Warum arbeitet ihr?
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Re: Warum arbeitet ihr?
Geld. Das ist der einzige Grund warum ich arbeiten gehe.
Mal eine diskrete Frage in die Runde: Was verdient ihr denn eigentlich so pro Jahr?
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Re: Warum arbeitet ihr?
Umfrage dazu gab es vor nicht allzu langer Zeit mal hier.
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Re: Warum arbeitet ihr?
Gehalt krieg' ich nach meiner Interpretation eh nicht - ich betrachte es als Schmerzensgeld . Und dafür ist es auf jeden Fall zu wenig
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Re: Warum arbeitet ihr?
Genau.
Wieviel man verdient, steht ja leider nicht auf dem Gehaltszettel.
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Re: Warum arbeitet ihr?
Ich arbeite noch nicht, werde aber hoffentlich nächstes Jahr endlich anfangen.
Da unsere Gesellschaft nun mal so funktioniert, werde ich unter anderem auch arbeiten, um Geld zu verdienen und finanziell unabhängig zu sein.
Das war aber nicht das entscheidende bei der Berufswahl. Ich bin genügsam.
Ich hab mir einen Beruf ausgesucht, in dem ich mit Menschen arbeiten werde, eine in meinen Augen sinnvolle Tätigkeit, die mir Freude bereitet und die mich auch persönlich schon jetzt in der Ausbildung weitergebracht hat. Und eine, in der ich meine Stärken nutzen kann.
Von daher würde für mich ein Lottogewinn erst mal eins bedeuten; dass ich mir ums Geld nie wieder Gedanken machen muss.
Ich würde weiterhin arbeiten gehen, würde aber gucken, was für Möglichkeiten es daneben gibt. Eventuell nebenbei noch etwas studieren, bei Weiterbildungen nur darauf achten, ob mich das Thema interessiert, nicht, ob sie etwas kostet, austesten, wieviel Zeit ich sinnvoll dem Schreiben widmen könnte und würde, gucken, wo ich einen Teil des Geldes für einen guten Zweck einsetzen könnte...
So viel ändern würde es praktisch nicht, aber es würde Entscheidungen einfacher machen und weniger Aufwand bei der Verwirklichung bedeuten.
Da unsere Gesellschaft nun mal so funktioniert, werde ich unter anderem auch arbeiten, um Geld zu verdienen und finanziell unabhängig zu sein.
Das war aber nicht das entscheidende bei der Berufswahl. Ich bin genügsam.
Ich hab mir einen Beruf ausgesucht, in dem ich mit Menschen arbeiten werde, eine in meinen Augen sinnvolle Tätigkeit, die mir Freude bereitet und die mich auch persönlich schon jetzt in der Ausbildung weitergebracht hat. Und eine, in der ich meine Stärken nutzen kann.
Von daher würde für mich ein Lottogewinn erst mal eins bedeuten; dass ich mir ums Geld nie wieder Gedanken machen muss.
Ich würde weiterhin arbeiten gehen, würde aber gucken, was für Möglichkeiten es daneben gibt. Eventuell nebenbei noch etwas studieren, bei Weiterbildungen nur darauf achten, ob mich das Thema interessiert, nicht, ob sie etwas kostet, austesten, wieviel Zeit ich sinnvoll dem Schreiben widmen könnte und würde, gucken, wo ich einen Teil des Geldes für einen guten Zweck einsetzen könnte...
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I want to be a mystery, yet be known
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Re: Warum arbeitet ihr?
Ich wollte es gern als Aufforderung stehenlassen, mal selber drüber nachzudenken, wofür Geld eigentlich gut ist. Zum Gegessenwerden taugt es jedenfalls nicht.
Aber weil du es bist ...
...
Ich hatte die Tauschökonomie in Frage gestellt. Die bisher bekannten Alternativen dazu sind Schenkungsökomie, die gab es in Stammeskulturen und passt vielleicht mehr zum Wesen des Menschen, kann man aber praktisch nicht auf anonymisierte Menschenmassenkulturen verallgemeinern; und Kommandoökonomien, da ist am bekanntesten die Zentralverwaltungswirtschaft bzw. Planwirtschaft sozialistischer Staaten, aber je nachdem, wie man es sehen will, fallen auch feudalistische Strukturen, Kriegsökonomien und interne Strukturen von Großunternehmen darunter.
Dann gibt es noch Vorstellungen, wie eine Überflussgesellschaft ("post scarcity economy") ihre Güter verteilen könnte, dafür ist die bekannteste Darstellung die Wirtschaft in Star Trek. Allerdings kann man annehmen, dass da auch nicht jeder, der möchte mal kurz sein eigenes Schiff der Galaxy-Klasse kriegen kann, also im Detail gibt es Überschneidungen zu anderen Modellen, was uns nicht hindern sollte, die Grundsätze solcher Ideen durchzudenken. (Haben die eigentlich keine so großen Materiereplikatoren für ein Schiff der Galaxy-Klasse? )
Was an der Stelle auch noch zu erwähnen wäre, ist die Idee des Kommunismus, der ist wohl noch eine Stufe vor der Überflussgesellschaft, weil es darin wohl noch nennenswert Arbeit zu verrichten gibt. Aber das kann man jetzt so oder so sehen. Man kann sich ja auch fragen, inwieweit Kommunismus innerhalb einer Tauschökonomie möglich ist. Zum Nachdenken darüber muss man halt erstmal so weit kommen, dass man neben dem Tauschparadigma vielleicht noch anderes in Betracht ziehen kann. Wobei das Modell "Kommunismus" eines ist, das typischerweise in Familien Anwendung findet ... die Kinder bekommen nicht extra viel Taschengeld, womit sie dann vom Familienoberhaupt den Kühlschrankinhalt, den sie gerade essen wollen, abkaufen. Das wäre ein Beispiel für Tauschökonomie (was noch extremer darzustellen auch ginge). Im Familienkommunismus hingegen nehmen sie es sich einfach (mit mehr oder weniger starker sozialer Kontrolle). Familienkommandoökonomie wäre: "du musst das essen".
Aber wie schon gesagt, worauf ich eigentlich hinauswollte, war mal zu Denken "out of the box" anzuregen.
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Re: Warum arbeitet ihr?
Von Kommunismus hatte ich ja noch gar nicht angefangen, und dass nichts fehlen würde, war bezogen auf den Vergleichszustand mit Geld vorher. Wenn jeder weiter konsumiert wie bisher, würde denjenigen, denen jetzt schon was fehlt auch hinterher was fehlen. Es würde aber nichts zusätzlich fehlen. Könnte sein, dass sie sich ohne Geld das einfach nehmen würden und dann fehlt es anderen. Beziehungsweise bessere Sichtweise: dann wurde zuwenig produziert ... aber dann wurde vorher mit Geld auch schon zuwenig produziert.Tania hat geschrieben: ↑15 Okt 2017 09:59Das gute alte kommunistische Ideal. Jeder nach seinen Fähigkeiten, jedem nach seinen Bedürfnissen. Dummerweise hat Marx angenommen, Menschen wären tatsächlich in der Lage, ihre Bedürfnisse genau zu erkennen - und würden nicht aus irgendwelchen Gründen dann doch mehr Güter anhäufen, als sie wirklich brauchen. Wobei dieses Anhäufungsbedürfnis ja auch irgendwie ein Bedürfnis ist - sogar ein Urbdürfnis. Ohne Vorratshaltung wären viele Tierarten wohl ausgestorben.Reinhard hat geschrieben: ↑14 Okt 2017 08:35Jaaa ....TheRealDeal hat geschrieben: ↑14 Okt 2017 07:55 Die Krux an der Sache ist, dass ich gar kein Geld brauchen würde, würden die Anderen nicht immer Geld von mir haben wollen...
Philosophisch betrachtet brauchen wir eigentlich kein Geld. Es könnte nur einfach jeder so weiter produzieren und konsumieren wie er das bisher getan hat, und niemand zahlt oder wird bezahlt. Es würde und nichts fehlen, denn wichtig sind ja nur die realen Güter.
Ein Anhäufungsbedürfnis würde ich nicht mit vernünftiger Vorratshaltung verwechseln. (Ich setze schon ein bisschen voraus, dass Menschen vorausplanen = denken können.) Was darüber hinaus geht, hat dann eher andere Zwecke als bloßes "hamstern". Sicherheitsbedürfnis, das gerade deshalb übertrieben ist, weil alle hamstern und deshalb der Eindruck entsteht eines generellen Mangels. Machtansammlung. Statusdenken "haste was, dann biste was".
The world has enough for everyone's need, but not enough for everyone's greed. --- Mahatma Gandhi
An dieser Stelle fällt mir gerade die Anekdote zur Senkung der Arbeitsmoral von Heinrich Böll ein ... kennt ihr vielleicht noch davon, in der Schule damit gequält worden zu sein.Tania hat geschrieben: ↑15 Okt 2017 09:59 Aber mal abgesehen von den Hamstergenen: was brauchen wir eigentlich wirklich zum Leben? Nicht zum Überleben, sondern um ein Leben zu führen, dass wir als "schön" bezeichnen können? Was davon kann man mit Geld erwerben? Wie lange müssten wir wirklich arbeiten, um dieses Geld zu verdienen? Und schaffen wir es in der restlichen Zeit, uns um um die Dinge zu kümmern, die nicht mit Geld zu bezahlen sind?
Gesellschaftliche Konvention? Das (Werbe-)Versprechen, dass Konsum glücklicher macht als kürzer arbeiten?Tania hat geschrieben: ↑15 Okt 2017 09:59 Das ist natürlich individuell unterschiedlich. Mancher kann nur mit einem Porsche in der Garage glücklich sein, andere sind mit nem funktionierenden Fahrrad zufriedener. Mancher sitzt gern im Urlaub am Lagerfeuer an der Ostsee, andere wollen 5-Sterne-all inclusive auf den Malediven. Trotzdem arbeitet fast jeder die üblichen 40h/Woche. Warum? Nur weil es üblich ist? Um möglichst viel Geld anzusammeln, das man nicht wirklich braucht?
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Re: Warum arbeitet ihr?
Mit Arbeit ist nur Lohnarbeit gemeint? Die mache ich des Geldes wegen, und nur in Teilzeit, und in der restlichen Zeit mache ich andere Sachen, für die ich zwar nicht bezahlt werde, die aber auch oft den Charakter von Arbeit haben, da sie zielgerichtet, in der einen oder anderen Weise wertschöpfend (bilde ich mir zumindest ein) und anstrengend sind.
Wenn ich finanziell ausgesorgt hätte, würde ich die Lohnarbeit weglassen und nur noch die anderen Sachen machen.
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Re: Warum arbeitet ihr?
Alles Beispiele, die tatsächlich im Bereich der Phanatsie angesiedelt sind. Und damit ist es keine Frage des "Mutes, sondern des Verstands, welche da bremst.
"Out of the box zu denken" ist sicher nicht falsch (auch da die aktuelle Konstellation tatsächlich offensichtlich nicht ideal ist) , aber den Eindruck, den ich da bekommen habe war "freies realitätsfreies Wünschen" und IHR "Gesellschaft" ziert euch gefälligst nicht so, sondern erfüllt mir das gefälligst.
Wobei das hier wohl etwas weit vom Thema weg führt. Hamburg?
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Alle gesellschaftlichen Betrachtungen enthalten zwangsläufig Verallgemeinerungen und werden daher Ausnahmen und Einzelfälle enthalten, denen sie nicht gerecht werden können.
wenn ich nicht antworten sollte heißt das nicht, dass du Recht hast, sondern ich kein Internet!
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Re: Warum arbeitet ihr?
Da muss ich NBUC zustimmen. Gerade das Beispiel Star Trek zeigt im Grunde keine einzige Lösung für irgendein Problem, im Gegenteil, die Fragen lässt man einfach unbeantwortet. Ironischerweise wird trotzdem ausgerechnet Star Trek jedes mal als Paradebeispiel einer geldlosen Gesellschaft gebracht. Dabei muss man sich bewusst machen, dass die ganze Gesellschaft aus ST auf einer deus ex machina aufbaut, dem beliebigen Reproduzieren von Gegenständen wofür man ausschliesslich Energie braucht. Keine Materie. Das ist natürlich alles physikalischer Quark und auch in tausend Jahren nicht möglich. Und darum ist die ganz Überlegung müssig, da so etwas absolut nie mögliche wäre.NBUC hat geschrieben: ↑16 Okt 2017 10:44Alles Beispiele, die tatsächlich im Bereich der Phanatsie angesiedelt sind. Und damit ist es keine Frage des "Mutes, sondern des Verstands, welche da bremst.
"Out of the box zu denken" ist sicher nicht falsch (auch da die aktuelle Konstellation tatsächlich offensichtlich nicht ideal ist) , aber den Eindruck, den ich da bekommen habe war "freies realitätsfreies Wünschen" und IHR "Gesellschaft" ziert euch gefälligst nicht so, sondern erfüllt mir das gefälligst.
Wobei das hier wohl etwas weit vom Thema weg führt. Hamburg?
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Re: Warum arbeitet ihr?
Was derzeit nicht Realtiät ist, ist natürlich erst mal Fantasie. Alles Neue ist erst mal Fantasie.NBUC hat geschrieben: ↑16 Okt 2017 10:44Alles Beispiele, die tatsächlich im Bereich der Phanatsie angesiedelt sind. Und damit ist es keine Frage des "Mutes, sondern des Verstands, welche da bremst.
"Out of the box zu denken" ist sicher nicht falsch (auch da die aktuelle Konstellation tatsächlich offensichtlich nicht ideal ist) , aber den Eindruck, den ich da bekommen habe war "freies realitätsfreies Wünschen" und IHR "Gesellschaft" ziert euch gefälligst nicht so, sondern erfüllt mir das gefälligst.
Wobei das hier wohl etwas weit vom Thema weg führt. Hamburg?
Wenn dann der "Verstand bremst" gibt es nichts gewollt Neues. Nur das, was ohnehin passiert. Ohne Fantasie und Mut, davon etwas umzusetzen, macht man sich selbst zum Opfer der Verhätlnisse. Das ist man in weiten Teilen sowieso schon. Spielräume aufzugeben (oder gar nicht erst zu suchen), nur weil die aktuell nicht konkret gefüllt sind (das ist doch gerad der Witz an der Sache!), ist für mich, wie sich selbst Ketten anlegen, nur weil die gerad da rumliegen.
Wenn "out of the box" nicht falsch ist, ist Fantasie und der Mut, sie auch mal umzusetzen, zwingende Notwendigkeit.
Dass auch andere Menschen Veränderungen mittragen sollen, ist kein ernsthaftes Gegenargument, solange man auch selbst dazu bereit ist. Das ist schlciht soziale (politische) Realität.
Deine Argumentation hier erinnert mich sehr an deine Art, dich in Sachen Beziehungsfindung selbst auszubremsen.
PS: Reinhard hat Star Trek nciht als "Beispiel für eine funktionierende ökonomische Alternative" angeführt ... Diskussionen über die physikalischen Grundlagen von Replikatoren erübrigen sich ...
Ich finde bemerkenswert, dass man heutzutage eher Demokratie und Menschenrechte "vernünftig" als ganz oder teilweise obsolet zur Diskussion stellen kann, als die herrschende Wirtschafts- und Finanzordnung ... (von "Digitalisierung" ganz zu schweigen ...)
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Re: Warum arbeitet ihr?
Irgendwie ein gruseliger Gedanke. Laut dieser Umfrage würden mehr als die Hälfte der Leute bei Wegfallen des Motivators "Einkommen" ihren Job verlassen bzw. die Stundenzahl reduzieren. Nach der von Dir verlinkten Umfrage zum Einkommen haben auch mehr als die Hälfte der Leute hier ein Einkommen, das die Kosten für Wohnen, Essen, Kleidung und Altersvorsorge durchaus übersteigt. Wie groß die Schnittmenge ist, kann man wohl nicht sagen, leer ist sie aber nicht. Ich hoffe mal nicht, dass sich all diese Leute von gesellschaftlichen Konventionen und Werbung davon abhalten lassen, so zu leben, wie sie eigentlich wollen.Reinhard hat geschrieben: ↑15 Okt 2017 18:25Gesellschaftliche Konvention? Das (Werbe-)Versprechen, dass Konsum glücklicher macht als kürzer arbeiten?Tania hat geschrieben: ↑15 Okt 2017 09:59 Das ist natürlich individuell unterschiedlich. Mancher kann nur mit einem Porsche in der Garage glücklich sein, andere sind mit nem funktionierenden Fahrrad zufriedener. Mancher sitzt gern im Urlaub am Lagerfeuer an der Ostsee, andere wollen 5-Sterne-all inclusive auf den Malediven. Trotzdem arbeitet fast jeder die üblichen 40h/Woche. Warum? Nur weil es üblich ist? Um möglichst viel Geld anzusammeln, das man nicht wirklich braucht?
Ich plädiere übrigens nicht dafür, dass man sich nun ins kuschelige Netz von Hartz4 fallen lassen sollte. Und auf Öff-Öffs Spuren wandeln muss ich auch nicht unbedingt. Aber wie ich bemerkt habe, gibt es sehr viele Möglichkeiten, jenseits des 10h-Bürojobs den Lebensunterhalt zu verdienen. Wobei das natürlich nicht immer mit einer Reduzierung der Arbeitszeit verbunden ist ...
Zukünftig hauptsächlich im https://www.ab-forum.de zu finden.
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Re: Warum arbeitet ihr?
Produktive Arbeit ist im Allgemeinen unangenehm. Deshalb braucht es diese Motivation, damit überhaupt gearbeitet wird. Das hat aber nicht, wie es manchmal dargstellt wird, einen menschlichen oder gesellschaftlichen Hintergrund, sondern ist das natürliche Grundprinzip.
Mir hat in dem Zusammenhang der Spruch gut gefallen: "Man lebt nicht, um zu arbeiten, sondern man arbeitet, um zu leben." Arbeit muss sein. Das heißt aber nicht, dass man sein Leben komplett auf die Arbeit ausrichten muss.
Ein Bekannter von einem ehemaligen Trainer hatte eine kleine Spedition. Es war auch noch Wachstumspotential da und manche haben ihn gefragt, warum er nicht expandiert. Er hätte Millionär werden können. Aber er hat dafür keinen Grund gesehen. Dafür hätt er sehr viel Zeit opfern müssen, nur um Geld auf dem Konto zu haben. So wie die Firma lief, konnte er gut leben, mit seiner Familie drei Monate in den Urlaub fahren und er hatte Zeit für die angenehmen Seiten.
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Re: Warum arbeitet ihr?
Das würde ich sehr in Frage stellen.
Und sselbst wennn es so ist: "im Allgemeinen" mpliziert, dass es auch ein "nict algemein", also "nicht unangenehm" gibt. Und dann stellt sich die Frage, wieeso die Verhältnisse vom einen zum anderen nicht verschoben werden.
Man kann natürlich dem Glauben anhängen, dass das Leben des Menschen sowieso überwiegend von Mühsal und Leid geplagt ist. Allerlei JenseitsVersürechen machen sich das zunutze.
Man kann auch glauben, dass jedes Lebewesen von Natur aus so ausgestattet ist, dass es überwiegend glücklich und zufrieden sein Leben leben kann (sofern es zu solchen Gefhlen fähig ist).
Der Punkt ist: je nach dem, ob ma das eine oder das andere glaubt, öffnen sich mehr oder weniger Optionen, produktive Arbeit weniger unangenehm, oder gar angenehm zu gestalten.
Wenn man sieht, wieviele Leute sich quasi widerwillig nur wegen des Geldes zum Job schleppen ... und dann wundert sich die Welt über Zivilisationskrankheiten wie Stress etc. ... und das nach Jahrhunderten technischer Entrwicklung, die uns angeblich die himmlische Freiheit auf Erden ermöglicht, wenn wir uns nur den Anforderungen unterwerfen (ja ein Paradox, aber es schient den wenigsten aufzufallen, also wird damit "begründet").
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Re: Warum arbeitet ihr?
Welches sind denn Beispiel, bei denen es nicht so ist?
Ich habe meinen Beruf (im Moment Studium) auch als Hobby. Mir macht das teilweise Spaß. Trotzdem ist es auch für mich unangenehm, jeden Tag programmieren zu müssen. Das gilt für wahrscheinlich jeden anderen Beruf für die Meisten auch. Es mag Menschen geben, denen ihr sinnvoller Beruf überwiegend Spaß macht, aber ich denke, das sind nur sehr wenige.
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Re: Warum arbeitet ihr?
Es ist ja oft genug nicht die Kerntätigkeit des Berufs das Problem, sondern die teils vermeidbaren, teils unvermeidbaren Neben- und Organisationseffekte der Orbeit. Aber wenn da alle nur Rosinenpicken würde eben letztlich praktisch das wirtschaftlich wieder nicht hinhauen.Unkreativer hat geschrieben: ↑16 Okt 2017 17:23 Ich habe meinen Beruf (im Moment Studium) auch als Hobby. Mir macht das teilweise Spaß. Trotzdem ist es auch für mich unangenehm, jeden Tag programmieren zu müssen. Das gilt für wahrscheinlich jeden anderen Beruf für die Meisten auch. Es mag Menschen geben, denen ihr sinnvoller Beruf überwiegend Spaß macht, aber ich denke, das sind nur sehr wenige.
Was ich auch so aus eigenem Interesse weitermachen würde, würde sich im Kern kaum von dem unterscheiden, was ich jetzt mache. Ich programmiere halt gerne an Optimierungen etc. herum und freue mich, wenn ich da noch etwa verbessern kann. Aber wenn ich das nur nach meinen eigenen Vorstellungen und Zeitplänen machen würde und ich die Flugdienstreisen alle andere Leute machen lassen wollte, kommt das nicht aus.
Bliebe auch die Frage, ob das was da als Ersatz vorschwebt dann in der Praxis immer wirklich besser ist oder auch nur romantisiert wird. Die Archäologen werden auch nicht jeden Neuling/Freiwilligen direkt an die interessanten Funde lassen und die weniger spektakuläre Routine wird dann auch schnell irgendwo "Arbeitscharakter" bekommen. Dreck schippen bleibt Dreck schippen, Schweiß und Hitze auch, auch wenn das diesmal der übriggebliebene historische Dreck nach der archäologischen Siebung, Sichtung und Dokumentation ist... .
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Re: Warum arbeitet ihr?
1. Ohne Moos ist nun mal nichts losTania hat geschrieben: ↑09 Okt 2017 13:48 Angeregt durch Fuzzis Thread (viewtopic.php?f=1&t=23209) mal die Fragen:
1) Warum arbeitet ihr?
2) Würdet ihr an eurer Arbeitssituation etwas ändern, wenn ihr, z.B. durch einen riesigen Lottogewinn, so viel Geld zur Verfügung hättet, dass ihr euch bis ans Lebensende alles kaufen könntet, was euer Herz begehrt?
2. Wahrscheinlich nicht, zumal mir die Arbeit Spass macht. Und nur Freizeit wird auf dauer doch etwas Langweilig
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Re: Warum arbeitet ihr?
Da widerspreche ich mal, zumal ich auch viel eher dem Gegenteil, also leben, um zu arbeiten, zugeneigt bin. Mit der richtigen Arbeit wird das schon deutlich angenehmer. Zumindest durfte ich das auch schon erleben. Einzig die aufkommende Routine dämpft das etwas, aber das lässt sich überbrücken, wenn es grundlegend stimmt. Klar, ist das ein Luxus und wahrscheinlich ist das nur den wenigsten vergönnt.Unkreativer hat geschrieben: ↑16 Okt 2017 13:26 Produktive Arbeit ist im Allgemeinen unangenehm. Deshalb braucht es diese Motivation, damit überhaupt gearbeitet wird. Das hat aber nicht, wie es manchmal dargstellt wird, einen menschlichen oder gesellschaftlichen Hintergrund, sondern ist das natürliche Grundprinzip.
Mir hat in dem Zusammenhang der Spruch gut gefallen: "Man lebt nicht, um zu arbeiten, sondern man arbeitet, um zu leben." Arbeit muss sein. Das heißt aber nicht, dass man sein Leben komplett auf die Arbeit ausrichten muss.
Produktive Arbeit sehe ich als unangenehm an, wenn sie über- oder unterfordert oder halt in einem Bereich liegt, mit dem man sich überhaupt nicht identifizieren kann bzw. wo einem die Sinnhaftigkeit für die jeweilige Tätigkeit fehlt.
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Re: Warum arbeitet ihr?
Das meine ich. Die meisten werden arbeiten, um Geld zu bekommen. Dazu muss man ja noch nichtmal einen Standardberuf haben. Ich surfe gerne, aber wenn ich mir vorstelle, als Surflehrer jede Woche irgendwelchen Anfängern das Gleiche zu erzählen, habe ich darauf auch keine Lust mehr (unabhängig davon, dass ich bei Weitem nicht gut genug bin).Tyralis Fiena hat geschrieben: ↑16 Okt 2017 18:59 Da widerspreche ich mal, zumal ich auch viel eher dem Gegenteil, also leben, um zu arbeiten, zugeneigt bin. Mit der richtigen Arbeit wird das schon deutlich angenehmer. Zumindest durfte ich das auch schon erleben. Einzig die aufkommende Routine dämpft das etwas, aber das lässt sich überbrücken, wenn es grundlegend stimmt. Klar, ist das ein Luxus und wahrscheinlich ist das nur den wenigsten vergönnt.
Man kann es vielleicht auch andersrum sagen. Viele Aufgaben müssen erledigt werden, auf die kaum jemand Lust hat. Egal, ob man den ganzen Tag Anträge bearbeitet oder Toiletten putzt.
Re: Warum arbeitet ihr?
Besonders erfüllend ist mein momentaner Job nicht. Arbeit ist für mich eine Beschäftigungstherapie. Keine Freunde, keine Hobbies. Wie heißt es so schön bei Deichkind: "Arbeit ist die letzte Zuflucht des Versagers."