Tania hat geschrieben: ↑24 Sep 2017 07:06
Nonkonformist hat geschrieben: ↑24 Sep 2017 02:31
"Omnia vincit amor" ist meines betrachtens ein märchen - was ich um mich rum gesehen habe ist das bei zu große unterschiede beziehungen einfach scheitern, wann die rosarote brille fase vorbei ist.
Das ist jetzt nicht unbedingt ein Widerspruch. In der rosarote-Brille-Phase ist ja noch gar keine Liebe vorhanden, da dominiert Verliebtheit. Ob sich aus der dann Liebe entwickelt, hängt wahrscheinlich von der Summe und Größe der Unterschiede ab. Die man aber erst im Rahmen dieser Kennlernphase herausfindet. Und dann verschwindet entweder besagte Verliebtheit und man trennt sich - oder sie wächst und wird zu Liebe. Welche ziemlich belastbar ist.
Aber auch da gilt "omnia vincit amor" nur, wenn besagte Liebe gegenseitig ist. Und wenn man sie ausreichend pflegt ...
Ich rede jetzt von beziehungen die nach etwa sieben (verflixten) jahren scheitern. Nach einige jahren ehe. Da ist schon mehr als hormone, da hat man es noch versucht - aber am ende hat es dann doch nicht gereicht.
Das beste beispiel war ein kollegenpärchen.
Er total verspielt, sie ernsthaft, tochter einer botschafter, sehr gebildet.
1997 zusammen gekommen.
Immer wieder streitigkeiten.
2005 haben sie dann doch geheiratet.
2006 haben sie sich getrennt.
Mich hat es nicht gewundert.
Auch mein bester kumpel: kennen gelernt 1990.
Geheiratet etwa 1993. (Weil sie es unbedingt wollte.)
Er war in seinen job sehr unglücklich, hat gekündigt, er hat dann zuerst eine weille ab und zu freiberuflich für mich gearbeitet, habe ihm dann 1996 ein Job in Deutschland vermittelt, in trickfilmbereich. Er hat 2,5 woche im monat im hauptstudio gearbeitet, 1,5 woche daheim in Holland, und war wieder glücklich.
Sie nicht, sie wollte ihm die ganze zeit vor ort und eine familie gründen. Sie hatte vier schwester, alle bereits mit kinder, das wollte sie auch. Er wollte aber noch viel weniger kinder als ich es will.
Sie hat ihm, ohne seinen mitwissen, für einen anderen job beworben, und ihm dann ein ultimatum gegeben - entweder er nimmt diesen job (genau so eine die ihm damals so deprimiert hat) und ist wieder 100% daheim, oder es wird getrennt. Die alternative, sie zieht um nach Deutschland, wäre für sie undenkbar gewesen.
Er hat ihr zu liebe gekündigt, war wieder deprimiert in seinen heimat, in der job der sie ihm vermittelt hatte, und sie hat sich sehr an seine schlechte laune gestört, gemeint das sie für seinen glück hätte ausreichen sollen, und sich dennoch getrennt, ende 1997. Mich hat es gewundert das die ehe noch so lange gehalten hat, die beiden haben null zu einander gepasst. Die unterschiede irgendwie schon gesehen, aber nicht sehen wollen, total unterschätzt, wie ein strauß mit den kopf in den sand. Was menschen ja immer sehr gut können, kognitive dissonanz, gewollt blind sein. Aus liebe, ja. Bis es ab ein bestimmtes moment nicht mehr geht.
Sie hatte dann später kinder mit einen anderen ehemann. Ihren ex hat sie dann gestanden das sie ihren neuen nicht wirklich liebt, vor allem wegen der familiegründung geheiratet hat. und ihm vorgeworfen das er das alles hätte haben können. (Ich habe ihren neuen ehemann sehr bemitleidet, obwohl ich ihm nicht kannte - viel mehr als ein zuchtstier war er anscheinend nicht...)
Liebe alleine reicht nicht aus, ich bleibe dabei...