Das Gefühl bereits verloren zu haben...
ERSTER BEITRAG DES THEMAS
Das Gefühl bereits verloren zu haben...
Manchmal habe ich das Gefühl bereits verloren zu haben. D.h. es kommt mir vor als hätte ich bereits so viel versäumt, dass - egal was ich schaffe - ich das Gefühl ein Loser zu sein nicht mehr los werden kann. Kennt ihr dieses Gefühl? Was kann man dagegen tun?
Es ist so...ich habe aufgrund meiner Lebensumstände meine Kindheit, meine Jugend und alles total versäumt. Ich habe nur gelitten die ganze Zeit. Wenn ich jetzt ein gutes Leben führe, dann wird der Verlust während dieser Zeit dennoch immer in mir bohren. Und die versäumte Sozialisation, die negative Grundeinstellung die mir nunmal zu eigen ist und die ich auch nicht ohne weiteres ändern kann (ich habe es hart versucht) - das alles wird mich immer begleiten und meine Beziehungen belasten und es mir erschweren oder unmöglich machen das was ich habe zu genießen.
Kann man wirklich soweit sein, dass man ein lebenslanger Loser wird? Unumkehrbar verloren hat? Oder kann man sich daraus befreien? Aber wie?
Dass Psychotherapie mir helfen kann glaube ich nicht, denn ich habe manchmal den Eindruck, dass ich eine Persönlichkeitsstörung entwickelt habe und sowas ist nicht reversibel.
Eigentlich glaube ich auch nicht, dass irgend einer von euch mir nun etwas sagen kann, dass mir hilft. Ich wollte nur einmal meine Gedanken nieder schreiben, weil es gut tut sich mitzuteilen. Ich bin auch gespannt, ob es andere gibt, die mir ähnlich sind. Vielleicht ist das hier ein Jammerthread. Aber jammern muss man auch mal können.
Es ist so...ich habe aufgrund meiner Lebensumstände meine Kindheit, meine Jugend und alles total versäumt. Ich habe nur gelitten die ganze Zeit. Wenn ich jetzt ein gutes Leben führe, dann wird der Verlust während dieser Zeit dennoch immer in mir bohren. Und die versäumte Sozialisation, die negative Grundeinstellung die mir nunmal zu eigen ist und die ich auch nicht ohne weiteres ändern kann (ich habe es hart versucht) - das alles wird mich immer begleiten und meine Beziehungen belasten und es mir erschweren oder unmöglich machen das was ich habe zu genießen.
Kann man wirklich soweit sein, dass man ein lebenslanger Loser wird? Unumkehrbar verloren hat? Oder kann man sich daraus befreien? Aber wie?
Dass Psychotherapie mir helfen kann glaube ich nicht, denn ich habe manchmal den Eindruck, dass ich eine Persönlichkeitsstörung entwickelt habe und sowas ist nicht reversibel.
Eigentlich glaube ich auch nicht, dass irgend einer von euch mir nun etwas sagen kann, dass mir hilft. Ich wollte nur einmal meine Gedanken nieder schreiben, weil es gut tut sich mitzuteilen. Ich bin auch gespannt, ob es andere gibt, die mir ähnlich sind. Vielleicht ist das hier ein Jammerthread. Aber jammern muss man auch mal können.
ERSTER BEITRAG DES THEMAS
Re: Das Gefühl bereits verloren zu haben...
1. Ja...semfi hat geschrieben:Manchmal habe ich das Gefühl bereits verloren zu haben. D.h. es kommt mir vor als hätte ich bereits so viel versäumt, dass - egal was ich schaffe - ich das Gefühl ein Loser zu sein nicht mehr los werden kann. Kennt ihr dieses Gefühl? Was kann man dagegen tun?
2. Ich konnte nix dagegen tun... Auch jetzt überkommt mich das Gefühl noch sehr oft!
Dito!semfi hat geschrieben: Es ist so...ich habe aufgrund meiner Lebensumstände meine Kindheit, meine Jugend und alles total versäumt. Ich habe nur gelitten die ganze Zeit.
Also bei mir ist es zum Teil schon so: Meine Schwester zu mir: "Du hast gesagt, dass es dein größter Wunsch wäre in einer festen Beziehung zu sein... Jetzt bist du es und du bist trotzdem nicht glücklich... Du bist einfach ein unglücklicher Mensch"... Dies verfolgt mich schon etwas, obwohl sie es zurückgenommen hat...semfi hat geschrieben: Wenn ich jetzt ein gutes Leben führe, dann wird der Verlust während dieser Zeit dennoch immer in mir bohren. Und die versäumte Sozialisation, die negative Grundeinstellung die mir nunmal zu eigen ist und die ich auch nicht ohne weiteres ändern kann (ich habe es hart versucht) - das alles wird mich immer begleiten und meine Beziehungen belasten und es mir erschweren oder unmöglich machen das was ich habe zu genießen.
Loser zu sein ist ja ein Gefühl... Ich denke viele Menschen, die man objektiv als "Loser" betiteln könnte, fühlen sich nicht so... Insofern sind sie auch keine, weil sie mit sich selbst im Reinen sind!semfi hat geschrieben: Kann man wirklich soweit sein, dass man ein lebenslanger Loser wird?
Probieren kostet ja nichts... Ich nehme Tabletten gegen Stimmungsschwankungen und mir ist attestiert worden (von der Familie), dass ich weitaus weniger aggressiv bin als früher... Mir selbst ist kein großer Unterschied aufgefallen...semfi hat geschrieben: Dass Psychotherapie mir helfen kann glaube ich nicht, denn ich habe manchmal den Eindruck, dass ich eine Persönlichkeitsstörung entwickelt habe und sowas ist nicht reversibel.
Re: Das Gefühl bereits verloren zu haben...
Hallo semfi,
auch ich kenne das Gefühl der "verlorenen Jugend" ganz gut.
Will man "dagegen" etwas tun? Letztlich ist es ein Teil deiner Persönlichkeit, deiner Erfahrungen.
Ob du dich und deine Zukunft nur über deine Vergangenheit definieren willst, ist natürlich deine eigene Entscheidung.
Ich habe dies bislang selbst auch zu oft getan und ertappe mich dabei noch viel zu häufig.
Persönlichkeitsstörungen sind zwar auch aus meiner eigenen Erfahrung damit nicht "heilbar", aber man kann lernen sich damit zu arrangieren.
Der Weg ist allerdings kein leichter. Allein macht man sich meist nicht mal auf denselben.
Grüße
maybeiamdifferent
auch ich kenne das Gefühl der "verlorenen Jugend" ganz gut.
Will man "dagegen" etwas tun? Letztlich ist es ein Teil deiner Persönlichkeit, deiner Erfahrungen.
Ob du dich und deine Zukunft nur über deine Vergangenheit definieren willst, ist natürlich deine eigene Entscheidung.
Ich habe dies bislang selbst auch zu oft getan und ertappe mich dabei noch viel zu häufig.
Persönlichkeitsstörungen sind zwar auch aus meiner eigenen Erfahrung damit nicht "heilbar", aber man kann lernen sich damit zu arrangieren.
Der Weg ist allerdings kein leichter. Allein macht man sich meist nicht mal auf denselben.
Grüße
maybeiamdifferent
Re: Das Gefühl bereits verloren zu haben...
Ist bei mir genauso. Leider auch keine Ahnung was ich dagegen tun kann.semfi hat geschrieben:Manchmal habe ich das Gefühl bereits verloren zu haben. D.h. es kommt mir vor als hätte ich bereits so viel versäumt, dass - egal was ich schaffe - ich das Gefühl ein Loser zu sein nicht mehr los werden kann. Kennt ihr dieses Gefühl? Was kann man dagegen tun?
Ich hab in meinem bisherigen Leben schon viel mehr erreicht (gute Ausbildung, guten Job, gutes Einkommen, einige gute Qualifikationen in Bereichen außerhalb meines Berufes, ...), als es der Großteil der Menschen je erreichen wird. Trotzdem ist da immer mein AB-Tum, durch dass ich mich selbst immer wieder als verloren empfinde. Oftmals stoße ich mit dieser Einstellung auf sehr viel Unverständnis, rational gesehen ist das sogar verständlich.
Wer oder was ein Loser ist bzw. sich dafür hält, hängt sowohl von der "gesellschaftlichen Norm" als auch dem eigenen Empfinden ab.semfi hat geschrieben: Kann man wirklich soweit sein, dass man ein lebenslanger Loser wird? Unumkehrbar verloren hat? Oder kann man sich daraus befreien? Aber wie?
Gegen die gesellschaftliche Norm kann man in der Regel nicht viel machen, wenn die Umgebung mich für einen Loser hält, kann ich da nicht viel dagegen tun. Und wenn ich mich selbst in meiner Art einigermaßen wohlfühle, will ich da vielleicht auch nichts dagegen tun, sondern suche mir besser eine Umgebung in der ich so akzeptiert werde, wie ich bin.
Problematischer wird es, wenn ich mich selbst zum Loser mache (und die Umgebung das eventuell sogar überhaupt nicht so sieht). Da hab ich leider auch kein Rezept dafür. Ich versuche halt immer wieder eine Kompensation für meine Schwächen zu finden und mich darüber aufzubauen. Manchmal hilft es mehr, manchmal weniger.
Re: Das Gefühl bereits verloren zu haben...
Ich fühle mich überhaupt nicht als Loser oder Versager, auch wenn es in *dieser Hinsicht* nicht klappt. Allea andere läuft bestens. Und an dem anderen arbeite ich weiter, wenn auch bislang ohne Erfolg. Aber wer ist schon überall erfolgreich? Du musst auch das Positive sehen, das, was du alles im Leben erreicht hast.
"Beziehung" ist nicht alles.
"Beziehung" ist nicht alles.
Re: Das Gefühl bereits verloren zu haben...
semfi,
was geschehen ist, ist geschehen. Meine Kindheit/Jugend war auch nicht berauschend und ich kenne das Gefühl, etwas versäumt zu haben sehr sehr gut.
Jetzt geht es mir relativ gut. Ich habe mir angewöhnt, nach vorne zu schauen. Zurück schaue ich nur um daraus zu lernen. Genieße dein Leben wie es jetzt ist und weine nicht dem nach was du eh nicht mehr ändern kannst.
was geschehen ist, ist geschehen. Meine Kindheit/Jugend war auch nicht berauschend und ich kenne das Gefühl, etwas versäumt zu haben sehr sehr gut.
Jetzt geht es mir relativ gut. Ich habe mir angewöhnt, nach vorne zu schauen. Zurück schaue ich nur um daraus zu lernen. Genieße dein Leben wie es jetzt ist und weine nicht dem nach was du eh nicht mehr ändern kannst.
Re: Das Gefühl bereits verloren zu haben...
Eigentlich ist es irrelevant, was ich schreibe, da ich nichts konstruktives beitragen kann. Aber ich kenn das "Gefühl", ein Loser zu sein. Zudem bin ich es auch real, aber damit darf ich allein klarkommen. Selbstverantwortung und so. Und nein, helfen kann da bei mir keiner, weil ich es ja exakt immer so wollte und weiterhin will.
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Re: Das Gefühl bereits verloren zu haben...
Diese Gedanken kennen wahrscheinlich viele hier, das Einzige was man dagegen tun kann ist, es zu akzeptieren, das das Leben anders verlaufen ist als für Normalos, ich weiß gerade, wenn man anderen zuhört, wie toll ihre Jugend war was Beziehungen und Sex angeht, darf man sich nicht in einem Gedankenlabyrinth verlieren mit der ewigen Frage was wehre wenn.
Ich versuche das Ganze nicht zu nah an mich heran zulassen das ist meine Strategie, muss aber zugeben es klappt auch nicht immer, und dann bin ich eine Zeit lang von einer großen Traurigkeit umgeben, ganz kann man es nunmal nicht verhängen das Gefühl verloren zu haben.
Ich versuche das Ganze nicht zu nah an mich heran zulassen das ist meine Strategie, muss aber zugeben es klappt auch nicht immer, und dann bin ich eine Zeit lang von einer großen Traurigkeit umgeben, ganz kann man es nunmal nicht verhängen das Gefühl verloren zu haben.
Liebe ist nicht das was man erwartet zu bekommen, sondern das was man bereit ist zu geben. Katharine Hepburn
Re: Das Gefühl bereits verloren zu haben...
Es handelt sich um ein Gefühl der Traurigkeit aus deiner Überzeugung/deinem Urteil heraus, ein Loser zu sein. An den Gefühlen kannst du nichts machen aber eventuell an deinen Urteilen über dich. Deine Vergangenheit ändert sich nicht mehr und auch deine Jugend kommt nicht mehr zurück, das stimmt aber sie verdammen dich nicht in alle Ewigkeit. Auch wenn du selbst nicht mehr die Kraft hast, dich zu ändern, können äußere Umstände dich noch verändern, z.B. Umzug in eine andere Stadt / ein anderes Land, eine andere Arbeitstätigkeit, eine inspirierende Person, Bücher und Filme. Dein Gehirn verändert sich jede Minute und es ist nur dein Bewusstsein, welches dir vorgaukelt ein statischer Loser zu sein. Auch das Alter verändert dich. Ich habe meine erste Liebe nie gelebt, nicht weil sie mich ausgelacht oder gehasst hätte, sondern weil ich mich für einen Freak und Außenseiter hielt und ich ihr nicht in die Augen schauen konnte. In den Zwanzigern habe ich mich selbst gehasst, hatte keine Selbstachtung und stagnierte wie lebendig eingefroren. Heute "im Alter" habe ich mehr Frieden, die Hölle ist nicht mehr so heiß mit Ausnahme des AB-tums. Therapie hat mir selber auch nichts gebracht. Eine halbes Jahr Flouxin (Prozac in den USA und dort nicht rezeptpflichtig) hat dazu geführt, dass ich damals redete wie ein Wasserfall und zehn Kilo zunahm... seltsam. Den Therapeut dagegen mochte und respektierte ich nicht, der hatte nie gelitten. Wenn man gute Freunde hätte und man sich ihnen anvertrauen könnte, das würde schon was bringen. Der sprachliche Austausch mit anderen und deren Ansichten ist extrem wichtig, denn ein depressives Hirn denkt wie ein religiöser Fanatiker, daher traue deinem Urteil über dich nicht.
Re: Das Gefühl bereits verloren zu haben...
Das sehe ich auch so.Solitude hat geschrieben:Der sprachliche Austausch mit anderen und deren Ansichten ist extrem wichtig, denn ein depressives Hirn denkt wie ein religiöser Fanatiker, daher traue deinem Urteil über dich nicht.
In den zurückliegenden Jahren habe ich mehrfach die Erfahrung gemacht, dass mich Leute, die ich kennenlerne, wesentlich positiver einschätzen als ich selbst es tue. Darüber hinaus habe ich das Gefühl, dass ich gelassener geworden bin, wenngleich ich gelegentlich traurig bin, dass die besten Jahre meines Lebens ohne Beziehung verstrichen sind. Aber ich muss mich deswegen nicht runtermachen. Das Leben ist eben nicht fair und es können nicht alle Menschen Glück haben.
Bei mir ist es so wie bei vielen anderen ABs und ABinen - es haben sich mehrere ungünstige Faktoren miteinander verkettet.
Re: Das Gefühl bereits verloren zu haben...
Ich hab irgendwie den Eindruck, dass andere sich nicht für meine Gedanken oder meine Erlebnisse interessieren.Solitude hat geschrieben:Der sprachliche Austausch mit anderen und deren Ansichten ist extrem wichtig, denn ein depressives Hirn denkt wie ein religiöser Fanatiker, daher traue deinem Urteil über dich nicht.
Re: Das Gefühl bereits verloren zu haben...
Der Eindruck ist vielleicht nicht ganz von der Hand zu weisen. Irgendwann liegen möglicherweise die Ansichten so weit auseinander, dass kaum noch ein Austausch möglich ist.semfi hat geschrieben:Ich hab irgendwie den Eindruck, dass andere sich nicht für meine Gedanken oder meine Erlebnisse interessieren.Solitude hat geschrieben:Der sprachliche Austausch mit anderen und deren Ansichten ist extrem wichtig, denn ein depressives Hirn denkt wie ein religiöser Fanatiker, daher traue deinem Urteil über dich nicht.
Re: Das Gefühl bereits verloren zu haben...
Hm es gibt eigentlich zwei Arten von Leuten: Die einen sind super glücklich und haben ihr Leben bestens im Griff. Diese Leute haben einen großen Freundeskreis, eine ausfüllende Arbeit etc. Solche Leute haben in der Regel die Eigenschaft, dass sie sich mit negativen Gedanken schlichtweg nicht befassen. Es interessiert sie nicht. Sie denken nicht über sowas nach. Sie leben einfach ihr Leben, genießen seine positiven Seiten. Solche Leute haben zu meiner Gedankenwelt keinen Zugang.Tirak hat geschrieben:Der Eindruck ist vielleicht nicht ganz von der Hand zu weisen. Irgendwann liegen möglicherweise die Ansichten so weit auseinander, dass kaum noch ein Austausch möglich ist.semfi hat geschrieben:Ich hab irgendwie den Eindruck, dass andere sich nicht für meine Gedanken oder meine Erlebnisse interessieren.Solitude hat geschrieben:Der sprachliche Austausch mit anderen und deren Ansichten ist extrem wichtig, denn ein depressives Hirn denkt wie ein religiöser Fanatiker, daher traue deinem Urteil über dich nicht.
Dann gibt es noch die anderen die selber hadern und die in der Theorie Zugang zu meiner Gedankenwelt haben sollten. Bei diesen ist es jedoch oft so, dass sie da sie selbst schon belastet sind nicht auch noch meinen Gedankenmüll in sich haben wollen. Daher gehen diese Menschen dann - selbst wenn sie mich mögen - auf Distanz sobald ich anfange zu extrem von meinen negativen Gedanken zu berichten.
Daher bin ich letztlich auf mich selbst gestellt. Und selbst sehe ich irgendwie kaum Möglichkeiten da raus zu kommen.
Re: Das Gefühl bereits verloren zu haben...
Ich fürchte deine Sichtweise ist zu Schwarz-Weiß. Es gibt noch unzählige Grauabstufungen dazwischen. Was gibt dir das Gefühl man gehe auf dich nicht ein?
Re: Das Gefühl bereits verloren zu haben...
Die Leute in meinem Umfeld brechen den Kontakt ab sobald ich bestimmte Themen anspreche. Das werte ich als Indiz dafür, dass sie meine Situation entweder überfordert oder nicht interessiert oder ich ihnen damit auf die Nerven gehe, weil meine Denkmuster für sie zu festgefahren oder was auch immer sind.Kräuterfrau hat geschrieben:Ich fürchte deine Sichtweise ist zu Schwarz-Weiß. Es gibt noch unzählige Grauabstufungen dazwischen. Was gibt dir das Gefühl man gehe auf dich nicht ein?
Re: Das Gefühl bereits verloren zu haben...
Das Gefühl habe ich schon seit ich 20 bin. Heute werde ich bald 55.
Ich dachte, vielleicht geschieht einmal noch ein Wunder. Es geschieht leider keines.
Ich bringe es einfach nicht fertig eine Frau für mich zu begeistern. Mehr als eine Kumpelschiene gibt es nicht.
Ich dachte, vielleicht geschieht einmal noch ein Wunder. Es geschieht leider keines.
Ich bringe es einfach nicht fertig eine Frau für mich zu begeistern. Mehr als eine Kumpelschiene gibt es nicht.
Re: Das Gefühl bereits verloren zu haben...
Geht mir so ähnlich. Die "zufriedenen" Leute wollen all das nicht hören, sei es Selbstschutz, sei es aus Desinteresse, was auch immer. Manch einer ist vielleicht auch sensibler und wird davon vielleicht runtergezogen. Zumindest vermute ich, auch wenn ich selber diesen Effekt überhaupt nicht kenne. Es ist sicher alles legitim, weswegen ich daraus auch keinen Vorwurf mache.semfi hat geschrieben: Hm es gibt eigentlich zwei Arten von Leuten: Die einen sind super glücklich und haben ihr Leben bestens im Griff. Diese Leute haben einen großen Freundeskreis, eine ausfüllende Arbeit etc. Solche Leute haben in der Regel die Eigenschaft, dass sie sich mit negativen Gedanken schlichtweg nicht befassen. Es interessiert sie nicht. Sie denken nicht über sowas nach. Sie leben einfach ihr Leben, genießen seine positiven Seiten. Solche Leute haben zu meiner Gedankenwelt keinen Zugang.
Dann gibt es noch die anderen die selber hadern und die in der Theorie Zugang zu meiner Gedankenwelt haben sollten. Bei diesen ist es jedoch oft so, dass sie da sie selbst schon belastet sind nicht auch noch meinen Gedankenmüll in sich haben wollen. Daher gehen diese Menschen dann - selbst wenn sie mich mögen - auf Distanz sobald ich anfange zu extrem von meinen negativen Gedanken zu berichten.
Daher bin ich letztlich auf mich selbst gestellt. Und selbst sehe ich irgendwie kaum Möglichkeiten da raus zu kommen.
Die anderen Leute haben vielleicht Zugang, aber können vielleicht nichts helfendes beitragen. Zudem ist man eventuell eh mit sich ausreichend beschäftigt. Womöglich fehlt auch eine gewisse Empathie. Ich denk mir selber, dass ich vielleicht doch lieber viel öfter mal die Fresse halten sollte und es lieber versuchen sollte, selbst aufzulösen ohne andere mit meinem Müll zu belasten. Ich denke auch, dass man letztendlich auf sich selbst gestellt ist und der ganze Austausch letztendlich womöglich doch einem nicht soviel bringt.
Re: Das Gefühl bereits verloren zu haben...
Irgendwann kommt der Punkt, wenn die Leute im Umfeld mit runtergezogen werden, dann versuchen, sie sich selbst zu schützen. Du kannst deine negative Weltsicht einem Freund einmal darlegen und er sagt seine Meinung dazu aber jede Woche wird er es nicht haben wollen, da kommt er sich wie ein Ventil vor. Meine Eltern z.B. glauben, ich sei gerne Single - die Wahrheit wäre sehr belastend für sie. Meine Freunde ahnen ungefähr die Wahrheit, wir sprechen aber nie "darüber". Trotzdem bekomme ich natürlich ihre Strategien und Denkmuster mit.semfi hat geschrieben:Die Leute in meinem Umfeld brechen den Kontakt ab sobald ich bestimmte Themen anspreche. Das werte ich als Indiz dafür, dass sie meine Situation entweder überfordert oder nicht interessiert oder ich ihnen damit auf die Nerven gehe, weil meine Denkmuster für sie zu festgefahren oder was auch immer sind.Kräuterfrau hat geschrieben:Ich fürchte deine Sichtweise ist zu Schwarz-Weiß. Es gibt noch unzählige Grauabstufungen dazwischen. Was gibt dir das Gefühl man gehe auf dich nicht ein?
Deswegen schätze ich auch dieses Forum - man sieht was viele andere Leute denken, vergleicht das mit den eigenen Ansichten, bekommt sofort Feedback (auch das negative ist wichtig) und es geht relativ kultiviert zu. Veränderung ist kaum möglich, wenn man sich nur selbst analysiert.
Re: Das Gefühl bereits verloren zu haben...
Das ist Unsinn. Sich nicht als Loser zu fühlen heisst nicht automatisch, dass man sich als Winner sieht. Nicht depressiv zu sein heisst nicht automatisch, dass man glücklich ist.semfi hat geschrieben:Ich hab irgendwie den Eindruck, dass andere sich nicht für meine Gedanken oder meine Erlebnisse interessieren.
**************
Hm es gibt eigentlich zwei Arten von Leuten: Die einen sind super glücklich und haben ihr Leben bestens im Griff. Diese Leute haben einen großen Freundeskreis, eine ausfüllende Arbeit etc. Solche Leute haben in der Regel die Eigenschaft, dass sie sich mit negativen Gedanken schlichtweg nicht befassen. Es interessiert sie nicht. Sie denken nicht über sowas nach. Sie leben einfach ihr Leben, genießen seine positiven Seiten. Solche Leute haben zu meiner Gedankenwelt keinen Zugang.
In meinem Leben passiert genauso viel Scheisse wie in deinem. Glaub mir. Und ganz unter uns. Ich hatte nur einen Freund hier in München -und der ist gestern gestorben.
Es kommt ganz darauf an wie man damit umgeht. Du kannst den Kopf einziehen und dir so lange einreden dass du ein Loser bist, bis du selbst dran glaubst oder an deinen Problemen arbeiten. Die einen sehen dabei den Berg davor, die anderen die Lösung hinter dem Berg.
Beweg einfach deinen Hintern dann geht schon was vorwärts.
Re: Das Gefühl bereits verloren zu haben...
Mensch, das ist sehr traurig. Mein herzliches Beileid. Es ist bewundernswert, dass du das anscheinend so leicht wegzustecken vermagst.dreamer hat geschrieben:Das ist Unsinn. Sich nicht als Loser zu fühlen heisst nicht automatisch, dass man sich als Winner sieht. Nicht depressiv zu sein heisst nicht automatisch, dass man glücklich ist.semfi hat geschrieben:Ich hab irgendwie den Eindruck, dass andere sich nicht für meine Gedanken oder meine Erlebnisse interessieren.
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Hm es gibt eigentlich zwei Arten von Leuten: Die einen sind super glücklich und haben ihr Leben bestens im Griff. Diese Leute haben einen großen Freundeskreis, eine ausfüllende Arbeit etc. Solche Leute haben in der Regel die Eigenschaft, dass sie sich mit negativen Gedanken schlichtweg nicht befassen. Es interessiert sie nicht. Sie denken nicht über sowas nach. Sie leben einfach ihr Leben, genießen seine positiven Seiten. Solche Leute haben zu meiner Gedankenwelt keinen Zugang.
In meinem Leben passiert genauso viel Scheisse wie in deinem. Glaub mir. Und ganz unter uns. Ich hatte nur einen Freund hier in München -und der ist gestern gestorben.
Es kommt ganz darauf an wie man damit umgeht. Du kannst den Kopf einziehen und dir so lange einreden dass du ein Loser bist, bis du selbst dran glaubst oder an deinen Problemen arbeiten. Die einen sehen dabei den Berg davor, die anderen die Lösung hinter dem Berg.
Beweg einfach deinen Hintern dann geht schon was vorwärts.
Nur darfst du nicht davon ausgehen, dass das andere automatisch auch so hinkriegen wie du. Jeder Mensch ist aufgrund der unterschiedlichen Ausgangsbedingungen und Erfahrungshintergründe eben auch mit unterschiedlichen Resilienzen und Ressourcen gesegnet. Was den einen nicht umhaut oder gar anspornt, kann einen anderen Menschen vollends zerstören.