32.Schreibwettbewerb - Heimat

[Valentin]

Hiermit lade ich gerne zum 32.Schreibwettbewerb ein.
*Vielleicht sind einige Autoren aus dem Urlaub zurück und wieder in ihrer Heimat angekommen?!
*Vielleicht habt ihr im Urlaubsort sogar eine neue Heimat gefunden?!
*Vielleicht ist das AB-Dasein eure Heimat?!
*Vielleicht sehnt ihr euch nach einer Heimat außerhalb des AB-Daseins?!

Das Thema lautet demnach schlicht: HEIMAT

Eure Beiträge könnt ihr als Antwort direkt einstellen oder als PN an mich senden. Bei PN bitte mit angeben, ob ihr euch nach der Abstimmung als Autor zu erkennen geben möchtet.
Die Beiträge sollten in deutscher Sprache verfasst werden und nicht mehr als 484 Wörter beinhalten.
Als Einsendeschluss möge ich Samsatg, den 18.8., 20:00 Uhr benennen.

Ich hoffe, dass euch das Thema zusagt, wünsche euch schöne Gedanken und Einfälle und freue mich auf eure Beiträge

Viele Grüße
Valentin

[Valentin]

Es geht los ... Hier der erste Beitrag

Heimatliebe

Wir lernten uns kennen
heimatnah

Du holtest mich zu dir
neue Heimat

Wurden ein Paar
mit Heimat

Alle blieben außen vor
Heimatschutz

Mancher erkannte
Heimatfreunde
Heimatflüchtlinge

Es ging vorüber

Zwei fühlten sich
heimisch

verwurzelt am
Heimatort

verstrickt im Netz der
Einheimischen

Engegefühle im kleinen Kosmos

Zwei betrieben
Heimatflucht

Zwei hatten
Heimweh

Zwei entdeckten ihre unteilbare
Heimatliebe

Über das Teilzeitmodell entschied das
Heimatlos

Es folgten die Höllenschmerzen des
Heimwehs

Harte Worte, Tränen um die
Heimat

Bis einer von dannen zog
heimatlos

Bis einer sich voller Schmerz und Erleichterung niederließ
heimlich heimelig

noch da ist und weiterkämpft um, für und gegen
die liebgewonnene,
ABhängig machende,
belagerte,
zerstörerische,
aufbauende

HEIMAT

[Valentin]

und der zweite Beitrag lässt nicht lange auf sich warten

Grüne weinrebengestreifte
Wellen wogen weich
Und sanft unter silbergleißendem Sonnenlicht

Flirrende Hitze
Wabert wonnig warm
Asphalt auf- und Hirn erweichend

Blauer Himmel
Über dieser Kulisse
Mir geht das Herz auf
Heimatliebe verströmt
Und verteilt sich in meinem ganzen
Körper

Mein Auto nimmt die Wellen
Einem Segelboot gleich

Unverhoffte Vorfreude auf
Blaue von Schaumkronen gestreifte Wellen
Flirrende Hitze über mit farbenfrohen Strandkörben
Geschmückte Strandszenarien unter Möwengekreisch
Jauchzende Kinder und tiefe Männerstimmen aus dem Wasser
Flugsand und Fischbrötchen zwischen den Zähnen runden den Traum
Von der Ferne ab

Schnell weiter und Koffer packen damit das Fernweh morgen gestillt wird

[Valentin]

Prima, die Autoren kommen allmählich aus dem Urlaub zurück. Vielen Dank für Beitrag Nr.3

Erstarrt
Langsam fährt das Taxi durch die anbrechende Dunkelheit, führt mich fort vom Hauptbahnhof, wo ich vor wenigen Minuten angekommen bin, durch zunehmend vertrautere Straßenzüge. Ich erkenne jetzt Wege, die ich in meiner Kindheit und Jugend immer ging. Bittersüße Erinnerungen tauchen auf, ringen mit den Schemen der Vergangenheit, mit Liebe, Hass, erlittenen Demütigungen. Unter der Oberfläche brodelt es also nach wie vor. Heimatgefühle?

Wie aus dem Nebel vernehme ich die Stimme des Fahrers, der den Preis für die Strecke nennt. Ich bezahle, steige aus, nehme mein Gepäck und schaue hoch zur Wohnung meiner Eltern. Alles ist weihnachtlich geschmückt, wirkt friedlich, warm, weich. Als ich noch Kind war, wirkte es auch so, aber die hässlichen und gemeinen Seiten sah kein Außenstehender. Niemand, der mich und mein Innerstes beschützte. Die kalte Wut kriecht in mir empor. In einem irren Kraftakt dränge ich sie zurück und verbringe eine Woche mit meinen einstigen Seelenpeinigern, bemüht, das Vergangene ruhen zu lassen, wofür ich mich gleichzeitig hasse. Wenn das tatsächlich einmal meine Heimat war, ist sie es nicht mehr.

Silvesternachmittag. Soeben bin ich von meiner Reise in meine Wohnung zurückgekehrt. Der Briefkasten blieb in meiner Abwesenheit leer, der Anrufbeantworter zeigt 0 Anrufe, der Mail-Eingang enthält die üblichen Weihnachts- und Neujahrsgrüße von Foren, Mailinglisten und Geschäftspartnern. Ist das Heimat? Sie fühlt sich so kalt, leer, unbelebt an. Dennoch ist sie mir vertraut, also muss es meine Heimat sein. Die Erkenntnis verursacht Bitterkeit, und ich friere innerlich ein, während die Welt sich weiterdreht.

[Valentin]

auch Wettbewerbsbeitrag Nr.4 ist sehr schön geworden. Vielen Dank

Home

Wherever I lay my hat, that's my home
- ich trage keine Hüte

Home is where the heart is
- mein Herz wurde gestohlen

My home is my castle
Willkommen auf Schloss Nirgendwo

[Valentin]

und hier noch ein Beitrag zum Thema Heimatdichtung

Der Kopf, der liegt im hohen Norden
vor den Ost- und Nordsees Pforten.
Die Frisur mit wilden Strähnen
reicht dabei bis zu den Dänen.
Mecklenburgs Seenplatte tauge
zu diesem Zweck als linkes Auge.
Der Mund als nützliches Sprachrohr
ragt grad bei Braunschweig scheu hervor.
Im Nordosten schlägt das Herz
am besten von April bis März.
Der linke Arm, der streift durch Sachsen
wo blühende Landschaften wachsen.
Der Ellbogen am rechten Flügel
berührt dabei Sauerlands Hügel.
Der Bauch in Thüringen und Hessen,
bietet Platz für reichlich Essen.
Der Nabel grob bei Würzburg liegt
kurz bevor die Leiste zwickt.
Der linke Fuß mit seinen Zehen
erfrischt sich gern in Bayerns Seen.
Das rechte Bein durchstreift die Alb
und berührt den Schwarzwald halb.

So gesehen wird unser Land
anatomisch nun bekannt.
Wo Leib und Seele sich erfreuen
an Tradition wie auch an Neuem.

[Valentin]

Noch rechtzeitig eingesandt wurde Beitrag Nr. 6- Vielen Dank

HwEoIcMhAeT

Montag
Tür auf
Ich raus
Blick nach vorn
Ich liebe meine Heimat
Ich liebe sie auch auf der
Rückfahrt
Ich habe viel zu tun

Dienstag
Tür auf
Ich raus
Blick nach vorn
Ich liebe meine Heimat
Ich liebe sie auch auf der
Rückfahrt
Ich habe viel zu tun

Mittwoch
Tür auf
Ich raus
Blick nach vorn
Ich liebe meine Heimat
Ich liebe sie auch auf der
Rückfahrt
Ich habe viel zu tun

Donnerstag
Tür auf
Ich raus
Blick nach vorn
Ich liebe meine Heimat
Ich liebe sie auch auf der
Rückfahrt
Ich habe viel zu tun

Freitag
Tür auf
Ich raus
Blick nach vorn
Ich liebe meine Heimat
Ich liebe sie auch auf der
Rückfahrt
Ich habe viel zu tun

Samstag
Tür zu
Ich drin
Heimat, Heimat, …

Sonntag
Tür zu
Ich drin
Heimat, Heimat, …

Montag
Tür auf
Ich raus
Blick nach vorn!

[Valentin]

und noch einer:

Zuhaus

Heiße Tränen waschen in Streifen meine blut- und jodverschmierte Haut.
Weißes Krankenhaus
Ich will nach Haus.

Heiße Tränen waschen in Streifen meine alpengebräunte Haut.
Karierte Bettwäsche
Ich will nach Haus.

Heiße Tränen waschen in Streifen meine windgegerbte Haut.
Sandige Dünen
Ich will nach Haus.

Heiße Tränen waschen in Streifen meine straßenstaubumhüllte Haut.
Zeltlageralbtraum
Ich will nach Haus.

Heiße Tränen waschen in Streifen meine zur Maske erstarrte Haut.
Einsam, kalt & tot
Ich will nach Haus.

Heiße Tränen waschen in Streifen meine liebkoste Haut.
Bin dir nicht egal.
Du fühlst dich zuhaus.

Heiße Tränen waschen in Streifen meine unbefriedigte Haut.
Enttäuschung bohrt
Ich will nach Haus.

Heiße Tränen waschen in Streifen meine zufrieden summende Haut.
Anngekommen
Bin ich zuhaus?

Heiße Tränen waschen in Streifen meine ignorierte Haut.
Wieder allein
Wo ist mein zuhaus?

Heiße Tränen waschen in Streifen meine gestresste Haut.
Schnell ins Auto
Du wartest zuhaus.

Heiße Tränen waschen in Streifen meine umsorgte Haut.
Du bist jetzt hier.
Wir sind zuhaus.

Heiße Tränen waschen in Streifen meine spannende Haut.
Kopfgrübeleien
Wie soll es sein, mein zuhaus?