespräch nichts beitragen kann, weil man nicht weiß, was man dazu noch beitragen soll, und es letztlich zu einem Monolog von Uninteressantem und/oder Unverständlichem wird?

Wäre es da nicht sogar besser, der Gegenüber schwiege, als wenn er weiterspräche?

Siehe auch "Dinge von denen" von den Ärzten.