Gibt es soetwas wie einen psychischen Totalschaden?

Alles zu Deiner persönlichen Situation, Deinen Erlebnissen und was Dir auf dem Herzen liegt als Absoluter Beginner.
schmog

Re: Gibt es soetwas wie einen psychischen Totalschaden?

Beitrag von schmog »

Ein psychischer Totalschaden ist, trotz normaler Intelligenz (laut Psychiatriegutachten) kaum etwas auf die Reihe zu kriegen.
So wie ich.
Eliza Jane

Re: Gibt es soetwas wie einen psychischen Totalschaden?

Beitrag von Eliza Jane »

soukous hat geschrieben:Nun werd bitte mal konkret, was deine Erlebnisse angeht, Semfi. Bis jetzt hast du im Forum sehr viel Text produziert, aber über diesen Punkt ausschließlich metaphorisch gesprochen.

Dem schließe ich mich. Was ist der Grund für soviel Bitterkeit und Wut, Semfi?
Tirak

Re: Gibt es soetwas wie einen psychischen Totalschaden?

Beitrag von Tirak »

Faust hat geschrieben:
Ich kann mir ebenfalls denken warum hier einige ABs sind, das liegt wohl an der Weicheimentalität immer sich selbst die Schuld zu geben und anderen die einen nur verletzen immer weiter in dern *** kriechen zu wollen. Das ist jetzt nicht so böse gemeint wie es evtl. klingt, ich beobachte es nur schon eine Weile.
Es gibt Sachen an denen bin ich selbst Schuld, das gebe ich zu, aber es gibt zahllose Dinge bei denen ich keine Wahl hatte und wirklich die anderen Schuld haben, warum soll ich mir selbst die Schuld an Ereignissen geben für die ich nichts kann?
Interessante These, aber ich für meinen Teil krieche Leuten, die mich verletzt haben, sicher nicht in den Hintern. Eher passiert das Gegenteil (auch wenn du das wahrscheinlich nicht nachvollziehen kannst).
semfi

Re: Gibt es soetwas wie einen psychischen Totalschaden?

Beitrag von semfi »

Forever No hat geschrieben:
semfi hat geschrieben:Dazu kann ich nur sagen: Eine Gesellschaft die Menschen fallen läst ist selbst schuld, wenn sie deren Überreste von den Gleisen kratzen darf. Hier hätte ich wirklich so absolut garkein schlechtes Gewissen. Das wäre mir ehrlich scheiß furz egal!!
Es sind Menschen die kratzen, nicht eine anonyme Gesellschaft. :roll:
Denen bin ich doch scheiß egal. Wenn ich jetzt zu denen gehe und sage: "Du ich bin echt verzweifelt, kannst du mir vielleicht helfen?" Dann kucken die mich dumm an und das wars. Aber wenn sie mich vom Gleis kratzen müssen ziehen sie ne dumme Fresse. Das sind mir die richtigen. Aber keine Sorge ich machs schon nicht. Nur wenn ichs machen würd wären das die letzten wegen denen ich mir Gedanken machen würde. Scheiß doch auf die Penner!
Faust

Re: Gibt es soetwas wie einen psychischen Totalschaden?

Beitrag von Faust »

Solitude hat geschrieben:Ich verstehe diese Wut auch aber was erwartest du denn von der Gesellschaft???
Es hat mit Gutmenschentum nichts zu tun, wenn man an den Lokführer denkt, der vielleicht auch ein AB ist oder schlecht drauf. Die Gesellschaft besteht nicht nur aus fröhlichen, glücklichen Menschen, die dich ausgrenzen. Würdest du dich besser fühlen, wenn sich jemand vor den Zug wirft, in dem du reist? Mir wäre vermutlich ziemlich elend.
Wenn der Lokführer selbst ein AB ist sollte er es verstehen könne und wenn er schlecht gelaunt ist, was solls, ich war auch oft schlecht gelaunt und es interessiert niemanden.
Wenn ich im Zug sitzen würde und jemand würde sich umbringen würde ich die Verzweiflung hinter dieser Tat sehen und verstehen das es für ihn das Beste war, er hat es selbst entschieden und er konnte mit diesem Schmerz so weit gehen seinen Überlebenswillen zu überwinden, warum sollte man so einer Person dann noch Vorwürfe machen? Ganz im Gegenteil durch sowas wird der Gesellschaft endlich mal die Maske vom Gesicht gerissen und man kann sehen wie es in einigen wirklich aussieht.
Solitude hat geschrieben:Lies doch mal den Artikel im letzten "Zeit-Magazin" über die Eltern eines sterbenden Kindes. Das ist auch die Gesellschaft.
Eben und ich bin ziemlich gegen die Gesellschaft eingestellt.
Solitude hat geschrieben:Es hat mit Gutmenschentum (ohnehin eine diffamierende, zynische und ächtenswerte Bezeichnung) nichts zu tun, sich menschlich zu verhalten, das tut man für die eigene Selbstachtung
die meisten "Menschen" sind für mich keine Menschen, also muss ich mich ihnen gegenüber nicht menschlich verhalten. Es gibt Personen mit denen ich Mitleid habe aber die meisten 08/15 Menschen gehören nicht dazu.
Meine Selbstachtung beziehe ich übrigens nicht aus der sinnlosen Freundlichkeit zu Leuten die sie nicht verdienen.
Solitude hat geschrieben: Keiner macht dich zum Loser, nicht der erfolgreiche Nachbar mit der Bilderbuchfamilie, nicht die Schnitte in der Disko, die dich auslacht, nicht die ominöse "Gesellschaft".
Du kannst es so sehen das du selbst dich nicht als Loser sieht, das ist jederzeit möglich, aber du kannst nicht beeinflussen ob andere dich als Loser bezeichnen.
schmog hat geschrieben:Die sichtbare Betroffenheit unter den Reisenden beim umsteigen auf einen Ersatzzug hat mich tief beeindruckt.
Davon hat der Tote dann auch nichts mehr, warum müssen manche Leute sich erst umbringen damit sich andere für sie interessieren?
Tirak hat geschrieben:Interessante These, aber ich für meinen Teil krieche Leuten, die mich verletzt haben, sicher nicht in den Hintern. Eher passiert das Gegenteil (auch wenn du das wahrscheinlich nicht nachvollziehen kannst).
Der erste Teil stimmt dennoch und es gibt natürlich noch weiteres was diese "Weicheimentalität" ausmacht. Eben auch die übertriebene Rücksicht auf andere, immer anderen den Vorzug zu lassen, viel Energie in OdBs zu investieren selbst wenn sie einen am Start hat oder nur Freundschaft will, immer zur Stelle sein wenn OdB bei etwas Hilfe braucht usw. die Liste lässt sich natürlich noch individuell anpassen.
semfi hat geschrieben:
Forever No hat geschrieben:
semfi hat geschrieben:Dazu kann ich nur sagen: Eine Gesellschaft die Menschen fallen läst ist selbst schuld, wenn sie deren Überreste von den Gleisen kratzen darf. Hier hätte ich wirklich so absolut garkein schlechtes Gewissen. Das wäre mir ehrlich scheiß furz egal!!
Es sind Menschen die kratzen, nicht eine anonyme Gesellschaft. :roll:
Denen bin ich doch scheiß egal. Wenn ich jetzt zu denen gehe und sage: "Du ich bin echt verzweifelt, kannst du mir vielleicht helfen?" Dann kucken die mich dumm an und das wars. Aber wenn sie mich vom Gleis kratzen müssen ziehen sie ne dumme Fresse. Das sind mir die richtigen. Aber keine Sorge ich machs schon nicht. Nur wenn ichs machen würd wären das die letzten wegen denen ich mir Gedanken machen würde. Scheiß doch auf die Penner!
Das kann man so vollkommen unterschreiben.
Vahram

Re: Gibt es soetwas wie einen psychischen Totalschaden?

Beitrag von Vahram »

Wenn man hier liest, dann glaubt man ABtum wäre das schrecklichste Schicksal der Welt. Was ist das denn für ein Egoismus? Jeder Mensch hat seine Probleme und jeder hat verdient mit Respekt behandelt zu werden, bis er einem das Gegenteil beweist.
Tirak

Re: Gibt es soetwas wie einen psychischen Totalschaden?

Beitrag von Tirak »

Faust hat geschrieben:
Solitude hat geschrieben:Es hat mit Gutmenschentum (ohnehin eine diffamierende, zynische und ächtenswerte Bezeichnung) nichts zu tun, sich menschlich zu verhalten, das tut man für die eigene Selbstachtung
die meisten "Menschen" sind für mich keine Menschen, also muss ich mich ihnen gegenüber nicht menschlich verhalten. Es gibt Personen mit denen ich Mitleid habe aber die meisten 08/15 Menschen gehören nicht dazu.
Meine Selbstachtung beziehe ich übrigens nicht aus der sinnlosen Freundlichkeit zu Leuten die sie nicht verdienen.
Und so sehen es halt womöglich viele andere Menschen auch. Vermutlich ist es auch schon normal, was weiss ich...
Vahram hat geschrieben:Wenn man hier liest, dann glaubt man ABtum wäre das schrecklichste Schicksal der Welt. Was ist das denn für ein Egoismus? Jeder Mensch hat seine Probleme und jeder hat verdient mit Respekt behandelt zu werden, bis er einem das Gegenteil beweist.
Daran ist schon was dran. Obwohl ich eigentlich vom Menschen selbst auch eher ein sehr schlechtes Bild habe, neige ich dazu, es ähnlich zu sehen. Warum auch immer....
Und nein, für mich ist das AB-Sein nicht das schrecklichste Schicksal der Welt. Alles was ich bisher im Leben "erdulden" musste, ist der reinste Witz, wenn ich andere Menschen und deren Schicksale sehe.
Zuletzt geändert von Tirak am 05 Jan 2013 23:07, insgesamt 1-mal geändert.
semfi

Re: Gibt es soetwas wie einen psychischen Totalschaden?

Beitrag von semfi »

Tirak hat geschrieben:Alles was ich bisher im Leben "erdulden" musste, ist der reinste Witz, wenn ich andere Menschen und deren Schicksale sehe.
Das kann ich von mir leider nicht behaupten. Trotzdem setzt das AB Tum dem ganzen eine Krone auf.
StrangeGirl

Re: Gibt es soetwas wie einen psychischen Totalschaden?

Beitrag von StrangeGirl »

schmog hat geschrieben:Ein psychischer Totalschaden ist, trotz normaler Intelligenz (laut Psychiatriegutachten) kaum etwas auf die Reihe zu kriegen.
So wie ich.
Schmoggie, ich finde, hier passen meine Geburtstagswünsche grad gut rein: wünsche dir alles Liebe zum neuen Lebensjahr und schenke dir mein Lieblings-Quasi-Bahnhofsgedicht. Pass auf dich auf & halt durch! :umarmung2:


Ich hab' Dich so lieb

Ich habe Dich so lieb!
Ich würde Dir ohne Bedenken
eine Kachel aus meinem Ofen
schenken.

Ich habe Dir nichts getan
nun ist mir traurig zu Mut.
An den Hängen der Eisenbahn
leuchtet der Ginster so gut.

Vorbei - verjährt -
doch nimmer vergessen.
Ich reise.
Alles, was lange währt,
ist leise.

Die Zeit entstellt
alle Lebewesen.
Ein Hund bellt.
Er kann nicht schreiben.
Wir können nicht bleiben.

Ich lache.
Die Löcher sind die Hauptsache
an einem Sieb.
Ich habe Dich so lieb.

- Joachim Ringelnatz -
Eliza Jane

Re: Gibt es soetwas wie einen psychischen Totalschaden?

Beitrag von Eliza Jane »

Vahram hat geschrieben:Wenn man hier liest, dann glaubt man ABtum wäre das schrecklichste Schicksal der Welt. Was ist das denn für ein Egoismus? Jeder Mensch hat seine Probleme und jeder hat verdient mit Respekt behandelt zu werden, bis er einem das Gegenteil beweist.

Wenn Liebe niemals angenommen wird, dann ist das die psychisch schlimmste Verletzung, die ich mir vorstellen kann. Immer alleine zu sein, sich nie mit einem Menschen verbunden zu fühlen, das ist wie ewiger Winter. So empfinde ich jedenfalls. Für mich war schon als Kind das Grundgefühl Ablehnung und ich denke, ich bin hier nicht die einzige. Ich weiß, einige sind hier cool und tun so, als sei lebenslanges Alleinsein nichts weiter als ein Hobby, dessen Verwirklichung sie sich nicht leisten können - eine Nebensache, nicht weiter schlimm - aber ich fühle mich oft wie innerlich tot.
Vahram

Re: Gibt es soetwas wie einen psychischen Totalschaden?

Beitrag von Vahram »

ElizaJane hat geschrieben:
Vahram hat geschrieben:Wenn man hier liest, dann glaubt man ABtum wäre das schrecklichste Schicksal der Welt. Was ist das denn für ein Egoismus? Jeder Mensch hat seine Probleme und jeder hat verdient mit Respekt behandelt zu werden, bis er einem das Gegenteil beweist.

Wenn Liebe niemals angenommen wird, dann ist das die psychisch schlimmste Verletzung, die ich mir vorstellen kann. Immer alleine zu sein, sich nie mit einem Menschen verbunden zu fühlen, das ist wie ewiger Winter. So empfinde ich jedenfalls. Für mich war schon als Kind das Grundgefühl Ablehnung und ich denke, ich bin hier nicht die einzige. Ich weiß, einige sind hier cool und tun so, als sei lebenslanges Alleinsein nichts weiter als ein Hobby, dessen Verwirklichung sie sich nicht leisten können - eine Nebensache, nicht weiter schlimm - aber ich fühle mich oft wie innerlich tot.

Nun ja; ich kenn natürlich nicht die Biographie aller Teilnehmer hier. Wenn man schon als Kind keine Liebe gekannt hat, ja dann ist es schrecklich; da bin ich deiner Meinung. Elternliebe ist mithin die allerwichtigste Liebesform in unserem Leben. Ich kann mich in dieser Hinsicht nicht beklagen. Mein vorheriger Post war an diejenigen gerichtet, die "lediglich" darunter leiden keinen Partner/Partnerin zu finden.
Avalon

Re: Gibt es soetwas wie einen psychischen Totalschaden?

Beitrag von Avalon »

Vahram hat geschrieben:Wenn man schon als Kind keine Liebe gekannt hat, ja dann ist es schrecklich; da bin ich deiner Meinung. Elternliebe ist mithin die allerwichtigste Liebesform in unserem Leben. Ich kann mich in dieser Hinsicht nicht beklagen. Mein vorheriger Post war an diejenigen gerichtet, die "lediglich" darunter leiden keinen Partner/Partnerin zu finden.
Auch Menschen, die in ihrer Kindheit und Jugend Liebe und Anerkennung erfahren haben, haben in aller Regel das Bedürfnis nach einer Partnerschaft, nach seelischer und körperlicher Nähe. Und wenn dieses Bedürfnis dauerhaft nicht ausgelebt werden kann und somit unbefriedigt bleibt, kann das einen Menschen ganz, ganz tief nach unten ziehen. Da kann von "lediglich keinen Partner finden" wohl kaum die Rede sein.
Dazu kommt, dass es nach meiner Erfahrung im Laufe der Jahre immer schwieriger wird, sich ohne Partner ein soziales Umfeld aufzubauen. Als Dauersingle gerät man oftmals nach und nach immer mehr außen vor. Dann hat man weder einen Partner noch Freunde/Bekannte. Klingt düster, ist aber für viele (ältere) Dauersingles die bittere Realität.
Vahram

Re: Gibt es soetwas wie einen psychischen Totalschaden?

Beitrag von Vahram »

Avalon hat geschrieben:
Vahram hat geschrieben:Wenn man schon als Kind keine Liebe gekannt hat, ja dann ist es schrecklich; da bin ich deiner Meinung. Elternliebe ist mithin die allerwichtigste Liebesform in unserem Leben. Ich kann mich in dieser Hinsicht nicht beklagen. Mein vorheriger Post war an diejenigen gerichtet, die "lediglich" darunter leiden keinen Partner/Partnerin zu finden.
Auch Menschen, die in ihrer Kindheit und Jugend Liebe und Anerkennung erfahren haben, haben in aller Regel das Bedürfnis nach einer Partnerschaft, nach seelischer und körperlicher Nähe. Und wenn dieses Bedürfnis dauerhaft nicht ausgelebt werden kann und somit unbefriedigt bleibt, kann das einen Menschen ganz, ganz tief nach unten ziehen. Da kann von "lediglich keinen Partner finden" wohl kaum die Rede sein.
Dazu kommt, dass es nach meiner Erfahrung im Laufe der Jahre immer schwieriger wird, sich ohne Partner ein soziales Umfeld aufzubauen. Als Dauersingle gerät man oftmals nach und nach immer mehr außen vor. Dann hat man weder einen Partner noch Freunde/Bekannte. Klingt düster, ist aber für viele (ältere) Dauersingles die bittere Realität.

Ja, ich sag ja nicht, dass ein Dauersingle-Dasein eine große Freude zum Jubeln wäre. Ich mein nur, dass insbesondere die jüngeren ABs aufgrund der fehlenden Partnerschaft nicht dauerhaft verbittert und frustriert werden sollen. Denn dadurch verringern sich die schon ohnehin geringen Chancen auf eine Beziehung auf praktisch Null. Liebe kann nicht auf Mitleid und Frust wachsen; emotionale Abhängigkeit schon (das wäre dann nicht Liebe). Ich sag das so, weil es stimmt, nicht weil ich euch ärgern will. :mrgreen:
Solitude

Re: Gibt es soetwas wie einen psychischen Totalschaden?

Beitrag von Solitude »

ElizaJane hat geschrieben:
Vahram hat geschrieben:Wenn man hier liest, dann glaubt man ABtum wäre das schrecklichste Schicksal der Welt. Was ist das denn für ein Egoismus? Jeder Mensch hat seine Probleme und jeder hat verdient mit Respekt behandelt zu werden, bis er einem das Gegenteil beweist.

Wenn Liebe niemals angenommen wird, dann ist das die psychisch schlimmste Verletzung, die ich mir vorstellen kann. Immer alleine zu sein, sich nie mit einem Menschen verbunden zu fühlen, das ist wie ewiger Winter. So empfinde ich jedenfalls. Für mich war schon als Kind das Grundgefühl Ablehnung und ich denke, ich bin hier nicht die einzige. Ich weiß, einige sind hier cool und tun so, als sei lebenslanges Alleinsein nichts weiter als ein Hobby, dessen Verwirklichung sie sich nicht leisten können - eine Nebensache, nicht weiter schlimm - aber ich fühle mich oft wie innerlich tot.
Wäre das ein Hobby, dann würden sie hier auch nicht posten. ;)
Es ist schon eine extrem schmerzhafte Erfahrung an die man noch dazu alle fünf Minuten durch Umwelt und Medien erinnert wird. Und diese offene Wunde schreckt andere ab in Kontakt zu treten. Ich finde, "Ewiger Winter" ist eine passende Umschreibung.
ActiveBeginner

Re: Gibt es soetwas wie einen psychischen Totalschaden?

Beitrag von ActiveBeginner »

Faust hat geschrieben: Wenn der Lokführer selbst ein AB ist sollte er es verstehen könne und wenn er schlecht gelaunt ist, was solls, ich war auch oft schlecht gelaunt und es interessiert niemanden.
Nur Leute denen es schlecht geht sind für dich was Wert? Damit bist du ja noch viel schlimmer als die ach so böse Gesellschaft! Und du glaubst, der Lokführer wäre nicht traumatisiert nur weil er selbst AB ist oder schlecht drauf? Das ist unglaublicher Blödsinn! Ich glaube du willst hier nur schockieren und Aufmerksamkeit/Mitleid erregen.
Denen bin ich doch scheiß egal. Wenn ich jetzt zu denen gehe und sage: "Du ich bin echt verzweifelt, kannst du mir vielleicht helfen?" Dann kucken die mich dumm an und das wars.
Und wenn jemand anderes zu dir kommen würde, und das selbe sagt? Würdest du ihm helfen? Oder würdest du ihn als "08/15 Menschen" betrachten, mit denen du laut eigener Aussage kein Mitleid hast, weil sie für dich keine Menschen sind?
Wo wir gerade dabei sind: Was für Klamotten hast du gerade an? Die wurden doch bestimmt von asiatischen Arbeitssklaven unter Zuhilfenahme umweltschädlicher Chemikalien hergestellt. Was ist mit deinem Computer? Hast du ein Smartphone, Tablet etc.? Was glaubst du woher die Rohstoffe wie seltene Erden in diesen Geräten kommen? Die werden in China gefördert was horrende Umweltschäden zur Folge hat, der Elektronikschrott landet dann in Afrika wo sich Kinder beim "recyceln" dieser Rohstoffe selbst vergiften. Bist du schon Vegetarier oder isst du zmindest nur ökologisches Fleisch aus deiner Gegend, oder frisst du das billige konventionelle Fleisch? Die Tiere werden unter grauenvollen Bedingungen gehalten und geschlachtet (auch beim tollen "Bio" das man heute überall im Supermarkt findet), für das Futter werden riesige Dschungelflächen gerodet. Außerdem werden die Tiere mit Antibiotika vollgepumpt, wodurch immer mehr resistente Erreger entstehen. Wie oft fährst du mit dem Auto? Wie viel Benzin, Heizöl und Strom brauchst du? Interessiert es dich, woher das Benzin kommt, oder tankst du nach der jahrzehntelangen Ölpest im Nigerdelta und der Katastrophe im Golf von Mexico immer noch bei Aral oder Shell? Wo legst du dein Geld an? Erkundigst du dich danach, ob die Zinsen von deiner Bank durch vernünftige Investitionen entstehen, oder ist es dir egal ob sie es wie die deutsche Bank macht und z.B. mit Lebensmitteln spekuliert?
Man könnte ewig so weitermachen. Wie viel spendest du, engagierst du dich in deiner Freizeit für Bedürftige? Du könntest in Suppenküchen aushelfen. Tust du das? Engagierst du dich in der Politik? Du könntest z.B. Plakate kleben, beim Wahlkampf auf der Straße helfen! Wenn du das schon nicht tust, wählst du wenigstens neue und alternative Parteien, oder gehörst du zu den Holzköpfen, die immer nur bei den alten und korrupten Parteien ihr Kreuzchen machen? Gehst du auf Demonstrationen?
triangulum

Re: Gibt es soetwas wie einen psychischen Totalschaden?

Beitrag von triangulum »

ActiveBeginner hat geschrieben: Wenn du das schon nicht tust, wählst du wenigstens neue und alternative Parteien, oder gehörst du zu den Holzköpfen, die immer nur bei den alten und korrupten Parteien ihr Kreuzchen machen? Gehst du auf Demonstrationen?
Bezeichnest du pauschal all jene als "Holzköpfe", die bei einer "alten" Partei ihr Kreuz machen?

Das ist ziemlich unverschämt! Ich weise das, was mich betrifft, entschieden zurück!

Bedenke, unter den Regierungen dieser Parteien ist Westdeutschland seit dem Krieg zu einem der wohlhabendsten Länder der Welt geworden! Soweit, dass seit 1990 auch noch die DDR-Mangelwirtschaft davon wieder aufgebaut wird!

Keine Partei wird fehlerfrei sein und alle sind in gewissem Maß korrupt - und zwar alte wie neue!

Und eine Gegenfrage an dich: arbeitest du und bezahlst du Steuern?
semfi

Re: Gibt es soetwas wie einen psychischen Totalschaden?

Beitrag von semfi »

ActiveBeginner hat geschrieben:Und wenn jemand anderes zu dir kommen würde, und das selbe sagt? Würdest du ihm helfen? Oder würdest du ihn als "08/15 Menschen" betrachten, mit denen du laut eigener Aussage kein Mitleid hast, weil sie für dich keine Menschen sind?
Wahrscheinlich schon, weil ich leider zu gutmütig bin. Hoffentlich lesen das jetzt nicht zu viele Frauen, sonst schwinden meine letzten paar Chancen endlich von Frauen als Mann = Arschloch wahrgenommen zu werden.

Was du mit dem Rest deines Beitrags sagen wolltest ist mir leider nicht klar geworden.
ActiveBeginner

Re: Gibt es soetwas wie einen psychischen Totalschaden?

Beitrag von ActiveBeginner »

triangulum hat geschrieben: Bedenke, unter den Regierungen dieser Parteien ist Westdeutschland seit dem Krieg zu einem der wohlhabendsten Länder der Welt geworden! Soweit, dass seit 1990 auch noch die DDR-Mangelwirtschaft davon wieder aufgebaut wird!
Unter der "Regierung" dieser Parteien wurde das Land ruiniert, Lohndumping betrieben um die Billionen an Gewinnen der Oberschicht noch weiter zu steigern, wir wurden in Kriege reingezogen, die Rente und das Sozialsystem wurde bisher (und wird auch noch in Zukunft) systematisch zerstört, wir sind abhängig von einer globalen Finanzdiktatur, und haben hunderte Milliarden an Garantieen für Länder wie Griechenland abgegeben die natürlich niemals fällig werden (deswegen mussten wir ja dafür garantieren :roll: ). Was war nochmal so toll? :lol:
Und eine Gegenfrage an dich: arbeitest du und bezahlst du Steuern?
Ich bin Student.
semfi hat geschrieben: Was du mit dem Rest deines Beitrags sagen wolltest ist mir leider nicht klar geworden.
Du jammerst über die böse Gesellschaft die nichts für dich tut. Was hast du schon gutes getan? Offensichtlich nichts. Also brauchst du auch nicht zu jammern, bist ja selber keinen Deut besser. Schreibst ja selbst, dass du jemandem der dich nach Hilfe fragt nur deswegen helfen würdest, weil du zu gutmütig bist, aber eigentlich würdest du ja gerne nicht helfen ...
calcetto
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Re: Gibt es soetwas wie einen psychischen Totalschaden?

Beitrag von calcetto »

Bevor hier eine wilde Politikdiskussion entbrennt, die an sich nichts mit dem Forenthema zu tun hat, will ich da gleich mal bremsen.

Bild
Faust

Re: Gibt es soetwas wie einen psychischen Totalschaden?

Beitrag von Faust »

ActiveBeginner hat geschrieben:Nur Leute denen es schlecht geht sind für dich was Wert? Damit bist du ja noch viel schlimmer als die ach so böse Gesellschaft!
Ganz bestimmt nicht, ich ignoriere die Außenseiter nicht, im Gegensatz zu den Normalos, ich trage keine Schuld an dem Trauma einiger Menschen, im Gegensatz zu den Normalos.
Die Gesellschaft ist so schwach und erbärmlich weil sie einem Gruppenzwang unterliegt, dabei sind Wünsche und Vorstellungen dieser Gruppe schon vorgegeben und jeder einzelne übernimmt sie im Glauben es wären die eigenen Wünsche und Vorstellungen, dabei verlieren sie die Dinge aus den Augen die wirklich wichtig sind.
Wirklich ein armseeliger Haufen dem ich fast täglich begegne, ich bin überhaupt nicht gleich oder schlimmer als sowas.
ActiveBeginner hat geschrieben:Und du glaubst, der Lokführer wäre nicht traumatisiert nur weil er selbst AB ist oder schlecht drauf?
Man muss lernen das nicht alles so funktioniert wie man es am liebsten haben, ABs sollten es gewohnt sein, viele Normalos müssen es noch lernen.
ActiveBeginner hat geschrieben:Ich glaube du willst hier nur schockieren und Aufmerksamkeit/Mitleid erregen.
Und ich glaube das du das nur glaubst oder glauben willst weil du nicht willst das es Menschen gibt die solche Moralvorstellungen haben, auch das könnte dir von der Gesellschaft eingeimpft worden sein, du übernimmst diese Denkweise einfach und gehst davon aus das der Rest der Welt eine ähnliche Denkweise hat, gerade als Außenseiter müsste es leichter sein diese ekelhafte Gesellschaft zu durchschauen.
Es gibt auch in dieser erbärmlichen Gesellschaft noch eine Handvoll Menschen die es trotz dem Zwang der Gruppe ablehnen dieser zu folgen. Jeder muss seine Entscheidung treffen ob ihm sein wahres Ich lieber ist oder die Person die man werden muss um der Gesellschaft zu entsprechen.