Erwartungen/Vorstellung an eine Beziehung

Alles zu Deiner persönlichen Situation, Deinen Erlebnissen und was Dir auf dem Herzen liegt als Absoluter Beginner.
CrashBandicoot

Re: Erwartungen/Vorstellung an eine Beziehung

Beitrag von CrashBandicoot »

Nell The Sentinel hat geschrieben:Hallo liebe Mitstreiter,

ich bin gerade ziemlich verwirrt. Von den Aussagen, die hier herumgeistern und all den Meinungen, die um mich herum ausgesprochen werden: Aussehen vs. Charakter... Eine globale Meinung wird propagiert und dann kommen plötzlich doch gegenteilige Meinungen.... Was geht und was ist für die Mehrheit eher nicht wünschenswert....
Was sind also - ehrlich eingeschätzt - eigentlich eure Erwartungen an eine Beziehung? Was glaubt ihr, dort zu finden und welche Bedürfnisse sollen dort erfüllt werden? Was braucht ein Partner, um euren Vorstellungen gerecht zu werden?
Ich könnte auch fragen, welche Eigenschaften euer Partner grundsätzlich mitbringen soll (also, die Punkte, bei denen ihr nicht bereit seid Kompromisse einzugehen).

Als weibliche ABine bin ich natürlich vor allem auf die Ansichten der Männer neugierig (gleich welchen Status), aber auch die Meinungen meiner Geschlechtsgenossinnen interessieren mich - um mal eine Art Realitätscheck für mich durchzuführen (á la: was kommt denn üblicherweise so vor und weicht es von meinen Ansichten vielleicht zu extrem ab, sodass ich meine Vorstellungen vielleicht mal einer Prüfung unterziehen sollte).

Ich freue mich auf eure Antworten.
Nell
Du gehst aber extrem akademisch bzw. analytisch an das Problem heran, fast wie ein Mann. :-)
Aber kann schon sein, dass man einfach nur angepasst und "normal" sein muss und dann funktioniert es.

Die Punkte, bei denen ich eigentlich keine Kompromisse eingehen wollen würde, wären Arroganz, Gier, Überheblichkeit, Narzissmus und politischer Extremismus. Ansonsten bin ich für sehr viele Charaktere und Typen von Frauen offen, auch das oftmals genannte "No-Go" Rauchen wäre schon ok.
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Nell The Sentinel
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Re: Erwartungen/Vorstellung an eine Beziehung

Beitrag von Nell The Sentinel »

CrashBandicoot hat geschrieben:Du gehst aber extrem akademisch bzw. analytisch an das Problem heran, fast wie ein Mann. :-)
Aber kann schon sein, dass man einfach nur angepasst und "normal" sein muss und dann funktioniert es.

Die Punkte, bei denen ich eigentlich keine Kompromisse eingehen wollen würde, wären Arroganz, Gier, Überheblichkeit, Narzissmus und politischer Extremismus. Ansonsten bin ich für sehr viele Charaktere und Typen von Frauen offen, auch das oftmals genannte "No-Go" Rauchen wäre schon ok.
Akademisch? Das habe ich doch schon mal irgendwo gehört. :gruebel:
Jaah, es ist halt mein Versuch, für mich mal etwas Licht ins Dunkel zu bringen und ein bisschen Orientierung im Dschungel von Beziehungen und Lovern zu erhalten. Da stoß' ich dann natürlich auch schnell an meine Grenzen und da hier viele unterschiedliche Meinungen über all die Seiten dieses Threads gestreut sind, gibt's da auch (leider) keinen Konsens und ich muss mich damit zufriedenstellen, dass ich mir das Thema Beziehung nicht schematisch irgendwo aufzeichnen kann und dann die einzelnen Punkte abarbeite.

Na ja, Angepasst und Normal... Ich habe gerade das dringende Bedürfnis, eine wissenschaftliche Auseinandersetzung mit dem Thema "Absolute Beginner" zu lesen. Um einfach mal Fakten in der Hand zu haben, mit denen ich dann wenigstens den Überblick behalten kann.
Baustelle :hallo:
CrashBandicoot

Re: Erwartungen/Vorstellung an eine Beziehung

Beitrag von CrashBandicoot »

Nell The Sentinel hat geschrieben:
CrashBandicoot hat geschrieben:Du gehst aber extrem akademisch bzw. analytisch an das Problem heran, fast wie ein Mann. :-)
Aber kann schon sein, dass man einfach nur angepasst und "normal" sein muss und dann funktioniert es.

Die Punkte, bei denen ich eigentlich keine Kompromisse eingehen wollen würde, wären Arroganz, Gier, Überheblichkeit, Narzissmus und politischer Extremismus. Ansonsten bin ich für sehr viele Charaktere und Typen von Frauen offen, auch das oftmals genannte "No-Go" Rauchen wäre schon ok.
Akademisch? Das habe ich doch schon mal irgendwo gehört. :gruebel:
Jaah, es ist halt mein Versuch, für mich mal etwas Licht ins Dunkel zu bringen und ein bisschen Orientierung im Dschungel von Beziehungen und Lovern zu erhalten. Da stoß' ich dann natürlich auch schnell an meine Grenzen und da hier viele unterschiedliche Meinungen über all die Seiten dieses Threads gestreut sind, gibt's da auch (leider) keinen Konsens und ich muss mich damit zufriedenstellen, dass ich mir das Thema Beziehung nicht schematisch irgendwo aufzeichnen kann und dann die einzelnen Punkte abarbeite.

Na ja, Angepasst und Normal... Ich habe gerade das dringende Bedürfnis, eine wissenschaftliche Auseinandersetzung mit dem Thema "Absolute Beginner" zu lesen. Um einfach mal Fakten in der Hand zu haben, mit denen ich dann wenigstens den Überblick behalten kann.
Naja, um dein eigenes "Problem" lösen zu können, musst du ja nicht die ganze "AB-Szene" untersuchen und verstehen. :-) Es sei denn, du weist Symptome auf, die auf viele ABs zutreffen. Generell kann man wohl als gewisse Mindestvoraussetzungen ansehen, dass man Interesse an seinem potentiellem Partner haben sollte, also nicht nur an seiner Optik, sondern an seinem Leben allgemein, also Job, Hobbies, Interessen, etc., kompromissbereit sein sollte sowie offen für vieles und selber auch eine gewisse Lebensfreude und Begeisterung für die Dinge aufweisen sollte, die einem Spaß machen. Und der Klassiker der Moderne natürlich: Bloß nicht zu needy sein. :-)
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Nell The Sentinel
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Re: Erwartungen/Vorstellung an eine Beziehung

Beitrag von Nell The Sentinel »

CrashBandicoot hat geschrieben:Naja, um dein eigenes "Problem" lösen zu können, musst du ja nicht die ganze "AB-Szene" untersuchen und verstehen. :-) Es sei denn, du weist Symptome auf, die auf viele ABs zutreffen. Generell kann man wohl als gewisse Mindestvoraussetzungen ansehen, dass man Interesse an seinem potentiellem Partner haben sollte, also nicht nur an seiner Optik, sondern an seinem Leben allgemein, also Job, Hobbies, Interessen, etc., kompromissbereit sein sollte sowie offen für vieles und selber auch eine gewisse Lebensfreude und Begeisterung für die Dinge aufweisen sollte, die einem Spaß machen. Und der Klassiker der Moderne natürlich: Bloß nicht zu needy sein. :-)
Na dann her mit der Doktorarbeit. Ich weise so gut wie alle Punkte auf...
Okay, aber dein folgender Absatz ist doch was greifbares. Damit kann ich arbeiten 8-) Ich suche halt immer einen Sinn oder ein Muster hinter Dingen, weil es mir sonst schwerfällt, sie begreifen zu können. Ich sollte mir an dieser Stelle wohl die Weisheit meines Chemielehrers zu Herzen nehmen: Einfach akzeptieren...
Baustelle :hallo:
CrashBandicoot

Re: Erwartungen/Vorstellung an eine Beziehung

Beitrag von CrashBandicoot »

Nell The Sentinel hat geschrieben:
CrashBandicoot hat geschrieben:Naja, um dein eigenes "Problem" lösen zu können, musst du ja nicht die ganze "AB-Szene" untersuchen und verstehen. :-) Es sei denn, du weist Symptome auf, die auf viele ABs zutreffen. Generell kann man wohl als gewisse Mindestvoraussetzungen ansehen, dass man Interesse an seinem potentiellem Partner haben sollte, also nicht nur an seiner Optik, sondern an seinem Leben allgemein, also Job, Hobbies, Interessen, etc., kompromissbereit sein sollte sowie offen für vieles und selber auch eine gewisse Lebensfreude und Begeisterung für die Dinge aufweisen sollte, die einem Spaß machen. Und der Klassiker der Moderne natürlich: Bloß nicht zu needy sein. :-)
Na dann her mit der Doktorarbeit. Ich weise so gut wie alle Punkte auf...
Okay, aber dein folgender Absatz ist doch was greifbares. Damit kann ich arbeiten 8-) Ich suche halt immer einen Sinn oder ein Muster hinter Dingen, weil es mir sonst schwerfällt, sie begreifen zu können. Ich sollte mir an dieser Stelle wohl die Weisheit meines Chemielehrers zu Herzen nehmen: Einfach akzeptieren...
Ja, das wäre ein Projekt, was man in Angriff nehmen könnte. :-) Wirst du dann meine Doktormutter? :-)

Ja, gewisse Muster gibt es wohl schon. Auch die hier so kontrovers diskutierte LMS-Theorie kann man da heranziehen, denn natürlich ist die Wahrscheinlichkeit größer, in einer Beziehung zu sein, wenn man einen höheren Status hat, reicher oder schöner ist als der Durchschnitt. Aber das sind ja nicht unbedingt immer Punkte, die man abarbeiten kann, da es oft auch exogene Faktoren sind. Daher ist das, was ich vorher schrieb, wohl sinnvoller.
dfg82

Re: Erwartungen/Vorstellung an eine Beziehung

Beitrag von dfg82 »

Strange Lady hat geschrieben: Weil wir heutzutage idR nicht mehr in kleinen, übersichtlichen verbindlichen dörflichen Sozialstrukturen leben. Malaguena hat es auf den Punkt gebracht: das Ideal ist der neoliberale, sozial flexible Mensch, der/die sich in dem einen Jahr im Ausland selbst verwirklicht, um im nächsten Jahr dann ein 6-monatiges Prestigeprojekt woanders durchzuführen. Zumindest in meinen Kreisen ist das so.
Das Ideal des neoliberalen Menschen, der ein Jahr dort ist und dann wieder woanders, betrifft aber nur einen kleinen Personenkreis und zwar jenen, der aufgrund seines Berufes dazu gezwungen ist, so zu leben. In meinem Umfeld sind das diejenigen, die studiert haben und nun verantwortungsvolle Positionen bekleiden. Die große Mehrheit lebt weiterhin in den von Dir erwähnten Sozialstrukturen. So ist das zumindest bei den Personen aus meinem Umfeld, die ganz normale Jobs bekleiden und bei denen die Familie oder die Freunde in der gleichen Stadt oder im nächsten Dorf wohnen.

Gewagte Schlussfolgerung: Neoliberalismus kann Einsamkeit begünstigen.
dfg82

Re: Erwartungen/Vorstellung an eine Beziehung

Beitrag von dfg82 »

Nell The Sentinel hat geschrieben: Klar, aber ich richte doch nicht mein gesamtes Denken nach diesem Wunsch aus. Neben einer Beziehung gibt es doch auch andere Dinge im Leben. Mir scheint es sich in der gerade stattfindenden Diskussion darum zu drehen, dass eine Beziehung der Mittelpunkt eines Menschen ist (und nicht anders) und alles andere nur der verzweifelte Versuch, sich davon abzulenken.
Die Lösung kann nur sein, zu der inneren Überzeugung zu gelangen, dass es auch ausreicht, sich selbst zu genügen.
spirit

Re: Erwartungen/Vorstellung an eine Beziehung

Beitrag von spirit »

Fuzzi hat geschrieben: Ich weiß, ich kann alleine sein und kann mich beschäftigen und meine Hobbies genießen aber es kommt halt mal der Punkt wo man echt kraftlos ist und dieses Bedürfnis in einem immer lauter wird. Wenn ich wenigstens einmal das erlebt hätte dann wüsste ich, was ich für ein Typ bin bzw. weiß ob ich ein Beziehungstyp bin oder keine Ahnung was. Ich hätte das mal erlebt und wäre mal keine Ahnung vielleicht frei und .......... Keine Ahnung.
Fuzzi, aus meiner Erfahrung kann ich berichten, dass dies nicht der Fall ist. Im Gegenteil, es wird dein Dasein infiltrieren, was dir zuvor Freude gemacht oder zumindest für Zufriedenheit gesorgt hat, verliert plötzlich seine Wirkung, der Fokus verändert sich und du wirst dich unfreier fühlen als je zuvor, wenn du einmal auf den Geschmack gekommen bist.
"Sie" war plötzlich überall, in meiner Wohnung, der Geruch auf dem Kissen, in meinen Gedanken, alles war infiltriert. Ich bin inzwischen mit der Absorbierung befasst und erobere mir meine Wohnung, mein Kissen, meine Gedanken zurück. :boxing:
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Re: Erwartungen/Vorstellung an eine Beziehung

Beitrag von Einsamer Igel »

Lisa hat geschrieben: Naja, in einem AB-Forum ist die Beziehungslosigkeit nunmal das Hauptthema und manchmal will man sich hier auch einfach nur auskotzen (im RL kann man es ja oft nicht). Das heißt aber doch nicht, dass die User hier im RL keine anderen Themen und Schwerpunkte außer der Partnersuche in ihrem Leben haben :).
+1

Nell, ich denke, ihr beiden seid an verschiedenen Stellen in eurem Leben. Strangie ist über das, was du vorbringst bereits hinaus. Es mag für dich in deiner gegenwärtigen Lebenssituation passend sein, aber das muss es ja nicht für jemand anderen auch sein.
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Re: Erwartungen/Vorstellung an eine Beziehung

Beitrag von TheRealDeal »

dfg82 hat geschrieben:
Strange Lady hat geschrieben: Weil wir heutzutage idR nicht mehr in kleinen, übersichtlichen verbindlichen dörflichen Sozialstrukturen leben. Malaguena hat es auf den Punkt gebracht: das Ideal ist der neoliberale, sozial flexible Mensch, der/die sich in dem einen Jahr im Ausland selbst verwirklicht, um im nächsten Jahr dann ein 6-monatiges Prestigeprojekt woanders durchzuführen. Zumindest in meinen Kreisen ist das so.
Das Ideal des neoliberalen Menschen, der ein Jahr dort ist und dann wieder woanders, betrifft aber nur einen kleinen Personenkreis und zwar jenen, der aufgrund seines Berufes dazu gezwungen ist, so zu leben. In meinem Umfeld sind das diejenigen, die studiert haben und nun verantwortungsvolle Positionen bekleiden. Die große Mehrheit lebt weiterhin in den von Dir erwähnten Sozialstrukturen. So ist das zumindest bei den Personen aus meinem Umfeld, die ganz normale Jobs bekleiden und bei denen die Familie oder die Freunde in der gleichen Stadt oder im nächsten Dorf wohnen.

Gewagte Schlussfolgerung: Neoliberalismus kann Einsamkeit begünstigen.
Es ist doch niemand gezwungen so zu leben. Man kann seine Prioritäten doch anders setzen. Aber auch das ist ein Prozess. Dann wird man vielleicht mit 60 nochmal nach der großen Liebe Ausschau halten.
Angst verhindert nicht den Tod, aber sie verhindert das Leben.
Sommersprosse

Re: Erwartungen/Vorstellung an eine Beziehung

Beitrag von Sommersprosse »

fab_tom hat geschrieben:Bei der zweiten Hälfte wäre objektiv gesehen eine Trennung oder eine andere Beziehungsform vielleicht besser, aber es herrscht gesellschaftlich nunmal dieses "Paarbeziehungsideal" vor - übrigens auch hier im Forum - wodurch andere Arten der Beziehungsgestaltung oft als "minderwertig" gesehen werden und das Erreichen einer "Zweierbeziehung" als das Nonplusultra. Dabei glaube ich nicht, dass eine einzige Form der Beziehung für alle Menschen die Beste sein kann. So ehrlich zu sich selbst und seinem Partner zu sein ist aber wohl gar nicht so einfach wie es scheint.
Mich würde interessieren, welche anderen Beziehungsformen du hier meinst?! Also entweder habe ich nicht genug Fantasie oder ich stehe (mal wieder) auf'm Schlauch... :gruebel:
Please enlighten me! :)
Exil Niederberger

Re: Erwartungen/Vorstellung an eine Beziehung

Beitrag von Exil Niederberger »

Ist es nicht so, dass man vor allem weiß, was man nicht will???? Woher weiß ich, ob ich was "toll" finde, was ich noch gar nicht kenne?
Ich habe jedenfalls die Erfahrung gemacht, dass meine Hoffnungen nie realistisch waren, allerdings halte ich die für ziemlich normal, es muss also an mir liegen... :sadman:
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Re: Erwartungen/Vorstellung an eine Beziehung

Beitrag von TheRealDeal »

Sommersprosse hat geschrieben:
fab_tom hat geschrieben:Bei der zweiten Hälfte wäre objektiv gesehen eine Trennung oder eine andere Beziehungsform vielleicht besser, aber es herrscht gesellschaftlich nunmal dieses "Paarbeziehungsideal" vor - übrigens auch hier im Forum - wodurch andere Arten der Beziehungsgestaltung oft als "minderwertig" gesehen werden und das Erreichen einer "Zweierbeziehung" als das Nonplusultra. Dabei glaube ich nicht, dass eine einzige Form der Beziehung für alle Menschen die Beste sein kann. So ehrlich zu sich selbst und seinem Partner zu sein ist aber wohl gar nicht so einfach wie es scheint.
Mich würde interessieren, welche anderen Beziehungsformen du hier meinst?! Also entweder habe ich nicht genug Fantasie oder ich stehe (mal wieder) auf'm Schlauch... :gruebel:
Please enlighten me! :)
Ich schließe mich dem Wunsch nach Erleuchtung an... ;)
Angst verhindert nicht den Tod, aber sie verhindert das Leben.
fab_tom

Re: Erwartungen/Vorstellung an eine Beziehung

Beitrag von fab_tom »

TheRealDeal hat geschrieben:
Sommersprosse hat geschrieben:
fab_tom hat geschrieben:Bei der zweiten Hälfte wäre objektiv gesehen eine Trennung oder eine andere Beziehungsform vielleicht besser, aber es herrscht gesellschaftlich nunmal dieses "Paarbeziehungsideal" vor - übrigens auch hier im Forum - wodurch andere Arten der Beziehungsgestaltung oft als "minderwertig" gesehen werden und das Erreichen einer "Zweierbeziehung" als das Nonplusultra. Dabei glaube ich nicht, dass eine einzige Form der Beziehung für alle Menschen die Beste sein kann. So ehrlich zu sich selbst und seinem Partner zu sein ist aber wohl gar nicht so einfach wie es scheint.
Mich würde interessieren, welche anderen Beziehungsformen du hier meinst?! Also entweder habe ich nicht genug Fantasie oder ich stehe (mal wieder) auf'm Schlauch... :gruebel:
Please enlighten me! :)
Ich schließe mich dem Wunsch nach Erleuchtung an... ;)
Ich bin da jetzt ohne persönliche Erfahrungen in diesem Bereich abseits der Paarbeziehung nicht gerade der Experte, aber doch eine gar nicht so geringe Zahl von Bekannten hat statt einer festen Beziehung halt mehr so Sachen wie offene, lockere Beziehungen, (mehrere) Friends with Benefits, oder wie eine Ex-Abine mir mal vorschwärmte "polygame Beziehungen", in meiner Unistadt gibt's auch noch ein paar vereinzelte "Kommunarden-WGs", freie Liebe und so. Ein Kumpel von mir und seine Freundin haben sich nach paar Jahren offiziell getrennt weil sie sich in der Beziehung ausgelaugt fühlten und treffen sich jetzt so alle 1-2 Wochen zum Schäferstündchen, seitdem läuft's bei denen wieder richtig gut, mit vermindertem Kontakt (1-2x die Woche) auch abseits des Bettes eben.
Sommersprosse

Re: Erwartungen/Vorstellung an eine Beziehung

Beitrag von Sommersprosse »

Ich bin da jetzt ohne persönliche Erfahrungen in diesem Bereich abseits der Paarbeziehung nicht gerade der Experte, aber doch eine gar nicht so geringe Zahl von Bekannten hat statt einer festen Beziehung halt mehr so Sachen wie offene, lockere Beziehungen, (mehrere) Friends with Benefits, oder wie eine Ex-Abine mir mal vorschwärmte "polygame Beziehungen", in meiner Unistadt gibt's auch noch ein paar vereinzelte "Kommunarden-WGs", freie Liebe und so. Ein Kumpel von mir und seine Freundin haben sich nach paar Jahren offiziell getrennt weil sie sich in der Beziehung ausgelaugt fühlten und treffen sich jetzt so alle 1-2 Wochen zum Schäferstündchen, seitdem läuft's bei denen wieder richtig gut, mit vermindertem Kontakt (1-2x die Woche) auch abseits des Bettes eben.
Ahh, ok. Dann gingen meine Gedanken doch halbwegs in die richtige Richtung... :lol:
Obwohl ich persönlich niemanden kenne, der eine offene Beziehung führt oder ich mir das für mich vorstellen könnte.
Aber klar, für manche mag das besser passen und das ist doch auch völlig ok, solange beide (bzw. alle) Parteien sich einig sind.
Holla

Re: Erwartungen/Vorstellung an eine Beziehung

Beitrag von Holla »

Ich kenne auch Leute mit offenen Beziehungen oder polyamoren Beziehungsnetzwerken. Für mich wäre letzteres definitiv nichts.
Dauerhaft als Single glücklich leben zu können, wenn man sich eben auch nach einer Liebesbeziehung, Geborgenheit ect. sehnt ist sehr schwer.
Für einige Jahre kann das schon funktionieren, hab ich selbst durch- Freude an Freundschaten, Hobbies, Unternehmungen, gutem Essen und vielen kleinen Dingen- aber auf Dauer macht es nicht satt. Und da ich finanziell momentan Abstriche machen muss, fallen viele kleine Sachen, mit denen ich mich gern "getröstet" habe, auch weg.
In meiner jetzigen Situation hätte ich gerne eine Person, die mir den Rücken freihält. Nein, niemand, der/die meine Probleme für mich löst (da muss ich schon alleine durch ;) ), aber einfach jemand der da ist, wo ich mich anlehnen kann, das Gefühl nicht allein zu sein. Die Freundschaften, die ich habe, können mir leider nicht den emotionalen Rückhalt und Geborgenheit geben, den ich momentan brauche (auch wenn ich es mir wünschen würde). Ich habe mich selbst schon oft genug aus nem tiefen Sumpf gezogen, aber ich habe immer wieder das Gefühl an die Grenzen meiner Kraftreserven zu stoßen. Ich habe oft genug gesagt, es muss auch ohne Liebesbeziehung zu schaffen sein, ohne eine/n Partner/in an der Seite, ist es auch irgendwie, aber es kostet sehr viel Kraft und mehr Zeit.
Andererseits denke ich mir dann auch wieder, vielleicht sollte ich erstmal mein Leben ordnen, damit ich eine andere Person da reinlassen kann.
Ich muss Strangie da leider zustimmen:
StrangeLady hat geschrieben:Weil wir heutzutage idR nicht mehr in kleinen, übersichtlichen verbindlichen dörflichen Sozialstrukturen leben. Malaguena hat es auf den Punkt gebracht: das Ideal ist der neoliberale, sozial flexible Mensch, der/die sich in dem einen Jahr im Ausland selbst verwirklicht, um im nächsten Jahr dann ein 6-monatiges Prestigeprojekt woanders durchzuführen. Zumindest in meinen Kreisen ist das so.

Ich habe auch studiert und auf mich trifft das ebenfalls zu. Wenn ich mich in meinem Studienumfeld umschaue, sind wirtschaftlich gesehen am erfolgreichsten und leistungsfähigsten idR Menschen, die in einer stabilen 2er Beziehung (bzw. verheiratet) leben. (Die Menschen mit alternativen Konzepten sind ausschließlich aus anderen Kreisen.) Und besonders, wenn man Single ohne eigene Familie ist, wird eine immense Mobilität von einem erwartet. Dass man vielleicht am alten Ort ein soziales Netzwerk hat, in das man Arbeit hineingesteckt hat, was einem Halt und Stütze gibt, interessiert niemanden. Und sowas an einem neuen Ort wieder aufzubauen fällt schwer, besonders weil gesellschaftlich die meisten Menschen das private Glück in der exklusiven Zweierbeziehung suchen/finden und sich ab 30 vor allem darauf konzentrieren. Und wenn man das trotzdem geschafft hat, muss man uU wieder weg.
Teetrinker

Re: Erwartungen/Vorstellung an eine Beziehung

Beitrag von Teetrinker »

Das liest sich sehr pessimistisch bei Holla und Lady. Beurteilen kann ich das leider nicht, also nur von meinen Bekannten und meinem Jahrgang berichten (Alter zw 40 und 50). Alle Familiengründer sind seit ein bis zwei Jahrzehnten sesshaft und höchstens innerhalb der eigenen Stadt umgezogen, beruflich sind das oft Menschen, die an Uni oder Fachhochschule Ingeneurs oder Wirtschaftswissenschaften hatten. Ein Maschinenbauer hat noch immer seinen allerersten Job. Das mit der Sesshaftigkeit trifft aber auch auf die Singles zu und auch auf Mitschüler, die nur Ausbildungen machten.

Dieser kleine "Datensatz" führt mich zu folgenden Schlüssen: Das sind wohl noch nicht die erfolgreichen und die genannten "Kreise" sind doch noch ganz andere. Oder ihr seid vom Alter weiter weg, denn jüngere haben es wohl nicht mehr ganz so leicht (aber auch nicht extrem schwierig, wie viele Leidensberichte suggerrieren, welche - oh Wunder - meistens von Menschen mit journalistischen Ambitionen kommen, was mich zum letzten Schluss führt: Sehr wahrscheinlich trifft auch zu, daß es andere Branchen sind mit anderen Worten, das nicht das richtige studiert wurde. Ansonsten ist das kaum zu verstehen, denn nach wie vor kommt man mit einer üblichen Ausbildung (ob an einer Hochschule oder nicht) in einem soliden Bereich über kurz oder lang in Lohn und Brot, auch ohne Ausland und pipapo. Von daher ist mir das mit "Projekten" und enormer räumlicher Flexibilität relativ unverständlich. Wer sich natürlich als Boheme verdienen will, sehr frei oder wessen Hintergrund zu wenig Anknüpfungspunkte mit Berufen hat, mag vom beschriebenen Szenario stark betroffen sein.
dfg82

Re: Erwartungen/Vorstellung an eine Beziehung

Beitrag von dfg82 »

Teetrinker hat geschrieben:Das liest sich sehr pessimistisch bei Holla und Lady. Beurteilen kann ich das leider nicht, also nur von meinen Bekannten und meinem Jahrgang berichten (Alter zw 40 und 50). Alle Familiengründer sind seit ein bis zwei Jahrzehnten sesshaft und höchstens innerhalb der eigenen Stadt umgezogen, beruflich sind das oft Menschen, die an Uni oder Fachhochschule Ingeneurs oder Wirtschaftswissenschaften hatten. Ein Maschinenbauer hat noch immer seinen allerersten Job. Das mit der Sesshaftigkeit trifft aber auch auf die Singles zu und auch auf Mitschüler, die nur Ausbildungen machten.
So ist das bei meinen MINT-Freunden auch gelaufen. Entweder sind sie an ihrer Uni geblieben oder sie sind hier in irgendwelchen Unternehmen untergekommen. Alle Strukturen sind erhalten geblieben, die Kinder sind unterwegs und die Häuse werden gebaut. Sicher gibt es mal kurze Aufenthalte im Ausland; das sind aber entweder ganz normale Geschäftsreisen oder irgendwelche Tagungen und somit nur von kurzer Dauer.
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desigual
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Re: Erwartungen/Vorstellung an eine Beziehung

Beitrag von desigual »

dfg82 hat geschrieben:
Teetrinker hat geschrieben:Das liest sich sehr pessimistisch bei Holla und Lady. Beurteilen kann ich das leider nicht, also nur von meinen Bekannten und meinem Jahrgang berichten (Alter zw 40 und 50). Alle Familiengründer sind seit ein bis zwei Jahrzehnten sesshaft und höchstens innerhalb der eigenen Stadt umgezogen, beruflich sind das oft Menschen, die an Uni oder Fachhochschule Ingeneurs oder Wirtschaftswissenschaften hatten. Ein Maschinenbauer hat noch immer seinen allerersten Job. Das mit der Sesshaftigkeit trifft aber auch auf die Singles zu und auch auf Mitschüler, die nur Ausbildungen machten.
So ist das bei meinen MINT-Freunden auch gelaufen. Entweder sind sie an ihrer Uni geblieben oder sie sind hier in irgendwelchen Unternehmen untergekommen. Alle Strukturen sind erhalten geblieben, die Kinder sind unterwegs und die Häuse werden gebaut. Sicher gibt es mal kurze Aufenthalte im Ausland; das sind aber entweder ganz normale Geschäftsreisen oder irgendwelche Tagungen und somit nur von kurzer Dauer.
Mag ja bei MINT-Fächern so sein. Bei Geisteswissenschaftlern ist das nun echt nicht so einfach. Und auch wenn man in den Naturwissenschaften erfolgreich sein will, muss man schon mal (und vielleicht auch mehr als einmal) quer durch Deutschland ziehen.
Insofern finde ich Teetrinkers Einschätzung sehr beleidigend.
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Re: Erwartungen/Vorstellung an eine Beziehung

Beitrag von Montecristo »

Teetrinker hat geschrieben:Sehr wahrscheinlich trifft auch zu, daß es andere Branchen sind mit anderen Worten, das nicht das richtige studiert wurde. Ansonsten ist das kaum zu verstehen, denn nach wie vor kommt man mit einer üblichen Ausbildung (ob an einer Hochschule oder nicht) in einem soliden Bereich über kurz oder lang in Lohn und Brot, auch ohne Ausland und pipapo.
Bist Du Schweizer oder Schwabe? Auf jeden Fall bist Du nicht aus Bochum :mrgreen:

Nur mal so: Es gibt Regionen in Deutschland, die in den letzten
10-20 Jahren ziemlich auf den Hund gekommen sind.
Im Leben geht es zu 10% um das, was passiert und zu 90% wie wir darauf reagieren.