13. Schreibwettbewerb. Thema : Angst

In diesem Bereich besteht die Möglichkeit an Schreibwettbewerben teilzunehmen. Probier es gerne einmal aus.
ERSTER BEITRAG DES THEMAS
Reyn

13. Schreibwettbewerb. Thema : Angst

Beitrag von Reyn »

So, StrangeGirl und ich haben uns eben auf die Modalitäten für den 13. Schreibwettbewerb geeinigt.

Der 13 angemessen geht es um ein eher düsteres Thema: Angst.
Psychisch, physisch, real, eingebildet, oder, wenn ihr es lieber positiv habt, auch gerne überwundene Angst, es bleibt euch überlassen. Ebenso wie die Textform: ob gruslige Erzählung, oder nachdenkliches Gedicht, alles ist erlaubt. Die Wortzahl sollte 600 allerdings nicht überschreiten.

Anonyme Einsendungen nehme ich entgegen, schreibt mir einfach eine PN.

Einsendeschluss ist Sonntag, der 16.10. 2011, 23:59 Uhr. Damit haben hoffentlich auch die Herbsturlauber noch etwas Zeit, sich etwas Schönes auszudenken :-).

ERSTER BEITRAG DES THEMAS
Reyn

Re: 13. Schreibwettbewerb. Thema : Angst

Beitrag von Reyn »

Soooo, Beitrag 1 :) :
er rührt sich nicht
sie fragt: "hast du Angst?"
schnell weg! verknöpft.
sie legt nochmal Hand an
das schmale Hemd
alles in Ordnung
kleiner Erfolg!
kleiner Junge:
Aber meine Schuhe kann ich alleine schnüren!
"You know the first time I traveled out
 in the rain and snow,
 in the rain and snow"
Canned Heat Holsten
schmeckt nach Blut
"Auf uns, Männer!"
Reyn

Re: 13. Schreibwettbewerb. Thema : Angst

Beitrag von Reyn »

Beitrag 2 musste dank Internetausfall lange in meinem Postfach ausharren, aber hier ist er nun:
EingANGSTür

Der eine fürchtet sich vorm Fliegen
ein andrer möcht allein nicht sein
Es gibt die Angst vor neuen Kriegen
für Dich ist langweilig gleich Pein

Ist es die Angst am Arbeitsplatze?
Die Sorge um den Kontostand?
Ein andrer kriegt schon früh ne Glatze
die Furcht vor Fremden hier im Land

Vor wilden oder kleine Tieren
oder auch nur vor Personen
bleib ich gesund, ganz ohne Viren?
können sich Ängste auch mal lohnen?

AusgANGSTür
Reyn

Re: 13. Schreibwettbewerb. Thema : Angst

Beitrag von Reyn »

Aus Angst, es koennten keine weiteren Beitraege eintrudeln, schiebe ich mal ;).
Reyn

Re: 13. Schreibwettbewerb. Thema : Angst

Beitrag von Reyn »

Vielen Dank an den Einsender des dritten Beitrages :) :
Manchmal.

Manchmal habe ich einen Traum:
Luftig-leicht, feenhaft-elfengleich schwebend
steht sie dann da,
vor mir.
's ist kaum glaublich die Wärme,
die strömende,
die kleinste meiner Fasern
durchdringende Wärme,
welche ausgeht von ihr,
der Einzigen.

Manchmal habe ich keinen Traum,
da stehe ich direkt
vor ihr
und wage nicht,
ihren Blick allzu lang
zu kreuzen.
Kein Wort bring ich heraus.
Einzig und allein die Angst,
's unglaubliche Zittern.
Wovor?
Reyn

Re: 13. Schreibwettbewerb. Thema : Angst

Beitrag von Reyn »

Und Danke an Nr. 4 :):
Plädoyer für mehr ANGST

Hab mehr Angst. Hab Angst, trotz deiner Jugend, deines Mutes, deiner Hoffnungen. Ein langer Weg liegt vor dir, ein Leben voller Gelegenheiten, Zufälle, Überraschungen, Menschen, Freunde, Liebhaber, die dir begegnen werden. Hab Angst sie zu verpassen.

Hab Angst davor, das Leben als unerschöpflich zu betrachten. Als einen Ozean voller endlos sprudelnder Gelegenheiten. Hab Angst vor der Knappheit des Lebens, davor, dass es nicht immer großzügig, nicht immer reichhaltig sein wird. Nach 7 reichen Jahren folgen manchmal 70 karge Jahre, Zeiten ohne Überraschungen, ohne Hoffnungen, ohne Lachen, ohne Sonnenschein.

Hab Angst davor, dass dir die früh begegneten Menschen dir auf deinem Weg abhanden kommen könnten. Davor, dass du irgendwann kehrtmachen musst auf diesem Weg, zurückgehen und sie wie verrückt suchen. Hab Angst davor, durch das Leben zu gehen, mit einem unersättlichen Wunsch nach einem dich vervollkommnenden Anderen, Besseren, Neuen. Angst vor einer Sehnsucht, die dich die Begegnung mit dem Leben immer und immer wieder aufschieben lässt.

Hab Angst davor, eines Tages zu später Abendstunde mutterseelenallein zurückzubleiben mit den kläglichen Erinnerungen an sinnlos vergeudete Freundschaften, wahllos aussortierte Mitmenschen, verschwenderisch verbrauchte Verliebtheiten. Es könnte sein, dass dann niemand mehr bei dir ist. Niemand, der dir wichtig und richtig wäre.

Hab Angst davor, eines Tages zu später Abendstunde, niemanden zu haben. Niemanden, an den du deinen müden Körper anlehnen, dem du mit abgeschlagener Stimme von deinem Tag erzählen kannst, sein Arm um deine Schultern, dein Kopf an seiner Schulter, ein Jemand, der wortlos deinen Rücken krault. Hab Angst, den einen Menschen zu verpassen, dem die eine Liebe innewohnt, die dem vor dir liegenden und zu gehenden Weg standzuhalten vermag. Hab Angst, ihn nicht zu erkennen, ihn zu verkennen, ihn nicht wertzuschätzen, seine Einzigartigkeit, Unvergleichlichkeit nicht zu verstehen.

Hab Angst davor, dass du nicht erkennst, dass die Sterne für dich leuchten. Jetzt. Und nicht erst, wenn es zu spät ist und du versuchst die besonderen Momente, die besonderen Menschen deines Lebens, wie eine längst gestorbene Sternschnuppe mit dem Teleskop, einzufangen. Ehe du dich versiehst, wird „Eines Tages“ sehr bald „Es war einmal“ sein. Habe Angst vor der dahineilenden Zeit.
Reyn

Re: 13. Schreibwettbewerb. Thema : Angst

Beitrag von Reyn »

Die Fünf:
Aus Angst.
Aus Angst, Deinen Anspruechen nicht gerecht zu werden.
Aus Angst, Du würdest in mich blicken und nicht sehen, was Du Dir so sehr erhoffst.
Aus Angst, Dein Wille das Leben zu packen in seiner Gaenze, wuerde an meiner Lethargie scheitern.
Aus Angst, Dir den Traum von Heim und Hundehuette zu verbauen.
Aus Angst, Dir Zeit zu stehlen,
lasse ich Dich im Regen stehen, jedes einzelne Mal, wenn Du mir begegnest.
Aus Angst Dich zu verlieren.

Aus.
Reyn

Re: 13. Schreibwettbewerb. Thema : Angst

Beitrag von Reyn »

Jetzt geht es Schlag auf Schlag. Die Sechs :):
Angst

Kennst du das Gefühl,das dir verbietet glücklich zu sein?
Das dir ständig einredet, du bist krank,verrückt, ungeliebt und für immer allein!?
Es schleicht sich unbemerkt in dein Leben,
verspricht dem Loch in deiner Seele Füllung zu geben.
Es verspricht bei dir zu sein, wenn niemand sonst deine Schreie hört,
es verspricht, dass seine Aufmerksamkeit dann allein dir gehört.
Es schwört, wenn alle dir den Rücken zukehren, es ist für dich da
und macht dein Leben erträglicher.

Und es stimmt..sicherlich,
dieses Gefühl lässt dich nie im Stich.
Aber es schenkt weder Trost, noch hilft es dir das Loch zu füllen.
Im Gegenteil, es hilft dabei es immer wieder aufzuwühlen.
In den unerwartesten Momenten überfällt es dich..
fängt an dein Leben zu bestimmen, doch du merkst es nicht.
Zwingt dich, dich immer mehr zurückzuziehn,
statt zu kämpfen,lieber zu fliehen.
Alltägliche Dinge lässt es dich als nicht ertragbar und nicht machbar seh'n..
es lässt dich deine eigenen Gefühle und Gedanken nicht mehr versteh'n.

Jetzt erst merkst du, was es mit dir macht,
es beherrscht dein Leben..du hast darüber keine Macht..
Du erkennst, was für eine "Freundschaft" das ist..
eine, die deine Seele zerfrisst.
Und erst, wenn dich dieses Gefühl fast vollkommen vernichtet hat, wird dir klar,..
dass diese "Freundschaft" dein größter Fehler war..
Zuletzt geändert von Reyn am 16 Okt 2011 20:02, insgesamt 1-mal geändert.
Reyn

Re: 13. Schreibwettbewerb. Thema : Angst

Beitrag von Reyn »

Und die Sieben :):
Angst

Eines Nachmittags im November ging ich durch ein kleines Waldstück spazieren, durch die kahlen Bäume schien die Sonne auf die bunten Blätter auf dem Boden. Ich war bestimmt schon eine Stunde unterwegs, da sah ich ein kleines dunkles Wesen am Wegesrand hocken oder stehen, so genau war das nicht erkennbar. Als ich hingekommen war, blieb ich davor stehen und es schaute mich an.

Ich beugte mich hinunter und fragte: "Wer bist du?" Es sagte: "Ich bin die Angst." Das wunderte mich: "Wie kommt es, daß ich mich nicht vor dir fürchte?" Das Wesen überlegte eine Weile, dann grinste es. "Das kommt daher, weil du mit den Gedanken in der Vergangenheit warst und jetzt bist du damit in der Gegenwart."

"Ja, das klingt einleuchtend. Wenn, dann spielst du nur in der Zukunft eine Rolle. Möchtest du mich vor etwas in meiner Zukunft warnen?" Wieder grinste das Wesen und es kam mir so vor, als ob es in der Zwischenzeit größer geworden war. "Nun sag, wovor du mich warnen möchtest. Werde ich sterben?" Das Wesen hörte auf zu grinsen und nickte langsam. "Ja, du wirst sterben."

Das Wesen und ich standen uns gegenüber, im Wald war kein Laut mehr zu hören. Nun mußte ich mich schon ein wenig zurückbeugen, um dem Wesen in die Augen schauen zu können. Es sagte: "Das wußtest Du doch schon vorher." und verschwand. Mein Blick ging noch einen Moment in die Baumkronen, dann kam ich zu mir und blickte mich um: die Sonne schien genauso wie vorhin, die Bäume waren weiterhin kahl und die Blätter sahen immer noch wie Blätter aus. Die Welt um mich herum hatte sich nicht verändert und war doch eine ganz andere.

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