Handicaplove-vielleicht auch was für euch?

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e-schredder

Re: Handicaplove-vielleicht auch was für euch?

Beitrag von e-schredder »

@Bea: Danke für dein langes und persönliches Posting!

Hmm, hätte dein Freund dich auch ohne OPs, haarlose Arme, perfekt sitzende Frisur, feminine Wohnung, schicke Kleidung und was sonst noch genommen? Oder wäre er ohne auf dich aufmerksam geworden? Du hast einen Riesenaufwand betrieben und ich frage mich, ob du das nicht auch einfacher haben könntest. Zumindest schön, dass du glücklich damit bist.

Andererseits, ich habe ja auch einen vergleichbar großen Aufwand betrieben.
cc72

Re: Handicaplove-vielleicht auch was für euch?

Beitrag von cc72 »

FrankBN hat geschrieben: Denn ich bleibe dabei, das Wesentliche ist NICHT das bessere Aussehen sondern das daraus resultierende größere Selbstwertgefühl. Wer es schafft sich das mit weniger Aufwand anzueignen wird meist auch mehr Erfolg haben. Gerade beim Mann!
Schon richtig, um Aussehen gehts beim Mann weniger. Selbstwertgefühl ist auch mein kleinstes Problem; ich wurde als "viel zu selbstbewusst" kritisiert...

Wovon ich rede ist die Anforderung sein ganzes Leben umzubauen, zB einen ganz wesentlichen Teil davon erst der Partnersuche und dann deren Betreuung zu widmen. Ohne dass ich einen nennenswerten, sorry, aber Nutzen für mich darin sehe. Ich will nicht mein ganzes Leben bis hin zu Details der Wohnungseinrichtung der Partnersuche und Partnerschaft widmen und darauf liefe es hinaus, siehe bei Bea. Vielleicht später mal wieder, aber im Moment nicht.
Bea

Re: Handicaplove-vielleicht auch was für euch?

Beitrag von Bea »

e-schredder hat geschrieben:Hmm, hätte dein Freund dich auch ohne OPs, haarlose Arme, perfekt sitzende Frisur, feminine Wohnung, schicke Kleidung und was sonst noch genommen? Oder wäre er ohne auf dich aufmerksam geworden?
Das habe ich ihn auch schon gefragt Antwort war: "Ja, aber so hast Du es mir leichter gemacht, Dich zu finden." Sicherlich charmant, aber es der Wahrheit entspricht, werde ich nie wissen.
Und zur Motivation: Hm, ich war schon immer ein Brummkreisel, dann konnte ich auch mal was Sinnvolles tun. Ob es nun *wirklich* sinnvoll war, werde ich wohl mit 60 oder so wissen. Vielleicht bin ich auch nur ganz simpel bescheuert, das behaupten meine Brüder jedenfalls.... :D
FrankBN

Re: Handicaplove-vielleicht auch was für euch?

Beitrag von FrankBN »

cc72 hat geschrieben:
FrankBN hat geschrieben: Denn ich bleibe dabei, das Wesentliche ist NICHT das bessere Aussehen sondern das daraus resultierende größere Selbstwertgefühl. Wer es schafft sich das mit weniger Aufwand anzueignen wird meist auch mehr Erfolg haben. Gerade beim Mann!
Schon richtig, um Aussehen gehts beim Mann weniger. Selbstwertgefühl ist auch mein kleinstes Problem; ich wurde als "viel zu selbstbewusst" kritisiert...

Wovon ich rede ist die Anforderung sein ganzes Leben umzubauen, zB einen ganz wesentlichen Teil davon erst der Partnersuche und dann deren Betreuung zu widmen. Ohne dass ich einen nennenswerten, sorry, aber Nutzen für mich darin sehe. Ich will nicht mein ganzes Leben bis hin zu Details der Wohnungseinrichtung der Partnersuche und Partnerschaft widmen und darauf liefe es hinaus, siehe bei Bea. Vielleicht später mal wieder, aber im Moment nicht.
Hm ja, das würde ich auch normalerweise nicht raten. Sondern genau das ändern was man eh im Prinzip ändern will, und die Partnersuche quasi nur als Anreiz zu nehmen, dies auch zu tun.
Ich weiss nicht wie das bei dir war Bea? Wolltest du die Veränderung aus dir raus oder wirklich vordergründig nur um einen Partner zu finden?
Bea

Re: Handicaplove-vielleicht auch was für euch?

Beitrag von Bea »

FrankBN hat geschrieben:Ich weiss nicht wie das bei dir war Bea? Wolltest du die Veränderung aus dir raus oder wirklich vordergründig nur um einen Partner zu finden?
Beides. Erstmal wollte ich mich selber mögen, das war mit 10-12 Jahren irgendwann verloren gegangen und meine Grundmotivation. Das nagte am meisten an mir, an eine Partnerschaft glaubte ich noch gar nicht so richtig. Ich wollte aber auch attraktiver für einen Partner werden, damit ich den Mann auch "verdiene". Das war aber mehr ein Fernziel irgendwo in der Zukunft.
FrankBN

Re: Handicaplove-vielleicht auch was für euch?

Beitrag von FrankBN »

Bea hat geschrieben:
FrankBN hat geschrieben:Ich weiss nicht wie das bei dir war Bea? Wolltest du die Veränderung aus dir raus oder wirklich vordergründig nur um einen Partner zu finden?
Beides. Erstmal wollte ich mich selber mögen, das war mit 10-12 Jahren irgendwann verloren gegangen und meine Grundmotivation. Das nagte am meisten an mir, an eine Partnerschaft glaubte ich noch gar nicht so richtig. Ich wollte aber auch attraktiver für einen Partner werden, damit ich den Mann auch "verdiene". Das war aber mehr ein Fernziel irgendwo in der Zukunft.
So ähnlich dachte ich mir das.

Ergänzend als Antwort auf cc72s Einwand: ich sage somit nicht dass sich ändern für JEDEN AB das Allheilmittel oder auch nur anzuraten ist. Wer im Großen und ganzen mit seinem Leben zufrieden ist, und das auch nicht groß ändern möchte, der soll das auch nicht tun.
pyrit

Re: Handicaplove-vielleicht auch was für euch?

Beitrag von pyrit »

FrankBN hat geschrieben:Es ist ein schönes Plädoyer dafür, zu wagen, sich selbst zu Ändern ..
Meine ehrliche Meinung: Ist es eben NICHT.
FrankBN - wenn es hier darum geht, dass jemand Selbstbewusstsein erlangt, dass jemand Wege findet um zu sehen, dass er anderen in vielem schon ebenbürtig ist, dass er seine eigenen Stärken, Möglichkeiten und auch Schönheiten erkennt, wenn das das Ändern ist - dann würde ich Dir zustimmen - so aber nicht.
Ebenfalls würde ich zustimmen bei einem Plädoyer dafür, sich selber mehr zu erlauben, seinen Handlungsspielraum zu erweitern, andere nicht auf ein derart hohes Podest zu stellen, wie es viele hier (und da schließe ich mich als erstes ein) tun. Sich selbst die Dinge zu erlauben, die man auch anderen zugesteht - und sich nicht durch immerwährende innere Vorwürfe seelisch zu zermürben (und auch da sehe ich mich selber).

Aber, ich bitte Dich - hier geht es um was anderes - wenn ich lese "bis zur Besessenheit Sport betrieben und gehungert, dann finde ich das nicht mehr lustig und nicht mehr innerhalb der Grenzen, die gesund sind.
Und nein, das sage ich nicht aus Neid - aber eine falsch verstandene Höflichkeit, um niemanden zu kränken - das fände ich genau so ideotisch, als würde ich aus "Höflichkeit" einem Nachtwandler auf dem Dach nicht sagen, dass ich das ideotisch finde und gefährlich.
Wenn ein Verhalten, was ganz eindeutig gesundheitsgefährdend ist, als Erfolgsmodell, bewundernswerte Disziplin und "an sich arbeiten" beklatscht wird, dann sitze ich vor dem Rechner und schüttele den Kopf.
Und bin an manchen Stellen wirklich froh, wenn hier keine pubertierenden Mädels mitlesen, die sich daran ein Beispiel nehmen meinen zu müssen.

Ich klammere jetzt tatsächlich mal aus, dass ich mit dem, was ich sage, Dich Bea, treffen könnte, denn es geht mir hier um die Sache, und die ist mir wirklich wichtig.
Es sind absolut typische Kennzeichen einer Magersucht, dass die Betroffenen exzessiv Sport treiben, angeben, nur winzige Portionen verzehren zu können, vorgeben, dass ihnen das alles "Spaß" mache und sie sich bester Gesundheit erfreuten (auch wenn das Gewicht längst im kritischen Bereich liegt), oft liebend gerne andere mit Essen versorgen in nicht zu kleinen Mengen, und in der Phase, wo es wirklich bedenklich im medizinischen Sinne wird, es nicht schaffen zuzugeben, dass sie tatsächlich Hunger verspüren.
Und es ist leider (!) auch sehr typisch, dass die Betroffenen der Überzeugung sind, sich durch ihr Verhalten etwas "verdienen" zu können - als Gegenleistung für die Selbstquälerei.
Ganz so kritisch muss es nicht werden, aber wenn ich hier Dinge lese wie "muss aufpassen, nicht unter 50 kg zu *rutschen*" und das bei einer scheinbar recht hohen Körpergröße - dann läuten bei mir alle Alarmglocken!
Entschuldigung, wenn ich das jetzt so hart und direkt formuliere - aber ein gleichzeitiges Heraufprovozieren von Sorge der anderen bei großem Bemühen, blos nicht zu sehr zuzunehmen - das ist für mich tatsächlich wie der Tanz auf dem schmalen Giebel eines sehr hohen Hauses und es wäre genau das, wovor ich Angst hätte, wenn ich Kinder hätte.

Es erscheint aber recht konsequent von dem Aspekt her zu sein, was an manchen Stellen hier gefordert wird - sich selber zu verändern nicht in dem Sinne, dass man (sehr mühsam) lernt, sich selber zu schätzen (und damit eventuell seine Ausstrahlung komplett verändert - im positiven Sinne) sondern dass zwanghaft danach gesucht wird, wie den angeblichen Standards und Ansprüchen entsprochen werden kann.

Ich selber habe zu meinem Äußeren schon alle denkbaren Reaktionen erlebt: Von herablassenden Beschimpfungen bis zu großem Lob. Ich war (körperlich!) immer ein und die selbe Person - aber manchmal bin ich verschämt, mit hängenden Schultern und gesenktem Blick durch die Gegend geschlichen - und wann anders hatte ich aus irgend einem Grund ein Strahlen im Gesicht, einen beschwingten, lebendigen Gang und mir "erlaubt", was Hübsches anzuziehen.
Für mich habe ich nur die Gleichung gefunden: Ein geprügelter Hund, der sich vor Schlägen fürchtet, sieht immer hässlich aus und wird auch beschimpft werden. Und das hat in vielen Fällen hauptsächlich etwas mit der inneren Überzeugung zu tun, genau dieser räudige Köter zu sein.

Und aus dem Grund sehe ich es kritisch wenn der Fokus oder das Lob auf äußere Veränderungen konzentriert wird oder die notwendig zu sein scheinen, um die innere Wandlung in Gang zu setzten.


Sorry für den sehr langen Beitrag hierzu - aber ich habe tatsächlich schon mehrere Menschen kennen gelernt mit einem ähnlichen Habitus und hilflos daneben stehen müssen, da solch ein Verhalten von der Gesellschaft belohnt wird - so lange es nicht zur Selbstschädigung führt. Dann auf einmal ist das Geschrei groß - der Schaden allerdings auch.
Zuletzt geändert von pyrit am 29 Nov 2011 21:07, insgesamt 1-mal geändert.
Bea

Re: Handicaplove-vielleicht auch was für euch?

Beitrag von Bea »

Hi Pyrit!

Das ist absolut okay, bin keinen Fatz sauer! Ich habe auch nie beabsichtigt, ein dolles Vorbild zu sein, noch sehe ich meinen Weg als nachahmenswert für die Masse. Es ist absolut kein Zufall, dass ich auch eine Menge kritischer Untertöne habe einfließen lassen und Begriffe wie krank, besessen, Narben, etc. verwendete. Eine Triumphstory sollte es nicht werden und ist es m.E. auch nicht geworden. Ich habe mich lange im Untergewicht befunden (inzwischen gehts leicht aufwärts), sah inzwischen aus wie Frankensteins Großmutter, hatte mich verschuldet und so weiter. In der Tat ein Ritt auf der Rasierklinge.
Ich finde Wandel und den Mut dazu klasse, aber so exzessiv wie ich sollte man es nicht unbedingt machen. :D
Neri
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Re: Handicaplove-vielleicht auch was für euch?

Beitrag von Neri »

FrankBN hat geschrieben:Es ist ein schönes Plädoyer dafür, zu wagen, sich selbst zu Ändern ..
Leihst Du mir einen fünfstelligen Betrag? 8-)
Angesichts der Vielzahl von Bedürftigen muss man sparsam sein mit seiner Verachtung.
(François-René de Chateaubriand)
pyrit

Re: Handicaplove-vielleicht auch was für euch?

Beitrag von pyrit »

Bea hat geschrieben:Ich habe mich lange im Untergewicht befunden (inzwischen gehts leicht aufwärts)
Das freut mich ! :daumen: Denn durch das Hungern kann der Körper sehr ernsthafte Schäden davon tragen, die sich auch langfristig auswirken.

Es ist ja nicht nur das Problem eines Einzelnen (bzw. einer Einzelnen), sondern man muss hier auch einen Blick auf die Gesellschaft werfen, die es mit größerer Bewunderung zu honorieren scheint, wenn Mädels oder junge Frauen sich mit aller Kraft ins Untergewicht hinein hungern, als wenn sie die gleiche Energie für eine andere Entwicklung nutzen.
Denen, die das beklatschen, bewundern und belohnen, denen sollte man den eigentlichen Vorwurf machen, denke ich.
Und es wurden hier ja auch schon Kommentare laut wie "hat sich als Einzige *qualifiziert*" oder so - darum hoffe ich mal, dass Du inzwischen das Selbstbewusstsein hast um glauben zu können, dass nicht die Selbstquälerei dazu führt, dass Du liebenswert für andere bist.
Bea

Re: Handicaplove-vielleicht auch was für euch?

Beitrag von Bea »

Liebenswert fand ich mich schon vorher, aber halt nicht attraktiv als Frau bzw. Freundin. Mit meiner Persönlichkeit hatte ich m.E. weniger Probleme (soweit es mir bewusst war / ist), dafür hatte ich zu viele liebe Freunde und Verwandte.
Ohne Zweifel habe ich es übertrieben und dabei auch sinnlose / gefährliche Wege beschritten, aber den Willen zur Veränderung, den sehe ich immer noch positiv. Mir hat etwas an mir nicht gefallen und ich habe mir den Arsch aufgerissen, um das zu ändern. Vielleicht nicht mit der philosophischen Tiefe eines Denkers, aber das passt wohl auch gar nicht zu mir.
NBUC
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Re: Handicaplove-vielleicht auch was für euch?

Beitrag von NBUC »

Mir hat der Bericht eher Gänsehaut und Mitleid verursacht.

Letztlich hat sich ja nicht was an der Person geändert sondern nur an der Fassade auf einem gefährlichen und teuren Weg. (OK, es gibt sicher auch Leute, die mit einer Entstellung leben müssen, wo solche Mittel angeraten sein können)

Bedenklich macht, dass das wahrscheinlich auch "einfach" "repariert" hätte werden können, wenn sich die so natürlich höchst theoretische Gelegenheit ergeben hätte so schon über einen passenden Partner zu stolpern, in den Arm genommen zu werden und Vertrauen zu erhalten. :umarmung2:

Hat irgendwas von Selbstmordversuchen, die manchmal notwendig sind, dass jemand von der Umgebung dann plötzlich wahr genommen wird.

Oder das Mr.Right potentiell und theoretisch seine große Chance verpasst hätte, weil die (kleine ?) weitere Ausbaustufe Optik um Aufmerksamkeit zu erregen gefehlt hätte.
Natural Born UnCool

Alle gesellschaftlichen Betrachtungen enthalten zwangsläufig Verallgemeinerungen und werden daher Ausnahmen und Einzelfälle enthalten, denen sie nicht gerecht werden können.

wenn ich nicht antworten sollte heißt das nicht, dass du Recht hast, sondern ich kein Internet!
Karl54

Re: Handicaplove-vielleicht auch was für euch?

Beitrag von Karl54 »

Ich denke es ist nicht leicht im Internet Kontakte zu anderen Menschen zu knüpfen, gerade wenn man am eigenen Selbstbild zweifelt.
Dafür braucht es einen geschützten Raum der es erlaubt Menschen besser kennen zu lernen und vor allem ernstgemeinte und seriöse Kontakte.
Gerade wenn man sich selbst nicht akzeptiert, ist es umso wichtiger die Erfahrung zu machen, dass es Menschen gibt die einen akzeptieren so wie man ist.
Ich bin auf eine christliche Singlebörse gestoßen, die sehr seriös und von den Mitgliedern auch überzeugend scheint. Vielleicht ist neben Börsen für handicap auch ein Kontakt zu christlichen Menschen von Vorteil, die sich bemühen nach christlichen Werten zu handeln.

LG

Karl
Kief

Re: Handicaplove-vielleicht auch was für euch?

Beitrag von Kief »

Karl54 hat geschrieben:Vielleicht ist neben Börsen für handicap auch ein Kontakt zu christlichen Menschen von Vorteil, die sich bemühen nach christlichen Werten zu handeln.
Wenn ich von christlichen Wertenhoerte, denke ich an meine Cousine, die mir mal erzaehlt hat, wie christlich sie waere, weil sie mit mir ueber Gott und die Welt spricht. Das waere ja so moralisch hochwertig, ganz im Gegensatz zu einem Heiden wie mir, da Heiden ja keine Werte haben.

Sie hat es zwar etwas weniger reflektiert formuliert, aber der Hochmut war da ... den hab ich erst nach zwei Tagen begriffen.
Seitdem ist mir auch in der Familie das missionarische blabla extrem zuwider.
Werte haben nichts mit Religion zu tun.
Die Qualitaet einer SB wuerde ich nicht an einer Religion festmachen.


CU, Kief
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Mannanna
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Re: Handicaplove-vielleicht auch was für euch?

Beitrag von Mannanna »

Kief hat geschrieben:
Karl54 hat geschrieben:Vielleicht ist neben Börsen für handicap auch ein Kontakt zu christlichen Menschen von Vorteil, die sich bemühen nach christlichen Werten zu handeln.
Wenn ich von christlichen Wertenhoerte, denke ich an meine Cousine, die mir mal erzaehlt hat, wie christlich sie waere, weil sie mit mir ueber Gott und die Welt spricht. Das waere ja so moralisch hochwertig, ganz im Gegensatz zu einem Heiden wie mir, da Heiden ja keine Werte haben.

Sie hat es zwar etwas weniger reflektiert formuliert, aber der Hochmut war da ... den hab ich erst nach zwei Tagen begriffen.
Seitdem ist mir auch in der Familie das missionarische blabla extrem zuwider.
Werte haben nichts mit Religion zu tun.
Die Qualitaet einer SB wuerde ich nicht an einer Religion festmachen.


CU, Kief
Mir sind Leute ohnehin suspekt, die in ihrem ersten Posting einen über zwei Jahre alten Thread ausgraben, um Werbung für eine SB zu machen...
Nichts auf der Welt ist so gerecht verteilt wie der Verstand. Denn jedermann ist überzeugt, daß er genug davon habe. (Descartes)

"Man will immer, was man nicht hat, und wenn man's hat, ist's langweilig" (Rainald Grebe, "Krümel")
Roscoe Arbuckle

Re: Handicaplove-vielleicht auch was für euch?

Beitrag von Roscoe Arbuckle »

Karl54 hat geschrieben:Ich denke es ist nicht leicht im Internet Kontakte zu anderen Menschen zu knüpfen, gerade wenn man am eigenen Selbstbild zweifelt.
Dafür braucht es einen geschützten Raum der es erlaubt Menschen besser kennen zu lernen und vor allem ernstgemeinte und seriöse Kontakte.
Gerade wenn man sich selbst nicht akzeptiert, ist es umso wichtiger die Erfahrung zu machen, dass es Menschen gibt die einen akzeptieren so wie man ist.
Ich bin auf eine christliche Singlebörse gestoßen, die sehr seriös und von den Mitgliedern auch überzeugend scheint. Vielleicht ist neben Börsen für handicap auch ein Kontakt zu christlichen Menschen von Vorteil, die sich bemühen nach christlichen Werten zu handeln.

LG

Karl
Das Problem ist, dass man dann aber auch an Gott (nicht nur an christliche Werte) glauben sollte.

Vor Jahren hat mich ein frommer Bekannter (der meine Misere kannte) in seine Gemeinde mitgenommen. Tatsächlich waren die Leute freundlich, lagen in vieler Hinsicht auf meiner Wellenlänge und ich hätte tatsächlich für möglich gehalten, dort jemanden zu finden. Ich hatte viel mit den Menschen dort gemeinsam.

Leider bin ich höchstens in der Lage die Religiosität anderer zu tolerieren und ihr mit Verständnis zu begegnen, aber selber empfinde ich diesen Glauben nicht. Das war zu wenig. Auf Dauer war es sogar zu wenig um mich quasi als "Freund der Gemeinde" in deren Umfeld zu bewegen.
ComtesseDeLaFére

Re: Handicaplove-vielleicht auch was für euch?

Beitrag von ComtesseDeLaFére »

Für mich wäre eine religiöse Singlebörse nichts, da ich eine Atheistin bin und es anstrengend fände, dort vorzugeben jemand zu sein, der ich gar nicht bin.
Sicher, dort könnte man seine Jungfräulichkeit gut als religiöse Überzeugung tarnen, was bei den Männern dort vielleicht sehr gut ankäme, aber das wäre dann nicht ich, das wäre eine Lüge.
Und die wirklich religiösen Menschen würden auch keinen als Partner tolerieren, der nicht gläubig ist, die meisten wollen da jemanden der bei ihren kirchlichen Aktivitäten mitmacht.
Ich bin mal in einer Singlebörse an einen sehr religiösen Mann geraten, und der hatte mir große Angst gemacht, weil er, nach zwei Wochen Mailkontakt, schrieb, er wäre der Meinung, Gott hätte mich für ihn bestimmt, und deswegen dafür gesorgt, dass wir uns im Internet finden, und dann fing er schon an, über die Kinder zu schreiben, die er gerne irgendwann mal mit mir hätte, und über das Haus auf dem Land, das wir dann bewohnen würden. Und der Typ hatte nie ein Foto von mir gesehen.
Da habe ich sofort den Kontakt abgebrochen, das war einfach zu unheimlich.
challenger81

Re: Handicaplove-vielleicht auch was für euch?

Beitrag von challenger81 »

Karl54 hat geschrieben:Ich denke es ist nicht leicht im Internet Kontakte zu anderen Menschen zu knüpfen, gerade wenn man am eigenen Selbstbild zweifelt.
Dafür braucht es einen geschützten Raum der es erlaubt Menschen besser kennen zu lernen und vor allem ernstgemeinte und seriöse Kontakte.
Gerade wenn man sich selbst nicht akzeptiert, ist es umso wichtiger die Erfahrung zu machen, dass es Menschen gibt die einen akzeptieren so wie man ist.
Ich bin auf eine christliche Singlebörse gestoßen, die sehr seriös und von den Mitgliedern auch überzeugend scheint. Vielleicht ist neben Börsen für handicap auch ein Kontakt zu christlichen Menschen von Vorteil, die sich bemühen nach christlichen Werten zu handeln.

LG

Karl
Am Besten noch mit "Anstandswauwau" beim ersten Treffen, damit man ja nicht händchen hält oder sogar mehr macht :kuss: . Sex vor der Ehe ist natürlich undenkbar und Spaß machen soll das Ganze auch nicht, sondern dient einzig und allein der Zeugung weiterer christlicher Hardcore-Marines, die man dann auch auf eine konfessionelle Schule schickt, so richtig mit Geschlechtertrennung und so.
Mal einen Trinken gehen ist genau so verpönt, stattdessen musiziert man lieber in Innenstädten auch im Hochsommer in langen und geschlossenen Klamotten....man muss ja schließlich keusch und züchtig aussehen.

Nein Danke....da hab ich lieber Spaß am Leben 8-)

Ach ja....und scheiß auf das Tanzverbot an religiösen Feiertagen :mrgreen:
orthonormal

Re: Handicaplove-vielleicht auch was für euch?

Beitrag von orthonormal »

challenger81 hat geschrieben:Am Besten noch mit "Anstandswauwau" beim ersten Treffen, damit man ja nicht händchen hält oder sogar mehr macht :kuss: . Sex vor der Ehe ist natürlich undenkbar und Spaß machen soll das Ganze auch nicht, sondern dient einzig und allein der Zeugung weiterer christlicher Hardcore-Marines, die man dann auch auf eine konfessionelle Schule schickt, so richtig mit Geschlechtertrennung und so.
Mal einen Trinken gehen ist genau so verpönt, stattdessen musiziert man lieber in Innenstädten auch im Hochsommer in langen und geschlossenen Klamotten....man muss ja schließlich keusch und züchtig aussehen.
Das klingt für mich jetzt nicht alles schlecht, da ich vom Charakter her recht ruhig bin.

Wilde Sauf-Partys sagen mir einfach nicht zu, und von der Erwartung, jemanden beim ersten Treffen schon berühren oder küssen zu müssen, wäre ich überfordert. Außerdem finde ich, dass man sich mit einer Frau viel entspannter unterhalten kann, wenn bei ihr nicht die Brüste halb raushängen.

Thema Religiosität: Ich kenne Menschen, die aus ihrem Glauben etwas Vernünftiges machen, aber auch solche, die ihn als Ausrede nehmen, damit sie nicht selbst nachdenken und ihr Handeln rechtfertigen müssen. Persönlich fehlt mir irgendwie das religiöse Empfinden komplett, und ich habe nicht das Bedürfnis, an etwas zu "glauben". Von daher werde ich mich auch nicht bei einer christlichen Single-Börse anmelden.
Roscoe Arbuckle

Re: Handicaplove-vielleicht auch was für euch?

Beitrag von Roscoe Arbuckle »

Ich glaube, hier haben einige zu klischeehafte Vorstellungen wie das unter gläubigen Menschen abläuft. Gerade (aber nicht nur) in den Freikirchen gibt es erhebliche Unterschiede wie dogmatisch man sein Christsein auslebt. Die lust- und vergnügungsfeindlichen Gruppen wie sie hier angesprochen werden gibt es, aber sie sind nur ein Extrem. Die liberalen Gruppen die ich kennenlernen durfte waren dagegen so weltlich, dass man sie sich auch sehr gut ohne den frommen Unterbau hätte vorstellen können. Ich empfand sie als Refugien, in denen man ziemlich erfolgreich gegen viele moderne, soziale Probleme angeht und - zumindest innerhalb dieser Gemeinden - eine vielleicht nicht heile aber immerhin bessere Welt schafft.

Wie gesagt: Vieles was ich dort antraf gefiel mir sehr und dort gab es eigentlich keine Gebote, Verbote oder Konventionen, die mit meinem rein weltlichen Wertesystem unvereinbar gewesen wären. Leider scheint das Ungewöhnlich zu sein, denn mir ist keine Gruppe bekannt in der das in vergleichbarer Weise funktioniert und die nicht auf gemeinsamen, religiösen Vorstellungen basiert.

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