Umfrage: (Einsame) Beerdigung und Nachlassregelung

Alles zu Deiner persönlichen Situation, Deinen Erlebnissen und was Dir auf dem Herzen liegt als Absoluter Beginner.

Macht ihr euch schon Gedanken über eure Beerdigung und den Nachlass

U30: Nein
6
8%
U30: Gelegentlich
2
3%
U30: Regelmäßig
5
7%
Ü30: Nein
13
18%
Ü30: Gelegentlich
12
16%
Ü30: Regelmäßig
1
1%
Ü40: Nein
6
8%
Ü40: Gelegentlich
7
9%
Ü40: Regelmäßig
2
3%
Ü50: Nein
9
12%
Ü50: Gelegentlich
11
15%
Ü50: Regelmäßig
0
Keine Stimmen
 
Insgesamt abgegebene Stimmen: 74

Seb-X
Liebt es sich mitzuteilen
Beiträge: 1088
Registriert: 09 Okt 2021 16:05
AB-Status: Softcore AB
Ich bin ...: verdammt bissig.

Re: Umfrage: (Einsame) Beerdigung und Nachlassregelung

Beitrag von Seb-X »

Ich schaffe es nicht mal, eine Beziehung zu finden, aber soll mir über das Sterben Gedanken, nein Pläne machen, damit auch alles seinen deutschen Gang geht? Boah nee, nach mir die Sintflut. Es ist mir eigentlich auch scheißegal, was nach meinem Tod mit meinem Körper und meinem Zeug wird.
"Im innersten Gehäuse des Humanismus, als dessen eigene Seele, tobt gefangen der Wüterich, der als Faschist die Welt zum Gefängnis macht."
(aus "Schwabenstreiche", Theodor W. Adorno, Minima Moralia)
Benutzeravatar
Vogel
Begeisterter Schreiberling
Beiträge: 2155
Registriert: 21 Feb 2020 20:16
Geschlecht: männlich
AB-Status: Hardcore AB

Re: Umfrage: (Einsame) Beerdigung und Nachlassregelung

Beitrag von Vogel »

Hathor hat geschrieben: 11 Apr 2022 15:12 Trotzdem bin ich, wie in meinem ersten Beitrag schon angedeutet, der Meinung, dass es eine Vielzahl von Notständen gibt, wo Geld dringender benötigt wird und besser angelegt wäre als für ordnungsbehördliche Bestattungen.
Sicherlich, ja. Trotzdem zeigt sich gerade beim Ableben die soziale Ungleichheit besonders gut.

Zur Umfrage:
Ich würde mir am liebsten wünschen, dass meine Asche in einem Wald verstreut würde. Ein Grab möchte ich nicht, es reicht auch ein anonymes Urnengrab. Dafür gesorgt habe ich aber bisher noch nicht.
In diesem Zusammenhang habe ich bisher auch noch keine Patientenverfügung gemacht, und ob mein Organdspendeausweis noch im Geldbeutel ist, muss ich überprüfen. So wie sich jetzt meine aktuelle Lebenssituation darstellt, möchte ich eher keine Reanimation. Sollte ich jetzt plötzlich versterben, bekäme das ausser meinem Arbeitgeber erstmal keiner mit, meine Überreste würde man wohl frühstens nach ein paar Tagen entdecken. In meinem Nachlass gäbe es auch nix materiell wertvolles, so gesehen ist mir das auch egal, wer was bekommt.

Das einzige was ich mir wünsche: ein schmerzfreies und würdevolles Sterben.
Kleiner Mann

Re: Umfrage: (Einsame) Beerdigung und Nachlassregelung

Beitrag von Kleiner Mann »

Über dieses Thema habe ich mir ehrlich gesagt noch gar keine Gedanken gemacht.
Benutzeravatar
Kisuli
Kennt sich hier gut aus
Beiträge: 186
Registriert: 15 Jun 2016 13:38
Geschlecht: weiblich
AB-Status: AB Vergangenheit
Ich bin ...: unfassbar.
Ich suche hier ...: nur Austausch.

Re: Umfrage: (Einsame) Beerdigung und Nachlassregelung

Beitrag von Kisuli »

Mir wäre es auch am liebsten wenn so wenig wie möglich Aufhebens gemacht wird. Wenn alles so weiter geht wie jetzt, werde ich keine nahen Angehörigen und Freunde zum Zeitpunkt meines Todes haben, Cousins und Cousinen bzw. deren Familien werden sich eher auch nicht kümmern, d.h. es würde sowieso niemand zur Trauerfeier kommen. Also besser es gibt gar keine. Ein anonymes Urnengrab oder eine Waldbestattung wären gut. Das werde ich wenn möglich vor meinem Tod selbst veranlassen. Auch wenn ich es nicht mehr miterleben werde, aber der Gedanke an eine Trauerfeier, zu der niemand kommt, ist schon sehr beklemmend und bedrückend für mich.
Benutzeravatar
Einsamkeit_is_doof
Begeisterter Schreiberling
Beiträge: 1398
Registriert: 04 Sep 2011 14:49
Geschlecht: männlich
AB-Status: AB
Ich bin ...: nur an Frauen interessiert.
Wohnort: Köln

Re: Umfrage: (Einsame) Beerdigung und Nachlassregelung

Beitrag von Einsamkeit_is_doof »

Hallöle :winken:

Also zunächst mal zu der von dir erlebten Beerdigung: Das ist natürlich schon ziemlich traurig, wenn man bedenkt, dass da ein Mensch verstorben ist und dann so eine traurige (wobei eine Beerdigung in den seltensten Fällen ein Jubelereignis ist) Beerdigung bekommt. Das man da anfängt sich Gedanken über sein eigenes Ableben zu machen, kann ich sehr gut nachvollziehen.
Maverick hat geschrieben: 11 Apr 2022 12:16
Kurzum zur eigentlichen Threadfrage:
Habt ihr eure Beerdigung und euren Nachlass schon geplant? Stellen sich für euch die Fragen vielleicht gar nicht, weil ihr noch Geschwister etc. habt? Oder ist euch das Thema generell egal, da ihr nach eurem Tod ja eh nichts mehr mitbekommt?
Letzte Woche war ich in der Stadt unterwegs und mein Weg führte mich über einen großen Friedhof, da ich sonst einen großen Umweg hätte laufen müssen. Und da kamen bei mir schon Gedanken hoch, was ist, wenn ich mal sterbe. Ausser meinen Eltern habe ich niemanden mehr. Das heißt, es wird voraussichtlich, stand jetzt, niemand da sein, der meine Beerdigung organisieren könnte. Auch der Gedanke, dass niemand da sein wird, der um mich trauern wird, tut weh. :sadman: Wenn sich also nichts ändert, dann werde ich wohl auch irgendwann anonym beerdigt, ohne dass es irgend jemanden interessiert oder jemand um mich trauert. Ein Gedanke, den man eigentlich ganz gerne verdrängt, aber wenn er denn mal kommt, dann macht mich das schon sehr traurig. :sadman:

Meinen Nachlass habe ich noch nicht geregelt, habe mir aber tatsächlich schonmal Gedanken gemacht, was mit meinen Dingen mal passieren soll, wenn ich mal sterbe. Ich hoffe, dass mir der liebe Gott noch viele (schöne) Jahre auf der Welt schenkt und ich mir da aktuell noch keine Gedanken drüber machen muss.
Trotzdem habe ich mir schon mal Gedanken gemacht, was im Todesfall mit meiner Eisenbahnsammlung passieren soll. Da habe ich tatsächlich schonmal überlegt, dass ich irgendwann mal ein Testament machen könnte in dem ein Verein bedacht werden könnte. Konkrete Gedanken habe ich mir dazu aber noch nicht gemacht.
Hathor hat geschrieben: 11 Apr 2022 13:42 "Die Gesellschaft bzw. "der Staat" hat aus meiner Sicht schon genug Verpflichtungen gegenüber den Lebenden, die nicht oder nur unzureichend erfüllt werden. Dass Sozialbestattungen nur das Nötigste abdecken, geht völlig in Ordnung.
So sehe ich das auch. Auch wenn es natürlich sehr traurig ist, wenn jemand stirbt und so überhaupt niemand da ist, der um einen trauert oder sich um die Beerdigung kümmert. Aber so traurig es einerseits ist, so kann man nicht vom Staat verlangen, dass er ein Luxusbegräbnis bezahlt. Da finde ich Sozialleistungen für Lebende deutlich wichtiger.
Jeder kann sich auch schon zu Lebzeiten von einem Bestattungsinstitut seines Vertrauens beraten lassen, was diesbezüglich wie am besten umgesetzt werden kann, und alle Details, z. B. zu Musik, Bestattungsart und -ort, Friedhof, Friedwald, Seebestattung, Blumen, Urne, Sarg etc. pp., vertraglich festlegen. Nur machen das viel zu wenige, weil der Tod im Allgemeinen und der eigene Tod im Besonderen kein Thema ist, mit dem man sich gerne beschäftigt, und das man am liebsten verdrängt bis zum Sankt-Nimmerleinstag. Überhaupt alles, was mit Tod und Sterben zu tun hat, stellt ja möglicherweise ein noch größeres Tabu dar als sexuelle Unerfahrenheit im Erwachsenenalter. :sadwoman:
Ich muss zugeben, dass ich mir auch äusserst ungern Gedanken über das eigene Ableben mache. Mit Mitte 30 habe ich aber die Hoffnung, dass mir der liebe Gott noch ein paar Jahrzehnte auf der Erde gönnt.
Die eigene Bestattung im Bestattungsinstitut zu organisieren ist keine schlechte Idee. Vorausgesetzt, dass das Geld vorhanden ist, um eine solche "Veranstaltung" auch zu bezahlen. Aber selbst wenn, dann ist es halt trotzdem traurig, wenn niemand da sein wird, der um einen trauert. Das ist schon ein Punkt, der mich ab und an beschäftigt.

Der eigene Tod ist ein Thema, welches man gerne ausblendet. Und doch denkt man ab und an mal darüber nach. Und wenn man nur noch seien Eltern hat, dann ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass man irgendwann mal anonym beerdigt wird, ohne dass davon groß Notiz genommen oder um einen getrauert wird. Auf der anderen Seite habe ich immer noch die Hoffnung, dass sich mein Leben vielleicht doch noch zum Positiveren ändern könnte und später doch mal jemand da sein wird, der um mich trauert.
Amor gib mir den verdammten Pfeil, ich mach' den Scheiß jetzt selber!
Mit müden Augen
Bringt jede Tastatur zum Glühen
Beiträge: 8851
Registriert: 24 Apr 2015 18:22
Geschlecht: männlich
AB-Status: Hardcore AB
Ich bin ...: nur an Frauen interessiert.

Re: Umfrage: (Einsame) Beerdigung und Nachlassregelung

Beitrag von Mit müden Augen »

Ein sehr unschönes Thema, vor allem wenn man depressiv ist (nein keine Angst das triggert mich nicht). Ich habe mir vor langer Zeit mal "sehr genaue Gedanken" :roll: :sadman: gemacht, jetzt ist es eher so dass ich panische Angst habe zu Sterben und das Thema verdränge. :schwarzekatze: Es ist zwar eine Scheißwelt aber für mich ist der Gedanke irgendwie nicht mehr zu existieren nicht zu begreifen. Ich fürchte auch wenn ich ein Testament aufsetze und es jemand findet könnte es angesichts meiner Depressionen falsch interpretiert werden, das muss nicht sein...

Ich möchte aber jedem raten der weiß dass sein Leben bald zu Ende geht (warum auch immer) und der Angehörige hat sich mit diesem Thema zu befassen. Ich weiß "aus sicherer Quelle" dass es sonst für die Hinterbliebenen ein endloser K(r)ampf sein kann wenn gar nichts geregelt ist, keinerlei Zugangsdaten/Kundennummern/... bekannt sind, wohlmöglich noch Schulden hinterlassen werden usw usf.
der Himmel brennt, die Engel fliehen
Dreamer40
Ein guter Bekannter
Beiträge: 93
Registriert: 25 Mai 2020 19:52
Geschlecht: männlich
AB-Status: Softcore AB
Ich bin ...: unfassbar.
Ich suche hier ...: PN Kontakte.
Wohnort: Wien

Re: Umfrage: (Einsame) Beerdigung und Nachlassregelung

Beitrag von Dreamer40 »

Ja, ich mach mir darüber Gedanken, weil ich mein Leben zu 100 % selbst beenden werde, wenn der Zeitpunkt gekommen ist. Ich hab DEFINITIV nicht vor einsam und allein alt zu werden, das wäre für mich die Hölle auf Erden!

Ich hab zum Glück ein paar Geschwister (mit einer davon sogar einen guten Kontakt), die sich dann um alles kümmern würden bzw. würd ich sie auch rechtzeitig vorher davon in Kenntnis setzen, mit allen wichtigen Informationen und Daten (z. B. per vordatierter automatisierter E-Mail)..
Maverick

Re: Umfrage: (Einsame) Beerdigung und Nachlassregelung

Beitrag von Maverick »

Hathor hat geschrieben: 11 Apr 2022 13:42 Ich nicht. "Die Gesellschaft bzw. "der Staat" hat aus meiner Sicht schon genug Verpflichtungen gegenüber den Lebenden, die nicht oder nur unzureichend erfüllt werden. Dass Sozialbestattungen nur das Nötigste abdecken, geht völlig in Ordnung.
Ich erwarte keine pompöse Bestattung. Ein wetterbeständiges, kleines Plastikschild mit Namen, Geburts- und Steebedatum reicht hier schon aus und kostet nicht viel. Selbst wenn die Beisetzung in einem Sammelgrab erfolgt.

Ich finde, diesen Respekt hätten die alleine Verstorbenen mindestens verdient, vorallem wenn der Staat bzw. die Gesellschaft (wie bei meinem ehemaligen Trainer drei Eigentumswohnungen) erbt.

Die anonyme Bestattung in einem Massengrab ohne Schild hingegen zeigt fehlende Wertschätzung. So, als wären die einsam Verstorbenen der letzte Abschaum der Gesellschaft, an den man sich nicht zu erinnern braucht.

Das erinnert mich an die Erzählungen meiner Uroma und Oma aus der Zeit der Weimarer Republik, der NS-Zeit und den Anfängen der BRD. In ihrem hoch-katholischen Dorf wurden die Protestanten abseits des Friedhofes ebenfalls anonym im Park verscharrt. Erst in den 1970er-Jahren endete diese Praxis mit der Errichtung eines kleinen Protestanten-Friedhofes. Heute sind beide Friedhöfe städtisch und jeder kann dort beerdigt werden.
Benutzeravatar
Two-Tone
Liebt es sich mitzuteilen
Beiträge: 927
Registriert: 25 Apr 2018 20:09
Geschlecht: männlich
AB-Status: Hardcore AB
Ich bin ...: unfassbar.

Re: Umfrage: (Einsame) Beerdigung und Nachlassregelung

Beitrag von Two-Tone »

Ich habe mir Gedanken darüber gemacht und herausgekommen ist folgendes:

Erstmal würde es zig Monate dauern, bis man meinen Leichnam findet. Ich habe niemanden, der mal nach mir nachsieht. Im Dorf bin ich in meiner Wohnung in etwa so, wie wenn es mich nicht geben würde. Und blicken tue ich mich so gut wie nie. Nur einmal ab ins Zustellfahrzeug bzw. wieder in die Haustür. Man würde den Verweseungsgeruch von der Straße aus nicht ausmachen.

Post bekomme ich nur selten. Daher wird mein Briefkasten auch nie überlaufen, was sonst verdächtig wäre.

Der Verwesungsgeruch von der Straße ist unmöglich zu riechen. Ich wohne ca. 100m von der Straße entfernt.

Erst wenn die Monatsmiete, die zweijährlich erhöht wird, immernoch auf dem Stand von vor 24 Monaten ist, wird man vielleicht was von mir wollen. Erst mit Mahnungen, dann mit einem Gerichtsvollzieher. Bis dahin sind sicherlich weitere 6 Monate vergangen. Erst dann wird man wahrscheinlich meine Gebeine sehen.

Da ich komplett alleine lebe, wird es niemanden geben, der mich betrauern wird. Und es gäbe auch keinen Grund, etwas zu vererben oder ins Testament zu schreiben. Daher habe ich auch kein Testament und werde auch nie eines schreiben. Außer ich krieg ne Freundin, damit ich einen Grund habe für ein Testament.
AviferAureus

Re: Umfrage: (Einsame) Beerdigung und Nachlassregelung

Beitrag von AviferAureus »

Einsamkeit_is_doof hat geschrieben: 11 Apr 2022 17:04 ....Trotzdem habe ich mir schon mal Gedanken gemacht, was im Todesfall mit meiner Eisenbahnsammlung passieren soll. Da habe ich tatsächlich schonmal überlegt, dass ich irgendwann mal ein Testament machen könnte in dem ein Verein bedacht werden könnte. Konkrete Gedanken habe ich mir dazu aber noch nicht gemacht...
Gute Idee: Aus eigener Erfahrung würde ich sagen, dass die Sachen dann oft recht schnell erledigt werden (müssen). Kinder sind dann oft nur ein paar Tage dar und müssen alles wegschaffen (bzw. wegschaffen lassen). Und bei uns ABs kommen dann ja überhaupt keine Kinder. Das wäre dann schade drum.

Auch wenn eine anonyme Beerdigung wenig Achtung vor den Verstorbenen zeigt. Wenn es keine Grabbesucher geben wird, ist das schon verständlich. Bei den Menschen, die mir lieb sind, ist mir eine klassische Beerdigung mit eigenem Grab und Grabstein am liebsten.
Benutzeravatar
Egil
Begeisterter Schreiberling
Beiträge: 2002
Registriert: 15 Feb 2018 19:06
Geschlecht: männlich
AB-Status: AB Vergangenheit
Ich bin ...: vergeben.
Ich suche hier ...: nur Austausch.
Wohnort: Der echte Norden

Re: Umfrage: (Einsame) Beerdigung und Nachlassregelung

Beitrag von Egil »

Bin 38, was bei meiner Beerdigung passiert, ist mir völlig schnurz, aber um mein Erbe mache ich mir schon Gedanken. Zunächst einmal habe ich schon zu Zeiten meines Studiums eine Risikolebensversicherung abgeschlossen, damit meine Mutter versorgt ist, falls mir etwas zustoßen sollte, und dann will ich schon seit längerem den sogenannten Hofvermerk im Grundbuch für meinen Hof löschen lassen, sonst würden im Falle des Falles nämlich nach Höfeordnung meine Halbbrüder erben und nicht wie nach normalem Erbrecht meine Mutter (Kinder habe ich ja aus offensichtlichen Gründen leider noch nicht). Nicht dass ich etwas gegen die beiden hätte, aber so nahe stehen wir uns eben auch nicht.
Relationship between men and women is psychological. One is psycho. The other is logical. Don't try to figure out who is who.

Autokorrektur kann manchmal großen Mist produzieren.
chriseas
Kennt sich hier gut aus
Beiträge: 134
Registriert: 10 Apr 2013 11:16
Geschlecht: männlich
AB-Status: AB
Ich bin ...: nur an Frauen interessiert.

Re: Umfrage: (Einsame) Beerdigung und Nachlassregelung

Beitrag von chriseas »

Maverick hat geschrieben: 11 Apr 2022 18:00
Hathor hat geschrieben: 11 Apr 2022 13:42 Ich nicht. "Die Gesellschaft bzw. "der Staat" hat aus meiner Sicht schon genug Verpflichtungen gegenüber den Lebenden, die nicht oder nur unzureichend erfüllt werden. Dass Sozialbestattungen nur das Nötigste abdecken, geht völlig in Ordnung.
Ich erwarte keine pompöse Bestattung. Ein wetterbeständiges, kleines Plastikschild mit Namen, Geburts- und Steebedatum reicht hier schon aus und kostet nicht viel. Selbst wenn die Beisetzung in einem Sammelgrab erfolgt.

Ich finde, diesen Respekt hätten die alleine Verstorbenen mindestens verdient, vorallem wenn der Staat bzw. die Gesellschaft (wie bei meinem ehemaligen Trainer drei Eigentumswohnungen) erbt.

Die anonyme Bestattung in einem Massengrab ohne Schild hingegen zeigt fehlende Wertschätzung. So, als wären die einsam Verstorbenen der letzte Abschaum der Gesellschaft, an den man sich nicht zu erinnern braucht.

Das erinnert mich an die Erzählungen meiner Uroma und Oma aus der Zeit der Weimarer Republik, der NS-Zeit und den Anfängen der BRD. In ihrem hoch-katholischen Dorf wurden die Protestanten abseits des Friedhofes ebenfalls anonym im Park verscharrt. Erst in den 1970er-Jahren endete diese Praxis mit der Errichtung eines kleinen Protestanten-Friedhofes. Heute sind beide Friedhöfe städtisch und jeder kann dort beerdigt werden.
das finde ich aber schon auch echt krass, dass der Staat 3 Wohnungen "erbt", dann aber nicht mal ein richtiges Grab mit Grabstein springen lässt. Bei solchen Erbmassen, die der Staat dann erbt, wäre doch ein etwas schöneres Grab angebracht. Dass ich das jemand nicht zahlen kann, der nichts vererbt, sehe ich ja noch ein (da soll es der Staat wohl wirklich den lebenden geben), aber wenn der Staat so von mir profitiert, dann so ein Begräbnis.....
Benutzeravatar
Einsamkeit_is_doof
Begeisterter Schreiberling
Beiträge: 1398
Registriert: 04 Sep 2011 14:49
Geschlecht: männlich
AB-Status: AB
Ich bin ...: nur an Frauen interessiert.
Wohnort: Köln

Re: Umfrage: (Einsame) Beerdigung und Nachlassregelung

Beitrag von Einsamkeit_is_doof »

chriseas hat geschrieben: 12 Apr 2022 11:15

das finde ich aber schon auch echt krass, dass der Staat 3 Wohnungen "erbt", dann aber nicht mal ein richtiges Grab mit Grabstein springen lässt. Bei solchen Erbmassen, die der Staat dann erbt, wäre doch ein etwas schöneres Grab angebracht. Dass ich das jemand nicht zahlen kann, der nichts vererbt, sehe ich ja noch ein (da soll es der Staat wohl wirklich den lebenden geben), aber wenn der Staat so von mir profitiert, dann so ein Begräbnis.....
Es ist einerseits schon traurig, so ein Begräbnis. Auf der anderen Seite muss man aber ich fragen, wozu ein "tolles" Grab mit würdiger Beerdigung, wenn niemand da ist bzw. sein wird, der um einen trauert oder das Grab besuchen wird?! Das finde ich übrigens noch viel trauriger, wie so eine "Low-Cost-Beerdigung". Und das betrübt mich schon auch ein bisschen. Der Gedanke, dass später, wenn ich mal sterbe, wahrscheinlich niemand da sein wird, der um mich trauert. :sadman:
Amor gib mir den verdammten Pfeil, ich mach' den Scheiß jetzt selber!
Onkel ABobert
Gern gesehener Gast
Beiträge: 594
Registriert: 12 Feb 2016 19:59
Geschlecht: männlich
AB-Status: AB
Ich bin ...: nur an Frauen interessiert.
Wohnort: Bayern / Baden-Württemberg (Grenzgebiet)

Re: Umfrage: (Einsame) Beerdigung und Nachlassregelung

Beitrag von Onkel ABobert »

Geregelt habe ich noch gar nichts. Vermutlich wird es bei meinem hoffentlich noch 20-30 Jahre entfernten Ableben eine Urnengrabstelle mit den Urnen meiner Oma und meiner Mutter geben, da werde ich dann meine Asche dazulegen lassen.

Interessanter wird mal die Frage, was aus meinem Nachlaß wird. Wenn meine Mutter mal nicht mehr ist, habe ich außer einer entfernten Cousine 2. Grades keine Verwandten mehr. Und meine Freunde sind so alt wie ich; da wird es auch keinen Sinn ergeben, diese als Erben einzusetzen.

Idealerweise verbraucht man sein Geld bis zum Tod. Aber das sagt sich so .... wenn ich nicht gerade in den letzten Jahren in ein Pflegeheim muß, dann werde ich vermutlich bis zuletzt in meiner Eigentumswohnung leben, denn diese irgendwann zu verkaufen und stattdessen in Miete zu gehen, ist ja auch nicht gerade sinnvoll. Und auch mit den übrigen Vermögenswerten ist das ja so eine Sache. Ich sorge eigentlich schon gerne vor, von daher werde ich wohl auch nicht mit 70 sagen, jetzt verbrate ich alles bis 80. Also werden nicht unerhebliche Werte übrigbleiben. Wer die dann mal bekommen soll, weiß ich auch nicht. Am ehesten der Tierschutz oder ähnliche Organisationen.

Etwas ganz anderes macht mir Sorgen. Ich bin Hundeliebhaber, habe auch einen Hund und würde eigentlich auch künftig gerne einen Hund haben, so lange ich es körperlich schaffe, den Hund zu versorgen. Wenn ich aber mal in ein Alter komme, in dem das Sterben nicht mehr so unwahrscheinlich ist, wird das schwierig. Man stelle sich vor, ich sterbe eines Tages in meiner Wohnung und der Hund verdurstet dann neben mir. Bis man den Leichengeruch im Treppenhaus bemerkt, wird es sicherlich länger dauern als die 2 Tage, die ein Hund ohne Wasser maximal überlebt.

Schwierig auch bei Krankenhausaufenthalten und ähnlichem - klar gibt es Tierpensionen, aber was ist, wenn man mal wochenlang in eine Klinik oder eine Reha muss? Ich hatte vor ein paar Jahren einen Schlaganfall, da war ich etwa 6 Wochen außer Gefecht. Ohne meine Eltern wäre das eine sehr schwierige Zeit geworden. Das geht ja selbst ohne Hund schon bei dem Problem los, wer einem frische Wäsche ins Krankenhaus bringen soll.

Von daher werde ich irgendwann sagen müssen, das war es jetzt, kein neuer Hund mehr. Und das wird hart, denn mein Hund ist ein sehr, sehr wesentlicher Teil meiner Lebensfreude.
Es grüßt euch

Onkel ABobert
Zwerg
Begeisterter Schreiberling
Beiträge: 1459
Registriert: 28 Aug 2016 14:12
Geschlecht: männlich
AB-Status: AB Vergangenheit
Ich bin ...: vergeben.
Wohnort: Hinter den sieben Bergen

Re: Umfrage: (Einsame) Beerdigung und Nachlassregelung

Beitrag von Zwerg »

Onkel ABobert hat geschrieben: 12 Apr 2022 11:54 ...
Die Frage, wer erben soll, war ein wesentlicher Grund für mich, nichts unversucht zu lassen. Mit dem Wissen, das es nach meinem Tod mein Sohn bekommen wird, lebt/stirbt es sich besser. Bis dahin hilft mir meine Frau, den schnöden Mammon loszuwerden :mrgreen:
halbkaputt
Begeisterter Schreiberling
Beiträge: 1582
Registriert: 03 Sep 2020 20:10
Geschlecht: männlich
AB-Status: AB
Ich bin ...: nur an Frauen interessiert.
Ich suche hier ...: PN Kontakte.
Wohnort: Baden-Württemberg

Re: Umfrage: (Einsame) Beerdigung und Nachlassregelung

Beitrag von halbkaputt »

Zwerg hat geschrieben: 12 Apr 2022 15:50
Onkel ABobert hat geschrieben: 12 Apr 2022 11:54 ...
Die Frage, wer erben soll, war ein wesentlicher Grund für mich, nichts unversucht zu lassen. Mit dem Wissen, das es nach meinem Tod mein Sohn bekommen wird, lebt/stirbt es sich besser. Bis dahin hilft mir meine Frau, den schnöden Mammon loszuwerden :mrgreen:
wenn niemand da ist und es kein Testament gibt, bekommt es der Staat - und das will ja wirklich niemand!
Benutzeravatar
Nephthys79
Begeisterter Schreiberling
Beiträge: 1159
Registriert: 04 Apr 2018 16:33
Geschlecht: weiblich
Ich bin ...: unfassbar.

Re: Umfrage: (Einsame) Beerdigung und Nachlassregelung

Beitrag von Nephthys79 »

Ich plane da gar nichts, das biologische Ende ist das Ende. Sollten Geld/Wertsachen übrig sein, dann kann das gerne an den Staat gehen.
Auf zu neuen Ufern!
Zwerg
Begeisterter Schreiberling
Beiträge: 1459
Registriert: 28 Aug 2016 14:12
Geschlecht: männlich
AB-Status: AB Vergangenheit
Ich bin ...: vergeben.
Wohnort: Hinter den sieben Bergen

Re: Umfrage: (Einsame) Beerdigung und Nachlassregelung

Beitrag von Zwerg »

halbkaputt hat geschrieben: 12 Apr 2022 16:40 wenn niemand da ist und es kein Testament gibt, bekommt es der Staat - und das will ja wirklich niemand!
Irgendwelche entfernten buckeligen Verwandten, von denen niemand weiß gibt es doch fast immer. Es stellt sich nur die Frage, welchen Aufwand das Nachlassgericht betreibt um die festzustellen.

Ist das Erbe überschaubar, der Aufwand dafür groß und ein evtl. einzuschaltender Erbenermittler würde ein Menge Geld kosten lohnt es sich irgendwann nicht mehr.
Triggi

Re: Umfrage: (Einsame) Beerdigung und Nachlassregelung

Beitrag von Triggi »

Hallo ,

diese Frage habe ich mir schon oft gestellt , wie es so sein Sollte bei meiner eigenen Beerdigung. Warum kann ich noch nichtmal genau so sagen.

Es würde eine Person in meinem Leben geben , der ich das anvertrauen würde ,ich allerdings nicht weiß wie ich sowas mal ansprechen dürfte ... Geh ich da zuweit ? .



Würde mich gerne darüber mal austauschen ... auch bei so einem schwierigen Thema ...


Liebe grüße

Triggi
Benutzeravatar
Einsamkeit_is_doof
Begeisterter Schreiberling
Beiträge: 1398
Registriert: 04 Sep 2011 14:49
Geschlecht: männlich
AB-Status: AB
Ich bin ...: nur an Frauen interessiert.
Wohnort: Köln

Re: Umfrage: (Einsame) Beerdigung und Nachlassregelung

Beitrag von Einsamkeit_is_doof »

Hallo :winken:
halbkaputt hat geschrieben: 12 Apr 2022 16:40 wenn niemand da ist und es kein Testament gibt, bekommt es der Staat - und das will ja wirklich niemand!
Warum nicht? Wenn wirklich niemand da ist, der als Erbe in Frage kommt, dann ist es doch nicht verkehrt, wenn das Hab & Gut des Verstorbene dem Staat, sprich der Allgemeinheit zu Gute kommt.
Man darf aber auch nicht vergessen, dass der Staat in vielen Fällen aber gar keinen Vorteil hat, sondern eher Kosten & Nachteile. Wenn keine Nachfahren oder Erben da sind, dann "darf" sich der Staat um die Entrümpelung der Wohnung kümmern, die Beerdigung bezahlen usw.. Auch dann, wenn es nichts zu erben gibt.
Amor gib mir den verdammten Pfeil, ich mach' den Scheiß jetzt selber!