Ich bin immer wieder verblüfft über die weit verbreiteten Skrupel gegenüber dem Wegwerfen von Büchern

Auch in einem anderen Forum, in dem ich häufig unterwegs bin und das ursprünglich aus einer Buchtauschbörse hervorging, wird das oft geäußert: "Bücher wegwerfen? Niemals!"
Warum eigentlich nicht? Das sind Gebrauchsgegenstände - bedrucktes Papier -; ich heb' doch auch nicht jede Zeitschrift oder Zeitung auf, die ich jemals gelesen habe

Natürlich soll niemand Erinnerungsstücke wie etwa seine ehemals heißgeliebten, zerlesenen Winnetou-Ausgaben oder irgendwelche handsignierten Erstausgaben oder Gutenberg-Bibeln wegschmeißen! Und Wegwerfen ist auch bei mir die allerletzte Option; noch gut erhaltene, aktuell angesagte Bücher versuche ich erstmal zu verkaufen oder - meistens - auf oben genannter Tauschbörse zu vertauschen. Alternativ gibt es in vielen Städten offene Bücherschränke; ich hab' einen keine 200 m von meiner Wohnung, da stelle ich Bücher rein, die zwar noch gut in Schuss sind, aber eben keine aktuell viel gefragten Bestseller.
Aber abgeranzte, angeschmuddelte, vergilbte Schmöker, für die ich nie nicht nirgendwo keinen Interessenten mehr finde, haben bestenfalls noch Heizwert und kommen eiskalt in den Müll
Aber zum Thema: Eigentlich bin ich auch eine zwanghafte "Zu-Ende-Leserin". Aber aufgegeben habe ich als junges Mädchen bei Pasternaks "Doktor Schiwago". Ich hatte vorher den alten Film im Kino gesehen - mit dem jungen Omar Sharif (hach

) - und das Buch konnte meinen Erwartungen irgendwie so gar nicht gerecht werden

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Den "Herrn der Ringe" liebe ich, habe ihn -zigmal gelesen und besitze drei verschiedene Ausgaben davon (die Krege-Übersetzung, die Carroux-Übersetzung in einer illustrierten Prachtausgabe, und das englische Original) - kann mich wohl guten Gewissens als Fan bezeichnen.
Aber bei Tolkiens "Die Kinder Hurins" habe ich vor ein paar Jahren das Handtuch geworfen, nachdem ich zwei Wochen lang regelmäßig bei Seite 40 eingeschlafen bin - leider wollte mir nichts von der Handlung im Gedächtnis bleiben, so dass ich immer wieder von vorne anfangen musste.
Am "Silmarillion" habe ich mich gar nicht erst versucht; nicht ohne Grund wird es auch manchmal als "Telefonbuch von Mittelerde" bezeichnet.