Batman hat geschrieben: ↑09 Feb 2018 23:01Willkomen im Club
[...]
Meine erste Erfahrung blieb auch unerwiedert un einfach nur schmerzhaft
FrankieGoesTo... hat geschrieben: ↑09 Feb 2018 23:27Heute versuche ich von Anfang an etwas vorsichtiger mit Gefühlen zu sein. Mich nicht gleich reinzusteigern, sondern es immer zwischendurch auszubalancieren, wenn ich merke, dass der andere nicht weit ist wie ich mit den Gefühlen. So tut die Ablehnung am Ende nicht ganz so weh.
Aber damit gehst du ja direkt von der Ablehnung am Ende aus. Das möchte ich vermeiden. Ich will mich ja wieder auf jemanden einlassen können. Inklusive des Risikos, wieder enttäuscht zu werden.
asymetric hat geschrieben: ↑09 Feb 2018 23:35Ich habe genügend Situationen erlebt wo ich mit Fug und Recht sagen kann, ich habe mich professionell verhalten. Professioneller als andere in dieser Situation.
Das hab ich mit dem Wissen was ich zu dem Zeitpunkt hatte, auch in jener Situation gemacht.
Professionell... Das Wort irritiert mich in dem Kontext. Du warst also höflich, distanziert, sachlich, in Bezug auf deine eigenen Gefühle?
Ich will ja nicht mal im Job auf die Art mit Menschen umgehen, geschweige denn privat...
Ich hab vlt nur genippt von dem Glas welches du scheinbar ge-ext hast.
Die Formulierung mag ich
Ich bin es gewohnt meine Gefühle mit meinem Verstand niederzuknüppeln. Die Fähigkeit hat mir da begrenzt geholfen.
Ich weiß nicht, ob ich das wirklich als Fähigkeit bezeichnen würde. Meiner Erfahrung nach funktioniert das nur sehr begrenzt.
Gefühle nicht zu fühlen verbinde ich sehr stark mit meiner Depression. Seit ich alle Gefühle erst mal zulassen kann, geht es mir besser damit.
Machst du das oft?
Du bist weiter als du es vorher warst.
Richtig.
Tyrion hat geschrieben: ↑09 Feb 2018 23:39Ja, das kenne ich bestens. Die tiefste emotionale Geschichte war gleichzeitig meine größte und bitterste Enttäuschung. Zumal ich alles, einfach alles und noch viel mehr für sie getan habe. Aber darüber habe ich schon viel hier im Forum geschrieben. Losgekommen bin ich heute noch nicht von ihr - obwohl es weitreichende Folgen für mich hatte/hat/haben wird.
Was könntest du denn noch machen, um von ihr loszukommen?
lieschenmueller hat geschrieben: ↑10 Feb 2018 04:30Ein guter Thread, der mich auch gerade sehr anspricht.
Aber deinen Schilderungen nach vermute ich, dass es zwischen euch einige Reibereien oder mehr Enttäuschungspotenzial gab.
Würde ich nicht so sagen. Aber zum einen ist dieser Vergleich müßig, zum anderen müsste ich dafür die Umstände näher ausführen und das will ich nicht.
In meiner Therapie riet mir meine Therapeutin, ich sollte mich damit abfinden, dass ich im Leben anderer Menschen nur einen kleinen Platz einnehme. Seitdem bin ich etwas genügsamer in Bezug auf andere Menschen geworden. Es ist zwar ein kleiner Platz, aber immerhin ist es ein Platz!
Hm... im Grunde finde ich das einen guten Gedanken. Also den Platz im Leben anderer Menschen wertzuschätzen, den diese einem anbieten und freiräumen.
Aber mir fehlt da ein "wenn". Wenn ich im Lebens von jemandem nur einen kleinen Platz einnehme, dann akzeptiere ich das, aber wenn das bei jedem, den ich kenne, so wäre, dann würde mir das nicht reichen.
Kämpfen wäre vielleicht eine Alternative. Jedoch sollte man sich auch bewusst sein, wann es sich lohnt zu kämpfen und wann nicht.
In meinem Fall wäre es weder lohnenswert noch fair.
kreisel hat geschrieben: ↑10 Feb 2018 09:48Ja, ich kenne das.
Ich hatte da das Gefühl, dass da vergessene und recht schöne Seiten erst mal
zum Leben erwachen, und dann aber mit diesem erwartungsfrohen
Gefühlspack in einer Sackgasse münden.
So ähnlich wie bei dem Film "Zeit des Erwachens".
Eine kurze Phase des Aufblühens und dann wieder zurück müssen ins
vergessen.
Diese fehlende Möglichkeit ist es, die mich traurig macht, oder dass die Sonne,
der Regen, die Bedingungen fehlen, damit die neu anklingenden Seiten
gelebt werden können.
Die Sackgasse ist ein sehr treffendes Bild dafür.
Diese Perspektive hat mich auch etwas weitergebracht: Dass ich die Sachen,
die der andere hat, die so anziehend sind, versuchen kann in mir zu entwickeln.
Darf man nur nicht zu weit treiben, sonst gibts nicht mehr viel zu entdecken und wenig
"Grund zum Verlieben"
Ein Grund zum Verlieben... Schöner Gedanke.
grenouille hat geschrieben: ↑10 Feb 2018 10:36Lange nachdem ich mit ihm (eigentlich) abgeschlossen hatte, sah ich ihn mit seiner Freundin, was mir dann doch nochmal einen Stich versetzte. Auch Wut kam auf, zusammen mit dem Gedanken: "Warum darf der eine Beziehung haben, trotz seines unangebrachten Verhaltens, und ich nicht? Warum ist das nur so unfair?" Eine gewisse Wut lässt sich nicht immer vermeiden, wichtig ist, dass sie nicht ewig andauert.
Ich brauche leider auch ewig, um über jemanden hinwegzukommen.
Misstrauen hatte ich lange Zeit auch. Ich meine, wenn jemand eindeutiges Interesse bekundet, man sich freut und es dann trotzdem nicht klappt, denkt man erst einmal, es würde wohl nie funktionieren.
Ja, diesen Gedanken hatte ich auch für eine Weile.
Ich wünsche dir alles Gute bei der Überwindung dieser Zeit
Danke.
Knallgrau hat geschrieben: ↑10 Feb 2018 13:42Oh damit triffst du genau meine momentane Situation Tintenmalerin.
Ohne die Situation genau zu schildern - ich hab ja bereits nen Thread geschrieben - versuche ich grad seit fast nem Monat über nen Mann wegzukommen.
Ich habe so viel geweint, dass ich mich schon gewundert habe, dass ich noch Tränen habe. Abends, morgens, in den unmöglichsten Siuationen kam es wieder durch. Ich bin in Heulkrämpfen zusammengebrochen und hatte wirklich Herzschmerzen, im wahrsten Sinne des Wortes. Ich konnte nicht essen, nicht schlafen, mich nicht konzentrieren und hätte mich am liebsten im Bett zusammengerollt und aufs Sterben gewartet, wäre ich nicht so pflichtbewusst trotzdem weiter zur Arbeit gegangen und hätten mich nicht 5 Freundinnen "rund um die Uhr" betreut, weiß ich nicht, wie es weitergegangen wäre. Das klingt jetzt vermutlich sehr dramatisch, aber er war der erste Mann, der klar kommuniziert hat, dass er Interesse an mir hat und das ich eine attraktive, lustige und begehrenswerte Frau bin. Als ich anfing es zu glauben, zu genießen und mich fallen zu lassen und es vorallem zuzulassen, hat er es beendet. Ich hatte mehr zugelassen als bisher und das hat mich dann völlig aus der Bahn geworfen. Bis dahin wusste ich nicht, dass ich zu solchen Gefühlen für einen Mann fähig wäre.
Dich hat es da noch mal härter getroffen als mich
Ich habe die ersten Wochen viel geschrieben und vernichtet und viel geredet, immer wieder dasselbe, immer wieder durchgekaut und ich habe das Gefühl, dass das hilft. Ich rede jetzt nach wie vor mit meinen Mädels, aber nicht mehr so "besessen".
Geredet habe ich darüber schon, aber eher wenig. Ich denke meist erst mal selbst über alles nach und rede dann schon darüber, aber eher begrenzt. Das könnte ich noch ausbauen.
Einer der Gründe, dass ich diesen Thread Monate nach der "Akutphase" eröffnet habe.
Ich merke umso mehr ich das alles annehme und nichts verhindere an Gefühlen (ich vermeide z.B. mir irgendwas krampfhaft einzureden "er ist es nicht wert, warum fühlst du so oder so?") oder vermeide an Situationen (wie gesagt ich bin höflich distanziert) umso mehr beruhigt sich mein Herz und mein Puls. Alles darf da sein: Trauer, Enttäuschung, Wut, Liebe, Ekel, Abscheu, Schmerz, Verlustgefühl,... und umso weniger ich hinterfrage, warum ich "schon wieder" traurig bin und mich stattdessen ablenke, umso besser gehts mir. Umso weniger ich mir verbiete auf dem grünen Messager
zu gucken, ob er online ist, umso weniger muss ich es tun.
Also was hilft? Zumindest mir: Alles zulassen, das einzige was verboten ist, ist mich bei ihm zu melden.
Finde ich eine sehr gute Strategie
Mir fällt es manchmal noch schwer, dass so umzusetzen, aber mir hilft es auch.
Oxymoron hat geschrieben: ↑10 Feb 2018 23:19Fazit: Ich kann mit großen Enttäuschungen im Liebesleben nicht umgehen und sie verarbeiten. Wenn ich mir vorstelle es irgendwann mal noch einmal zu versuchen, da kriege ich teilweise Ekelgefühle und eine totale Abneigung dagegen.
Das ist sehr schade
Oxymoron hat geschrieben: ↑11 Feb 2018 17:28Ich denke es ist vielleicht sowieso besser von dem Wunsch einer liebevollen Beziehung Abstand zu nehmen. Es ist ja so, dass in der heutigen Zeit Emotionalität und überhaupt die Anzahl der Beziehungen abnehmen. Es möchte sich jeder nur noch selbstverwirklichen und verliert dabei aus den Augen das die Liebe dabei kein Hindernis ist.
Willst du das auch? Ist das bei den Menschen die du kennst der Fall?
Ich nehme das jedenfalls nicht so wahr.
Schneeleopard hat geschrieben: ↑12 Feb 2018 18:35Und man wird vorsichtiger beim 'Hineinsteigern' und wartet auf die Realität anstatt seinen Träumen zu folgen.
Ich finde es gerade schwierig, "sich auf jemanden einlassen" und "sich in etwas hineinsteigern" sauber voneinander zu trennen.
Mag vielleicht daran liegen, dass ich sowieso ein eher verträumter Mensch bin, aber ein bisschen Träumen gehört für mich dazu und ich denke nicht, dass ich mich in irgendwelchen Illusionen verrannt habe.
Wie sieht das für dich aus, das "Hineinsteigern"?
Neuling92 hat geschrieben: ↑12 Feb 2018 17:38[...]
Die andere Liebe/beste Freundin hat mir letzte Woche aus dem nichts die Freundschaft gekündigt. Ich hatte mich über 8 Jahre sehr gut mit ihr verstanden und einiges mit ihr erlebt. Auch hier war ich zwar wieder nur der gute Kumpel, aber ich sagte mir immer "lieber der gute Kumpel, als garkein Kontakt mehr". Aber aufeinmal schrieb sie mir, das wir uns fremd geworden seien und sie keinen Kontakt mehr will. Ohne weitere Erklärung. Das Wochenende zuvor waren wir noch feiern und haben Pläne geschmiedet. Seit dem geht es mir total beschissen. Ich will antworten, werde aber keine bekommen. Ich will natürlich weiterhin Kontakt zu der Person, weil ich sie sehr mag, werde aber keinen mehr bekommen. Es ist so als wäre jemand gestorben....
Das so ein Kontaktabbruch schmerzhaft ist und du um sie trauerst, kann ich sehr gut nachvollziehen
Da ich sowieso kaum Leute kenne, und meine Kontakte an einer Hand abzählen kann, macht sowas meine Situation natürlich nicht besser.
So ähnlich ging es mir auch schon mal. Es hat mir absolut nicht gut getan, meine Zeit mit Leuten zu verbringen, denen ich nicht wichtig war und die mir nur wichtig waren, weil ich mit ihnen nicht alleine war. Dafür war ich unendlich einsam.
Shisouka hat geschrieben: ↑12 Feb 2018 19:11Diese Form der Enttäuschung ist wohl weit verbreitet unter Unerfahrenen. Man schafft nicht früh genug Klarheit, redet/bildet/fantasiert sich was ein und am Ende bricht alles krachend zusammen.
Das ist deine Interpretation.
Aufstehen, Staub abklopfen, Krönchen richten und weiter gehen! Lass dich nicht von Dingen runterziehen, die sowieso nicht sein sollten.
Wenn das so leicht wäre. So geht es eben Schritt für Schritt voran.
NeC hat geschrieben: ↑12 Feb 2018 21:12Wenn ich aber verliebt war/bin
(was sehr selten passiert; nur dreimal bisher), wird es außerordentlich schwierig. Wirklich los werde ich das anscheinend nicht wieder. Ein Gefühl der Sehnsucht und Verbundenheit bleibt zurück, und muss unter viel Abstand verbuddelt werden.
Ich staune ein wenig über die Leute, die anscheinend ihre ehemalige Liebe in Gleichgültigkeit oder gar Abscheu verwandeln können. Habe ich auch probiert - aber leider erfolglos. Nun muss man aber vielleicht auch dazu sagen, dass ich keine der drei Mädels, in die ich bisher verliebt war, so vollkommen falsch eingeschätzt hatte. Ich hatte mich also bisher nicht in Trugbilder verliebt. Und ich hatte das Glück, dass ich ihre Sicht der Dinge jeweils halbwegs nachvollziehen konnte. Deshalb fühlte ich mich nie betrogen, und ich habe daher eigentlich auch keinen Anlass zu Misstrauen.
Dann hast du ein gutes Bauchgefühl
Ich finde es aber auch in Ordnung, wenn etwas von den Gefühlen zurückbleibt, solange es kein ewiges Sehnen und Verzweifeln auslöst. Abscheu oder Gleichgültigkeit wäre doch schade, dann könnte man kaum noch an die schönen Momente zurückdenken, die man gemeinsam erlebt hat.
BartS hat geschrieben: ↑13 Feb 2018 13:39Ich würde eher fragen, wer kennt das nicht.
Wenn dich das interessiert, kannst du gerne ein eigenes Thema dafür eröffnen.
Als ich Deinen Text gelesen habe, habe ich mich gefragt, ob es Menschen gibt, die noch nie Liebeskummer hatten? Die immer bei den Menschen sein konnten, die sie mochten und liebten? Keine Ahnung. Aber ich weiß nicht ob ich solche Menschen beneiden sollte. Gehört doch eigentlich zum Menschsein dazu, enttäuscht zu werden.
Da ich Liebeskummer bis vor einigen Monaten auch noch nicht kannte, gehe ich nicht davon aus, dass das jeder schon mal hatte.
Mich interessiert, was andere erlebt haben und wie sie damit umgehen, nicht die Metaebene. Ich kann dich natürlich nicht davon abhalten, über Sinn und Unsinn meiner Formulierung zu sinnieren.
Darüber könnte man echt Bücher schreiben.
Was hindert dich daran, das zu tun?
Esperanza hat geschrieben: ↑12 Feb 2018 18:22Ein Thread der mir aus der Seele spricht. Mir fällt es auch sehr schwer meinen Ex vollständig loszulassen.
Glockenspiel hat geschrieben: ↑10 Feb 2018 21:53Kenne das Gefühl sehr gut als meine langjährige Freundin mit mir Schluss gemacht hatte. Für mich brach eine Welt zusammen und ich habe wochenlang nur geweint. Alles was nur entfernt mit ihr zu tun hatte, erinnerte mich plötzlich an sie und ich musste wieder anfangen zu weinen.
Ich hatte keine Lust auf gar nichts und wollte auch keinen anderen Menschen an meiner Seite haben als sie.
Es hat mir sehr geholfen die Sachen immer und immer wieder mit mir nahestenden Menschen zu besprechen. Alleine das von der Seele reden hat Wunder gewirkt. Außerdem habe ich versucht all meine Gedanken auf Papier zu bringen und die Geschichte mit dieser Person zu verfassen. Dabei sind viele Tränen gerollt. Schlussendlich habe ich diese ganzen Dinge dann verbrannt und ich habe mich 100x besser gefühlt, aber letztendlich sind dies alles auch nur Dinge, um den Trauerprozess zu beschleunigen. Durch den Schlamm muss man dennoch. Denn die Zeit heilt alle Wunden.
Es scheint tatsächlich wichtig zu sein, sich so etwas von der Seele zu reden. Du scheinst da einen guten Weg für dich gefunden zu haben
Was den letzten Satz angeht, sehe ich es so; Jede Wunde braucht Zeit, um zu heilen und viele Wunden verheilen mit der Zeit vollkommen. Es gibt aber eben auch solche, die Narben hinterlassen, die auch manchmal noch schmerzen können.
Besonders, wenn eine Wunde - auch wenn sie anfangs nur klein ist - immer wieder aufgerissen wird, ist Heilung natürlich schwierig.
Jemand hat das mal so formuliert; Jemanden zu verlieren, der einem sehr wichtig ist, ist vergleichbar mit einem Baum, der einen großen, dicken Ast verliert. Der Baum hat damit einen großen Teil seiner Selbst verloren, der nie wieder nachwachsen wird. Es werden sich neue Verästelungen bilden und die anderen Äste werden wachsen, der Baum kann weiterhin leben und gedeihen. Aber man wird immer die leere Stelle sehen, wo zuvor noch ein Ast war, der jetzt fehlt.
Sommersprosse hat geschrieben: ↑11 Feb 2018 09:20Liebe Tintenmalerin,
liebe alle,
ich wollte mich einfach nur für den Thread bedanken.
Es hilft mir gerade ein bisschen zu lesen, wie ihr mit Enttäuschungen umgeht und ich hoffe, mir das ein oder andere mitnehmen zu können.
Ich selbst kann leider nicht so viel beitragen, merke ich doch gerade wieder, dass ich einfach ziemlich hilflos bin und keine wirkliche Strategie habe...
Bei dem, was ihr teilweise schreibt, scheue ich mich schon fast davor, bei mir überhaupt von Liebeskummer zu sprechen.
Einen Freund zu verlieren, den Partner oder ein Familienmitglied ist ja noch mal etwas ganz anderes.