Hoffnungslosigkeit...

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Re: Hoffnungslosigkeit...

Beitrag von Pegasus_m_OWL »

Seb-X hat geschrieben: 02 Mai 2022 12:03
Pegasus_m_OWL hat geschrieben: 02 Mai 2022 11:57 Aber mir wurde in der Therapie auch damals bewusst, dass das Leben auch viele andere schöne Dinge mit sich trägt und eine Beziehung nicht alles ist.
Da wäre die Therapie für mich spontan beendet gewesen. Das muss ich mir nicht bieten lassen. Ich würde mich da nicht ernstgenommen fühlen, v.a. wenn es von jemandem kommt, der diese Probleme selbst nicht hat. Und für Weisheiten à la "Eine Beziehung ist nicht alles im Leben" brauche ich keine Therapie. Da erwarte ich schon mehr. Das ist doch kein Niveau.
Na, das ist aber so nicht abgelaufen. Die Person, bei der ich war, hatte ihre erste Beziehung auch erst mit 32 gehabt und hatte sehr großes Verständnis für meine Gefühle gehabt.

Mir hat es geholfen und ich fühle mich gut, diesen Druck nicht mehr zu haben.
Wer weiß, wie ich mich gesundheitlich nachher ruiniert hätte.

Außerdem geht es in Therapien darum, Ziele zu finden und nicht ständig, über seinen Kummer zu sprechen.
Da gibt es viele Therapeutin/en, die das nicht mitmachen und da teilweise nach so vielen Berufsjahren auch keine Lust dazu haben.

Zudem habe ich damals von den Leuten auch gesagt bekommen, dass eine Therapie auch keine Wunschpartnerin zaubert. Andernfalls ist man letztlich für sich selber auch verantwortlich und diese Menschen können einem ab einem bestimmten Punkt auch nicht mehr helfen.

Letztlich an dich die Frage, was du von so einer Therapie erwartest?
Maverick

Re: Hoffnungslosigkeit...

Beitrag von Maverick »

Pegasus_m_OWL hat geschrieben: 02 Mai 2022 12:17 Letztlich an dich die Frage, was du von so einer Therapie erwartest?
Ich würde mir von einer Therapie erhoffen, dass man mir Wege aufzeigt, die auf mich zugeschnitten sind und die mir aus meiner persönlichen "Notsituation" heraushelfen können. Ob die Anwendung dieser Wege, die ich natürlich selbst beschreiten muss, helfen, ist dann eine andere Sache.

Wenn mir eine Therapie aber mehr oder minder vermittelt: "Ach, es gibt noch viele andere schöne Dinge im Leben. Finde dich in diesem Teilbereich mit deiner Situation ab", dann kann ich mir das Geld auch sparen.
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Re: Hoffnungslosigkeit...

Beitrag von The Poet »

oldfield2283 hat geschrieben: 02 Mai 2022 12:14
The Poet hat geschrieben: 01 Mai 2022 16:31 "Das Sein bestimmt das Bewusstsein", oder wie das Zitat von Brecht (?) heißt, stimmt leider wirklich-wirklich. ]
Nee, Karl Marx war es. Und eigentlich war es ein bißchen genereller gemeint als was du hier sagen möchtest, aber ich wollte dazu keine Diskussion entfachen. Nur der Herr Brecht war es nicht, es ist gute 100 Jahre älter.
Ah, ok... aber ich meine, er hätte das auch mal gesagt. Dann hat er es wohl abgeschrieben. Ich hatte das zuletzt irgendwann im Zusammenhang mit einer Diskussion des Buches "Der gute Mensch von Sezuan" gehört und wahrscheinlich deshalb falsch mental abgespeichert.
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Re: Hoffnungslosigkeit...

Beitrag von Menelaos »

Maverick hat geschrieben: 02 Mai 2022 12:43
Pegasus_m_OWL hat geschrieben: 02 Mai 2022 12:17 Letztlich an dich die Frage, was du von so einer Therapie erwartest?
Ich würde mir von einer Therapie erhoffen, dass man mir Wege aufzeigt, die auf mich zugeschnitten sind und die mir aus meiner persönlichen "Notsituation" heraushelfen können. Ob die Anwendung dieser Wege, die ich natürlich selbst beschreiten muss, helfen, ist dann eine andere Sache.
So funktioniert Psychotherapie aber nicht. Dir wird kein Lösungsweg von außen gegeben, so wie es ein Arzt bei einem physischen Leiden tun würde. Stattdessen denkst du quasi zusammen mit deinem Therapeuten über das Problem nach, und findest gemeinsam mit ihm einen Lösungsweg. (Tatsächlich musst du sogar sehr viel mehr Aufwand da rein stecken als der Therapeut.)
Es gibt da diesen Spruch: Der Therapeut ist ein Experte für Psychologie, aber du bist ein Experte für dich selbst.
Wenn mir eine Therapie aber mehr oder minder vermittelt: "Ach, es gibt noch viele andere schöne Dinge im Leben. Finde dich in diesem Teilbereich mit deiner Situation ab", dann kann ich mir das Geld auch sparen.
Dieser Satz soll dich nicht dazu bringen diesen Wunsch aufzugeben, sondern dich daran hindern all deine Energie nur in diese eine Sache zu stecken, und zu glauben dass eine Lösung in diesem Punkt den entscheidenden Schritt vorwärts bringt. Ich behaupte mal, dass das nie der Fall ist.
Wenn du dich erstmal auf andere Dinge konzentrierst, kann dir das viel Druck nehmen, und dafür sorgen dass du deutlich glücklicher durchs Leben gehst. (was dann auch den Nebeneffekt hat dich attraktiver zu machen)
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Re: Hoffnungslosigkeit...

Beitrag von Einsamkeit_is_doof »

Hallo :winken:
Betty1985 hat geschrieben: 02 Mai 2022 11:01 sonst hätte es ja auch nicht so viele erfolgreiche Stars, die Selbstmord gemacht haben.
Auf den ersten Blick ist das schon unverständlich. Vor allem, wenn es sich um Stars handelt, die Familie, Geld und hohe Beliebtheit haben. Letzteres kann aber auch ein Fluch sein. Wenn ich mir vorstelle, dass man nirgendwo hingehen könnte, ohne das direkt Handys gezückt werden und man laufend um Selfies gebeten wird. :fessel: Allerdings würde das nicht reichen, dass ich über Selbstmord nachdenken würde.
Klar ist das Glücklichsein nicht vom Reichtum abhängig.
Ich sage immer: Reichtum ist besser wie Armut! Schon rein finanziell... ;) :tanzen2:

Im Ernst: Ich stelle es mir schon ganz nett vor, wenn man viel Geld hat. Immerhin könnte man sich dann den ein oder anderen Traum erfüllen. :brille1: Allerdings sollte man nicht vergessen, dass es noch eine Sache gibt, die wesentlich wichtiger ist, wie ein dickes Konto: Gesundheit!



Seb-X hat geschrieben: 02 Mai 2022 12:03
Pegasus_m_OWL hat geschrieben: 02 Mai 2022 11:57 Aber mir wurde in der Therapie auch damals bewusst, dass das Leben auch viele andere schöne Dinge mit sich trägt und eine Beziehung nicht alles ist.
Da wäre die Therapie für mich spontan beendet gewesen. Das muss ich mir nicht bieten lassen. Ich würde mich da nicht ernstgenommen fühlen, v.a. wenn es von jemandem kommt, der diese Probleme selbst nicht hat. Und für Weisheiten à la "Eine Beziehung ist nicht alles im Leben" brauche ich keine Therapie. Da erwarte ich schon mehr. Das ist doch kein Niveau.
Aber so falsch ist das doch gar nicht. :dont: Natürlich fehlt etwas ganz entscheidendes im Leben, wenn man keine Beziehung hat. Keine Frage! Aber trotzdem bietet das Leben doch viele schöne Dinge, auch wenn man unfreiwillig Single ist. Durch die Beziehungslosigkeit kann es durchaus mal passieren, dass man das aber vergisst oder nicht mehr sieht. Da finde ich es dann schon hilfreich, wenn einem das in einer Therapie deutlich gemacht wird.
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Re: Hoffnungslosigkeit...

Beitrag von Betty1985 »

Allgemein möchte ich noch sagen, dass man sein persönliches Glück nicht von der Liebe in Form einer Partnerschaft/Beziehung abhängig machen darf.
Ich habe mehrere Freundinnen, die sich bewusst gegen eine Partnerschaft entschieden haben und sagen, dass sie mit sich selbst ganz glücklich sind. Eine meiner besten Freundinnen(39) sagt, dass es ihr ohne Mann besser geht und sie jedesmal in den 2 Beziehungen die sie bisher hatte, unglücklich war, sich die Beziehung anders vorgestellt hatte... Sie hat das Problem, dass sie nicht mehr viel essen kann, wenn es ihr schlecht geht und eh schon ziemlich dünn ist. Jetzt nähert sie sich nach 4 Jahren Singledasein wieder dem Normalgewicht und ist sich nicht sicher, ob sie sich nochmal auf einen Mann einlassen will.
Eine andere(ü60) hat auch eher negative Erfahrungen gemacht und bestimmte Ängste entwickelt.
Die nächste Freundin ist alleinerziehende Mama und ihr wäre ein Partner zu anstrengend, passt nicht in ihr ausgefülltes Leben.

Es ist auf jedenfall falsch zu denken, dass alles supertoll ist, wenn man einen Partner/Partnerin hat.
Genauso wie es ein Irrtum ist zu denken, dass eigene Kinder nur was Positives sind.
Oder manche heiraten oder bekommen Kinder, mit dem Gedanken eine Beziehung damit zu retten.

Da es mir in der jetzigen Beziehung immer mal wieder nicht so gut ging, im Gegensatz zur Zeit zwischen Trennung vom Ex-Mann und der jetzigen Beziehung hat mir meine Freundin ein gutes Buch empfohlen.
Wu wei - der sichere Weg zu Gelassenheit und Glück
Kann ich weiterempfehlen.

Ich kann es nachvollziehen, dass man sich nach einer Partnerschaft und der Liebe sehnt, aber das alleine ist nicht ausschlaggebend für das Glücklichsein.
Und ich glaube man sollte mit sich im Reinen sein und wissen, was einen glücklich macht - unabhängig von einem Partner.

Das ist auch für mich ein Lernprozess, da ich in einer Partnerschaft bin, die anders läuft, als ich es kenne oder für normal empfinde. Und damit zurecht zu kommen und mit mir selber unabhängig von dieser Partnerschaft glücklich zu sein ist nicht immer einfach...
Ich kann quasi als Single glücklich sein und in der Partnerschaft unglücklich, weil mir da was fehlt.

Hoffe mein Text ist jetzt nicht zu verwirrend
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Re: Hoffnungslosigkeit...

Beitrag von Seb-X »

Einsamkeit_is_doof hat geschrieben: 02 Mai 2022 14:13 Da finde ich es dann schon hilfreich, wenn einem das in einer Therapie deutlich gemacht wird.
Um das zu wissen, brauche ich keine Therapie.
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Re: Hoffnungslosigkeit...

Beitrag von Maverick »

Betty1985 hat geschrieben: 02 Mai 2022 15:52 Ich habe mehrere Freundinnen, die sich bewusst gegen eine Partnerschaft entschieden haben und sagen, dass sie mit sich selbst ganz glücklich sind.
Hier sind zwei Faktoren für mich von Bedeutung.

1. Deine beiden Freundinnen haben sich bewusst - ergo freiwillig - dafür entschieden. Das ist der Unterschied zu uns ABs hier, die unfreiwillig ohne Partnerschaft sind.

2. Deine beiden Freundinnen haben schon Beziehungserfahrung und haben eben aus dieser Erfahrung heraus entschieden, freiwillig Single bleiben zu wollen.

Vielleicht wären Beziehungen für mich schrecklich, dann wäre ich auch lieber freiwillig partnerlos. Vielleicht fände ich das aber auch super und dann verpasse ich einiges in meinem Leben.

Anders als deine Freundinnen darf ich diese - sehr wichtige - Erfahrung jedoch nicht machen. Im Gegenteil: Ich fühle mich wertlos, weil an meiner Person einfach kein Interesse besteht.
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Re: Hoffnungslosigkeit...

Beitrag von The Poet »

Maverick hat geschrieben: 02 Mai 2022 16:30
Betty1985 hat geschrieben: 02 Mai 2022 15:52 Ich habe mehrere Freundinnen, die sich bewusst gegen eine Partnerschaft entschieden haben und sagen, dass sie mit sich selbst ganz glücklich sind.
Hier sind zwei Faktoren für mich von Bedeutung.

1. Deine beiden Freundinnen haben sich bewusst - ergo freiwillig - dafür entschieden. Das ist der Unterschied zu uns ABs hier, die unfreiwillig ohne Partnerschaft sind.

2. Deine beiden Freundinnen haben schon Beziehungserfahrung und haben eben aus dieser Erfahrung heraus entschieden, freiwillig Single bleiben zu wollen.

Vielleicht wären Beziehungen für mich schrecklich, dann wäre ich auch lieber freiwillig partnerlos. Vielleicht fände ich das aber auch super und dann verpasse ich einiges in meinem Leben.

Anders als deine Freundinnen darf ich diese - sehr wichtige - Erfahrung jedoch nicht machen. Im Gegenteil: Ich fühle mich wertlos, weil an meiner Person einfach kein Interesse besteht.
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(Nur wertlos fühl ich mich nicht. Geschlechtlich weitestgehend ignoriert ja, aber ich weiß, dass ich auch als der beziehungslose und beruflich-finanzielle totale Vollversager der ich leider bin und wahrscheinlich auch immer bleiben werde immer noch einen Wert an sich als Mensch hab.

Ich hätte es nur halt auch gern mal erlebt. Also das mit der Beziehung. Wird wahrscheinlich eh scheiße, aber wer weiß, vielleicht ja auch ausnahmsweise mal nicht. Die Hoffnung stirbt ja bekanntlich zuletzt. ["Aber sie stirbt." :mrgreen: ])
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Re: Hoffnungslosigkeit...

Beitrag von Einsamkeit_is_doof »

Moinsen :winken:
Betty1985 hat geschrieben: 02 Mai 2022 15:52 Es ist auf jedenfall falsch zu denken, dass alles supertoll ist, wenn man einen Partner/Partnerin hat.

Ich kann es nachvollziehen, dass man sich nach einer Partnerschaft und der Liebe sehnt, aber das alleine ist nicht ausschlaggebend für das Glücklichsein.
Was man total ausblendet, wenn man sich eine Beziehung wünscht ist, dass es in einer Beziehung auch mal Streit gibt. Man denkt immer nur an Momente, wie sie in romantischen Filmen zu sehen sind. Kuscheln, verliebte Blicke, Sex usw.. Die negativen Seiten einer Beziehung blendet man, gerade als AB, total aus.

Dennoch bin ich der Meinung, dass eine Beziehung die Lebensqualität und das persönliche Glück steigern können. Allerdings sollte man ein gewisses "Grundglück" in sich haben. Sich also beispielsweise an kleinen Dingen erfreuen, gerne lachen, gerne essen usw.. Oder wie man hier in Köln sagt, dass man Spass an de Freud hat. Fehlt einem diese Gabe und man ist nicht in der Lage die schönen Dinge im Leben zu sehen, dann wird einem das in einer Beziehung auch nicht gelingen.
Seb-X hat geschrieben: 02 Mai 2022 16:01
Einsamkeit_is_doof hat geschrieben: 02 Mai 2022 14:13 Da finde ich es dann schon hilfreich, wenn einem das in einer Therapie deutlich gemacht wird.
Um das zu wissen, brauche ich keine Therapie.
Naja, aber es gibt durchaus Leute, die der Auffassung sind, dass ihr Leben ohne Beziehung nur kalt und grau ist. Für diese Leute ist es dann schon wichtig, dass man ihnen in der Therapie zeigt, dass man auch ohne Beziehung ein schönes Leben leben kann.
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Re: Hoffnungslosigkeit...

Beitrag von Betty1985 »

Maverick hat geschrieben: 02 Mai 2022 16:30

Hier sind zwei Faktoren für mich von Bedeutung.

1. Deine beiden Freundinnen haben sich bewusst - ergo freiwillig - dafür entschieden. Das ist der Unterschied zu uns ABs hier, die unfreiwillig ohne Partnerschaft sind.

2. Deine beiden Freundinnen haben schon Beziehungserfahrung und haben eben aus dieser Erfahrung heraus entschieden, freiwillig Single bleiben zu wollen.

Vielleicht wären Beziehungen für mich schrecklich, dann wäre ich auch lieber freiwillig partnerlos. Vielleicht fände ich das aber auch super und dann verpasse ich einiges in meinem Leben.

Anders als deine Freundinnen darf ich diese - sehr wichtige - Erfahrung jedoch nicht machen. Im Gegenteil: Ich fühle mich wertlos, weil an meiner Person einfach kein Interesse besteht.
Es ging mir um die Hoffnungslosigkeit, keinen Sinn im Leben zu sehen. Es gibt einfach eben noch mehr im Leben was einen erfüllen kann. Ich glaube auch, das wenn man das Leben so nimmt wie es ist, die Situationen akzeptiert und mit ihnen lebt, dass man dann auch eine ganz andere Ausstrahlung hat, anders auf Menschen wirkt.
Das sich meine 3 Freundinnen bewusst dafür entschieden haben und vorher schon Erfahrungen sammeln konnten ist mir klar.
Wobei es hier ja auch ABs gibt die schon etwas Erfahrung sammeln konnten, aber sich trotzdem noch so fühlen.

Du bist nicht wertlos, nur weil es bisher niemanden gab, der sich für dich "interessiert" hat. Deshalb ist doch jemand der begehrt wird nicht mehr wert, als ein anderer, welcher weniger begehrt wird, bzw.nicht begehrt wird.
Das Menschsein macht doch so viel mehr aus...
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Re: Hoffnungslosigkeit...

Beitrag von Maverick »

The Poet hat geschrieben: 02 Mai 2022 17:00 (Nur wertlos fühl ich mich nicht. Geschlechtlich weitestgehend ignoriert ja, aber ich weiß, dass ich auch als der beziehungslose und beruflich-finanzielle totale Vollversager der ich leider bin und wahrscheinlich auch immer bleiben werde immer noch einen Wert an sich als Mensch hab.
Betty1985 hat geschrieben: 02 Mai 2022 17:15 Du bist nicht wertlos, nur weil es bisher niemanden gab, der sich für dich "interessiert" hat. Deshalb ist doch jemand der begehrt wird nicht mehr wert, als ein anderer, welcher weniger begehrt wird, bzw.nicht begehrt wird.
Das Menschsein macht doch so viel mehr aus...
Hier muss ich meine Aussage von eben präzisieren. Beruflich, im Sportverein usw. weiß ich, welchen Wert ich habe. Das Gefühl der Wertlosigkeit bezieht sich bei mir auf den romantisch-beziehungstechnischen Bereich meines Lebens. Hier fühle ich mich sehr wertlos.

Zum Menschsein gehört halt Begehrtheit und Anerkennung dazu.
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Re: Hoffnungslosigkeit...

Beitrag von Seb-X »

Einsamkeit_is_doof hat geschrieben: 02 Mai 2022 17:07 Naja, aber es gibt durchaus Leute, die der Auffassung sind, dass ihr Leben ohne Beziehung nur kalt und grau ist. Für diese Leute ist es dann schon wichtig, dass man ihnen in der Therapie zeigt, dass man auch ohne Beziehung ein schönes Leben leben kann.
Und es gibt Leute wie mich, die dafür keine Therapie brauchen.
Auch brauche ich keine, nur um zu erfahren, dass meine Ziele unrealistisch sind. Wenn ich andere Ziele aber nicht will, dann ist die Therapie für mich auch sinnlos. Mein Leben meinem Antrieb anzupassen wäre für mich gleichbedeutend mit Selbstaufgabe. Wenn sich mein unterdurchschnittlicher Antrieb auch nicht durch Psychotherapie deutlich und dauerhaft anheben lässt, dann ist diese sinnlos für mich.
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Re: Hoffnungslosigkeit...

Beitrag von Seb-X »

Pegasus_m_OWL hat geschrieben: 02 Mai 2022 12:17
Letztlich an dich die Frage, was du von so einer Therapie erwartest?
In meinem Fall dass sie zuallererst das hinbekommt, was Medis nicht geschafft haben: eine spürbare Antriebssteigerung. Ansonsten ist alles andere, was Gegenstand einer Psychotherapie sein könnte, sinnlos.
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Re: Hoffnungslosigkeit...

Beitrag von Pegasus_m_OWL »

Seb-X hat geschrieben: 02 Mai 2022 18:31
Pegasus_m_OWL hat geschrieben: 02 Mai 2022 12:17
Letztlich an dich die Frage, was du von so einer Therapie erwartest?
In meinem Fall dass sie zuallererst das hinbekommt, was Medis nicht geschafft haben: eine spürbare Antriebssteigerung. Ansonsten ist alles andere, was Gegenstand einer Psychotherapie sein könnte, sinnlos.
Nimmst du Medikamente?
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Re: Hoffnungslosigkeit...

Beitrag von Seb-X »

Pegasus_m_OWL hat geschrieben: 02 Mai 2022 19:04
Seb-X hat geschrieben: 02 Mai 2022 18:31
Pegasus_m_OWL hat geschrieben: 02 Mai 2022 12:17
Letztlich an dich die Frage, was du von so einer Therapie erwartest?
In meinem Fall dass sie zuallererst das hinbekommt, was Medis nicht geschafft haben: eine spürbare Antriebssteigerung. Ansonsten ist alles andere, was Gegenstand einer Psychotherapie sein könnte, sinnlos.
Nimmst du Medikamente?
ja
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Re: Hoffnungslosigkeit...

Beitrag von The Poet »

Maverick hat geschrieben: 02 Mai 2022 18:07
The Poet hat geschrieben: 02 Mai 2022 17:00 (Nur wertlos fühl ich mich nicht. Geschlechtlich weitestgehend ignoriert ja, aber ich weiß, dass ich auch als der beziehungslose und beruflich-finanzielle totale Vollversager der ich leider bin und wahrscheinlich auch immer bleiben werde immer noch einen Wert an sich als Mensch hab.
Betty1985 hat geschrieben: 02 Mai 2022 17:15 Du bist nicht wertlos, nur weil es bisher niemanden gab, der sich für dich "interessiert" hat. Deshalb ist doch jemand der begehrt wird nicht mehr wert, als ein anderer, welcher weniger begehrt wird, bzw.nicht begehrt wird.
Das Menschsein macht doch so viel mehr aus...
Hier muss ich meine Aussage von eben präzisieren. Beruflich, im Sportverein usw. weiß ich, welchen Wert ich habe. Das Gefühl der Wertlosigkeit bezieht sich bei mir auf den romantisch-beziehungstechnischen Bereich meines Lebens. Hier fühle ich mich sehr wertlos.

Zum Menschsein gehört halt Begehrtheit und Anerkennung dazu.
Genau.

Und Kuscheln... sonst geht man/frau/mensch Stück für Stück ein wie eine vor sich hinverdorrende Pflanze :sadman: . Und exakt so fühl ich mich auch ... seit bald 20 Jahren.
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Re: Hoffnungslosigkeit...

Beitrag von Phil123 »

Pegasus_m_OWL hat geschrieben: 02 Mai 2022 11:44
Phil123 hat geschrieben: 28 Apr 2022 17:20 Tatsächlich kenne ich das Gefühl, das alles ohne Liebe keinen Sinn macht, hatte auch regelmäßig deswegen Suizidgedanken, speziell wegen Ablehnungen, nicht nur auf Dating bezogen. Aber wichtig ist aktiv weiter zu suchen, entweder viele Frauen ansprechen, regelmäßig bei Live-Events mit machen, wie Speed-Dating oder was auch immer. Weil wenn du dich davon unterkriegen lässt, ändert sich nichts.
Aktivitäten sind allgemein und grundsätzlich sehr gut. Das ist schon mal richtig. Und natürlich kann man es auch immer wieder probieren, mit jemanden in Kontakt zu kommen. Das ist richtig.
Auf der einen Seite versucht man immer etwas, aber aus rein persönlicher Erfahrung-natürlich kann es auch anders kommen-ist das ständige Aktivsein auch keine Garantie, dass man da irgendwann einen Erfolg bekommt. Das habe ich neben der Suche nach einer Partnerin, auch in anderen Lebenssituationen kennengelernt-und es waren trotz des kontinuierlichen Engagement richtige Enttäuschungen, die einem nachher noch sehr stark nachhingen.

Andernfalls habe ich persönlich auch oft die Erfahrungen gemacht, dass man durch den Zufall jemanden getroffen und kennengelernt hat, wo man immerhin seine Chancen bekommen hat und das abhängig davon, dass man sie aus irgendwelchen Gründen nicht genutzt hat.

Andernfalls gibt es auch die Möglichkeit, andere Aktivitäten zu suchen, um von dem ganzen Kummer und Druck einfach mal wegzukommen. Eine Ablenkung kann dies sein.
Dies können interessante Hobbys sein. Z. B. ein Sprachkurs, eine Sportart, Reisen etc.. Andernfalls sind dies Weiterbildungen im Berufs-und Bildungsleben. Auch hier-und das kann ich aus eigener Erfahrung sagen-findet man Ablenkung und lernt neue Menschen kennen, mit denen man auch nebenher und nach Beendigung eines solchen Weges in Kontakt kommt und bleibt.
Ich fand dies immer eine tolle Sache, die stets eine schöne Erinnerung ist.
Das depremiert mich jetzt, dass trotz harten versuchens nichts dabei rumgekommen ist.
Pegasus_m_OWL

Re: Hoffnungslosigkeit...

Beitrag von Pegasus_m_OWL »

Phil123 hat geschrieben: 02 Mai 2022 23:52
Pegasus_m_OWL hat geschrieben: 02 Mai 2022 11:44
Phil123 hat geschrieben: 28 Apr 2022 17:20 Tatsächlich kenne ich das Gefühl, das alles ohne Liebe keinen Sinn macht, hatte auch regelmäßig deswegen Suizidgedanken, speziell wegen Ablehnungen, nicht nur auf Dating bezogen. Aber wichtig ist aktiv weiter zu suchen, entweder viele Frauen ansprechen, regelmäßig bei Live-Events mit machen, wie Speed-Dating oder was auch immer. Weil wenn du dich davon unterkriegen lässt, ändert sich nichts.
Aktivitäten sind allgemein und grundsätzlich sehr gut. Das ist schon mal richtig. Und natürlich kann man es auch immer wieder probieren, mit jemanden in Kontakt zu kommen. Das ist richtig.
Auf der einen Seite versucht man immer etwas, aber aus rein persönlicher Erfahrung-natürlich kann es auch anders kommen-ist das ständige Aktivsein auch keine Garantie, dass man da irgendwann einen Erfolg bekommt. Das habe ich neben der Suche nach einer Partnerin, auch in anderen Lebenssituationen kennengelernt-und es waren trotz des kontinuierlichen Engagement richtige Enttäuschungen, die einem nachher noch sehr stark nachhingen.

Andernfalls habe ich persönlich auch oft die Erfahrungen gemacht, dass man durch den Zufall jemanden getroffen und kennengelernt hat, wo man immerhin seine Chancen bekommen hat und das abhängig davon, dass man sie aus irgendwelchen Gründen nicht genutzt hat.

Andernfalls gibt es auch die Möglichkeit, andere Aktivitäten zu suchen, um von dem ganzen Kummer und Druck einfach mal wegzukommen. Eine Ablenkung kann dies sein.
Dies können interessante Hobbys sein. Z. B. ein Sprachkurs, eine Sportart, Reisen etc.. Andernfalls sind dies Weiterbildungen im Berufs-und Bildungsleben. Auch hier-und das kann ich aus eigener Erfahrung sagen-findet man Ablenkung und lernt neue Menschen kennen, mit denen man auch nebenher und nach Beendigung eines solchen Weges in Kontakt kommt und bleibt.
Ich fand dies immer eine tolle Sache, die stets eine schöne Erinnerung ist.
Das depremiert mich jetzt, dass trotz harten versuchens nichts dabei rumgekommen ist.
Kann es evtl. sein, dass dich das Alleinsein dementsprechend zermürbt , sodass du ggf. um jeden Preis eine Beziehung willst?
Schattenseele

Re: Hoffnungslosigkeit...

Beitrag von Schattenseele »

Hallo zusammen,

ich habe mir einige Beiträge durchgelesen und möchte zwei Dinge erwähnen:

1. Es ist nicht die Aufgabe des Geldes für Glück zu sorgen. Dafür muss man schon selbst sorgen. Es ist lediglich ein Tauschmittel. Gleichzeitig ist der Besitz von Geld in unserer Gesellschaft essentiell und bietet viele Annehmlichkeiten. Einige meinen, Gesundheit ist wichtiger. Ja, ist schon klar. Aber wer erhält denn die besseren gesundheitlichen Dienstleistungen? Derjenige, der das erforderliche Kleingeld dafür hat. Biolebensmittel kosten auch mehr Geld etc. Der Besitz von Geld ermöglicht so auch ein gesünderes Leben was zu einer besseren Gesundheit führt. Mit Geld kann ich mir auch Begleitdamen gönnen, erotische Massagen etc. die das Singledasein doch sehr verschönern können ;) .

2. Ich war in den 0er Jahren bei zwei Therapeuten, die man beide in die Tonne kicken konnte. Ich hatte nie das Gefühl, wirklich ernst genommen zu werden und helfen können die nicht wirklich. Kein Therapeut kann dir deine Jugend zurückgeben. Eher bräuchte es in Sachen Liebe so etwas wie "Loveangels", die Verliebte zusammenbringen. Leider ist bei uns das Wort Verkuppeln eher negativ besetzt, was ich nicht verstehe. Meine einzige Beziehung kam durch die Hilfe der Freundin meiner Ex zustande.
Mein Bruder litt vor einigen Jahren an Depressionen und die erste Therapeutin füllte ihn lediglich mit Medikamenten ab, was ihn oft sehr müde machte. Erst die zweite Therapeutin hatte ihm geholfen. Hier muss man anscheinend eine Menge Glück haben, wenn man wirklich Hilfe erhalten möchte. Ich halte nach meinen Erfahrungen nichts von solcher "professioneller" Hilfe.