34.Schreibwettbewerb - Darf's ein bisschen mehr sein?

In diesem Bereich besteht die Möglichkeit an Schreibwettbewerben teilzunehmen. Probier es gerne einmal aus.
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Valentin
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34.Schreibwettbewerb - Darf's ein bisschen mehr sein?

Beitrag von Valentin »

So, nachdem Schwarzkaeppchens Appell an die werte Schreiberschaft ja durchaus zu dem Ergebnis geführt hat, dass generell weiterhin Interesse am Schreibwettbewerb besteht, sofern es Zeit und Thema ermöglichen, möchte ich neben dem Dank an Schwarzkaeppchen feierlich den 34.Schreibwettbewerb eröffnen und hoffe, dass das Thema weit genug gefasst ist, um euch den einen oder anderen Gedanken zu entlocken.
Das Thema möge lauten:

Darf's ein bisschen mehr sein?

Art des Textes sei euch freigestellt.
Ich möchte den Umfang auf maximal 419 Wörter beschränken.
Eure Beiträge könnte ihr wie gewohnt direkt als Antwort platzieren oder per PN an mich senden. Bei PN bitte mit angeben, ob ihr euch nach der Abstimmung als Autor zu erkennen geben möchtet. Keine Nachricht diesbezüglich wird als Zustimmung gewertet.
Da vielleicht eher das Wochenende zum Schreiben Gelegenheit bietet, möchte ich als Einsendeschluss den kommenden Sonntag, 23.September, 19:19 Uhr ausrufen.

Ich wünsche euch viel Spaß und freue mich auf eure Beiträge.
Valentin
No matter where you go, there you are

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Valentin
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Re: 34.Schreibwettbewerb - Darf's ein bisschen mehr sein?

Beitrag von Valentin »

Beitrag#1
Darf's ein bisschen mehr sein?
Ein bisschen mehr Mut
Ein bisschen mehr Hoffnung
Ein bisschen mehr Zuversicht
Ein bisschen mehr Glaube
Ein bisschen mehr Du
Ein bisschen mehr Freude
Ein bisschen mehr Nein-Sagen
Ein bisschen mehr Respekt
Darf's vom langen Ende der Wurst ein bisschen mehr sein?
Oder
Darf's ein bisschen weniger sein?
Ein bisschen weniger Sorge
Ein bisschen weniger Kummer
Ein bisschen weniger Angst
Ein bisschen weniger Hemmung
Ein bisschen weniger Schlaflosigkeit
Ein bisschen weniger Gedankenwirrwarr
Ein bisschen weniger Druck
Ein bisschen weniger allein
Darf's von dem ganzen Käse ein bisschen weniger sein?
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Valentin
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Re: 34.Schreibwettbewerb - Darf's ein bisschen mehr sein?

Beitrag von Valentin »

Danke für Beitrag#2
Einkauf im Surreal – Für manche darf’s ein bisschen mehr sein

Einkauf im Surreal. Ich stehe an der Fleischtheke an. Die ausladenden Brüste der üppigen Verkäuferin hinter der gläsernen Theke liegen satt auf der Waage, deren Zeiger mächtig ins Wanken gerät. „Darf’s denn ein bisschen mehr sein?“, fragt die Üppige den Kunden vor mir. Mir selbst läuft schon der Speichel im Mund zusammen. Ich muss mich zusammenreißen, nicht anzufangen zu sabbern. „Aber gern doch!“, möchte ich schreien. Zwischen meinen Beinen tut sich was, doch das Gesicht des Kunden vor mir verzerrt sich angewidert, ob der ihm angebotenen Fleischespracht. „Wie kann sie es nur wagen?“, spricht deutlich aus seiner Miene.
In meinem Kopf beginnt ein Film abzulaufen. Die Hauptrollen: Ausladende weiche Brüste, ein kurvenreicher, üppiger Körper, helle, samtweiche Haut, meine Hände. Es zuckt zwischen meinen Beinen, ein heftiger Schmerz durchfährt meinen Fuß und ich werde von einer abrupten Bewegung auf mich zu fast umgeworfen. Ein Körper prallt gegen mich. Knochig und hart. Es zuckt in meinem Kopf „Ah, was für ein Schmerz!“ Ich sehe rot. Ich will hier weg. Wie durch einen dichten Nebel dringt wieder die Stimme an mein Ohr: „Darf’s denn ein bisschen mehr sein?“ Angewidert weiche ich einen weiteren Schritt zurück, höre ein kollektives Aufschreien hinter mir. Es stürzen Menschen. Mein Körper wird überflutet von widerwärtigsten Empfindungen. Alles zieht sich in mir zusammen. Was passiert hier? Gerade noch schwelge ich in betörenden Fantasien, die mich das hier und jetzt vergessen lassen. Nun sehe ich meinen Körper auf dem der hinter mir stehenden Kundin liegen und fühle, ja, was fühle ich? Ich fühle. Verdammt. Ich fühle anstelle des Kunden vor mir, dem „etwas mehr“ angeboten wurde. Ekel! Es ist Ekel, schießt es mir durch dessen Kopf.
Warum begegnen mir immer diese widerlichen übergewichtigen Weiber, durchfährt es mein Gehirn. Weshalb wird ausgerechnet mir immer „etwas mehr“ angeboten, wo ich doch einfach nur „etwas“ haben will. Aber um Himmels willen nicht „etwas mehr“? Hysterisches Gelächter lässt mich, äh, ihn, umdrehen. Sein Blick fällt auf vor Lachen verzerrte Gesichter, eines sich auf dem gefliesten Boden vor der Theke des Surreal windenden Bergs von Körpern. Was zur Hölle tun die da hinter mir, denke ich, äh, denkt er, nicht realisierend, dass seine heftige körperliche Reaktion auf die Frage des Fleischbergs hinter der Theke die nachfolgenden Kunden wie Dominosteine umgeworfen hat.
Tränen laufen über die Gesichter des sich surreal windenden Körperhaufens. Menschen fassen sich an, ziehen einander auf die Beine, japsen noch immer nach Luft, richten ihre Kleidung und bilden diszipliniert eine neue Warteschlange vor der Fleischtheke.
„Was darf’s sein?“, höre ich, äh, hört er, die Stimme der Verkäuferin über wippendem Busen über die Theke hinwegschallen.
„Ein bisschen mehr, bitte.“ antwortet keck die schlanke große Kundin die eben noch hinter mir, äh, ihm, äh, antworte ich und zwinkere der attraktiven kurvigen Verkäuferin zu, die mich freundlich anlächelt.
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Re: 34.Schreibwettbewerb - Darf's ein bisschen mehr sein?

Beitrag von Valentin »

Auch Beitrag #3 geht optimistisch ins Rennen
Darf’s noch etwas mehr sein?
Dürfen…, klar, äh: nein!
Tatsächlich ist: „sollen“ was ich mein‘
Wovon’s nun mehr sein soll
Das macht nen‘ ganzen Zettel voll:

Zeit hätte ich gerne und mehr Schlaf
Und wären nur alle Menschen brav
Mehr will ich auch von diesen:
Spaß, Musik und grünen Wiesen
Ampeln auch, die sind meist nur rot
Gibt’s davon auch _weniger_ im Angebot?
Und nennen sie mir gleich ihre Quellen
Direkt will ich schon bald bestellen
Stopp, nein, doch nicht, Kehrtwende:
Immer mehr zu wollen kennt kein Ende
Aus diesem Grunde lass ich‘s bleiben
Trotz wenig mich zufrieden zeigen
No matter where you go, there you are

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