Umfrage: (Einsame) Beerdigung und Nachlassregelung

Alles zu Deiner persönlichen Situation, Deinen Erlebnissen und was Dir auf dem Herzen liegt als Absoluter Beginner.

Macht ihr euch schon Gedanken über eure Beerdigung und den Nachlass

U30: Nein
6
8%
U30: Gelegentlich
2
3%
U30: Regelmäßig
5
7%
Ü30: Nein
13
18%
Ü30: Gelegentlich
12
16%
Ü30: Regelmäßig
1
1%
Ü40: Nein
6
8%
Ü40: Gelegentlich
7
9%
Ü40: Regelmäßig
2
3%
Ü50: Nein
9
12%
Ü50: Gelegentlich
11
15%
Ü50: Regelmäßig
0
Keine Stimmen
 
Insgesamt abgegebene Stimmen: 74

ERSTER BEITRAG DES THEMAS
Maverick

Umfrage: (Einsame) Beerdigung und Nachlassregelung

Beitrag von Maverick »

Hallo zusammen,

das Thema mutet ein bisschen komisch an, beschäftigt mich aber schon seit etwas mehr als eine Woche ziemlich stark.

Ende Februar dieses Jahres ist mein Jugendtrainer im Alter von Anfang 60 verstorben. Er war zwar sehr kränklich (Rheuma, Gicht) und konnte sich nur noch sehr schlecht bewegen. Dennoch kam der Tod unerwartet. Aufgrund seiner Krankheit hat er auch schon seit Jahren nicht mehr am Vereinsleben teilgenommen, war aber regelmäßig bei Spielen der 1. Herren und der 1. Damen dabei und hat sich auch rege mit den Menschen dort ausgetauscht.

Auf der Beerdigung vergangene Woche dann der Schock: Es handelte sich um eine vom Ordnungsamt organisierte Bestattung. Seine Eltern waren Einzelkinder und schon lange tot, selbst entfernte Cousinen bzw. Cousins gibt es wohl nicht. Es gibt auch kein Testament. Wahrscheinlich wird alles inklusive seiner mehreren Wohnungen der Staat erhalten. Gefunden wurde er von seiner Putzfrau. Der Todeszeitpunkt ließ sich nicht mehr genau feststellen, wir haben uns aber gewundert, weswegen er zwei Ligaspiele verpasst hat.

Die Beerdigung war ziemlich einsam. Vom Sportverein waren wir zu fünft und dann waren noch zwei frühere Arbeitskollegen und seine langjährige Reinigungskraft da. Verschachert wurde er in einem Massengrab. Nicht mal der Name steht dort. Ich bezweifle, das Grab nochmal wiederzufinden (meine Oma liegt auf demselben Friedhof). Durch die namenlose Bestattung wird also nochmal von staatlicherseits symbolisiert, dass der Verstorbene für die Gesellschaft ein "No-Name" war, den man würdelos verschachern kann.

Begleitet wurde die Beisetzung von einem ökumenischen Geistlichen, der über 20 Minuten lang Gott und Jesus gelobpreist hat. Man hatte das Gefühl, dass nicht mein früherer Trainer, sondern Jesus beigesetzt wurde. Persönliches über den Trainer wurde vom Pfarrer nicht gesagt. Ich fragte ihn nach der Beisetzung aus Interesse, wie der Ablauf einer solchen Amtsbeerdigung ist, wenn keine Trauergäste erscheinen. Er meinte zu mir, dass er dann zwei Minuten etwas in die Leere spreche und die Urne dann beisetze.

Mich hat das ziemlich mitgenommen, weil ich das sehr traurig fand. Aber auch weil ich Angst davor habe, entweder alleine in der Wohnung zu versterben oder dass es keiner mitbekommt und sofort Hilfe leisten kann, wenn ich zuhause einen Unfall habe (Sturz, Herzinfarkt etc.).

Aber auch, dass ich später selbst so lieblos-religiös beerdigt werden könnte, obwohl ich für die Kirche gar nichts übrig habe, besorgt mich seitdem. Zwar habe ich noch meine Eltern, ein paar betagte Tanten/Onkels, eine noch mehr betagte Oma und vier Cousinen/Cousins plus minus in meinem Alter, zu denen ich aber abgesehen von gelegentlichen Telefonaten eigentlich aufgrund wohnlich/räumlicher Entfernung nur Weihnachten und Ostern und auf Großmutters Geburtstag Kontakt habe.

Wenn ich davon ausgehe, dass meine Eltern vor mir sterben gehe ich nicht davon aus, dass jemand meine Beerdigung organisiert. Zumal ich meine Cousinen/Cousins nicht im Testament bedacht habe. Zwar kann ich bei einem Bestatter meine Beerdigung planen lassen, fraglich ist dann aber, ob der das mitbekommt, wenn ich sterbe. Es ist ja nicht gesichert, dass das Ordnungsamt vor der Beerdigung einen entsprechenden Vertrag findet. Außerdem: Wie sollen Freunde von meiner Beerdigung etwas mitbekommen, wenn das Ordnungsamt sie nicht informiert und sie daher von meinem Ableben nichts mitbekommen.

Kurzum zur eigentlichen Threadfrage:
Habt ihr eure Beerdigung und euren Nachlass schon geplant? Stellen sich für euch die Fragen vielleicht gar nicht, weil ihr noch Geschwister etc. habt? Oder ist euch das Thema generell egal, da ihr nach eurem Tod ja eh nichts mehr mitbekommt?


Meinen Nachlass habe ich schon notariell regeln lassen, aber meine Beerdigung selbst noch nicht geplant. Jetzt leben ja auch schließlich noch meine Eltern.

Danke für eure Impulse.

ERSTER BEITRAG DES THEMAS
NBUC
Eins mit dem Forum
Beiträge: 12630
Registriert: 26 Okt 2009 16:25
Geschlecht: männlich
AB-Status: AB Vergangenheit
Ich bin ...: vergeben.
Ich suche hier ...: nur Austausch.
Wohnort: Kulturhauptstadt2010

Re: Umfrage: (Einsame) Beerdigung und Nachlassregelung

Beitrag von NBUC »

Man muss nicht einmal ohne Freunde sein:
Einer Freundin meiner Eltern ist das zuletzt passiert: Ohne Familie und mit Datenschutz und verscharrt war sie, bevor die anderen die Details zur "Trauerfeier" rausbekommen hatten.
Natural Born UnCool

Alle gesellschaftlichen Betrachtungen enthalten zwangsläufig Verallgemeinerungen und werden daher Ausnahmen und Einzelfälle enthalten, denen sie nicht gerecht werden können.

wenn ich nicht antworten sollte heißt das nicht, dass du Recht hast, sondern ich kein Internet!
Zwerg
Begeisterter Schreiberling
Beiträge: 1459
Registriert: 28 Aug 2016 14:12
Geschlecht: männlich
AB-Status: AB Vergangenheit
Ich bin ...: vergeben.
Wohnort: Hinter den sieben Bergen

Re: Umfrage: (Einsame) Beerdigung und Nachlassregelung

Beitrag von Zwerg »

Maverick hat geschrieben: 11 Apr 2022 12:16 ...
Meines Wissens führt das Standesamt eine Testamentskartei über alle Testamente, die bei einem Notar hinterlegt sind. Wird jemand tot aufgefunden, zeigt es die Polizei bzw. der von ihr informierte Bestatter in jedem Fall beim Standesamt an, damit der Tod dort beurkundet werden kann. Das Standesamt teilt den Todesfall dann dem Notar mit.

Daraus würde ich schließen, dass Du den Wunsch, wer von deinem Tod informiert werden soll, am Besten in dein beim Notar hinterlegtes Testament aufnimmst.
Benutzeravatar
Himbeere
Liebt es sich mitzuteilen
Beiträge: 834
Registriert: 23 Sep 2013 18:50
Geschlecht: weiblich
AB-Status: AB
Ich bin ...: nur an Männern interessiert.

Re: Umfrage: (Einsame) Beerdigung und Nachlassregelung

Beitrag von Himbeere »

Ich habe meine Familie informiert, dass ich gern unter einem Baum bestattet werden möchte. Geplant habe ich die Beerdigung aber noch nicht, ich denke da wird sich jemand finden. Wobei ich es eigentlich schön fände, wenn man ein paar Ballons fliegen lassen würde.
Ein Testament habe ich nicht, das will ich schon länger mal machen, auch die ganzen Bankdaten, Zugänge usw. müssten ja irgendwo festgehalten werden. Eine Patientenverfügung habe ich immerhin.
Das Leben ist kein Ponyschlecken.
Maverick

Re: Umfrage: (Einsame) Beerdigung und Nachlassregelung

Beitrag von Maverick »

Zwerg hat geschrieben: 11 Apr 2022 12:37
Maverick hat geschrieben: 11 Apr 2022 12:16 ...
Meines Wissens führt das Standesamt eine Testamentskartei über alle Testamente, die bei einem Notar hinterlegt sind. Wird jemand tot aufgefunden, zeigt es die Polizei bzw. der von ihr informierte Bestatter in jedem Fall beim Standesamt an, damit der Tod dort beurkundet werden kann. Das Standesamt teilt den Todesfall dann dem Notar mit.

Daraus würde ich schließen, dass Du den Wunsch, wer von deinem Tod informiert werden soll, am Besten in dein beim Notar hinterlegtes Testament aufnimmst.
Das ist ein guter Impuls, vielen Dank dafür :)
Maverick

Re: Umfrage: (Einsame) Beerdigung und Nachlassregelung

Beitrag von Maverick »

NBUC hat geschrieben: 11 Apr 2022 12:34 Man muss nicht einmal ohne Freunde sein:
Einer Freundin meiner Eltern ist das zuletzt passiert: Ohne Familie und mit Datenschutz und verscharrt war sie, bevor die anderen die Details zur "Trauerfeier" rausbekommen hatten.
Das ist eine sehr traurige Erfahrung. Ich finde es erschütternd, dass wir als Gesellschaft alleinlebende Ledige mit hohen Steuersätzen ausnehmen, bei fehlendem Testament der gesamte Nachlass an die Gesellschaft fällt und dann wird man zum Dank von der Gesellschaft verschachert wie - mit Verlaub - der letzte Dreck.
Benutzeravatar
NeC
Keiner schreibt schneller
Beiträge: 2823
Registriert: 09 Okt 2011 13:37
Geschlecht: männlich
AB-Status: AB Vergangenheit
Ich bin ...: nur an Frauen interessiert.
Wohnort: Niedersachsen

Re: Umfrage: (Einsame) Beerdigung und Nachlassregelung

Beitrag von NeC »

Aktuell leben noch einige Familienmitglieder, d.h. es wäre relativ klar, wer benachrichtigt werden würde.

Wenn das einmal nicht mehr der Fall sein wird, würde ich entsprechende erste Anweisungen fürs Ableben mit in die sog. "Notfalldose" im Kühlschrank packen. Da steht ja z.B. auch die Kontaktperson drin, die im Falle eines medizinischen Notfalls (und sicherlich wohl auch bei einem mit Todesfolge) benachrichtigt werden soll. Da muss man sich halt jemand vertrauenerweckendes aussuchen, wenn man sonst mit gar keinem Menschen mehr gut kann.

Die Form des Begräbnisses ist mir nicht so wichtig. Ich denke eigentlich auch eher, dass das eine Veranstaltung ist, die in erster Linie den Hinterbliebenen helfen soll. Tatsächlich fände ich es gar nicht mal schlecht, wenn um mein Begräbnis nicht viel Aufhebens gemacht werden würde. Ohne große Zeremonie die Asche irgendwo verbuddeln wäre also ganz in meinem Sinne - wenn ich mir was wünschen könnte (und das wird dann auch in der Notfalldose stehen), dann wäre das 'irgendwo' ein schöner Friedwald unter einem Laubbaum. :klassiker:
Seb-X
Liebt es sich mitzuteilen
Beiträge: 1088
Registriert: 09 Okt 2021 16:05
AB-Status: Softcore AB
Ich bin ...: verdammt bissig.

Re: Umfrage: (Einsame) Beerdigung und Nachlassregelung

Beitrag von Seb-X »

Maverick hat geschrieben: 11 Apr 2022 12:16 Oder ist euch das Thema generell egal, da ihr nach eurem Tod ja eh nichts mehr mitbekommt?
Momentan ist das meine Einstellung.
"Im innersten Gehäuse des Humanismus, als dessen eigene Seele, tobt gefangen der Wüterich, der als Faschist die Welt zum Gefängnis macht."
(aus "Schwabenstreiche", Theodor W. Adorno, Minima Moralia)
Maverick

Re: Umfrage: (Einsame) Beerdigung und Nachlassregelung

Beitrag von Maverick »

NeC hat geschrieben: 11 Apr 2022 13:08 Aktuell leben noch einige Familienmitglieder, d.h. es wäre relativ klar, wer benachrichtigt werden würde.

Wenn das einmal nicht mehr der Fall sein wird, würde ich entsprechende erste Anweisungen fürs Ableben mit in die sog. "Notfalldose" im Kühlschrank packen. Da steht ja z.B. auch die Kontaktperson drin, die im Falle eines medizinischen Notfalls (und sicherlich wohl auch bei einem mit Todesfolge) benachrichtigt werden soll. Da muss man sich halt jemand vertrauenerweckendes aussuchen, wenn man sonst mit gar keinem Menschen mehr gut kann.

Die Form des Begräbnisses ist mir nicht so wichtig. Ich denke eigentlich auch eher, dass das eine Veranstaltung ist, die in erster Linie den Hinterbliebenen helfen soll. Tatsächlich fände ich es gar nicht mal schlecht, wenn um mein Begräbnis nicht viel Aufhebens gemacht werden würde. Ohne große Zeremonie die Asche irgendwo verbuddeln wäre also ganz in meinem Sinne - wenn ich mir was wünschen könnte (und das wird dann auch in der Notfalldose stehen), dann wäre das 'irgendwo' ein schöner Friedwald unter einem Laubbaum. :klassiker:
Das klingt gut. Hast du denn sichergestellt, dass die Notdose auf jeden Fall gefunden wird?

Das ist halt meine Sorge: Dass ich zwar Instruktionen gebe und mich darum auch schon um Lebzeiten bemühe, diese aber erst nach meiner Beerdigung gefunden werden.
Maverick

Re: Umfrage: (Einsame) Beerdigung und Nachlassregelung

Beitrag von Maverick »

Daniel84 hat geschrieben: 11 Mär 2022 11:48 Ich war jahrzehntelang in einer Gemeinde, wo ich mich ehrenamtlich auf vielerlei Weise sehr stark eingebracht habe. Mein Eindruck ist, wenn man anderen hilft, wenn man rücksichtsvoll lebt, dann ist man am Ende doch nur der Depp, lässt sich ausnutzen und missbrauchen. Ich sehe es nicht mehr ein, dass ich selbst mich jeden Tag durch's Leben quälen muss, was schon extrem viel Energie und Kraft kostet, und dann noch dafür sorgen, dass andere, denen es eh schon besser geht als mir, es noch besser haben. Gewürdigt oder wertgeschätzt wird das nicht. So habe ich das jedenfalls erlebt. Bis ich ca. 30 Jahre alt war, habe ich versucht, jedem Menschen mit Wertschätzung und Freundlichkeit und Verständnis zu begegnen, habe jeglichen Egoismus abgelehnt, mich an alle Regeln und Gesetze gehalten. Die "Belohnung" war, dass ich es immer schwerer hatte als andere, die mehr auf sich selbst als andere geachtet haben, die Regeln nicht so wichtig nahmen und dass ich von allen Frauen abgelehnt wurde und mit Anfang 30 auch fast keine Freunde mehr hatte.

Es ist mir kein ehrliches Anliegen mehr, für andere da zu sein. Ich fühle mich ausgegrenzt und abgelehnt. Ich gehöre nicht dazu. Die Menschen leben ihr Leben, aber ich habe daran keinen Anteil, bin immer außen vor. Schon lange durch AB, aber in den letzten zwei Jahren nochmal intensiviert durch die Corona-Politik und die Rücksichtslosigkeit der Mehrheit. Denen geht's am Arsch vorbei, was es mit mir macht, wenn Söder anordnet, dass ich niemanden mehr treffen darf (so wie das im ersten Lockdown in Bayern war), nichtmal meine Eltern zu Hause besuchen. Dann bin ich als Single halt vollständig isoliert (eine Arbeit hatte ich zu dem Zeitpunkt auch nicht). Und Söders Beliebtheitswerte sind daraufhin in nie zuvor dagewesene Höhen gestiegen. Diesen ganzen empathielosen Arschlöcher, die zu meiner Einsamkeit beitragen, wünsche ich nur das Schlechteste. Sicher werde ich mich für die nicht auch noch engangieren.

Ich möchte nur noch für Menschen da sein, denen es wirklich schlecht geht oder die auch für mich da sind.
@Daniel:

Ich möchte deinen Beitrag nicht instrumentalisieren. Ich habe mich jedoch an ihn erinnert und mir gedacht, dass der hier auch ganz gut reinpasst.

Nachdem ich auf der Beerdigung von meinem Trainer war, habe ich mich nämlich auch gefragt, wofür man sich ehrenamtlich noch für die Gesellschaft engagieren soll, wenn man ihr letztlich vollkommen egal ist. Denn ansonsten würde sie ja für einen würdevollen Abschied sorgen.

Wenn ich bedenke, dass mein Trainer knapp 40 Jahre ehrenamtlich Kinder und Jugendliche teils aus prekären Verhältnissen trainiert, auf eine Ehrenamtspauschale verzichtet und kostenfreie Eintrittskarten für die Heimspiele der Profis abgelehnt hat, und damit ja auch etwas für die Gemeinschaft vor Ort getan hat, fand ich das Begräbnis sehr armselig.

Auf den Corona-Teil von dir möchte ich eigentlich nicht eingehen - das spiegelt es aber gut wider. Denn auch das zeigt, wie schlecht die Gemeinschaft insgesamt mit Alleinstehenden umgeht, denn schließlich hat sie ja die Parteien gewählt, die die entsprechenden Verordnungen erlassen haben. Warum sollte man sich für so eine Gesellschaft noch einsetzen, wenn nichts zurückkommt.
Benutzeravatar
Obelix
Keiner schreibt schneller
Beiträge: 2478
Registriert: 23 Aug 2019 17:10
Geschlecht: männlich
AB-Status: Hardcore AB
Ich bin ...: nur an Frauen interessiert.
Wohnort: München

Re: Umfrage: (Einsame) Beerdigung und Nachlassregelung

Beitrag von Obelix »

Maverick hat geschrieben: 11 Apr 2022 12:59
NBUC hat geschrieben: 11 Apr 2022 12:34 Man muss nicht einmal ohne Freunde sein:
Einer Freundin meiner Eltern ist das zuletzt passiert: Ohne Familie und mit Datenschutz und verscharrt war sie, bevor die anderen die Details zur "Trauerfeier" rausbekommen hatten.
Das ist eine sehr traurige Erfahrung. Ich finde es erschütternd, dass wir als Gesellschaft alleinlebende Ledige mit hohen Steuersätzen ausnehmen, bei fehlendem Testament der gesamte Nachlass an die Gesellschaft fällt und dann wird man zum Dank von der Gesellschaft verschachert wie - mit Verlaub - der letzte Dreck.
Die Bestattung ist eine Sache. Sowas muss ja relativ zügig über die Bühne gehen, und wenn da auf die Schnelle kein Angehöriger gefunden wird, dann gibt es wohl so eine "amtliche" Bestattung.

Beim Nachlass geben sich die Behörden schon deutlich mehr Mühe, denn Geld ist ja geduldig. Freunde von mir hatten hatten vor einiger Zeit das Vergnügen einer Erbschaft von einer Tante 2. Grades (oder so), die ohne Nachkommen, Geschwister oder Eltern verstorben war. Da haben die Behörden letztlich ein gutes Dutzend gesetzlich erbberechtigter Personen ausfindig gemacht. Die Abwicklung der Erbschaft hat sich dann aber über mehrere Jahre hingezogen, weil sich die Erbengemeinschaft erstmal einigen musste, wie was aufzuteilen ist, und wie mit den Immobilien, die dabei waren, umzugehen war.
''Life's a happy song, when there's someone by your side to sing along.'' - The Muppets
Benutzeravatar
NeC
Keiner schreibt schneller
Beiträge: 2823
Registriert: 09 Okt 2011 13:37
Geschlecht: männlich
AB-Status: AB Vergangenheit
Ich bin ...: nur an Frauen interessiert.
Wohnort: Niedersachsen

Re: Umfrage: (Einsame) Beerdigung und Nachlassregelung

Beitrag von NeC »

Maverick hat geschrieben: 11 Apr 2022 13:16 Das ist halt meine Sorge: Dass ich zwar Instruktionen gebe und mich darum auch schon um Lebzeiten bemühe, diese aber erst nach meiner Beerdigung gefunden werden.
Ja, verständlich. Ich hätte auch befürchtet, dass eine Erwähnung im Testament da ggf. zu spät bemerkt werden würde. Laut den Informationen von Zwerg könnte das ja aber auch klappen. :klassiker:

Maverick hat geschrieben: 11 Apr 2022 13:16 Das klingt gut. Hast du denn sichergestellt, dass die Notdose auf jeden Fall gefunden wird?
Die Notfalldose ist schon seit einigen Jahren etabliert. Die Notdienste kennen das und bemerken in der Regel die Aufkleber an der Wohnungstürinnenseite. Dazu vielleicht noch eine Kopie des Zettels ins Portemonnaie, damit es es auch funktioniert, wenn Du unterwegs vom sich vollkommen geräuschlos angeschlichenen 70-Tonner überrollt worden bist. ;) Mindestens nach Deinem Personalausweis wird zur Identifizierung immer gesucht werden, und dabei sollte das dann auch gefunden werden.
Hathor

Re: Umfrage: (Einsame) Beerdigung und Nachlassregelung

Beitrag von Hathor »

Maverick hat geschrieben: 11 Apr 2022 12:59 Das ist eine sehr traurige Erfahrung.
Das glaube ich dir. :umarmung2:
Maverick hat geschrieben: 11 Apr 2022 12:59 Ich finde es erschütternd, dass wir als Gesellschaft alleinlebende Ledige mit hohen Steuersätzen ausnehmen, bei fehlendem Testament der gesamte Nachlass an die Gesellschaft fällt und dann wird man zum Dank von der Gesellschaft verschachert wie - mit Verlaub - der letzte Dreck.
Ich nicht. "Die Gesellschaft bzw. "der Staat" hat aus meiner Sicht schon genug Verpflichtungen gegenüber den Lebenden, die nicht oder nur unzureichend erfüllt werden. Dass Sozialbestattungen nur das Nötigste abdecken, geht völlig in Ordnung.

Menschen, die keinerlei Verfügungen für den Fall ihres Ableben treffen, kriegen halt die Sparversion - in jeder Hinsicht. Es steht aber doch jedem frei, genau das zu tun und testamentarisch seine Vorstellungen und Wünsche festzuhalten. Am besten informiert man sich im Vorfeld auch schon ausführlich über die Kosten und sieht zu, dass man eine Summe hinterlässt, die die Umsetzung dieser Wünsche auch ermöglicht.

Jeder kann sich auch schon zu Lebzeiten von einem Bestattungsinstitut seines Vertrauens beraten lassen, was diesbezüglich wie am besten umgesetzt werden kann, und alle Details, z. B. zu Musik, Bestattungsart und -ort, Friedhof, Friedwald, Seebestattung, Blumen, Urne, Sarg etc. pp., vertraglich festlegen. Nur machen das viel zu wenige, weil der Tod im Allgemeinen und der eigene Tod im Besonderen kein Thema ist, mit dem man sich gerne beschäftigt, und das man am liebsten verdrängt bis zum Sankt-Nimmerleinstag. Überhaupt alles, was mit Tod und Sterben zu tun hat, stellt ja möglicherweise ein noch größeres Tabu dar als sexuelle Unerfahrenheit im Erwachsenenalter. :sadwoman:

Und eines kann ich dir versichern, nämlich, dass ganz bestimmt kein Verstorbener "verschachert" wird. ;) Du meinst sicher "verscharrt".
Benutzeravatar
Tania
Eins mit dem Forum
Beiträge: 14416
Registriert: 12 Mai 2016 13:43
Geschlecht: weiblich
AB-Status: mit AB befreundet
Ich bin ...: unfassbar.
Wohnort: Rostock

Re: Umfrage: (Einsame) Beerdigung und Nachlassregelung

Beitrag von Tania »

Maverick hat geschrieben: 11 Apr 2022 13:30 Nachdem ich auf der Beerdigung von meinem Trainer war, habe ich mich nämlich auch gefragt, wofür man sich ehrenamtlich noch für die Gesellschaft engagieren soll, wenn man ihr letztlich vollkommen egal ist. Denn ansonsten würde sie ja für einen würdevollen Abschied sorgen.

Wenn ich bedenke, dass mein Trainer knapp 40 Jahre ehrenamtlich Kinder und Jugendliche teils aus prekären Verhältnissen trainiert, auf eine Ehrenamtspauschale verzichtet und kostenfreie Eintrittskarten für die Heimspiele der Profis abgelehnt hat, und damit ja auch etwas für die Gemeinschaft vor Ort getan hat, fand ich das Begräbnis sehr armselig.
Ich glaube, wenn Du für Dich beantworten kannst, warum Du als einer seiner ehemaligen Schützlinge nicht zu ihm Kontakt gehalten hast, könntest Du der Antwort auf die Frage, warum sich offenbar die gesamte Gesellschaft ähnlich verhalten hat, ein Stück näher kommen ...

Ich habe mein Testament übrigens schon mit 40 geschrieben (und letztes Jahr aus gegebenem Anlass noch mal überarbeitet) und es meiner Schwester gegeben. Wenn es irgendwann mal niemanden mehr geben sollte, dem ich so ein Schriftstück geben kann, dann wäre mir auch völlig egal, was mit meinen Überresten und meinem Nachlass passiert. Naja, wahrscheinlich würde ich letzteren eher einer karitativen Organisation als dem Staat überlassen ... aber das regelt dann ein notarielles Testament.
Zukünftig hauptsächlich im https://www.ab-forum.de zu finden.
Benutzeravatar
Obelix
Keiner schreibt schneller
Beiträge: 2478
Registriert: 23 Aug 2019 17:10
Geschlecht: männlich
AB-Status: Hardcore AB
Ich bin ...: nur an Frauen interessiert.
Wohnort: München

Re: Umfrage: (Einsame) Beerdigung und Nachlassregelung

Beitrag von Obelix »

Maverick hat geschrieben: 11 Apr 2022 13:30 Nachdem ich auf der Beerdigung von meinem Trainer war, habe ich mich nämlich auch gefragt, wofür man sich ehrenamtlich noch für die Gesellschaft engagieren soll, wenn man ihr letztlich vollkommen egal ist. Denn ansonsten würde sie ja für einen würdevollen Abschied sorgen.

Wenn ich bedenke, dass mein Trainer knapp 40 Jahre ehrenamtlich Kinder und Jugendliche teils aus prekären Verhältnissen trainiert, auf eine Ehrenamtspauschale verzichtet und kostenfreie Eintrittskarten für die Heimspiele der Profis abgelehnt hat, und damit ja auch etwas für die Gemeinschaft vor Ort getan hat, fand ich das Begräbnis sehr armselig.
Die Frage ist hier eigentlich, wer in diesem Fall "die Gesellschaft" ist, und für wen hier etwas getan werden soll. Ich bin auch der Meinung, dass eine Trauerfeier vor allem für die Hinterbliebenen da ist. Der Verstorbene selbst hat ja nichts mehr davon. Dementsprechend sind es auch erstmal die Hinterbliebenen, die für die Organisation der Trauerfeier zuständig sind. Wenn sich jemand für eine bestimmte Organisation (Verein, Gemeinde, ...) ehrenamtlich engagiert hat, dann steuert diese Organisation ja in der Regel auch etwas bei - sei es ein Kranz/Blumenschmuck oder dass diverse Menschen(!) aus der Organisation an der Feier teilnehmen. Der Normalfall ist allerdings, dass die Hauptlast der Ausrichtung der Feier bei der Familie liegt, während andere Gäste eher zusätzlich etwas beitragen. Und wenn mangels Verwandtschaft die Haupt-Organisatoren für eine Trauerfeier wegfallen, wird es schwierig.

Wer Verwandtschaft hat, kann sich (halbwegs...) ruhig zurücklehnen und die Verwandtschaft machen lassen. Das allerdings dann auch nach deren Vorstellungen. Wenn man selbst Wünsche hat, wie man beerdigt werden will, und wie die Trauerfeier aussehen soll, dann muss man auch das im Vorfeld mit der Familie besprechen. Wenn nun keine Verwandtschaft da ist und man Wünsche hat, wie man beerdigt werden will, dann muss man sich auch hier darum kümmern und sich vor allem jemanden aussuchen, der dann in der Verantwortung stehen soll. Und ich vermute mal, dass es in diesem Fall auch bestimmte Vollmachten braucht, weil Personen außerhalb der Verwandtschaft ja in der Regel nicht berechtigt sind, solche "letzten Dinge" zu regeln. Möglich ist hier aber auch einiges - aber eben nur sofern man sich darum kümmert.
Hathor hat geschrieben: 11 Apr 2022 13:42
Maverick hat geschrieben: 11 Apr 2022 12:59 Ich finde es erschütternd, dass wir als Gesellschaft alleinlebende Ledige mit hohen Steuersätzen ausnehmen, bei fehlendem Testament der gesamte Nachlass an die Gesellschaft fällt und dann wird man zum Dank von der Gesellschaft verschachert wie - mit Verlaub - der letzte Dreck.
Ich nicht. "Die Gesellschaft bzw. "der Staat" hat aus meiner Sicht schon genug Verpflichtungen gegenüber den Lebenden, die nicht oder nur unzureichend erfüllt werden. Dass Sozialbestattungen nur das Nötigste abdecken, geht völlig in Ordnung.

Menschen, die keinerlei Verfügungen für den Fall ihres Ableben treffen, kriegen halt die Sparversion - in jeder Hinsicht. Es steht aber doch jedem frei, genau das zu tun und testamentarisch seine Vorstellungen und Wünsche festzuhalten. Am besten informiert man sich im Vorfeld auch schon ausführlich über die Kosten und sieht zu, dass man eine Summe hinterlässt, die die Umsetzung dieser Wünsche auch ermöglicht.

Jeder kann sich auch schon zu Lebzeiten von einem Bestattungsinstitut seines Vertrauens beraten lassen, was diesbezüglich wie am besten umgesetzt werden kann, und alle Details, z. B. zu Musik, Bestattungsart und -ort, Friedhof, Friedwald, Seebestattung, Blumen, Urne, Sarg etc. pp., vertraglich festlegen. Nur machen das viel zu wenige, weil der Tod im Allgemeinen und der eigene Tod im Besonderen kein Thema ist, mit dem man sich gerne beschäftigt, und das man am liebsten verdrängt bis zum Sankt-Nimmerleinstag. Überhaupt alles, was mit Tod und Sterben zu tun hat, stellt ja möglicherweise ein noch größeres Tabu dar als sexuelle Unerfahrenheit im Erwachsenenalter. :sadwoman:
+1
''Life's a happy song, when there's someone by your side to sing along.'' - The Muppets
Benutzeravatar
Vogel
Begeisterter Schreiberling
Beiträge: 2163
Registriert: 21 Feb 2020 20:16
Geschlecht: männlich
AB-Status: Hardcore AB

Re: Umfrage: (Einsame) Beerdigung und Nachlassregelung

Beitrag von Vogel »

@ Hathor: da muss ich Dir ein wenig widersprechen- ist Dir bewusst, wie teuer alleine die Beerdigung ist? Sarg, Krematorium, ... Ohne jetzt auch noch den vielerorts gebräuchlichen Leichenschmaus dazuzunehmen. Dann der Liegeplatz Friedhof, evtl. Grabstein und Pflegekosten bei normalen Gräbern...

Ich habe das bei meiner Mutter gesehen.

Sterben ist teuer - wer eine schöne Beerdigung haben will, braucht Kohle. Wer keine Kohle hat, und keine Verwandtschaft - da übernimmt der Staat- und dann wird man zum namenlosen Toten.Egal was in der Verfügung steht! Mavericks Wut ist da nachvollziehbar.

In Mavericks Beispiel finde ich aber viel schlimmer, dass sein plötzlicher Tod trotz vieler sozialer Kontakte im Verein nicht auffiel. In unserer Gesellschaft wird nicht nur der Tod und das Sterben ausgeblendet, sondern auch kranke Menschen.
Maverick

Re: Umfrage: (Einsame) Beerdigung und Nachlassregelung

Beitrag von Maverick »

Hathor hat geschrieben: 11 Apr 2022 13:42 Jeder kann sich auch schon zu Lebzeiten von einem Bestattungsinstitut seines Vertrauens beraten lassen, was diesbezüglich wie am besten umgesetzt werden kann, und alle Details, z. B. zu Musik, Bestattungsart und -ort, Friedhof, Friedwald, Seebestattung, Blumen, Urne, Sarg etc. pp., vertraglich festlegen. Nur machen das viel zu wenige, weil der Tod im Allgemeinen und der eigene Tod im Besonderen kein Thema ist, mit dem man sich gerne beschäftigt, und das man am liebsten verdrängt bis zum Sankt-Nimmerleinstag. Überhaupt alles, was mit Tod und Sterben zu tun hat, stellt ja möglicherweise ein noch größeres Tabu dar als sexuelle Unerfahrenheit im Erwachsenenalter. :sadwoman:

Und eines kann ich dir versichern, nämlich, dass ganz bestimmt kein Verstorbener "verschachert" wird. ;) Du meinst sicher "verscharrt".
Meine Oma hatte das auch gemacht. Sie hatte vor ihrem Tod schon alles beim Bestatter organisiert, von Trauerrede über Grabschmuck bis Musik. Selbst die Todesanzeige hatte sie gestaltet. Sie musste das dann alles schon vorab zahlen, für uns war das aber sehr angenehm und ich möchte das auch machen.

Jetzt kommt aber das große ABER: Wenn ich alleine in der Wohnung versterbe, keine nahen Angehörigen mehr habe und das Ordnungsamt nicht rechtzeitig herausfindet, dass ich alles organisiert habe: Wie will der von mir beauftragte Bestatter mitbekommen, dass ich verstorben bin?

Schlimmstenfalls bekomme ich dann trotzdem die würdelose Beisetzung im Massengrab und das für die Beerdigung angezahlte Geld schlummert auf einem Treuhandkonto, bis es nach der (Ich glaube hundertjährigen) Ausschlussfrist der Bank gehört.

Ich meinte verscharrt. Die Autoergänzung hat das wohl geändert :mrgreen:
Maverick

Re: Umfrage: (Einsame) Beerdigung und Nachlassregelung

Beitrag von Maverick »

Vogel hat geschrieben: 11 Apr 2022 14:13 In unserer Gesellschaft wird nicht nur der Tod und das Sterben ausgeblendet, sondern auch kranke Menschen.
Das ist leider so. Neben meinen Hauptberuf bin ich soweit es die Zeit zulässt als Sozialrechtler tätig.

Hier werde ich gelegentlich von rechtlichen Betreuern beauftragt, die für ihre Klienten Sozialleistungen beantragt haben, die abgelehnt wurden.

Ein aktuelles Beispiel sind gehörlose Menschen. Für diese gibt es im Regelfall keine Extra-Kinovorstellungen mit Untertiteln, städtische Theateraufführungen usw. Möchten diese Menschen dann mal Theater, müssen sie selbst einen Gebärdendolmetscher beauftragen. Kostenpunkt rund 800 Euro für 90 Minuten.

Anders als das Blindengeld gibt es Gehörlosengeld aktuell nur in sieben oder acht Bundesländern. Der bayerische Landtag hatte das letzte Woche abgelehnt.

Jeder denke sich jetzt seinen Teil dazu. Ich schreibe das bewusst nicht nieder - das hätte wohl eine Sperre hier zur Folge.
Hathor

Re: Umfrage: (Einsame) Beerdigung und Nachlassregelung

Beitrag von Hathor »

Vogel hat geschrieben: 11 Apr 2022 14:13 @ Hathor: da muss ich Dir ein wenig widersprechen- ist Dir bewusst, wie teuer alleine die Beerdigung ist? Sarg, Krematorium, ... Ohne jetzt auch noch den vielerorts gebräuchlichen Leichenschmaus dazuzunehmen. Dann der Liegeplatz Friedhof, evtl. Grabstein und Pflegekosten bei normalen Gräbern...
Oh ja, ich weiß das nur zu gut. :sadwoman: Ich habe mich unklar ausgedrückt, ich dachte schon an eine testamentarische Regelung mit allem, was dazu gehört, nicht nur eine unverbindliche Äußerung meiner Wünsche und Vorstellungen. Sowas bringt natürlich überhaupt nichts, wenn ich nicht auch gleichzeitig dafür Sorge trage, dass die entsprechenden finanziellen Mittel dafür zur Verfügung stehen.
Vogel hat geschrieben: 11 Apr 2022 14:13 Sterben ist teuer - wer eine schöne Beerdigung haben will, braucht Kohle. Wer keine Kohle hat, und keine Verwandtschaft - da übernimmt der Staat- und dann wird man zum namenlosen Toten. Egal was in der Verfügung steht! Mavericks Wut ist da nachvollziehbar.
Kann ich unter dem Gesichtspunkt, dass er so etwas zum ersten Mal erlebt hat und noch unter dem Eindruck des Geschehens steht, voll verstehen. Trotzdem bin ich, wie in meinem ersten Beitrag schon angedeutet, der Meinung, dass es eine Vielzahl von Notständen gibt, wo Geld dringender benötigt wird und besser angelegt wäre als für ordnungsbehördliche Bestattungen.
Benutzeravatar
Mannanna
Keiner schreibt schneller
Beiträge: 5094
Registriert: 16 Jun 2013 05:37
Geschlecht: männlich
AB-Status: AB
Ich bin ...: unfassbar.
Wohnort: im Moment Europa

Re: Umfrage: (Einsame) Beerdigung und Nachlassregelung

Beitrag von Mannanna »

Maverick hat geschrieben: 11 Apr 2022 12:16

Kurzum zur eigentlichen Threadfrage:
Habt ihr eure Beerdigung und euren Nachlass schon geplant? Stellen sich für euch die Fragen vielleicht gar nicht, weil ihr noch Geschwister etc. habt? Oder ist euch das Thema generell egal, da ihr nach eurem Tod ja eh nichts mehr mitbekommt?
Ich habe noch einen Bruder und Nichten/Neffen. Mutter auch noch, aber ich gehe auch davon aus, daß sie vor mir stirbt.
Vorbereitet habe ich nichts, obwohl ich meinem Bruder meinen Nachlaß nicht gönne, wenn denn was übrig bleibt. Allerdings liegen mir Nichten und Neffen auch nicht besonders am Herzen, also kann es mir eigentlich wurscht sein, wer was verjubelt.
Über ein Grab mache ich mir bisher kaum Gedanken. Würde eh von niemandem gepflegt. Wenn ich doch noch was organisiere, lasse ich mich verbrennen und dann irgendwo in einem Friedwald oder auf dem Friedhof meines Heimatdorfes verbuddeln. Andererseits: Tot ist tot, da kann mir das alles eigentlich auch wurscht sein. Aus der Kirche bin ich eh raus, also wird es ohnehin keine tränenreiche Trauerfeier geben.
Nichts auf der Welt ist so gerecht verteilt wie der Verstand. Denn jedermann ist überzeugt, daß er genug davon habe. (Descartes)

"Man will immer, was man nicht hat, und wenn man's hat, ist's langweilig" (Rainald Grebe, "Krümel")