Ab welchem Alter ist der Zug abgefahren?

Alles zu Deiner persönlichen Situation, Deinen Erlebnissen und was Dir auf dem Herzen liegt als Absoluter Beginner.

Ab welchem Alter wird es schwierig, eine Partnerin / einen Partner für zu finden?

nach der Pubertät
15
5%
ab 25 Jahren
42
13%
ab 35 Jahren
96
30%
ab 45 Jahren
31
10%
ab 55 Jahren
8
3%
ab 65 Jahren
4
1%
niemals
123
39%
 
Insgesamt abgegebene Stimmen: 319

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Finnlandfreundin
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Re: Ab welchem Alter ist der Zug abgefahren?

Beitrag von Finnlandfreundin »

Seb-X hat geschrieben: 26 Jun 2022 18:26
Finnlandfreundin hat geschrieben: 25 Jun 2022 15:23Selbstläufer sind das bei Vielen nicht, aber wenn man es nicht versucht, dann wird sich nichts ändern.
Was genau heißt denn "es versuchen"? Du bleibst hier (absichtlich?) sehr ungenau.
Für mich bedeutet das: anstrengende Überzeugungsarbeit leisten, ohne Spaß, aber voller Versagensängste.
Gestern war ich auf einem Geburtstag. Um die Frauen habe ich einen großen Bogen gemacht. Genau deswegen.
Absichtlich kann man nicht sagen, denn mein Vorgehen, muss nicht dein Vorgehen sein. Die Voraussetzungen sind ja unterschiedlich.

In meiner Jugend habe ich bspw garnicht mit mir fremden Personen geredet. Ich fand es furchtbar, wenn man in Klamottenläden angesprochen wird. Mit 17/18 fing ich an, wenigstens verbal zu reagieren, später fragte ich bewusst nach. Wenn ich heutzutage bspw in den Baumarkt gehe, suche ich nicht alleine, sondern frage nach. Diese Entwicklung dauerte ein paar Jahre.

In meiner Jugend konnte ich auch nicht mit Jungs reden. Als ich mit Anfang 20 mit meinem Studium begann ich die anzusprechen, die um mich herum saßen - egal ob Mann oder Frau. Einmal den Schritt gemacht, wurde ich von der jeweiligen Person beim nächsten Aufeinandertreffen auch wieder angesprochen. Von Mal zu Mal wurden meine Hände immer trockener, ich stotterte weniger was zusammen, ich wurde gelöster.

Oft muss man sich zu etwas zwingen, wenn man mit dem IST-Zustand nicht zufrieden ist. Ich war nicht zufrieden, also habe ich angefangen Hürde für Hürde in Angriff zu nehmen. Vielleicht habe ich dadurch auch nie aufgehört, daran zu glauben, dass ich irgendwann auch eine Beziehung haben werde. Läuft noch nicht perfekt, aber ich kämpfe weiter. Rückschläge gibt es natürlich auch, aber da muss ich wieder aufstehen und weitermachen, da ich mit dem aktuellen IST auch noch nicht zufrieden bin.
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Re: Ab welchem Alter ist der Zug abgefahren?

Beitrag von Seb-X »

Finnlandfreundin hat geschrieben: 28 Jun 2022 15:20 Oft muss man sich zu etwas zwingen, wenn man mit dem IST-Zustand nicht zufrieden ist. Ich war nicht zufrieden, also habe ich angefangen Hürde für Hürde in Angriff zu nehmen. Vielleicht habe ich dadurch auch nie aufgehört, daran zu glauben, dass ich irgendwann auch eine Beziehung haben werde. Läuft noch nicht perfekt, aber ich kämpfe weiter. Rückschläge gibt es natürlich auch, aber da muss ich wieder aufstehen und weitermachen, da ich mit dem aktuellen IST auch noch nicht zufrieden bin.
Ab wann oder nach wieviel Arbeit ist man denn endlich mal zum ersten Mal zufrieden im Leben? Für mich ist das schon nicht mehr vorstellbar.
Und solange ich nicht genug getan habe, habe ich auch kein schönes Leben verdient.
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Re: Ab welchem Alter ist der Zug abgefahren?

Beitrag von Einsamkeit_is_doof »

Seb-X hat geschrieben: 04 Jul 2022 15:25 Ab wann oder nach wieviel Arbeit ist man denn endlich mal zum ersten Mal zufrieden im Leben? Für mich ist das schon nicht mehr vorstellbar.
Wenn es dir nicht gelingt ein Leben aufzubauen, in dem du dauerhaft zufrieden bist, wie wäre es, wenn du dir zumindest Momente schaffst, in denen zu zufrieden bist. Meinetwegen sich ins Eiscafé setzen und ein leckeres Eis essen. Oder eine Wanderung unternehmen. Oder, oder, oder. Einfach ein paar Glücksmomente oder Glücksinseln schaffen.
Und solange ich nicht genug getan habe, habe ich auch kein schönes Leben verdient.
Warum glaubst du, dass du kein schönes Leben verdient hast?
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Re: Ab welchem Alter ist der Zug abgefahren?

Beitrag von Seb-X »

Einsamkeit_is_doof hat geschrieben: 04 Jul 2022 16:53 Meinetwegen sich ins Eiscafé setzen und ein leckeres Eis essen. Oder eine Wanderung unternehmen. Oder, oder, oder. Einfach ein paar Glücksmomente oder Glücksinseln schaffen.
Wenn woanders Erfolge durch eigene Schuld ausbleiben, dann sind diese Glücksinseln in weiter Ferne, weil unverdient.
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Wieso denn?

Beitrag von time4change »

Seb-X hat geschrieben: 04 Jul 2022 15:25 ...
Und solange ich nicht genug getan habe, habe ich auch kein schönes Leben verdient.
Wieso musst Du Dir ein schönes Leben "verdienen"?

Ich habe mir als "Langzeitstudent" ca. 20 Semester lang einfach ein schönes Leben gemacht ;)

Seit ich "verdiene" = seit ich ab Anfang 30 einen festen Job habe sind die Möglichkeiten in den Tag hinein zu leben deutlich rarer. . .
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Re: Wieso denn?

Beitrag von Seb-X »

time4change hat geschrieben: 04 Jul 2022 19:35 Ich habe mir als "Langzeitstudent" ca. 20 Semester lang einfach ein schönes Leben gemacht ;)

Seit ich "verdiene" = seit ich ab Anfang 30 einen festen Job habe sind die Möglichkeiten in den Tag hinein zu leben deutlich rarer. . .
Das hätte ich mir nicht erlauben können oder hätte ordentlich nebenjobben müssen. Der Familienfrieden wäre dennoch hinüber gewesen.

In den Tag hinein zu leben tut mir erst recht nicht gut. Das macht nur ein schlechtes Gewissen.
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Re: Wieso denn?

Beitrag von time4change »

Seb-X hat geschrieben: 04 Jul 2022 19:38 ... oder hätte ordentlich nebenjobben müssen. Der Familienfrieden wäre dennoch hinüber gewesen.
Nebenjob hatte ich auch immer
Solange NEBENHER hat mich das nicht am "leben" gehindert
(bzw habe z.B. Öfter mal in meiner Stammkneipe ausgeholfen, wo ich eh meine Kumpels hatte)

Mal WENIGE Wochen für ne Prüfung lernen - mit sofortigem Erfolgserlebnis - ist auch ok

Nur jede Woche 5 Tage arbeiten... Immer wenn was erledigt ist schon zwei neue Aufgaben auf dem Tisch... Einige Jahre dazu noch eine gesundheitlich angeschlagene Mutter (die zuletzt nicht mehr ganz alleine zurecht kam)...
Das hat mich auf Dauer ausgelaugt...

PS:
Was bringt "Familienfrieden", wenn man damit kein zufriedenes Leben führen kann?
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Re: Wieso denn?

Beitrag von Seb-X »

time4change hat geschrieben: 04 Jul 2022 19:51 PS:
Was bringt "Familienfrieden", wenn man damit kein zufriedenes Leben führen kann?
Wenigstens ein bisschen weniger Schuldgefühle.
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Re: Ab welchem Alter ist der Zug abgefahren?

Beitrag von Finnlandfreundin »

Seb-X hat geschrieben: 04 Jul 2022 15:25
Finnlandfreundin hat geschrieben: 28 Jun 2022 15:20 Oft muss man sich zu etwas zwingen, wenn man mit dem IST-Zustand nicht zufrieden ist. Ich war nicht zufrieden, also habe ich angefangen Hürde für Hürde in Angriff zu nehmen. Vielleicht habe ich dadurch auch nie aufgehört, daran zu glauben, dass ich irgendwann auch eine Beziehung haben werde. Läuft noch nicht perfekt, aber ich kämpfe weiter. Rückschläge gibt es natürlich auch, aber da muss ich wieder aufstehen und weitermachen, da ich mit dem aktuellen IST auch noch nicht zufrieden bin.
Ab wann oder nach wieviel Arbeit ist man denn endlich mal zum ersten Mal zufrieden im Leben? Für mich ist das schon nicht mehr vorstellbar.
Und solange ich nicht genug getan habe, habe ich auch kein schönes Leben verdient.
Das liegt an dir. Kommt darauf an, mit was du dich zufrieden gibst. Strebst du immer nach was Besserem, wirst du mit weniger nie zufrieden sein.

Genug getan? Ab wann hat man denn genug getan. Immer ist bei allem noch mehr möglich? Auch das legst du für dich selbst fest, ab wann du genug getan hast.

Ob alles immer schön ist, bezweifle ich, aber man kann sich schöne Momente schaffen.
Fango

Re: Ab welchem Alter ist der Zug abgefahren?

Beitrag von Fango »

Ich denke auch, dass diese Frage nicht pauschal zu beantworten ist, dafür sind die Gründe und Ursachen für das AB-Dasein viel zu persönlich und unterschiedlich. Für mich zum Beispiel lief zwischen meinem 30. und 33. Geburtstag wesentlich mehr als in den zehn Jahren zuvor, was aber hauptsächlich daran liegt, dass ich bis dahin eigentlich gar nicht am "Dating-Game" teilgenommen hatte bzw. mir ohne es wirklich wahrzunehmen selbst im Weg stand. Mit dem Entschluss, daran etwas zu ändern, ging es dann relativ schnell, und mein Eindruck ist, dass ich auch in den kommenden Jahren insbesondere durch Online-Dating nicht die Hoffnung verlieren müsste, falls meine aktuelle Beziehung in die Brüche gehen sollte (was ich nicht hoffe, weil ich der Frau echt verfallen bin). In meinem Umfeld gibt es auch etliche Beispiele dafür, dass man noch mit Mitte/Ende 40 ein ziemlich aktives Dating-Leben führen kann – danach fehlen mir die Erfahrungswerte, aber dass sich vereinzelte Menschen bisweilen selbst im hohen Alter noch finden, ist ja bekannt.

Mir ist aber natürlich bewusst, dass ich eine günstigere Ausgangsposition zur Beendigung des AB-Daseins hatte als manch anderer, weil der Ball in erster Linie bei mir, meinen überzogenen Ansprüchen, die an Selbstsabotage grenzten, und meinen Unsicherheiten und Blockaden lag – das grundsätzliche Interesse von Vertreterinnen des anderen Geschlechts war aber eigentlich immer da (nicht, dass sie mir die Bude eingerannt hätten, aber eben im "normalen" Maß). Bei wem das nicht der Fall ist, weil man etwa in der genetischen Lotterie in dieser Hinsicht Pech gehabt hat (sei es nun, weil man gängige Schönheitsideale nicht erfüllen kann oder sich mit körperlichen oder mentalen Einschränkungen herumschlagen muss – zur Klarstellung, ich will damit niemanden als Menschen abwerten, ich meine damit bloß, dass solche Faktoren die Partnersuche oftmals erschweren), sieht die Prognose sicherlich schlechter aus und wird mit den Jahren natürlich nicht besser. Vor allem, wenn dann noch die erwähnten eigenen "Baustellen" in puncto Einstellung, Selbstbewusstsein, Selbstbild etc. hinzukommen, die sich ja ebenfalls oft über die Jahre verschärfen. Ich selbst muss sagen, dass es mir gerade in der Anfangszeit meiner ersten Beziehungen schon oft schwer fiel, mich auf meine Partnerin einzustellen, Kompromisse einzugehen etc., ich war tatsächlich schon in manchen Bereichen schrullig und eigensinnig geworden. Und das mit 33 :D

Und trotzdem, auch wenn es nach leeren Worten riecht: Möglich ist alles und immer. Ich wünsche jedenfalls jedem und jeder einzelnen hier viel Glück und Erfolg bei der Suche!
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The Poet
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Re: Ab welchem Alter ist der Zug abgefahren?

Beitrag von The Poet »

Fango hat geschrieben: 06 Jul 2022 15:07 Ich selbst muss sagen, dass es mir gerade in der Anfangszeit meiner ersten Beziehungen schon oft schwer fiel, mich auf meine Partnerin einzustellen, Kompromisse einzugehen etc., ich war tatsächlich schon in manchen Bereichen schrullig und eigensinnig geworden. Und das mit 33 :D
Kannst du das "auf meine Partnerin einzustellen" irgendwie etwas näher definieren/umschreiben?

Weil: Davor hab ich mittlerweile auch echt viel Angst. Als starrköpfiger, eigensinniger alter Knacker zu "enden".

Oder: Vielleicht bin ich da ja auch schon, weiß ich nicht. Daher die Anführungszeichen. Also: Ich weiß nicht, ob ich nicht mittlerweile längst das Level an nonmainstreamiger Absurdität und aggressiver Schrulligkeit überschritten habe, ab dem man sowieso unvermittelbar geworden ist. Ich befürchte es irgendwie fast. :sadman: (Und ich bin nochmal 5 Jahre älter als du... wenn du schon mit 33 Probleme in dieser Richtung hattest, will ich gar nicht wissen, wie das dann bei mir derzeit ist... :shock: ...sowas kriegt man ja "von innen" nicht mit, sondern höchstens, wenn man sich von außen betrachten könnte aus der Perspektive der anderen Menschen.)
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Re: Ab welchem Alter ist der Zug abgefahren?

Beitrag von Fango »

The Poet hat geschrieben: 06 Jul 2022 15:16 Kannst du das "auf meine Partnerin einzustellen" irgendwie etwas näher definieren/umschreiben?

Weil: Davor hab ich mittlerweile auch echt viel Angst. Als starrköpfiger, eigensinniger alter Knacker zu "enden".

Oder: Vielleicht bin ich da ja auch schon, weiß ich nicht. Daher die Anführungszeichen. Also: Ich weiß nicht, ob ich nicht mittlerweile längst das Level an nonmainstreamiger Absurdität und aggressiver Schrulligkeit überschritten habe, ab dem man sowieso unvermittelbar geworden ist. Ich befürchte es irgendwie fast. :sadman: (Und ich bin nochmal 5 Jahre älter als du... wenn du schon mit 33 Probleme in dieser Richtung hattest, will ich gar nicht wissen, wie das dann bei mir derzeit ist... :shock: ...sowas kriegt man ja "von innen" nicht mit, sondern höchstens, wenn man sich von außen betrachten könnte aus der Perspektive der anderen Menschen.)
Nun ja, meistens geht es dabei um alltägliche Routinen und Muster, die kollidieren. Ich bin zum Beispiel jemand, der immer lieber ein wenig zu früh kommt, allerdings in einem Ausmaß, das fast schon wieder pedantisch ist, wohingegen meine Freundin fast schon notorisch kurz vor dem Treffpunkt sich nochmal für ein anderes Kleidungsstück entscheidet (ich will keine Klischees bedienen, aber es ist bei uns tatsächlich so). In solchen Situationen habe ich natürlich immer wütend oder genervt reagiert, während meine Freundin sich vor allem von meiner Hektik gestresst fühlte. Mittlerweile bin ich dazu übergangen, dass es vielleicht kein Weltuntergang ist, wenn man mal ein paar Minuten zu spät bei den Freunden eintrifft oder erst in die Kinositze rutscht, wenn der Film schon anfängt, während sich meine Freundin bemüht, zumindest bei Anlässen, die mir wichtig sind, ein bisschen auf die Tube zu drücken ;) Natürlich gibt es da immer noch manchmal kleine Rumgifteleien, aber es führt zu keinen beziehungsgefährenden Streits mehr. Das ist jetzt ein kleines, aber sehr typisches Beispiel, wie es endlos viele gibt: Schlafengehen, Sport machen, Freunde treffen vs. Zeit mit der Partnerin verbringen, überhaupt Freizeitgestaltung, TV-Programm etc. pp. Allein die Tatsache, dass überhaupt jemand bei der Freizeitgestaltung und Lebensplanung mitredet, ist ja für einen Langzeitsingle ungewohnt, und da müssen eben gewisse Dinge austariert werden und man muss auch selbst erst einmal bei bestimmten Themen herausfinden, wie man eigentlich aufgestellt ist (etwa in der Frage, wie viel Zeit ich mit der Partnerin verbringen will und wie viel weiterhin allein).

Trotzdem, um deine eigene Schrulligkeit würde ich mir im Vorfeld an Deiner Stelle keinen Kopf machen. Zunächst einmal ist das keine lineare Skala, denn dein Wesen und vor allem deine Fähigkeiten zum sozialen Miteinander haben ja viel mehr prägende Faktoren als das reine Alter (Freundeskreis, Beruf, Erlebnisse etc. etc.), vielleicht bist du ja mit 38 viel weniger eigenbrötlerisch und schrullig als ich es schon mit 26 gewesen bin. Zweitens ist ja auch die Frage, was deine potenzielle Partnerin in dieser Hinsicht mitbringt (denn Selbstkritik hin oder her, auch meine Freundin trägt ihre kleineren Absonderlichkeiten mit in die Beziehung :D), und manche Schrullen und Eigenheiten werden ja sogar als charmant oder zumindest lustig oder liebenswürdig wahrgenommen. Drittens geht es dann sowieso vor allem darum, die Flinte nicht voreilig ins Korn zu werfen, sondern mit diesen Zusammenstößen zu leben bzw. arbeiten und daran zu wachsen. Vor allem aber viertens: Im schlimmsten Fall scheitert die Beziehung, aber dann bist du zumindest um Erfahrungen reicher. Sich vorab darum Sorgen zu machen, ist insofern meines Erachtens eigentlich unnötig :)
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Re: Ab welchem Alter ist der Zug abgefahren?

Beitrag von The Poet »

Fango hat geschrieben: 06 Jul 2022 15:47
The Poet hat geschrieben: 06 Jul 2022 15:16 Kannst du das "auf meine Partnerin einzustellen" irgendwie etwas näher definieren/umschreiben?

Weil: Davor hab ich mittlerweile auch echt viel Angst. Als starrköpfiger, eigensinniger alter Knacker zu "enden".

Oder: Vielleicht bin ich da ja auch schon, weiß ich nicht. Daher die Anführungszeichen. Also: Ich weiß nicht, ob ich nicht mittlerweile längst das Level an nonmainstreamiger Absurdität und aggressiver Schrulligkeit überschritten habe, ab dem man sowieso unvermittelbar geworden ist. Ich befürchte es irgendwie fast. :sadman: (Und ich bin nochmal 5 Jahre älter als du... wenn du schon mit 33 Probleme in dieser Richtung hattest, will ich gar nicht wissen, wie das dann bei mir derzeit ist... :shock: ...sowas kriegt man ja "von innen" nicht mit, sondern höchstens, wenn man sich von außen betrachten könnte aus der Perspektive der anderen Menschen.)
Nun ja, meistens geht es dabei um alltägliche Routinen und Muster, die kollidieren. Ich bin zum Beispiel jemand, der immer lieber ein wenig zu früh kommt, allerdings in einem Ausmaß, das fast schon wieder pedantisch ist, wohingegen meine Freundin fast schon notorisch kurz vor dem Treffpunkt sich nochmal für ein anderes Kleidungsstück entscheidet (ich will keine Klischees bedienen, aber es ist bei uns tatsächlich so). In solchen Situationen habe ich natürlich immer wütend oder genervt reagiert, während meine Freundin sich vor allem von meiner Hektik gestresst fühlte. Mittlerweile bin ich dazu übergangen, dass es vielleicht kein Weltuntergang ist, wenn man mal ein paar Minuten zu spät bei den Freunden eintrifft oder erst in die Kinositze rutscht, wenn der Film schon anfängt, während sich meine Freundin bemüht, zumindest bei Anlässen, die mir wichtig sind, ein bisschen auf die Tube zu drücken ;) Natürlich gibt es da immer noch manchmal kleine Rumgifteleien, aber es führt zu keinen beziehungsgefährenden Streits mehr. Das ist jetzt ein kleines, aber sehr typisches Beispiel, wie es endlos viele gibt: Schlafengehen, Sport machen, Freunde treffen vs. Zeit mit der Partnerin verbringen, überhaupt Freizeitgestaltung, TV-Programm etc. pp. Allein die Tatsache, dass überhaupt jemand bei der Freizeitgestaltung und Lebensplanung mitredet, ist ja für einen Langzeitsingle ungewohnt, und da müssen eben gewisse Dinge austariert werden und man muss auch selbst erst einmal bei bestimmten Themen herausfinden, wie man eigentlich aufgestellt ist (etwa in der Frage, wie viel Zeit ich mit der Partnerin verbringen will und wie viel weiterhin allein).

Trotzdem, um deine eigene Schrulligkeit würde ich mir im Vorfeld an Deiner Stelle keinen Kopf machen. Zunächst einmal ist das keine lineare Skala, denn dein Wesen und vor allem deine Fähigkeiten zum sozialen Miteinander haben ja viel mehr prägende Faktoren als das reine Alter (Freundeskreis, Beruf, Erlebnisse etc. etc.), vielleicht bist du ja mit 38 viel weniger eigenbrötlerisch und schrullig als ich es schon mit 26 gewesen bin. Zweitens ist ja auch die Frage, was deine potenzielle Partnerin in dieser Hinsicht mitbringt (denn Selbstkritik hin oder her, auch meine Freundin trägt ihre kleineren Absonderlichkeiten mit in die Beziehung :D), und manche Schrullen und Eigenheiten werden ja sogar als charmant oder zumindest lustig oder liebenswürdig wahrgenommen. Drittens geht es dann sowieso vor allem darum, die Flinte nicht voreilig ins Korn zu werfen, sondern mit diesen Zusammenstößen zu leben bzw. arbeiten und daran zu wachsen. Vor allem aber viertens: Im schlimmsten Fall scheitert die Beziehung, aber dann bist du zumindest um Erfahrungen reicher. Sich vorab darum Sorgen zu machen, ist insofern meines Erachtens eigentlich unnötig :)
:daumen:

Danke für die ausführliche Antwort.
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ramses

Re: Ab welchem Alter ist der Zug abgefahren?

Beitrag von ramses »

oldfield2283 hat geschrieben: 13 Jun 2022 20:01
ramses hat geschrieben: 13 Jun 2022 19:44 Aber heute ist die Beziehung zu meinen Nachbarn in die Brüche gegangen.
Du hattest eine Beziehung zu deinen Nachbarn? Okay, nett (sogar zu mir) waren die direkt neben mir ja auch immer, die anderen im Haus kann man sich eben nicht aussuchen.
Die Beziehung zu meinen Nachbarn ist wiederhergestellt. Sie sind nicht sauer. Sie sind auch nicht nachtragend. Und sie auch hochintelligent so wie ich auch.
ramses

Re: Ab welchem Alter ist der Zug abgefahren?

Beitrag von ramses »

Sternenwanderer hat geschrieben: 21 Mai 2022 17:17
ramses hat geschrieben: 21 Mai 2022 17:07 Ich bin jetzt 63 Jahre alt. Für mich ist der Zug wohl abgefahren. Es sagte einmal jemand zu mir: Wenn man mit 30 noch keine Frau hat, wird das auch nichts mehr.
Ein AB der jetzt mit einer normalen Frau zusammen ist hat 10 Jahre auf einer Partnerbörse nach einer Frau gesucht und sie mit 48 Jahren gefunden.
Ein anderer AB hatte mit 67 seine erste Beziehung mit einer Frau die nicht mal halb so alt war wie er. Die Beziehung ist zwar gescheitert, aber du siehst das man durchaus noch jemanden finden kann, auch in dem Alter.
Aber wenn du selbst glaubst das der Zug abgefahren ist, dann ist er es auch.
Nein, dass denke ich nur manchmal. Ich hoffe aber immer noch eine asexuelle Frau zu finden.
aariri

Re: Ab welchem Alter ist der Zug abgefahren?

Beitrag von aariri »

Ich glaube es ist nie zu spät, es wird nur sehr schwierig. Ich hoffe noch jemanden in der Nähe zu finden. Ich habe mehrere Frauen aus dem Ausland kennengelernt, die Single sind. Würde eine davon bei mir in der Nähe wohnen, wären wir vielleicht ein Paar. Sie wissen alle das mehr als Freundschaft nicht möglich ist.
Hemmschuh

Re: Ab welchem Alter ist der Zug abgefahren?

Beitrag von Hemmschuh »

aariri hat geschrieben: 10 Jul 2022 20:45 Ich glaube es ist nie zu spät, es wird nur sehr schwierig. Ich hoffe noch jemanden in der Nähe zu finden. Ich habe mehrere Frauen aus dem Ausland kennengelernt, die Single sind. Würde eine davon bei mir in der Nähe wohnen, wären wir vielleicht ein Paar. Sie wissen alle das mehr als Freundschaft nicht möglich ist.
Wenn du unter 40 bist, hast du noch gute Chancen, vielleicht sogar auf Frauen unter 30. Ausländerinnen hierzulande sind sehr oft lockerer und auch emphatischer, finde ich. Das Blöde ist nur, dass so gut wie alle schon vergeben sind. Wenn man da landen will, muss man vielleicht eher selbst irgendwo Ausländer sein. Da hat man dann den Exotenvorteil.
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Re: Ab welchem Alter ist der Zug abgefahren?

Beitrag von Dr. House »

Finnlandfreundin hat geschrieben: 25 Jun 2022 15:20
Wie will man einen Menschen finden, der zu einem passt, wenn man sich nicht unter Menschen begibt?

Ich rede mir immer ein, dass meine Traumfrau vielleicht irgendwann doch einfach nur an meine Tür klopft :gewinner: :hammer:
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Hoppala
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Re: Ab welchem Alter ist der Zug abgefahren?

Beitrag von Hoppala »

Hemmschuh hat geschrieben: 12 Jul 2022 21:55 Wenn man da landen will, muss man vielleicht eher selbst irgendwo Ausländer sein. Da hat man dann den Exotenvorteil.
Hm. Daa ist das doch kein Problem. Jede/r ist doch in den allermeisten Teilen der Welt Ausländer. Also irgendow = praktisch überall.

Du haust in einem fort solche Sprüche raus. Falls du die ernst meinst bzw. tatsächlich in solchen Hörensagen-aber-ganz-bestimmt-Kategorienkästchen denkst, ist es sicher nicht einfach für dich.

Fürs Forum wäre es evntuell nett, wenn du deine pauschalöen "So ist das1"-Aussagen in "ich denke/meine/bin überzeugt" änderst. Du erzählst ja überwiegend von dir selbst und deiner Weltsicht. Nicht von der Welt.
Nutzungsregeln: Mediale Äußerungen von Menschen ersetzen keine Begegungen. Was du hier schreibst, bist nicht du. Was ich hier schreibe, bezieht sich nicht auf dich. Nur auf deinen Beitrag. Ich schreibe meine Meinung, deren Bedeutung in deinem eigenen Ermessen liegt. Vergiss, was dir nichts nützt.
Hemmschuh

Re: Ab welchem Alter ist der Zug abgefahren?

Beitrag von Hemmschuh »

Hoppala hat geschrieben: 13 Jul 2022 14:35 Hm. Daa ist das doch kein Problem. Jede/r ist doch in den allermeisten Teilen der Welt Ausländer. Also irgendow = praktisch überall.

Du haust in einem fort solche Sprüche raus. Falls du die ernst meinst bzw. tatsächlich in solchen Hörensagen-aber-ganz-bestimmt-Kategorienkästchen denkst, ist es sicher nicht einfach für dich.

Fürs Forum wäre es evntuell nett, wenn du deine pauschalöen "So ist das1"-Aussagen in "ich denke/meine/bin überzeugt" änderst. Du erzählst ja überwiegend von dir selbst und deiner Weltsicht. Nicht von der Welt.
Du ziehst dir einen einzelnen Satz aus meinem Post und unterschlägst den Zusammenhang, vielen Dank! Ich beziehe mich auf einen Vorredner, der mehrere Frauen aus dem Ausland kennengelernt hat und mache ihm Hoffnung, dass das evtl. klappen könnte. Ich benutze das Wort VIELLEICHT, aber du unterstellst mir vollkommene Überzeugung. Warum machst du das, spürst du so eine moralische oder intellektuelle Überlegenheit?
Dich stört auch, dass ich von mir erzähle. Ist das hier verboten? Eher nicht, oder? Also: Ich war während meines Studiums für 6 Monate im fernen Ausland und hatte über ein Jahr lang eine Stelle im noch ferneren Ausland. Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass ich mich dort leichter im Umgang mit Frauen tat. Ich war nur zu gehemmt, um mal einer näher zu kommen. Das hat nichts mit meiner Weltsicht zu tun, sondern es sind meine persönlichen Erfahrungen. Und die wollte ich anbringen, um dem anderen Vorredner auf SEINE Situation zu antworten. Ich dachte immer, ich sei sehr empfindlich. Aber da scheint es hier noch viel schlimmere Kaliber zu geben.