Wieso - hat man doch in China schon erfolgreich eingeführt.
WhatsApp, ein Muss?
Re: WhatsApp, ein Muss?
Wir reden doch aber von Deutschland und nicht von China. Was in China passiert, hat nichts mit dem zu tun, das hier bei uns passiert. In China herrscht der Sozialismus, hier nicht.
Re: WhatsApp, ein Muss?
Okay, dann lassen wir das so stehen und schauen in zehn Jahren, wo es hingelangt ist.
(Zu der These, in China würde Sozialismus herrschen, sag ich mal lieber auch nichts.)
Re: WhatsApp, ein Muss?
Wünschen tut sich das (hoffentlich) keiner. Es unternimmt aber eben auch keiner (oder sagen wir mal fast keiner) etwas gegen eine schleichend zunehmende Überwachung in vielen Lebensbereichen. Spionage-Handys, -Computer, -Smart-TVs, -Rauchmelder, -Autos usw.. Dazu automatische Gesichtserkennung, Nummernschildkennung, Videoüberwachung im öffentlichen Raum oder teils auch am Arbeitsplatz, Gesundheitskarten mit digitaler Krankenakte, beinahe Abschaffung Bankgeheimnis und wieder uvm.
Da kann man schon auf den Gedanken kommen, der Mehrheit ist es egal ob wir in 10 oder 20 Jahren 1984 reloaded haben. Hätte man das den Menschen hierzulande, sagen wir mal, vor 40 Jahren erzählt, wären die vermutlich ausgetickt.
Ich mag auch nicht behaupten, dass das ganze unbedingt von einer "staatlichen" Seite zwingend forciert wird. Die technischen Möglichkeiten sind heute nun aber mal gegeben. Und diese wecken schon seit langer Zeit immer mehr Begehren. Ob man nun für die Wirtschaft oder für den Staat gläsern ist, spielt da gar nicht mal die Hauptrolle. Wenn ich irgendwann höhere Gesundheitsbeiträge zahlen muss, weil ich gern mal Chips esse oder höhere Versicherungsprämien, weil mein Bordcomputer sportliche Fahrweise meldet, dann bin ich durch diese Überwachung ganz real benachteiligt.
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Re: WhatsApp, ein Muss?
Die wären eher ausgetickt, wenn man ihnen erzählt hätte, daß man in sämtlichen geschlossenen, öffentlichen Räumen und Verkehrsmitteln nicht mehr rauchen darf.
Damit das Mögliche entsteht, muss immer wieder das Unmögliche versucht werden.
Hermann Hesse
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Re: WhatsApp, ein Muss?
Nein, wird es nicht. Ich hab schriftlich von der Bahn, dass dafür die Kameras nicht da sind. Da muss schon eine Straftat passieren.
Re: WhatsApp, ein Muss?
Keine Ahnung, daher ja auch der Ironie-Smilie. Allerdings habe ich im RE schon mal die Durchsage gehört, dass der Fahrgast an der Tür soundso bitte das Rauchen einstellen soll.
Etwas amüsanter hingegen fand ich die andere Durchsage, das Paar an Tür sounso möge bitte das Knutschen einstellen, damit losgefahren werden kann. In dem Moment fühlte ich mich sehr beobachtet obwohl niemand sonst dort stand und habe mich brav von meiner Herzallerliebsten verabschiedet...
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Re: WhatsApp, ein Muss?
Die österreichische oder die deutsche Bahn? Letztere guckt live dauerhaft auf die Videobilder in ihren "3S" (Sicherheit, Service, Sauberkeit)-Zentralen. Damit kann man sicher auch Raucher aufspüren und es würde mich wundern wenn das nicht auch zumindestens ab und zu gemacht wird.
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Re: WhatsApp, ein Muss?
Dazu muss aber erst jemand die live Übertragung anschauen. Das ist sehr unwahrscheinlich.Mit müden Augen hat geschrieben: ↑24 Jan 2018 11:30Die österreichische oder die deutsche Bahn? Letztere guckt live dauerhaft auf die Videobilder in ihren "3S" (Sicherheit, Service, Sauberkeit)-Zentralen. Damit kann man sicher auch Raucher aufspüren und es würde mich wundern wenn das nicht auch zumindestens ab und zu gemacht wird.
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Re: WhatsApp, ein Muss?
Meines WIssens gibt es Leute die ständig die Livebilder angucken. Da wird nicht nur aufgezeichnet und dann vielleicht mal aus dem Archiv gekramt wenn jemand was auf die Nase bekommen hat. Wäre auch ziemlich doof wenn es z.B. um das Verhindern von Taschendiebstählen (immer ein großes Thema auf Bahnhöfen) geht.
edit: Aber klar, es gibt Unmengen Kameras und nicht jeder Winkel wird immer und dauerhaft von einem Menschen beobachtet und somit auch nicht jeder Raucher gesehen. Aber live geguckt wird grundsätzlich.
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Re: WhatsApp, ein Muss?
Ja, einer für 100 Kameras, die Wahrscheinlichkeit, dass der einen Raucher erkennt, hält sich in Grenzen.Mit müden Augen hat geschrieben: ↑24 Jan 2018 11:37Meines WIssens gibt es Leute die ständig die Livebilder angucken. Da wird nicht nur aufgezeichnet und dann vielleicht mal aus dem Archiv gekramt wenn jemand was auf die Nase bekommen hat. Wäre auch ziemlich doof wenn es z.B. um das Verhindern von Taschendiebstählen (immer ein großes Thema auf Bahnhöfen) geht.
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Re: WhatsApp, ein Muss?
Ich habe sogar den Eindruck, dass deutlich mehr etwas dagegen unternehmen, als Leute etwas dafuer unternehmen.
Nur koennen die vielen Engagierten nicht unbedingt mit so viel Geld wedeln, und mit ihren Zielen so viel Geld verdienen, um so vielen Leuten Gehalt zu bezahlen.
Sondern muessen ihr Engagement nebenberuflich/ehrenamtlich machen.
Und merken vermutlich auch erheblich seltener, wenn sie an verlorenen Posten sich engagieren.
Laengerer Hebel und so ...
K
Re: WhatsApp, ein Muss?
Wir sollten bis dahin in diesem Forum bleiben oder Mailadressen austauschen.
Du hast recht. Klassischer Sozialismus herrscht dort nicht, allenfalls einzelne Elemente davon findet man. Daher ziehe ich meine Aussage zurück.
Re: WhatsApp, ein Muss?
Alles richtig. Solange die Mehrheit aber kein Problem mit diesen Entwicklungen hat - siehe die "Wer sich korrekt verhält, hat doch nichts zu befürchten"-Fraktion - muss man wohl damit leben, dass sie das genau so wollen. Liegt es vielleicht an mangelnder Aufklärung?Logan 5 hat geschrieben: ↑24 Jan 2018 08:30Wünschen tut sich das (hoffentlich) keiner. Es unternimmt aber eben auch keiner (oder sagen wir mal fast keiner) etwas gegen eine schleichend zunehmende Überwachung in vielen Lebensbereichen. Spionage-Handys, -Computer, -Smart-TVs, -Rauchmelder, -Autos usw.. Dazu automatische Gesichtserkennung, Nummernschildkennung, Videoüberwachung im öffentlichen Raum oder teils auch am Arbeitsplatz, Gesundheitskarten mit digitaler Krankenakte, beinahe Abschaffung Bankgeheimnis und wieder uvm.
Da kann man schon auf den Gedanken kommen, der Mehrheit ist es egal ob wir in 10 oder 20 Jahren 1984 reloaded haben. Hätte man das den Menschen hierzulande, sagen wir mal, vor 40 Jahren erzählt, wären die vermutlich ausgetickt.
Ich mag auch nicht behaupten, dass das ganze unbedingt von einer "staatlichen" Seite zwingend forciert wird. Die technischen Möglichkeiten sind heute nun aber mal gegeben. Und diese wecken schon seit langer Zeit immer mehr Begehren. Ob man nun für die Wirtschaft oder für den Staat gläsern ist, spielt da gar nicht mal die Hauptrolle. Wenn ich irgendwann höhere Gesundheitsbeiträge zahlen muss, weil ich gern mal Chips esse oder höhere Versicherungsprämien, weil mein Bordcomputer sportliche Fahrweise meldet, dann bin ich durch diese Überwachung ganz real benachteiligt.
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Re: WhatsApp, ein Muss?
Das sieht aber anders aus, wenn automatisiert nach Rauchern mit hunderten Kameras gesucht wird.
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Re: WhatsApp, ein Muss?
Dann gehört hoffentlich die Unsitte des Rauchens im Rauchverbot bald der Vergangenheit an. Aber ich hab da so meine Zweifel.BartS hat geschrieben: ↑24 Jan 2018 15:39Das sieht aber anders aus, wenn automatisiert nach Rauchern mit hunderten Kameras gesucht wird.
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Re: WhatsApp, ein Muss?
Es geht nicht darum, daß WhatsApp der Inhaber der Rechte ist. Es geht darum, daß WhatsApp davon ausgeht, daß du berechtigt bist, die Bilder zu veröffentlichen, denn du wiederum willigst ein, daß WhatsApp alles verwenden darf, was du verschickst. Und das darfst du nicht bei Sachen, die du nicht veröffentlichen darfst.
WhatsApp Rechtliche Hinweise
Abschnitt Lizenzen, erster Absatz, Hervorhebung per Unterstreichung durch mich::
Will sagen: Wenn du etwas über WhatsApp veröffentlichen willst, dann mußt du das auch veröffentlichen dürfen. Denn WhatsApp nimmt sich per Nutzungsrichtlinien (und genau die habe ich gerade verlinkt) das Recht heraus, alles zu Werbezwecken zu veröffentlichenDeine Rechte. WhatsApp beansprucht nicht das Eigentum an den Informationen, die du für deinen WhatsApp-Account oder über unsere Dienste übermittelst. Du musst über die erforderlichen Rechte in Bezug auf solche von dir für deinen WhatsApp-Account bzw. über unsere Dienste übermittelten Informationen sowie über das Recht zur Gewährung der Rechte und Lizenzen gemäß unseren Bedingungen verfügen.
Spielen wir einmal ein konkretes Beispiel durch:
Du bist also in Paris. Es ist dunkel, du stehst auf dem Champ-de-Mars und stellst fest: „Irgendwie sieht der nachts illuminierte Eiffelturm schon cool aus. Das müssen alle sehen, daß ich den gesehen hab’.“
Also machst du ein Selfie von dir mit dem illuminierten Eiffelturm.
Das Bild findet WhatsApp so toll, daß sie es gleich irgendwo in ihrer eigenen Werbung einbauen.
Problem: Der illuminierte Eiffelturm ist rechtlich geschützt. Man darf nicht einfach so Bilder vom beleuchteten Eiffelturm veröffentlichen. Man muß vorher die Betreiberfirma Société de l’Exploitation de la Tour Eiffel, kurz S.E.T.E., um Erlaubnis bitten. Ja, auch für privat. Ja, immer.
Das hast du aber nicht. Und das weiß WhatsApp nicht. WhatsApp geht davon aus, daß du genau das getan hast.
So, jetzt entdeckt die S.E.T.E. dein Selfie in irgendeiner Eigenwerbung von WhatsApp. Das heißt, WhatsApp hat in seiner Eigenwerbung ein Bild vom illuminierten Eiffelturm veröffentlicht.
Die S.E.T.E. also an WhatsApp: „Ihr habt hier ein Bild vom illuminierten Eiffelturm veröffentlicht. Habt ihr dafür eine Genehmigung?“
WhatsApp an die S.E.T.E.: „Das Bild haben wir von Xanopos. Der hat dadurch, daß er bei uns ein Konto eingerichtet hat, bestätigt, daß er für alles, was er über unseren Dienst schickt, die Rechte und Lizenzen hat, um das zu veröffentlichen. Wenn ihr jetzt ein Problem habt, dann fragt Xanopos.“
Die S.E.T.E. dann an dich: „Sehr geehrter Herr Xanopos, wir haben festgestellt, daß sie ein Foto des nachts illuminierten Eiffelturms über WhatsApp verschickt, somit also veröffentlicht haben. Können Sie uns bestätigen, daß Sie dafür eine Genehmigung haben?“
Und, hast du?
Ende vom Lied: Die S.E.T.E. zieht dich vor Gericht wegen Urheberrechtsverletzung, nur weil du ein Selfie mit dem beleuchteten Eiffelturm über WhatsApp verschickt hast.
Das heißt, 98% der Menschen im deutschsprachigen Raum kommunizieren aus Überzeugung nur noch per persönlichem Gespräch von Angesicht zu Angesicht und WhatsApp? Sie nutzen ihr Smartphone – das ist immer noch ein verdammtes Telefon – überhaupt nicht mehr zum Telefonieren? Man kann sie nicht einmal mehr anrufen, weil sie keine Anrufe mehr entgegennehmen? Sie verschicken weder Kurznachrichten (SMS), noch erklären sie sich bereit, solche zu lesen, wenn sie sie empfangen? Auch E-Mail benutzen sie nicht?
Womöglich ist gar WhatsApp das einzige, was sie an ihrem Samsung Galaxy S8 überhaupt bedienen können, also nicht einmal mehr die Telefonfunktion?
Traurig. Wirklich und wahrhaftig traurig.
Richtig. Toleranz für WhatsApp-User zu fordern und gleichzeitig Intoleranz für WhatsApp-Nichtnutzer an den Tag zu legen, ist ein schöner Fall von Doppelmoral.
„Akzeptiere gefälligst, was wir tun. Derweil werden wir nicht akzeptieren, was du tust, und mit aller Macht dagegen vorgehen.“
Weil die Leute den Weg des geringstmöglichen Widerstandes gehen. WhatsApp ist das Nirwana des „voll supi einfach und so“. Alles, was irgendwie komplizierter ist als WhatsApp, ist zu kompliziert. Und die Leute wollen es nicht mehr benutzen.
Ja, auch E-Mail. Ich schätze, daß von allen Menschen im deutschsprachigen Raum, die mindestens ein E-Mail-Konto haben, keine 10% einen entsprechend eingerichteten E-Mail-Client haben. Wenn der Rest mailen will, dann geht das so:
- Bevorzugten Browser starten
- Google googlen
- Mailprovider googlen (GMX, Gmail, Yahoo!, was auch immer)
- Durchklicken bis zur Eingabemaske für den Login
- Usernamen eingeben
- An Paßwort zu erinnern versuchen
- Paßwort eingeben
- Durchklicken bis zum Adreßbuch
- Diejenigen Kontakte zusammensuchen, denen man eine Mail schicken will, und auswählen
- Neue Mail aufsetzen
Ich meine, viele Internetnutzer haben überhaupt keine private E-Mail-Adresse – es scheitert schon daran, selbständig einen Anbieter auszuwählen. Es gibt ja mehrere. Bei WhatsApp gibt’s nur einen. Da muß man überhaupt gar nichts jemals auswählen.
Und da wundern sich einige, warum OpenPGP sich nie durchgesetzt hat – wenn E-Mail an sich den meisten schon zu kompliziert ist.
Selbst alle anderen Dienste und Systeme, die im Prinzip dasselbe tun wie WhatsApp, haben kaum User. Erstens kennt die keiner, weil alle Welt „Instant Messaging“ bzw. „Chat“ mit „WhatsApp“ gleichsetzt. Zweitens sind die alle, alle, alle in irgendeinem Punkt komplizierter als WhatsApp. Und deshalb nutzt sie drittens praktisch niemand, jedenfalls nicht hierzulande. Außer vielleicht Skype, wenn man unbedingt Voice- oder Videochat machen will.
Es geht BartS und mir nicht um die Art von Kommunikation, wie sie WhatsApp darstellt, an sich. Es geht uns nicht ums Instant Messaging.
Es geht uns ganz konkret ausschließlich um WhatsApp.
Also hört bitte auf zu glauben, wir setzten WhatsApp und Chatten gegenseitig miteinander gleich.
Ich habe kein Problem mit Instant Messaging. (Das ist das, was WhatsApp ist.) Ich hatte schon mehrere XMPP-Accounts, bevor Skype erfunden war, von WhatsApp ganz zu schweigen. Wer mag, kann mich darüber erreichen.
Noch konkreter: Man fordert alle Menschen auf, sich teure und schwere Miele-Waschmaschinen zu kaufen, weil die ja alle™ haben (und praktisch niemand weiß, daß es auch noch andere Waschmaschinenhersteller als Miele gibt).BartS hat geschrieben: ↑18 Jan 2018 00:15Seltsamer Vergleich. Denn um beim WhatsApp-Beispiel zu bleiben, habe ich hier von einigen die Forderung gehört, dass wirklich alle diese Funktion auf einem Smartphone installieren sollen, damit nun alle Menschen mit genau dieser App kommunizieren können. Übertragen auf das Waschmaschinen-Beispiel, man fordert alle Menschen auf, dass sie sich privat eine Waschmaschine kaufen und diese auch benutzen sollen, unabhängig davon, ob man eine braucht und ob jede Wäsche wirklich nötig ist. Ich nenne sowas Bevormundung. Umgekehrt ist die Aufforderung, auch weiterhin andere Kommunikationswege nutzen zu können, keine Einschränkung der Möglichkeiten, sondern das Gegenteil.Tania hat geschrieben: ↑17 Jan 2018 21:34Man konnte ja auch vor Erfindung der Waschmaschine Wäsche waschen. Die hat sich nur durchgesetzt, weil viele Leute es einfacher fanden, sie zu benutzen. Selbstverständlich kann man die Nutzung trotzdem verweigern. Sollte dann aber nicht dazu übergehen, von seiner Umwelt zu verlangen, einem in regelmäßigen Abständen einen Sack sauberer Wäsche vor die Tür zu stellen.
So, wie es Alternativen zu Miele gibt, gibt es auch Alternativen zu WhatsApp.
Das wird hier ständig geschrieben. Gerade die glühenden WhatsApp-Verfechter raten auch noch dem letzten Boykotteur dazu, es zu nutzen, egal, wie gut die Gegenargumente sein mögen, weil es ja so „praktisch“ ist.
Ich kann mir gern ein paar Stunden Zeit nehmen und alle entsprechenden Posts hier zitieren.
Und weil nur Übergeeks auf dem Niveau von Free-Software-Entwicklern mit Mailinglisten umgehen können und die meisten anderen Menschen gar nicht wissen, was das ist, bleibt es bei toten Bäumen.Tania hat geschrieben: ↑18 Jan 2018 07:46 Whatsapp-Nutzung ist meines Wissens übrigens immer eine private Entscheidung. Deswegen dürfen "offizielle" Gruppen, bei denen keiner ausgeschlossen werden darf (z.B. der Elternrat einer Schule) eine Whatsapp-Gruppe nur als offizielles Kommunikationsmedium nutzen, wenn alle Mitglieder zustimmen. Stimmt auch nur einer nicht zu, muss der Koordinator weiterhin Briefe versenden. Oder auf Zustimmung zu einer Mailingliste hoffen.
Die findet man als WhatsApp-Boykotteur bald nur noch im Chaos Computer Club. Bei einem Menschenschlag, der vi bzw. vim bequemer zu handhaben findet als Microsoft Word, awesome benutzerfreundlich findet und womöglich nur dann mit dir per E-Mail zu kommunizieren bereit ist, wenn du nachweisen kannst, daß dein OpenPGP-Key auch wirklich a) sicher und b) deiner ist.
…was die extremen WhatsApp-Verfechter leider nie begreifen werden.Tania hat geschrieben: ↑18 Jan 2018 07:46 Ich wollte nur deutlich machen, dass Menschen, die andere Kommunikationswege nutzen möchten, dann nicht automatisch erwarten sollten, dass die Gesprächspartner sie dabei aktiv unterstützen. Denn ein "schick mir die Nachrichten zusätzlich per email, damit ich kein whatsapp installieren muss" ist genauso eine Bevormundung wie "installier Dir Whatsapp, damit ich es leichter habe."
WhatsApp wird erst aussterben, wenn etwas noch Einfacheres auf dem Markt erscheint. Das wird dann in puncto Datenschutz, Privatsphäre, aber auch Freiheit, Offenheit und Plattformunabhängigkeit mitnichten auch nur ein Jota besser werden als WhatsApp.BartS hat geschrieben: ↑18 Jan 2018 08:22Was ich ehrlich gesagt schade finde, weil ich Whatsapp nur für eine Modewelle halte und man sich dann sagen eines Tages sagen wird "Weißt Du noch, als wir alle Whatsapp benutzen mussten?".LonesomeCoder hat geschrieben: ↑18 Jan 2018 00:42 Bei vielen hat aber Whatsapp private E-Mails, SMS oder andere Messenger wie Skype oder ICQ nahezu komplett verdrängt. So wie heute auch die Schreibmaschine keine Rolle mehr spielt. Oder privat das Fax.
Dann hast du keinen einzigen meiner Posts je gelesen.
Ich habe mich lang und breit darüber ausgelassen, was für eine Datenschutzkatastrophe WhatsApp ist. Genau genommen könnte ich zig Millionen WhatsApp-Nutzer in Deutschland wegen unerlaubter Weitergabe persönlicher Daten abmahnen lassen und jeden einzelnen Prozeß gewinnen.
Die Pro-Argumente beschränken sich auf „voll praktisch“ und „hat jeder“ und „muß man einfach haben“. Als einziges Betriebssystem Windows zu nutzen, permanent mit vollen Adminrechten zu arbeiten und dann auch noch die Paßworteingabe beim Login und die UAC abzuschalten, ist auch „voll praktisch“ – ich schreibe das hier trotzdem unter Debian GNU/Linux mit eingeschränkten Nutzerrechten an einer Maschine, bei der ich beim Hochfahren zwei Paßphrasen eingeben muß. Und ich habe diese Maschine selbst so eingerichtet, weil ich das so haben wollte.
Fazit: „Einfach“ und „praktisch“ ziehen bei mir nicht als Argumente für die Nutzung unfreier, systemgebundener, kommerzieller Spyware wie WhatsApp. Die zerplatzen an mir wie Seifenblasen.
Dann hast du auch von gewissen anderen Usern keinen einzigen Post gelesen.
Und daß man von all seinen Kontakten die ausdrückliche Erlaubnis eingeholt hat, ihre Kontaktdaten an WhatsApp weiterzureichen.Brax hat geschrieben: ↑20 Jan 2018 14:29Gleichzeitig wird dabei auch erwartet, dass man damit Whatsapp automatisch sein Einverständnis erteilt, in großem Stil die eigenen Daten zu sammeln, abzuspeichern und an alle möglichen Stellen weiterzugeben. Und dass man zustimmt, dass man im Zweifel selbst noch für bestimmte Inhalte/Daten haftbar gemacht wird, wenn sie ohne das eigene Wissen weitergegeben werden (Urheberrechte, etc.).
Wenn die Installation einer einzigen App schon ein überwältigender Mehraufwand ist, ist kaum auszudenken, wie unzumutbar – ja, undurchführbar – die Einrichtung eines dezentralen Kommunikationsmittels ist, das nicht irgendeiner Firma vollumfänglich gehört. Zum Beispiel E-Mail. Oder XMPP.Brax hat geschrieben: ↑20 Jan 2018 14:29 Ich habe übrigens schon mehreren Leuten, die mit mir über WhatsApp kommunizieren wollten, vorgeschlagen, dass wir das gerne tun könnten - allerdings über Telegram oder Threema. Für die allermeisten war es dann plötzlich auch zu viel verlangt, noch eine App zu installieren.
Exakt. Und PDF ist ein hervorragendes Beispiel.Isa_01 hat geschrieben: ↑21 Jan 2018 01:44Was wohl daran liegt, dass es keinen offensichtlichen Grund gibt entsprechende Fragen zu stellen. Die Frage der Datensicherheit ist jedoch seit Jahren ein grosses Thema, und das doch besonders in Deutschland! Liegt es da nicht auf der Hand entsprechende Fragen zu stellen, wenn sie doch grade seit Jahren von sogenannten Sicherheits/IT-Experten aufgeworfen werden?!Gilbert hat geschrieben: ↑19 Jan 2018 12:27 Ich bin mir nicht sicher, ob es in jedem Fall von besonderer Sinnhaftigkeit ist, alles und jedes zu hinterfragen. Nun gut, am Ende mag und soll es jeder für sich entscheiden....
Ich käme beispielsweise auch nicht auf die Idee zu hinterfragen, warum die Firma Procter & Gamble einst den Vertrieb der Einwegwindel namens Pampers vorangetrieben hat. Oder warum die Firma Adobe mit der Schaffung des PDFs einen plattformübergreifenden Quasi-Standard nicht nur für die Medienbranche schuf usw.
- Weder Adobe Acrobat noch der Adobe Reader reichen PDF-Inhalte über Adobe an Datenhehler oder die NSA weiter.
- Adobe nimmt nicht in Anspruch, daß alle PDF-Inhalte, die Acrobat generiert (oder auch nur die im Reader geöffnet werden), in jeglicher Form von ihnen genutzt werden dürfen.
- PDF ist kein proprietäres, unfreies Format, das unter Copyright steht und dessen genaue Spezifikationen vom Hersteller und Alleineigentümer Adobe geheimgehalten werden. Es ist ein frei zugängliches, ISO-genormtes Format.
- Folglich ist man zur Nutzung von PDF nicht an Adobe-Software gebunden. Unter Windows kann man PDF-Dokumente auch mit Ghostscript (GNU Affero GPL, also Freie Software) erstellen und mit Sumatra PDF (GNU GPLv3, also auch Freie Software) ansehen.
- Damit ist PDF auch vollkommen plattformunabhängig. Ich habe privat seit mehr als zehn Jahren keinerlei Adobe-Software für PDF-Zwecke mehr verwendet und werde es auch nie wieder – weil ich es nicht muß.
Ich lerne andere Menschen überwiegend über Internetforen kennen. Erstkontaktweg also: Internetforum, evtl. per PN.
Dann: E-Mail, bei Einheimischen auch Telefon und SMS.
Die Sorte Mensch, die zum Telefonieren zu faul oder zu bequem ist, seit sie WhatsApp hat, kann mir generell gestohlen bleiben. So jemand zerspielt sich auch mit ausgeschaltetem Gehirn sein Windows und kommt dann alle Naselang zu mir, damit ich es selbstverständlich kostenlos repariere, weil ich mich ja „voll mit Computern und so“ auskenne – um es gleich wieder kaputtzuspielen und mit Schädlingen anzufüllen.
Das muß noch nicht einmal neu auf den Markt kommen. Jedenfalls gibt es schon etwas, was verdammt nah dran ist. Bei meiner eigenen mobilen Kommunikationsmaschinerie ist der Qualcomm-Baseband-Chip noch der größte Unsicherheitsfaktor – weder aber das Betriebssystem noch der Instant-Messaging-Client.Mit müden Augen hat geschrieben: ↑22 Jan 2018 12:04 Wenn jemand morgen mit einem Smartphone und einer App à la WhatsApp auf den Markt käme wo nachvollziehbar kein Spionagescheiß drin ist hätte ich keinerlei Probleme diese Sachen zu nutzen, obwohl sie ganz neu sind!
Daß auch zumsel WhatsApp ganz speziell und Instant Messaging im allgemeinen über einen Kamm schert – und so tut, als hätte WhatsApp das erfunden, oder gar felsenfest davon ausgeht.
Ich bin offen für Neues. Was glaubt ihr, wie schnell ich in meinen XMPP-Clients OMEMO installiert hatte, als das gerade eben verfügbar geworden war? Damals mußte ich sogar noch Python-Bibliotheken händisch nachinstallieren, so neu war das noch.
Vor allem: Wenn Terroristen sich über Jabber absprechen, wissen die Behörden noch nicht einmal, daß dieser Kommunikationskanal überhaupt existiert.BartS hat geschrieben: ↑22 Jan 2018 13:09Über WA hat man schon nach Terrorverdächtigen gefahndet. Und mich würde es wundern, dass man von staatlicher Seite sich nicht der Spionage dieser Kommunikationskanäle bedient.
https://www.n-tv.de/politik/Polizei-ver ... 83296.html
Wenn sie sich über WhatsApp absprechen, brauchen die Behörden die persönlichen Daten aller beteiligten Terroristen nur von irgendeinem Databroker zu kaufen – und da steckt dann auch noch einiges mit drin, was über die Terroristen so auf Facebook zu finden ist.
Oder wenn das auch einfach nur die einfachstmögliche, bequemstmögliche Lebensweise ist.Pierre hat geschrieben: ↑22 Jan 2018 16:59 Wir müssen einfach zur Kenntnis nehmen, dass der heutige mündige Bürger keine Privatspäre wünscht.
Im Wesentlichen wünscht sich der Bürger nichts so sehr wie einen totalitären Überwachungsstaat, der gleichgeschaltetes Verhalten belohnt und abweichende Gedanken bestraft - sofern sich dies durch ein geeignetes Bonussystem auszahlt.
Pocolino, Brax, Freier Mensch, noch einmal Freier Mensch, 244 DLS, Giebenrath, Stefan_T, zumsel, desigual, inVinoVeritas deutete es an, noch einmal StefanT, noch einmal inVinoVeritas, noch einmal zumsel.
Genug Beispiele?
← Das da sind keine Klaviertasten. Es sind Synthesizertasten. Doch, da gibt es Unterschiede.
Ich kann es euch erklären. Ich kann es aber nicht für euch verstehen. Das müßt ihr schon selbst tun.
INTJ nach Myers-Briggs
Ich kann es euch erklären. Ich kann es aber nicht für euch verstehen. Das müßt ihr schon selbst tun.
INTJ nach Myers-Briggs
Re: WhatsApp, ein Muss?
Ok, ich geb es auf, du behauptest wiederholt, dass WA Bilder weiterverwenden würde, gibst dafür aber keine Quellen an, sondern spinnst nur deine eigene Version weiter. Du willst es nicht verstehen. Es hat keinen Sinn mit dir zu diskutieren.Le Chiffre Zéro hat geschrieben: ↑24 Jan 2018 18:55Es geht nicht darum, daß WhatsApp der Inhaber der Rechte ist. Es geht darum, daß WhatsApp davon ausgeht, daß du berechtigt bist, die Bilder zu veröffentlichen, denn du wiederum willigst ein, daß WhatsApp alles verwenden darf, was du verschickst. Und das darfst du nicht bei Sachen, die du nicht veröffentlichen darfst.
WhatsApp Rechtliche Hinweise
Abschnitt Lizenzen, erster Absatz, Hervorhebung per Unterstreichung durch mich::Will sagen: Wenn du etwas über WhatsApp veröffentlichen willst, dann mußt du das auch veröffentlichen dürfen. Denn WhatsApp nimmt sich per Nutzungsrichtlinien (und genau die habe ich gerade verlinkt) das Recht heraus, alles zu Werbezwecken zu veröffentlichenDeine Rechte. WhatsApp beansprucht nicht das Eigentum an den Informationen, die du für deinen WhatsApp-Account oder über unsere Dienste übermittelst. Du musst über die erforderlichen Rechte in Bezug auf solche von dir für deinen WhatsApp-Account bzw. über unsere Dienste übermittelten Informationen sowie über das Recht zur Gewährung der Rechte und Lizenzen gemäß unseren Bedingungen verfügen.
Spielen wir einmal ein konkretes Beispiel durch:
Du bist also in Paris. Es ist dunkel, du stehst auf dem Champ-de-Mars und stellst fest: „Irgendwie sieht der nachts illuminierte Eiffelturm schon cool aus. Das müssen alle sehen, daß ich den gesehen hab’.“
Also machst du ein Selfie von dir mit dem illuminierten Eiffelturm.
Das Bild findet WhatsApp so toll, daß sie es gleich irgendwo in ihrer eigenen Werbung einbauen.
Problem: Der illuminierte Eiffelturm ist rechtlich geschützt. Man darf nicht einfach so Bilder vom beleuchteten Eiffelturm veröffentlichen. Man muß vorher die Betreiberfirma Société de l’Exploitation de la Tour Eiffel, kurz S.E.T.E., um Erlaubnis bitten. Ja, auch für privat. Ja, immer.
Das hast du aber nicht. Und das weiß WhatsApp nicht. WhatsApp geht davon aus, daß du genau das getan hast.
So, jetzt entdeckt die S.E.T.E. dein Selfie in irgendeiner Eigenwerbung von WhatsApp. Das heißt, WhatsApp hat in seiner Eigenwerbung ein Bild vom illuminierten Eiffelturm veröffentlicht.
Die S.E.T.E. also an WhatsApp: „Ihr habt hier ein Bild vom illuminierten Eiffelturm veröffentlicht. Habt ihr dafür eine Genehmigung?“
WhatsApp an die S.E.T.E.: „Das Bild haben wir von Xanopos. Der hat dadurch, daß er bei uns ein Konto eingerichtet hat, bestätigt, daß er für alles, was er über unseren Dienst schickt, die Rechte und Lizenzen hat, um das zu veröffentlichen. Wenn ihr jetzt ein Problem habt, dann fragt Xanopos.“
Die S.E.T.E. dann an dich: „Sehr geehrter Herr Xanopos, wir haben festgestellt, daß sie ein Foto des nachts illuminierten Eiffelturms über WhatsApp verschickt, somit also veröffentlicht haben. Können Sie uns bestätigen, daß Sie dafür eine Genehmigung haben?“
Und, hast du?
Ende vom Lied: Die S.E.T.E. zieht dich vor Gericht wegen Urheberrechtsverletzung, nur weil du ein Selfie mit dem beleuchteten Eiffelturm über WhatsApp verschickt hast.