TV: DO 22:30, WDR: Schüchtern und verklemmt

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ERSTER BEITRAG DES THEMAS
Darkfire

TV: DO 22:30, WDR: Schüchtern und verklemmt

Beitrag von Darkfire »

Wenn Arbeitskollegen sich entspannt unterhalten, ist Hans-Joachim ratlos: Woher nur nehmen die anderen ihre Gesprächsthemen? Er ist überzeugt, dass er trotz Jurastudiums nie Erfolg hatte, weil er mit anderen Menschen einfach nicht locker reden kann. Er ist extrem schüchtern.

Tag für Tag geht Michaela in ein Café, um einen Cappuccino zu trinken. Sie hofft, dass sie endlich angesprochen wird - und hat doch gleichzeitig Angst davor. Denn Michaela wüsste nicht, was sie antworten sollte.

Solange ihr Mann noch lebte, fühlte Ruth sich sicher. Denn er war extrovertiert, und so fiel es nicht auf, wie still sie war. Doch nach seinem Tod verlor sie fast alle sozialen Kontakte.

Für Menschen wie Hans-Joachim, Michaela und Ruth gibt es viele Bezeichnungen. Man nennt sie „schüchtern“, „verklemmt“, „gehemmt“, oder „verschlossen“. Sie nehmen sich selbst als „sprachlos“ wahr. Eigentlich können sie gut reden, doch sie wissen nicht, wie sie mit anderen in Kontakt treten sollen. So unscheinbar das Problem daherkommt, so groß ist seine Wirkung. Stille Menschen werden verkannt. Ihre Karrieren stocken, weil ihnen soziale Kompetenzen fehlen. Man hält sie für arrogant, unnahbar oder einfach nur dumm. Deshalb werden sie zusätzlich ausgegrenzt. Sie sind einsam und leiden. Meistens beginnt das Problem schon in der Kindheit. Fast alle haben ein schlecht entwickeltes Selbstwertgefühl.

Immer mehr Kommunikation verläuft heute über elektronische Medien. Sie sind für verschlossene Menschen Segen und Fluch zugleich: in der Anonymität des Netzes können sie zwar frei kommunizieren, aber mehr Gesprächskontakt zu „echten“ Menschen in ihrer Umgebung haben sie dadurch nicht. „Menschen hautnah“ begleitet Michaela, Ruth und Hans-Joachim im Alltag bei ihrem Versuch, aus ihrer Stille auszubrechen.
http://www.wdr.de/tv/menschenhautnah/se ... chtern.jsp

Vielleicht auch für den ein oder anderen AB interessant.

ERSTER BEITRAG DES THEMAS
FrankBN

Re: TV: DO 22:30, WDR: Schüchtern und verklemmt

Beitrag von FrankBN »

Darkfire hat geschrieben:
Wenn Arbeitskollegen sich entspannt unterhalten, ist Hans-Joachim ratlos: Woher nur nehmen die anderen ihre Gesprächsthemen? Er ist überzeugt, dass er trotz Jurastudiums nie Erfolg hatte, weil er mit anderen Menschen einfach nicht locker reden kann. Er ist extrem schüchtern.

Tag für Tag geht Michaela in ein Café, um einen Cappuccino zu trinken. Sie hofft, dass sie endlich angesprochen wird - und hat doch gleichzeitig Angst davor. Denn Michaela wüsste nicht, was sie antworten sollte.

Solange ihr Mann noch lebte, fühlte Ruth sich sicher. Denn er war extrovertiert, und so fiel es nicht auf, wie still sie war. Doch nach seinem Tod verlor sie fast alle sozialen Kontakte.

Für Menschen wie Hans-Joachim, Michaela und Ruth gibt es viele Bezeichnungen. Man nennt sie „schüchtern“, „verklemmt“, „gehemmt“, oder „verschlossen“. Sie nehmen sich selbst als „sprachlos“ wahr. Eigentlich können sie gut reden, doch sie wissen nicht, wie sie mit anderen in Kontakt treten sollen. So unscheinbar das Problem daherkommt, so groß ist seine Wirkung. Stille Menschen werden verkannt. Ihre Karrieren stocken, weil ihnen soziale Kompetenzen fehlen. Man hält sie für arrogant, unnahbar oder einfach nur dumm. Deshalb werden sie zusätzlich ausgegrenzt. Sie sind einsam und leiden. Meistens beginnt das Problem schon in der Kindheit. Fast alle haben ein schlecht entwickeltes Selbstwertgefühl.

Immer mehr Kommunikation verläuft heute über elektronische Medien. Sie sind für verschlossene Menschen Segen und Fluch zugleich: in der Anonymität des Netzes können sie zwar frei kommunizieren, aber mehr Gesprächskontakt zu „echten“ Menschen in ihrer Umgebung haben sie dadurch nicht. „Menschen hautnah“ begleitet Michaela, Ruth und Hans-Joachim im Alltag bei ihrem Versuch, aus ihrer Stille auszubrechen.
http://www.wdr.de/tv/menschenhautnah/se ... chtern.jsp

Vielleicht auch für den ein oder anderen AB interessant.
Danke für die Info.
Michaela? Ich befürchtete schon Schlimmstes! :) .. aber es ist zum Glück nicht DIE Michaela :mrgreen:
Seerosenblatt

Re: TV: DO 22:30, WDR: Schüchtern und verklemmt

Beitrag von Seerosenblatt »

Man hält sie für arrogant, unnahbar oder einfach nur dumm.
Oder es wird einfach nur ausgenutzt, dass jemand schüchtern ist, weil man bequem drauftreten kann?

Ehrlich, man SIEHT doch, wenn jemand schüchtern ist (an den Augen) und bemerkt das an seinem Verhalten. Wenn jemand sehr still ist, würde ich den allermeisten Fällen erstmal von Schüchternheit ausgehen und nicht von "Oh, der ist böse, der redet nicht mit mir"...

Stark war ja mal eine Kollegin, die normal und freundlich mit mir zusammengearbeitet hat und auch geredet hat und dann habe ich zufällig gehört, wie sie hinter meinem Rücken zu ihren Freundinnen sagte "Die sagt ja nichts..."
Dann hatte ich sie und ihre Freundinnen plötzlich gegen mich mit bissigen Bemerkungen.

Ist das jetzt auch noch ein Verbrechen, wenig zu sagen (aus meiner Sicht hatten wir uns normal unterhalten)? Es kann doch nicht jeder Mensch ein Plappermaul sein. Und die bösen Gedanken hatte sie, ich war ja so naiv, mich mit ihr anfreunden zu wollen...
Uhas

Re: TV: DO 22:30, WDR: Schüchtern und verklemmt

Beitrag von Uhas »

Seerosenblatt hat geschrieben: Ehrlich, man SIEHT doch, wenn jemand schüchtern ist (an den Augen) und bemerkt das an seinem Verhalten. Wenn jemand sehr still ist, würde ich den allermeisten Fällen erstmal von Schüchternheit ausgehen und nicht von "Oh, der ist böse, der redet nicht mit mir"...
So einfach ist das nun auch nicht, zu dem stillen Verhalten kommen meist ja noch andere Dinge hinzu. Ja, bei manchen sieht man, dass sie nur schüchtern sind. Aber es gibt auch sehr viele, die ihre Schüchternheit hinter einer harten Fassade verstecken. Die aus Angst vor anderen kalt und abweisend sind, durchaus auch richtig böse und agressiv schauen können, die aus Minderwertigkeitskomplexen heraus ungeschickt versuchen sich zu profilieren und dadurch eingebildet rüberkommen, die aus Panik Einladungen und Hilfsangebote immer ablehnen und dadurch undankbar wirken und so weiter und so fort. Es gibt eine ganze Reihe an Verhaltensweisen die genutzt werden um die Schüchternheit zu verschleiern, dabei aber eben negativ rüberkommen.
Echte Schüchternheit zu erkennen fällt selbst mir, als jemandem mit ähnlicher Vorgeschichte, nicht immer leicht. Ich kann mir daher gut vorstellen, dass viele die das bei sich selbst nicht erlebt haben, die typischen Anzeichen noch weniger deuten können.
Seerosenblatt

Re: TV: DO 22:30, WDR: Schüchtern und verklemmt

Beitrag von Seerosenblatt »

Uhas hat geschrieben:Die aus Angst vor anderen kalt und abweisend sind, durchaus auch richtig böse und agressiv schauen können, die aus Minderwertigkeitskomplexen heraus ungeschickt versuchen sich zu profilieren und dadurch eingebildet rüberkommen, die aus Panik Einladungen und Hilfsangebote immer ablehnen und dadurch undankbar wirken und so weiter und so fort. Es gibt eine ganze Reihe an Verhaltensweisen die genutzt werden um die Schüchternheit zu verschleiern, dabei aber eben negativ rüberkommen.
Ich finde nicht, dass einer dieser Punke auf mich zutrifft... außerdem habe ich mich selbst schon mal erschrocken, warum ich eigentlich so ängstlich aussehe, als ich den Spiegel schaute. Objektiv gesehen finde ich eigentlich nicht, dass ich es nötig hätte - es ist ein emotionales Gefühl seit der Kindheit (auch da sieht man auf Fotos, dass ich schüchtern bin).

Aber wie Fremde einen sehen, wird einem letztendlich immer ein Rätsel bleiben.
Uhas

Re: TV: DO 22:30, WDR: Schüchtern und verklemmt

Beitrag von Uhas »

Seerosenblatt hat geschrieben: Ich finde nicht, dass einer dieser Punke auf mich zutrifft...
Naja, hier geht's ja auch nicht ausschließlich um dich. Du hast ja selbst bereits sehr verallgemeinernd von "man sieht", dass "jemand" schüchtern sei geschrieben.
Shadow

Re: TV: DO 22:30, WDR: Schüchtern und verklemmt

Beitrag von Shadow »

Uhas hat geschrieben: Die aus Angst vor anderen kalt und abweisend sind, durchaus auch richtig böse und agressiv schauen können, die aus Minderwertigkeitskomplexen heraus ungeschickt versuchen sich zu profilieren und dadurch eingebildet rüberkommen, die aus Panik Einladungen und Hilfsangebote immer ablehnen und dadurch undankbar wirken und so weiter und so fort. Es gibt eine ganze Reihe an Verhaltensweisen die genutzt werden um die Schüchternheit zu verschleiern, dabei aber eben negativ rüberkommen.
Kann ich so unterschreiben. Ich denke auch, dass das eines meiner Probleme ist - vielleicht sogar das Problem!
Ich guck leider von natur aus böse (was ich aber keineswegs so meine), was wohl einige abschreckt. Aber das ist wohl auch besser so, denn wenn ich lache seh ich, glaub ich, seltsam aus.
Des weiteren bin ich (oft) anständig gekleidet, rasiert und frisiert und wirke somit äußerlich aber auch von meiner Art nicht schüchtern - und trotzdem würde ich mich so bezeichnen.
Irgendwie eine seltsame Situation, denn vermutlich denken viele Damen, dass ich sie ansprechen würde (leider gelingt mir selbst lächeln nur bei denen, die ich etwas kenne) würde, wenn ich interesse hätte. Bei jemandem der schüchtern aussieht sind einige evtl doch eher bereit einen kleinen ersten Schritt von sich aus zu wagen. Es sind bestimmt mehrere hier, ob männl oder weibl in einer ähnlichen Situation. Vielleicht ist das eines der Kernprobleme.
Darkfire

Re: TV: DO 22:30, WDR: Schüchtern und verklemmt

Beitrag von Darkfire »

War doch ganz sehenswert. Der Frau hat ihr extrovertierter Mann nicht geholfen, genausowenig wie irgendwelche Ratgeberbücher, sondern erst Coaching und die Konfrontation mit Menschen.
Hopeless85

Re: TV: DO 22:30, WDR: Schüchtern und verklemmt

Beitrag von Hopeless85 »

Ich habe meine Schüchternheit oft mit Coolness und Arroganz versucht zu überspielen, und das ist genau den Fehler den einige machen. Dann wirkt man halt nicht mehr so positiv.
Der Coon

Re: TV: DO 22:30, WDR: Schüchtern und verklemmt

Beitrag von Der Coon »

Ich hab gemerkt das ich jetzt so mit 20 - 21 besser mit meiner schüchternheit umgehen kann als noch mit 15 oder 16. ( Ich schaue Menschen ins gesicht bzw in die augen, schaue nicht mehr auf den boden wenn ich gehe )
blaufusstoelpel
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Re: TV: DO 22:30, WDR: Schüchtern und verklemmt

Beitrag von blaufusstoelpel »

Ich :shy: habe mir das auch angesehen. Erst einmal finde ich es toll, dass sich die Menschen trauen, mit ihrer Situation ins Fernsehen zu gehen. Ich habe auch den Eindruck, dass die Produktionsfirma sehr sensibel mit dem Thema umgegangen ist.

Ruth hat meiner Ansicht nach die beste Entwicklung hinter sich, indem sie sich entschieden hat, im Vertrieb zu arbeiten. Da dies für schüchterne Menschen oder Leute, die vieles an sich heranlassen - und eben keine naturtalentierten Dauerquassler sind - eine sehr harte Schule, kann ich da nur meinen Hut ziehen. :hut: Sie hat allerdings auch die besten Voraussetzungen, immerhin hat sie während ihrer Ehe mit einem extrovertierten Mann die sozialen Kontakte quasi auf einem Silbertablett serviert bekommen.

Hans-Joachim ist ein sehr gutes und wohl leider auch repräsentatives Beispiel dafür, wie die Schüchternheit viele Entwicklungen im Leben behindert, selbst wenn Begabung und Talent vorhanden sind. Ich kann es gar nicht glauben, dass man mit 50 noch in der Ein-Zimmer-Studenten-Bude wohnt. Das Waschbecken sah aus, als wenn da auch seit dem Studium keiner mehr sauber gemacht hat. :shock: Eine Wohnung ist ja auch immer ein Spiegel der Seele. Immerhin scheint er einen Chef zu haben, der ihn wegen einer Ehrlichkeit schätzt. :good:

Bei Michaela konnte ich mich gut in ihre Situation hineinversetzen, dass sie viel gelesen hat und nichts in die Praxis umgesetzt hat. Ich hatte auch mal eine Phase, wo ich eine ganzes Fach in meinem Regal mit Ratgeberbüchern füllen konnte. Irgendwann ist der Punkt einfach überschritten, an dem Bücher und Theorien nicht mehr helfen können, sondern nur noch Praxis.
Was der Gierige sucht ohne zu finden, findet der Liebende ohne zu suchen. (Unbekannt)
Seerosenblatt

Re: TV: DO 22:30, WDR: Schüchtern und verklemmt

Beitrag von Seerosenblatt »

Bei mir liegt es an der Erziehung/Kindheit:

Meine Mutter ist eine Dauerquasslerin (und geht mir sehr oft gewaltig auf die Nerven, sie plappert alles aus, was sie gerade denkt, reißt jedes Gespräch an sich und wiederholt 100 mal, was vor 20 Jahren war).

Ich selbst hatte schon als kleines Kind keine Chance, mal was von mir zu erzählen, ohne von meiner Mutter unterbrochen zu werden (weil ihr Gerede immer interessanter - für sie - war) oder dominant ausgefragt zu werden.

Ich konnte emotional nie lernen, dass ich mal für mehrere Minuten reden kann und andere Leute mir dabei interessiert (!) zuhören.

Leider ist es extrem schwer, solche erlernten Muster abzulegen.
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Siegfried
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Re: TV: DO 22:30, WDR: Schüchtern und verklemmt

Beitrag von Siegfried »

Viele Dinge aus dem Beitrag kommen mir sehr bekannt vor. Gerade das Verhalten von der Michaela sind mir sehr bekannt. Immer diese Sprachlosigkeit egal ob beim Nachbarn, Freunde, oder Fremde. Und dann diese Sprüche zu hören zu bekommen " Geh einfach mal raus, unter Menschen dann wird das schon" sind halt frustrierend wenn man sich dann genauso wie die Michaela in dem Kaffe fühlt. Man ist zwar optisch draussen unter Menschen aber im Endeffekt genauso alleine wie zu Hause auf dem Sofa. Und dann noch neidisch auf andere schauen zu müssen die dann zwanglos in ein Gespräch kommen und sich dann Stundenlang unterhalten können wo man sich fragt was die die ganze Zeit reden frustet dann noch mehr.
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Re: TV: DO 22:30, WDR: Schüchtern und verklemmt

Beitrag von davina »

Danke für den TV Tipp Dark Fire. Ich hab' mir die Sendung eben in der Mediathek angeschaut und sie hat mich sehr betroffen gemacht- besonders Hans Joachims' Geschichte. Die Ausschnitte in der Bahn, in der er die junge Frau anschaute, die, bei der das Lachen vor seinem Spiegel übte und die, als er zum Schluss mit der Bierflasche am Bahnhof stand fand ich besonders traurig. Ich hoffe wirklich sehr, dass ihm die Leute in seinem näheren Umfeld, die es gesehen haben, mit Wohlwollen entgegentreten und das nicht zum Anlass nehmen, ihn noch 'kleiner' zu machen.
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schmog

Re: TV: DO 22:30, WDR: Schüchtern und verklemmt

Beitrag von schmog »

Ich hörte schon, dass ich arrogant sei. Dabei ist es meine Introvertiertheit und mein stottern, das mich im RL mit andern verunsichert.
Darkfire

Re: TV: DO 22:30, WDR: Schüchtern und verklemmt

Beitrag von Darkfire »

davina hat geschrieben:Danke für den TV Tipp Dark Fire. Ich hab' mir die Sendung eben in der Mediathek angeschaut und sie hat mich sehr betroffen gemacht- besonders Hans Joachims' Geschichte. Die Ausschnitte in der Bahn, in der er die junge Frau anschaute, die, bei der das Lachen vor seinem Spiegel übte und die, als er zum Schluss mit der Bierflasche am Bahnhof stand fand ich besonders traurig. Ich hoffe wirklich sehr, dass ihm die Leute in seinem näheren Umfeld, die es gesehen haben, mit Wohlwollen entgegentreten und das nicht zum Anlass nehmen, ihn noch 'kleiner' zu machen.
Ja, da sieht man wie die Schüchternheit das ganze Leben negativ beeinträchtigen kann. Ich weiß auch nicht wie ich das abtrainieren könnte, steckt nun mal sehr tief in der Psyche und dem eigenen Wesen drin. Und mit den mündlichen Noten hat ich auch immer Probleme, Ruth hatte ja das Glück, dass zu ihrer Schulzeit noch hauptsächlich das Schriftliche bewertet wurde.
schmog hat geschrieben:Ich hörte schon, dass ich arrogant sei. Dabei ist es meine Introvertiertheit und mein stottern, das mich im RL mit andern verunsichert.
Kann ich mir bei Stottern nur schwer vorstellen, hängt natürlich auch davon ab wie stark es ausgeprägt ist. Ein Mitarbeiter bei meinen letzten Praktikum hat für einen Satz über 30 Sekunden gebraucht, während ein anderer Mitarbeiter nur alle paar Minuten kurz stotterte und an manchen Tagen auch gar nicht.
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davina
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Re: TV: DO 22:30, WDR: Schüchtern und verklemmt

Beitrag von davina »

Darkfire hat geschrieben:Und mit den mündlichen Noten hat ich auch immer Probleme, Ruth hatte ja das Glück, dass zu ihrer Schulzeit noch hauptsächlich das Schriftliche bewertet wurde.
Wenn ich so drüber nachdenke, war das bei mir früher eigentlich auch so, dass das Schriftliche wesentlich stärker, als das mündliche bewertet wurde. Ist das heute echt überall anders?
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Martin

Re: TV: DO 22:30, WDR: Schüchtern und verklemmt

Beitrag von Martin »

Habe vor zehn Minuten Feierabend gemacht. Nun schaue ich mir gerade die Reportage an.

Was mich wundert: Dass Michaela trotz ihrer Schwierigkeiten einen Mann gefunden hat. Und Ruth war verheiratet.

Fazit: Schüchternheit führt nicht unbedingt dazu, dass man ABine bleibt.
Mattes

Re: TV: DO 22:30, WDR: Schüchtern und verklemmt

Beitrag von Mattes »

Nervenzusammenbruch pur. Ich erkenne mich in (fast) jeder Szene des Films wieder....
Trallalalala

Re: TV: DO 22:30, WDR: Schüchtern und verklemmt

Beitrag von Trallalalala »

Nach meinem Eindruck ist nicht alleine die Schüchternheit der Betroffenen das Problem. Würde man nur offensichtlich schüchtern wirken, träfe man wenigstens ab und zu auf mitfühlende Menschen die auf einen zu kommen und die Kontaktaufnahme erleichtern.

Nach meinem Eindruck bricht vielen das Genick, dass sie vielleicht nur schüchtern sind, aber in ihrer Ausstrahlung abweisend, gelangweilt, desinteressiert, missmutig oder sonstwie negativ wirken, so dass andere sie lieber in Ruhe lassen. In einigen extremen Fällen mag es auch zu Verhaltensauffälligkeiten kommen, die den Betroffenen selber nicht bewusst sind, die sie vor Fremden aber als "komische Kauze" oder gar "ein wenig verrückt" erscheinen lassen.

Mir fällt so was bei anderen auf und ich halte dann ebenfalls Abstand, obwohl ich mitunter vermute dass da jemand nur nicht aus sich raus kann, obwohl er gerne würde - und dabei bin ich mit Sicherheit einer der eben dieses Problem selber hat. Trotzdem gelingt es mir meist nicht erfolgreich dagegen zu handeln. Je nach Situation gelingt es mir mit großer Konzentration eine Weile freundlich und aufgeschlossen zu wirken, aber das ist ein echter Kraftakt. Fehlt diese Konzentration oder bin ich durch die Situation verunsichert, falle ich ganz schnell wieder in den "der will nix mit anderen zu tun haben-Modus" zurück. Dabei transportiere ich nicht nur die entsprechende Ausstrahlung, sondern bin meist auch unfähig an der allgemeinen Kommunikation aktiv teilzunehmen.

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