NBUC hat geschrieben:ABChancenlos hat geschrieben: tja, nur leider passiert das ja ständig. An den Debatten um Sterbehilfe wird das zum Teil sehr krass deutlich. Letztenendes steckt ja dahinter, dass Pflege Geld kostet.
Und man sieht ja zunehmend, dass der Gott, dem hier mehr und mehr gefolgt, und auf dessen Wort mehr und mehr gehört wird, das Geld ist.
Oder ein anderer Gott: Wirtschaftswachstum. Die Nachrichten von Überlastung und Burnout gingen ja vor kurzem durch die Presse. Wirtschaftswachstum ist ein Götze, der (so wie jeder Götze) Menschenopfer fordert.
Ein weiterer Gott: Wellness. Da machen Leute Kreuzfahrten in Länder, wo Frauen teilweise Zeitungen auskochen und ihren Kindern zu essen geben, weil sie nichts haben. Weil aber dieses Elend das Wohlfühl-Erlebnis stören würde, wird das ausgeblendet. Das ist unmenschlich, aber dieser Gott fordert das so.
Und noch ein Gott: Beliebtheit. Dringend nötig wären grundlegende Änderungen im Rentensystem. Weiß man seit Jahrzehnen. ABER man weiß auch, dass es bei diesen Änderungen den Leuten ans Portemonnaie gehen würde. Und damit würde eine Regierung sich unbeliebt machen. So folgt man dem, was der Beliebtheits-Gott fordert.
Realpolitik folgt im Großen, so wie jede kleine Entscheidung im Persönlichen, immer irgendwelchen Göttern (auch wenn man das heute nicht mehr so bezeichnet). Deshalb ist die Frage nicht OB, sondern immer nur WELCHEM Gott gehorcht wird.
Und, ob der Gott, dem da gehorcht wird, es gut mit den Menschen meint, oder ob es ein Gott ist, dem es nur um sich geht und dem die Menschen gleichgültig sind.
Schön und bespielhaft heuchlerisch. Mit Pflege kann man eine Menge Geld machen - und das primär in kirchlichen Einrichtungen. Da läßt man lieber ein armes Schwein noch Jahre leiden, Hauptsache die Kasse stimmt.
Und auch die anderen Befindlichkeiten der selbstvermehrenden Sozialindustrie müssen natürlich bezahlt werden.
Wiederum beispielhaft an dem dritte-Welt-Elend, welches maßgeblich durch religiöse Bevormundung und Verdummung der Betroffenen verursacht wird z.B. dem Verhütungsverbot, der religiös legitimierten Unterdrückung der Frauen etc. und der Deckung welche solche Unsitten dann gerade von Gutmenschen bekommen.
Gegen all diese Probleme könnte sachlich angegangen werden, wenn nicht religiöse Kreise genaus daraus ihre Macht und Bereicherungen ziehen würden und so das Süppchen immer weiter am köcheln halten würden.
mag alles stimmen, nur seh ich den Widerspruch nicht. Wir sprechen beide von Göttern bzw Götzen, die die Menschen knechten, und benutzen dafür lediglich ein anderes Vokabular.
Ansonsten ging's mir ja auch nur darum, klarzumachen: "Realpolitik" ist nichts, das einfach so für sich im hohlen Raume existiert. Sondern Realpolitik bedeutet Entscheidungen, und bei allen Entscheidungen sind ständig Kräfte am Werk, die die Bibel mit dem Begriff "Götter" oder "Götzen" bezeichnet.
Denn diesen Zusammenhang hattest Du ja mit Deiner Trennung von "Mein Gott sagt das aber so" und "Rüberwirken in die Realpolitik" bestritten.
Und dieses Verständnis ist halt deshalb so wichtig, weil man sonst mit dem Alten Testament nichts anfangen kann. Denn da ist andauernd von fremden Göttern die Rede und dem, wie diese Götter nach Gottes Urteil zu bewerten sind - und wenn man nicht kapiert, dass z.B. wenn's um den Fruchtbarkeitsgott Baal geht, dass dann im Kern das Vergöttern von Sexualität und Geld bzw Wohlstand Thema ist, es also um Realpolitik(!) geht, dann versteht man die Botschaft einfach nicht und denkt womöglich, das wären alles bloß irgendwelche alten Geschichten die uns heute nichts mehr angehen würden.
Tirak hat geschrieben:@ABChancenlos:
OK, ich geb mich geschlagen. Du hast bei allem Recht und meine Zweifel haben objektiv keine Basis und sind damit vollkommen falsch. Wie gesagt, ich weiss nichts. Es ändert nur nichts daran, dass dieser "rettende Glaube" mir völlig egal ist. Ich bin auf kein ewiges Leben aus.
es geht nicht um Recht haben und geschlagen geben.
Ich fand es gut von Dir, dass Du gefragt hast, worauf sich der Glaube gründet. Ich habs selber schon erlebt, dass viele sog. "Christen" da rumdrucksen oder, wenn man trotzdem weiterfragt, unwirsch oder gar persönlich werden. Anstatt einfach klar zu sagen: "die bis ins Hier und Heute weitergetragenen Zeugenaussagen über die Ereignisse des Ostermorgens und der darauffolgenden Tage und Wochen, DAS ist das Fundament, dem ich sogar noch mehr vertraue als meinem eigenen Verstand."
Aber so schreibt es auch Paulus an seine Gemeinde in Korinth (liegt
hier):
"Ist aber Christus nicht auferstanden, so ist unsre Predigt vergeblich, so ist auch euer Glaube vergeblich." (1Kor 15, 14)
Und dann, noch schärfer:
"Ist Christus aber nicht auferstanden, so ist euer Glaube nichtig" (1Kor 15, 17)
Ich mag klare Ansagen
Reni hat geschrieben:ich meinte damit, dass ich irgendwann mal gelernt habe, dass Christus eine "Frohe Botschaft" bringt und eine Religion der Liebe ist. Von Herzenswärme und Liebe hab ich in fundamentalistischen Kreisen von Christen aber nie irgendetwas gespürt. Ganz im Gegenteil, da ging es darum Leute unter Druck zu setzen und Angst zu machen, um sie auf den "rechten Weg" zu bringen. Sündenfall, jüngstes Gericht, alles ganz schlimm, usw. Blabla...
Mhm, erinnert mich an meinen ersten Nachfolgekurs von ProChrist vor 10 Jahren, auf dem ich war. Wir saßen da mit so ca 15 bis 20 Leuten (waren allerdings ne Menge Hauskreisleiter dabei, wie sich rausstellte).
Nun bin ich ja ein ziemlich konzeptionell denkender Mensch, muss also immer ganz genau wissen, was sich woraus ableitet, was die Grundannahmen sind von denen ausgegangen wird und wie der Plausibilitäts-Check für diese Grundannahmen aussieht. Und weil vorher auf der ProChrist-Veranstaltung gesagt worden war, dass man mit seinen Zweifeln und Fragen kommen dürfe, stellte ich damals, als der Kursleiter von der "Bibel, dem Wort Gottes" anfing (das war wenige Minuten nach Beginn des Kurses) die Frage in die Runde, woher wir denn wüssten, dass gerade die Bibel das Wort Gottes sei. Schließlich sei sie von Menschen geschrieben, deshalb könnten doch - wenn überhaupt - nur einzelne Aussprüche innerhalb der Bibel "Worte Gottes" sein. Und was mit Offenbarungsschriften anderer Religionen wäre, ob die nicht ebenfalls "Worte Gottes" enthalten würden usw....
Als Antwort bekam ich dann ein mit aufgesetztem Grinsen, stechendem Blick und etwas scharfer Stimme vorgebrachtes "wir glauben das, wir setzen das voraus, wenn man das nicht glaubt kann man ja alles infrage stellen usw".... ziemlich unangenehme Situation, ich bin nach diesem Erlebnis dann auch nicht mehr hingegangen.
(Die Antwort auf meine Frage fand ich dann übrigens Jahre später selbst...... In Lukas 24 wird berichtet, wie der Auferstandene 2 Jüngern begegnet, die auf dem Weg raus aus Jerusalem waren. Und in dieser Darstellung heißt es: "Und er begann bei Mose und bei allen Propheten und legte ihnen in allen Schriften aus". Mit anderen Worten: der Auferstandene autorisiert hier also "Mose und die Propheten" - und das ist ja Bibel-Sprech für "Altes Testament" (OHNE Apokryphen!!!). Er autorisiert es, denn schließlich hätte der Bericht ja auch lauten können " Und er begann zu reden alle diese Worte: 'siehe, ich kam unter euch als Jude unter Juden, und ihr kanntet mich als einen Juden unter Juden; nun aber verkündige ich euch die Wahrheit von den 7 Göttern.' Aber nein, der Bericht lautet: "er begann bei Mose und bei allen Propheten und legte ihnen in allen Schriften aus". Anstatt also eine neue Lehre zu bringen, bestätigt der Auferstandene das Alte Testament.
Na und der Nachweis fürs Neue Testaments steht z.B. in Galater 1, 11f: "ich tue euch kund, liebe Brüder, dass das Evangelium, das von mir gepredigt ist, nicht von menschlicher Art ist. Denn ich habe es nicht von einem Menschen empfangen oder gelernt, sondern durch eine Offenbarung Jesu Christi." Oder z.B. in 1 Kor 7,10ff: "Den Verheirateten aber gebiete nicht ich, sondern der Herr, [...]. Den andern aber sage ich, nicht der Herr: [...]. Paulus SAGT also ganz klar, was Worte sind die der Auferstandene ihm gesagt hat, und was nicht.
Hätt mir der werte Herr Kursleiter auch einfach mal direkt sagen können.)
Ansonsten ist mir auch die Erfahrung mit der fehlenden Herzenswärme natürlich nicht fremd. Überhaupt kenn ich da ziemlich viele, deren kriecherische, schmierige, einerseits unsichere und dann aber andererseits latent-besserwisserische Art mir ziemlich aufn Senkel geht.
Andererseits ist's halt die Frage, was wichtiger ist. Wohlfühl-Atmosphäre mit Herzenswärme oder klare, kompromisslos verkündigte Botschaft? Die Bibel sagt, wozu Gemeinde da ist - und Wellness-Erleben gehört nun gerade nicht dazu.
Über die Botschaft selber (das war ja Dein zweiter Punkt, neben dem Verhalten der Leute) wird im übrigen auch deutlich gesagt, dass sie anstößig ist, dass viele sie nicht hören wollen, dass man sich unbeliebt damit macht.
An alldem ist also gar nichts Ungewöhnliches oder Neues.
Ist vielleicht auch ne Frage der Persönlichkeit, aber mir ist es wichtiger, dass ich weiß: der Inhalt stimmt - anstatt dass mir die Überbringer und/ oder die Botschaft jetzt unbedingt sympathisch sind. Was helfen die sympathischsten Menschen oder die angenehmste Botschaft, wenn das alles letztlich bloß Lüge ist?
Andere Meinungen wurden nicht geduldet und abgetan mit: "wir sind die, die es besser wissen..." Wenn das mal nicht der falsche Wettschein ist...
Ja, das ist n ganz wichtiger Punkt: Die Frage, wie sicher wir sein können, ob es der richtige Wettschein ist.
Hierzu sagt die Bibel:
"Dies habe ich euch geschrieben, die ihr glaubt an den Namen des Sohnes Gottes, damit ihr wisst, dass ihr ewiges Leben habt" (1. Johannesbrief 5, 13)
IHaveForgivenJesus hat geschrieben: woher nimmst du die Gewissheit, dass dein Glaube der rettender Glaube ist, der das ewige Leben garantiert? Aus der Bibel, diesem von Menschenhand geschriebenen Buch? Was macht die Bibel glaubwürdiger als den Koran etc.? Was macht sie überhaupt glaubwürdig?
wie schon an anderer Stelle geschrieben: die Gewissheit kommt einfach aus den ins Hier und Heute getragenen Aussagen der Zeugen der Auferstehung.
Erstmal gibt Paulus in einem seiner Briefe gleich ne ganze Liste von Zeugen an: "[...] dass er [also der Auferstandene] gesehen worden ist von Kephas, danach von den Zwölfen.
Danach ist er gesehen worden von mehr als fünfhundert Brüdern auf einmal, von denen die meisten noch heute leben, einige aber sind entschlafen.
Danach ist er gesehen worden von Jakobus, danach von allen Aposteln.
Zuletzt von allen ist er auch von mir als einer unzeitigen Geburt gesehen worden."
(so steht's im 1.Korinther 15,4ff)
Vielleicht kurz zur Erläuterung:
Kephas ist aramäisch für "Petrus" (bedeutet beides halt "Fels").
Die Zwölfe sind die Jünger.
Die Betonung der fünfhundert Brüdern von denen die meisten noch heute leben soll einfach sagen: wenn ihr wollt, könnt ihr einfach hingehen und einen oder mehrere fragen, ne ganze Menge von denen die dieses Ereignis das damals gesehen haben und mitbekamen, leben noch".
Jakobus war ein leiblicher Bruder von Jesus, der später die Gemeinde in Jerusalem leitete.
Die Apostel waren Leute, die glaubwürdige Zeugen der Auferstehung waren und das Evangelium weitersagten.
Und mit unzeitige Geburt bezeichnet Paulus sich selber, weil er vor seiner Begegnung mit dem Auferstandenen maßgeblich die Verfolgungen und Tötungen von Gemeindegliedern organsisiert und zum Teil selbst vollstreckt hatte. Da gings wirklich um Bluttaten, also mit öffentlichen Hinrichtungen von Gläubigen. Keine Ahnung, ob "unzeitige Geburt" jetzt ein damaliges geflügeltes Wort ist, oder ein Zitat oder so, dazu hab ich mich noch nicht weiter informiert.
Was genau haben die Zeugen gesehen?
Es wird gesagt, dass der Auferstandene sich seinen Jüngen (die ja immerhin 3 Jahre lang Tag für Tag mit ihm unterwegs waren) "nahte und mit ihnen ging", sie ihn aber "nicht erkannten" (Lk 24,15f). Erst, als er mit ihnen zusammen aß und das Brot brach, erkannten sie ihn. Keine Ahnung wie das genau lief, kann ich mir auch nicht vorstellen: Einen Prof, mit dem ich 3 Jahre lang jeden Tag studiert habe, nicht erkennen und dann plötzlich doch.
Dann heißt es: als sie ihn erkannten, "verschwand er vor ihnen" (Lk 24, 31), das erinnert an ne eher geisterhaft-astralkörperliche Erscheinung.
Andererseits konnten sie den Auferstandenen anfassen, er hatte die Verletzungen von den Nägeln, die bei der Kreuzigung durch seine Hände und Füße getrieben worden waren, noch immer, und er konnte tatsächlich real Essen aufnehmen (Lk 24, 39ff).
Dass der Auferstandene nicht nur über visuelle und auditive, sondern ebenfalls über haptische Sinneseindrücke wahrnehmbar war, steht auch nochmal in Joh 20, 25+27
Eine Erscheinung ganz anderer Art erlebt Paulus. Er war gerade auf dem Weg nach Damaskus, um die "Anhänger des neuen Weges" (so hießen die Urchristen damals; der Begriff "Christen" bildete sich erst später, das war ursprünglich ne Beschimpfung gewesen, die man ihnen hinterherrief) - also Paulus war gerade auf dem Weg nach Damaskus, um die "Anhänger des neuen Weges" dort ausfindig zu machen, sie festzunehmen und nach Jerusalem abzuführen.
Und auf dem Weg erlebt er plötzlich, wie ihn ein Licht umgibt, worauf er vom Pferd stürzt und eine Stimme hört die ihm sagt: "Saul, Saul, was verfolgst du mich?", worauf er antwortet "Herr, wer bist du?", und zur Antwort bekommt "Ich bin Jesus, den du verfolgst." Dann bekommt er noch Anweisungen, was er tun soll, und kann 3 Tage lang nicht sehen, nichts essen und nichts trinken.
Soviel also zu den Zeugen, die den Auferstandenen gesehen hatten und zu dem, WAS sie da gesehen / wahrgenommen haben.
In einem anderen Brief an eine Gemeinde, die sich damals im Gebiet der türkischen Hauptstadt Ankara befand, legt Paulus dann nochmal dar, woher er seine Behauptungen hat: "ich tue euch kund, liebe Brüder, dass das Evangelium, das von mir gepredigt ist, nicht von menschlicher Art ist. Denn ich habe es nicht von einem Menschen empfangen oder gelernt, sondern durch eine Offenbarung Jesu Christi." (Galater 1, 11f)
So.
Und diese ganzen Ereignisse sind halt von damals bis heute einfach immer weitergesagt worden. Dabei wurden zusätzlich Briefe geschrieben, schließlich konnten Paulus und die anderen Verkündiger ja nicht überall zugleich sein. Und weil diese Briefe als so wertvoll erachtet, so in Ehren gehalten wurden, schrieb man die immer wieder fein säuberlich ab, wobei die Abschriften dann immer noch mehrfach gegenkontrolliert wurden.
Deshalb seh ich offen gestanden Dein Problem mit "der Bibel, diesem von Menschenhand geschriebenen Buch" nicht wirklich. Ich mein, Berichte über Dinge die halt passiert sind, werden nunmal von Menschenhand aufgeschrieben und weitergegeben/ abgeschrieben/ kopiert^^ Keine Ahnung, was für Dich daran jetzt so Besonderes oder so Ungewöhnliches ist
Wenn du uns missionieren willst (was du ja offensichtlich nach Kräften versuchst), wirst du etwas mehr bringen müssen als die stete Wiederholung, wie bedeutsam Gottes Wort ist
Das Wort "missionieren" birgt ein bissen die Gefahr, dass damit verdeckt wird, dass letztlich jeder so seine Überzeugungen hat, für die er wirbt. Und selbst die Ansicht, jeder müsse sich sein eigenen Überzeugungen erwerben, ist ja nichts weiter als eine weitere Überzeugung. Und darüber hinaus gibt ja z.B. hier im Thread etliche, die bspw das Gericht Gottes - mal höflich ausgedrückt - für ein Märchen halten. Und die sich mit dem Äußern und Begründen dieser Überzeugung ja auch nicht zurückhalten. Warum wirfst Du diesen Leuten nicht ebenfalls Missionieren vor?
Egal.
Was mich anbetrifft, geht's mir jedenfalls vor allem darum, einfach mal einige bisher felsenfest geglaubten Überzeugungen (wie zum Beispiel von der Letztgültigkeit des Verstandes- und Vernunftsmaßstabs oder des Gefühlsmaßstabs) etwas genauer unter die Lupe zu nehmen, wie tragfähig das wirklich ist.
zwillingsschwester hat geschrieben:
Ist es nicht jedermanns Recht, an etwas zu zweifeln, mit dem man sich nicht wohlfühlt oder dem man nichts abgewinnen kann?
Versteh ich nicht. In der Schutzkleidung, die z.B. in Hochsicherheitslaboratorien Pflicht ist, fühlt man sich doch auch nicht gerade wohl. Das Material ist ziemlich steif, und die Schutzbrillen fühlen sich auch nicht gerade an wie angegossen..... Aber das ist doch kein Grund, daran zu zweifeln, dass sie wichtig ist??
Das ist doch kein Angriff gegen die Menschen, die diese spezielle Sache gut finden! Ich denke, die allermeisten Mitglieder hier waren zumindest zu Kindertagen mal hier und da in der Kirche. Was erlebt man da? Stillsitzen, Mundhalten! Dann darf man nach Ende der Messe oder des Gottesdienstes mithören, dass Frau Schmitz meint, Frau Müller hätte sich unmöglich angezogen. Man muss doch auf seine Kleidung achten, wenn man IN DIE KIRCHE geht! Später dann Religionsunterricht: BENOTET! Macht das Sinn? Einem Kind gute Noten zu geben, weil es GLAUBT und einem andere schlechte, weil es keinen Zugang findet? Was genau ist verwerflich daran, wenn man nach Jahren diverser Erfahrungen mit Glauben/Kirche/Christentum entscheidet, dass man damit nicht viel anfangen kann, auch wenn man die Bibel NICHT auswendig gelernt hat?
Und woher weißt Du so sicher, dass das nicht eine weitere Strategie des Versucher ist, Menschen von Gott wegzubringen. So wie ganz am Anfang:
" Sollte Gott wirklich gesagt haben, daß ihr von keinem Baum im Garten essen dürft?" ... "Keineswegs werdet ihr sterben! Sondern Gott weiß: An dem Tag, da ihr davon esst, werden euch die Augen geöffnet, und ihr werdet sein wie Gott und werdet erkennen, was gut und böse ist!"
Immer dieselbe Strategie. Zweifel säen: "Das angebliche 'Wort Gottes', das stimmt so gar nicht, das wird nur so behauptet, weil man euch was vorenthalten will...." - die Bischöfin die besoffen über ne rote Ampel fährt, kinderschändende Priester - Begründungen tausendfach, warum das alles sowieso unglaubwürdig ist, warum man nicht danach zu fragen braucht usw.
Alles in allem nichts Neues unter der kalten Sonne der Verführung.
Ist doch nicht so schlimm, wenn wir nicht alle gute und gläubige Christen sind, oder tun wir Dir damit ein Leid an?
Es geht nicht um mich (oder um den Gläubigen mit dem Du Dich gerade unterhältst), sondern um Gott. So sehr, wie es UNS weh tut, wenn ein geliebter Mensch sich von uns abwendet, so sehr schmerzt es Gott, wenn seine Geschöpfe sich gegen die Gemeinschaft mit ihm entscheiden. Denn er hatte sie ja ursprünglich für diese Gemeinschaft geschaffen!! Bis dann dieses schreckliche Ereignis passierte, mit dem der Mensch sich selbst untauglich machte für die Gemeinschaft.
Und das ist der Punkt....... wir dürfen das. Gott respektiert das. So wie wir es im Verhalten Jesu immer wieder gespiegelt finden. Er sagt sein Wort - und dann steht eine Entscheidung an:
"Als der Jüngling das Wort hörte, ging er betrübt davon; denn er hatte viele Güter" (Mt 19,22)
vs
"Zachäus aber trat vor den Herrn und sprach: Siehe, Herr, die Hälfte von meinem Besitz gebe ich den Armen, und wenn ich jemanden betrogen habe, so gebe ich es vierfach zurück." (Lk 19,8)
ElizaJane hat geschrieben:Ogor hat geschrieben:
Wenn jemand an Gott oder Buddha oder sonstwas glaubt, dann schadet er damit niemanden. Es ist sein Glaube und der geht erstmal niemand anderen etwas an, solange das derjenige auch nur für sich auslebt. Wieso sollte man das ins Lächerliche ziehen, nur weil man dazu anderer Meinung ist und den anderen damit eventuell verletzen?
Ja, da stimme ich dir zu, solange derjenige diesen Glauben für sich lebt. Aber wenn der Glaube dazu benutzt wird, andere mit der Hölle zu bedrohen oder zu manipulieren, dann sieht das schon ganz anders aus.
tja, nur leider passiert sowas ständig
so wird der Glaube ans Wirtschaftswachstum z.B. benutzt, um Menschen mehr und mehr Leistung aus Menschen rauszuholen.
Der Glaube an die innere Sicherheit wird benutzt, um immer neue Überwachungssystem und Dateien zu etablieren.
Der Glaube daran, beliebt zu sein und dazu zu gehören wird benutzt, um Produkte zu verkaufen, die teilweise den Körper zerstören.
Manipulation überall - das ist was ich, nein: was die Bibel meint: die Frage ist nicht OB irgendwelchen Göttern/ Glaubensrichtungen/ Religionen gehorcht wird. Die Frage ist WELCHE das sind, und ob diese Götter/ Glaubensrichtungen/ Religionen es WERT sind dass man ihnen gehorcht.
Tirak hat geschrieben:Um ehrlich zu sein, ABChancenlos zieht ja meine Zweifel auch ins Lächerliche und obendrein behauptet er, dass sein Gott uns alle etwas angeht.
Also wenn es noch immer nicht klar geworden ist, dass ich hier nichts anderes tue, als Zweifel ernst zu nehmen und meinen Standpunkt klar zu begründen, dann kann ich auch nichts machen.
Mir fehlen bloss zu seiner verallgemeinerten These die plausiblen Antworten, die von allen gleichermassen zugänglich sind und sich nicht hinter Gott etc. verstecken. Beispielhaft war dafür die Frage nach dem Interesse des Gottes nach dem Menschen. Als "Antwort" kam nur, dass es den (allen?) Menschen im Halse stecken bleiben würde. Das war aber nicht die Frage.
Ja, weil man bei diesem Thema eine Ebene tiefer gehen und untersuchen muss: was KANN ich überhaupt fragen? Welche Fragen KANN ich überhaupt stellen? Wo ENDET mein Wissen- und mein Erkennen-Können?
Und dieses Hinterfragen weigerst Du Dich konsequent zu tun.
Stefan73 hat geschrieben:Ich kann nicht ganz verstehen, weshalb überhaupt diskutiert wird. Wenn A behauptet, dass er den einzigen Weg ins Himmelreich hat, es aber nicht mal bewiesen werden kann, dass überhaupt ein Himmelreich existiert, was kann B da entgegnen
Der Pferdefuß steckt in dem Wörtchen "Beweis".
Streng beweisen kann man nur in der Mathematik. Alle Erfahrungswissenschaft kann nur messen und zu den Messdaten Modelle entwickeln, ABER mit jeder neuen Messmethode, jedem neu entdeckten Phänomen etc steht das alte Modell erstmal wieder infrage, bis es entweder bestätigt wird oder sich Widersprüche zeigen.
Wie auch immer, jedenfalls ist es ja einsehbar, dass dieses Verfahren nur in der Welt durchführbar ist. Wenn es einen Gott gibt, und wenn es ein Himmelreich, eine Verdammnis, eine Ewigkeit gibt, dann muss uns das schon offenbart werden. Ne andere Möglichkeit gibts nicht.
soukous hat geschrieben:ABChancenlos, du erinnerst mich an die religiösen Frauen, die ich in Singlebörsen sehe: Diese schreiben so enthusiastisch über ihre Beziehung zu Gott, dass ich mir sage: Die haben bereits die Liebe ihres Lebens gefunden und die nimmt sie voll und ganz in Anspruch. Egal, wie intensiv ich mich mit dieser Frau beschäftige, ich werde immer nur zweite Wahl sein. Da lasse ich es lieber gleich, denn gegen so eine Konkurrenz kann ich nicht anstinken.
ehrlich gesagt weiß ich nicht recht, ob Du mir damit was Nettes oder nicht so Nettes sagen willst..... aber es kommt in jedem Fall mega sympathisch rüber
DJones82 hat geschrieben:
Warum muss in jedem Post, eines überzeugten Christen, eine missionarischer Grundton mitschwingen? Könnt ihr nicht einfach schreiben: "Ich werde bzw. habe Gott gefunden" und nicht "Ihr werdet.." oder ähnliche absolutistische und missionarische Äußerngen?
Weil Christen den Absolutheitsanspruch der Aussage: "jeder hat seine Wahrheit" nicht teilen. Oder anders ausgedrückt: weil sie das postmoderne Wahrheitsversändnis für falsch halten.
Was ja auch eigentlich logisch ist, ich meine: wenn ich 1000 Euro Schulden bei der Bank habe, dann ändert auch mein(e) Meinung/ Glaube/ Überzeugung/ Einstellung/ Haltung/ Ansicht ich sei schuldenfrei, an der Wahrheit meines Kontostandes nichts.
Wenn der Arzt bei mir nen Hirntumor diagnostiziert, dann ändert auch mein(e) Meinung/ Glaube/ Überzeugung/ Einstellung/ Haltung/ Ansicht, mein Schwindelgefühl dann und wann sei nur n bisschen durch Überarbeitung bedingt, an der Wahrheit meines Gesundheitszustandes nichts.
Weiß auch gar nicht, wie es zu diesem postmodernen Wahrheitsverständnis kommen konnte, nach dem es keine Wahrheit gäbe, jeder seine Wahrheit hätte und es nur viele Meinungen über die Wahrheit gäbe.
Reni hat geschrieben: ich hab schon so vielen Pfarrern Wärme und Zärtlichkeit gegeben, das muss für die nächsten zwei Leben locker reichen

find ich gut

Sind ja ne ganze Menge Sorgen und Nöte, mit denen man konfrontiert ist, wenn man so ner Gemeinde vorsteht. Und wie heißt es so schön: an der Spitze ist es einsam. Alle kommen nur und wollen irgendwas - aber niemand fragt wie's einem eigentlich geht. Jemandem seine Zeit zu widmen, ist ja sowieso die größte Liebestat die es gibt.