Voting 34.Schreibwettbewerb 'Darf's ein bisschen mehr sein?'

In diesem Bereich besteht die Möglichkeit an Schreibwettbewerben teilzunehmen. Probier es gerne einmal aus.

Wer wird wohl eure Stimme(n) erhalten?!

Umfrage endete am 30 Sep 2012 17:46

Beitrag#1
8
57%
Einkauf im Surreal
3
21%
Beitrag#3
3
21%
 
Insgesamt abgegebene Stimmen: 14

ERSTER BEITRAG DES THEMAS
Valentin
Liebt es sich hier auszutauschen
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Registriert: 08 Feb 2011 11:38
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Voting 34.Schreibwettbewerb 'Darf's ein bisschen mehr sein?'

Beitrag von Valentin »

Danke für eine Beiträge und viel Erfolg für die Abstimmung!


Beitrag#1
Darf's ein bisschen mehr sein?
Ein bisschen mehr Mut
Ein bisschen mehr Hoffnung
Ein bisschen mehr Zuversicht
Ein bisschen mehr Glaube
Ein bisschen mehr Du
Ein bisschen mehr Freude
Ein bisschen mehr Nein-Sagen
Ein bisschen mehr Respekt
Darf's vom langen Ende der Wurst ein bisschen mehr sein?
Oder
Darf's ein bisschen weniger sein?
Ein bisschen weniger Sorge
Ein bisschen weniger Kummer
Ein bisschen weniger Angst
Ein bisschen weniger Hemmung
Ein bisschen weniger Schlaflosigkeit
Ein bisschen weniger Gedankenwirrwarr
Ein bisschen weniger Druck
Ein bisschen weniger allein
Darf's von dem ganzen Käse ein bisschen weniger sein?
Beitrag#2
Einkauf im Surreal – Für manche darf’s ein bisschen mehr sein

Einkauf im Surreal. Ich stehe an der Fleischtheke an. Die ausladenden Brüste der üppigen Verkäuferin hinter der gläsernen Theke liegen satt auf der Waage, deren Zeiger mächtig ins Wanken gerät. „Darf’s denn ein bisschen mehr sein?“, fragt die Üppige den Kunden vor mir. Mir selbst läuft schon der Speichel im Mund zusammen. Ich muss mich zusammenreißen, nicht anzufangen zu sabbern. „Aber gern doch!“, möchte ich schreien. Zwischen meinen Beinen tut sich was, doch das Gesicht des Kunden vor mir verzerrt sich angewidert, ob der ihm angebotenen Fleischespracht. „Wie kann sie es nur wagen?“, spricht deutlich aus seiner Miene.
In meinem Kopf beginnt ein Film abzulaufen. Die Hauptrollen: Ausladende weiche Brüste, ein kurvenreicher, üppiger Körper, helle, samtweiche Haut, meine Hände. Es zuckt zwischen meinen Beinen, ein heftiger Schmerz durchfährt meinen Fuß und ich werde von einer abrupten Bewegung auf mich zu fast umgeworfen. Ein Körper prallt gegen mich. Knochig und hart. Es zuckt in meinem Kopf „Ah, was für ein Schmerz!“ Ich sehe rot. Ich will hier weg. Wie durch einen dichten Nebel dringt wieder die Stimme an mein Ohr: „Darf’s denn ein bisschen mehr sein?“ Angewidert weiche ich einen weiteren Schritt zurück, höre ein kollektives Aufschreien hinter mir. Es stürzen Menschen. Mein Körper wird überflutet von widerwärtigsten Empfindungen. Alles zieht sich in mir zusammen. Was passiert hier? Gerade noch schwelge ich in betörenden Fantasien, die mich das hier und jetzt vergessen lassen. Nun sehe ich meinen Körper auf dem der hinter mir stehenden Kundin liegen und fühle, ja, was fühle ich? Ich fühle. Verdammt. Ich fühle anstelle des Kunden vor mir, dem „etwas mehr“ angeboten wurde. Ekel! Es ist Ekel, schießt es mir durch dessen Kopf.
Warum begegnen mir immer diese widerlichen übergewichtigen Weiber, durchfährt es mein Gehirn. Weshalb wird ausgerechnet mir immer „etwas mehr“ angeboten, wo ich doch einfach nur „etwas“ haben will. Aber um Himmels willen nicht „etwas mehr“? Hysterisches Gelächter lässt mich, äh, ihn, umdrehen. Sein Blick fällt auf vor Lachen verzerrte Gesichter, eines sich auf dem gefliesten Boden vor der Theke des Surreal windenden Bergs von Körpern. Was zur Hölle tun die da hinter mir, denke ich, äh, denkt er, nicht realisierend, dass seine heftige körperliche Reaktion auf die Frage des Fleischbergs hinter der Theke die nachfolgenden Kunden wie Dominosteine umgeworfen hat.
Tränen laufen über die Gesichter des sich surreal windenden Körperhaufens. Menschen fassen sich an, ziehen einander auf die Beine, japsen noch immer nach Luft, richten ihre Kleidung und bilden diszipliniert eine neue Warteschlange vor der Fleischtheke.
„Was darf’s sein?“, höre ich, äh, hört er, die Stimme der Verkäuferin über wippendem Busen über die Theke hinwegschallen.
„Ein bisschen mehr, bitte.“ antwortet keck die schlanke große Kundin die eben noch hinter mir, äh, ihm, äh, antworte ich und zwinkere der attraktiven kurvigen Verkäuferin zu, die mich freundlich anlächelt.
Beitrag#3
Darf’s noch etwas mehr sein?
Dürfen…, klar, äh: nein!
Tatsächlich ist: „sollen“ was ich mein‘
Wovon’s nun mehr sein soll
Das macht nen‘ ganzen Zettel voll:

Zeit hätte ich gerne und mehr Schlaf
Und wären nur alle Menschen brav
Mehr will ich auch von diesen:
Spaß, Musik und grünen Wiesen
Ampeln auch, die sind meist nur rot
Gibt’s davon auch _weniger_ im Angebot?
Und nennen sie mir gleich ihre Quellen
Direkt will ich schon bald bestellen
Stopp, nein, doch nicht, Kehrtwende:
Immer mehr zu wollen kennt kein Ende
Aus diesem Grunde lass ich‘s bleiben
Trotz wenig mich zufrieden zeigen
No matter where you go, there you are

ERSTER BEITRAG DES THEMAS
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schwarzkaeppchen
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Re: Voting 34.Schreibwettbewerb 'Darf's ein bisschen mehr se

Beitrag von schwarzkaeppchen »

Es darf ein bisschen mehr sein...

... ein bisschen mehr Klicks.

... ein bisschen mehr Leser.

... ein bisschen mehr Stimmen.
"Bewahre deine Illusionen. Wenn sie verschwunden sind, wirst du weiter existieren, aber nicht weiter leben." - Mark Twain

vs

"Leben ist nicht genug, sagte der Schmetterling. Sonnenschein, Freiheit und eine kleine Blume gehören auch dazu." - Hans Christian Andersen
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schwarzkaeppchen
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Re: Voting 34.Schreibwettbewerb 'Darf's ein bisschen mehr se

Beitrag von schwarzkaeppchen »

schwarzkaeppchen hat geschrieben:Es darf ein bisschen mehr sein...

... ein bisschen mehr Klicks.
:good:
... ein bisschen mehr Leser.
:brille1:

... ein bisschen mehr Stimmen.
ABwarten und :tea: trinken. Das übliche also...
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exlamento

Re: Voting 34.Schreibwettbewerb 'Darf's ein bisschen mehr se

Beitrag von exlamento »

Sonntags hat man doch sicher kurz Zeit zum lesen.
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schwarzkaeppchen
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Re: Voting 34.Schreibwettbewerb 'Darf's ein bisschen mehr se

Beitrag von schwarzkaeppchen »

Zeit hast du ein ganzes Stündlein.
Aber es darf noch etwas mehr sein:
6 Minuten mehr als die volle Stunde.
Lies nochmal genau!
Statt zu gehen vor die Hunde.
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schwarzkaeppchen
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Re: Voting 34.Schreibwettbewerb 'Darf's ein bisschen mehr se

Beitrag von schwarzkaeppchen »

Herzlichen Glückwunsch dem Verfasser von Beitrag Nr. 1. Gut geschrieben war das. Hat auch vielen gefallen. Ich freu mich schon auf das nächste Schreibwettbewerbsthema!
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schwarzkaeppchen
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Re: Voting 34.Schreibwettbewerb 'Darf's ein bisschen mehr se

Beitrag von schwarzkaeppchen »

Ein Kommentar zu dem von mir stammenden Beitrag 2: Einkauf im Surreal

Ihr lieben Leute,
ich muss schon sagen, dass ich ein bisschen erstaunt war, was ich an Rückmeldungen über meinen Beitrag beim Schreibwettbewerb zum Thema „Darf’s denn ein bisschen mehr sein?“ bekam. Dass der Perspektivwechsel im Text den Beitrag nicht so glatt und gut konsumierbar macht war schon klar. Das war durchaus beabsichtigt von mir. Auch, dass eine Weile unklar bleibt, dass die Ich-Erzählerin der Geschichte eine Frau ist, und der Leser/die Leserin dies erst so nach und nach rausliest oder erst am Ende kapiert. Genau so war der Beitrag von mir gedacht.

Aber die Rückmeldungen verdeutlichten mir, dass dies überhaupt nicht der Fall war. Die Leser überflogen den Beitrag und missinterpretierten ihn vollkommen. Daher ein paar klärende Worte dazu. Ich mag nicht missverstanden werden bei diesem Thema. Dazu ist es mir zu wichtig.

Zum Hintergrund: In meiner Zeit im Forum habe ich mich immer wieder über HC MABs gewundert und sehr geärgert, die übergewichtige oder einfach schon fülligere, kurvige Frauen verachten, sich vor ihnen ekeln und daher Hasstiraden im Treff posteten. Ein solcher sollte also in irgendeiner Form in meiner Geschichte vorkommen. Allerdings wollte ich ihm eine zweite Figur zur Seite stellen, die sein Empfinden nicht teilt, da meiner Meinung und Erfahrung nach üppige, kurvige Frauen sehr attraktiv und anziehend rüberkommen können.

Da die Frage „Darf’s ein bisschen mehr sein?“ oft an Verkaufstheken dieser Welt gestellt wird, wollte ich die Geschichte in eine Verkaufssituation einbetten. Es bot sich an, die Handlung an der Fleischtheke anzusiedeln. Das sollte weder verachtend noch obszön rüberkommen.

Ich wollte in der Geschichte einen Perspektivwechsel vornehmen. Mich vom Kopf/den Empfindungen der kurvenliebenden Frau in den Kopf/die Empfindungen des sich vor üppigen Körpern ekelnden HC MABs beamen. Ein Zusammenstoß oder etwas Ähnliches musste her, bei dem dieses fantastische Element vonstatten gehen würde. Die gerade noch äußerst angetane Frau empfindet plötzlich Abscheu und merkt erst dann, dass sie sich plötzlich im Kopf und Körper des vor ihr stehenden Mannes wiederfindet. Die ganze Szenerie wird nun gleichzeitig von ihm und ihr betrachtet, wobei sie sich weiterhin über seine Emotionen und sein Staunen wundert.

Am Ende der Geschichte, als sich die vom vor Ekel zurückschreckenden Mann umgeworfene Käuferschlange Lachtränen wegwischend wieder in eine Schlange formiert und die Kleidung nach dem durch den Dominoeffekt ausgelösten Sturz richtet, wendet sich die Verkäuferin wieder an die Kundschaft, nun an die vorher hinter dem Mann stehende Frau, da sich der Mann ja von der Szenerie distanziert zurückgezogen hat.

Die weibliche Kundin macht nun aber durch ihre Antwort deutlich, dass es NICHT so ist, dass jeder negativ gegenüber „etwas mehr an Körperfülle“ eingestellt ist. Sie zeigt durch ihren flirtenden Satz, dass ihr „etwas mehr“ sehr zusagen würde.

Hoffentlich waren nun wenigstens die kommentierenden Ausführungen zu meinem Beitrag verständlicher als der Beitrag selbst.
"Bewahre deine Illusionen. Wenn sie verschwunden sind, wirst du weiter existieren, aber nicht weiter leben." - Mark Twain

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Re: Voting 34.Schreibwettbewerb 'Darf's ein bisschen mehr se

Beitrag von Valentin »

So, dann darf ich also auflösen. Nachdem sich Schwarzkaeppchen ja bereits als Autorin des Beitrags Nr. 2 - Einkauf im Surreal - zu erkennen gegeben hat, bleiben noch die Autoren der titellosen Beiträge 1 und 3.

Beitrag 1: Valentin
Beitrag 2: Schwarzkaeppchen (der Vollständigkeit halber hier noch einmal aufgeführt)
Beitrag 3: exlamento

Der Dank richte sich an die Autoren, an die begeisterten Leser und an die entscheidungsfreudigen Abstimmer. Bis zum nächsten Mal!

Valentin
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