Das klingt nach einer guten Idee. Ebenso wie bei Lehrpersonal finde ich sowas beim wissenschaftlichen Personal an den Universitäten gut, wenn sie nebenbei mal ne Zeit lang etwas Praktisches gemacht haben oder ggf. sogar noch irgendwo in einem Unternehmen angesetellt sind und einen Lehrauftrag haben (Externe Doktoranden z.B.).Nasobem hat geschrieben: Um den Lehrerberuf attraktiver zu machen, müsste man ein Modell haben, wie es beispielsweise an Fachhochschulen, Berufsschulen und höheren Fachschulen bei uns häufig der Fall ist, nämlich dass ein Lehrer Teilzeit unterrichtet und einen Teil weiterhin in seinem angestammten Beruf tätig ist. So gäbe es ganz neue Karriere- und Entwicklungsmöglichkeiten für Lehrberufe und die Schüler könnten davon profitieren, dass ihr Lehrer eine Ahnung davon hat, wie das, was er unterrichtet, dann in der Praxis relevant ist. Unser Mathematiklehrer konnte seinerzeit bei mir am Gymnasium z.B. die Frage nicht beantworten, inwiefern das, was er unterrichtet, später für einen von uns in der Praxis relevant sein könnte. Das ist kein Wunder, die einzigen Jahre, die er ausserhalb einer Schule verbracht hatte, waren die Jahre an der Uni, von praxisbezogenen Anwendungen, die es für Mathematik reihenweise im Ingenieurwesen, in der IT, in der Medizin usw. gibt, konnte er darum gar nichts wissen.
Was den Fall mit deinem Mathelehrer angeht: da kann ich auch ein Liedchen von singen!
Der hat nicht ein griffiges Beispiel aus anderen Berufen geben können, wo man jetzt diesen Stoff anwenden muss. Stattdessen hat er lieber versucht, mir ein BWL-Studium auszureden, nur aus dem Grund, dass ich ja angeblich überhaupt kein Mathe kann und das da eh nicht lange aushalten würde. Tja, dumm gelaufen - das Studium hab ich trotzdem problemlos geschafft.
Man sollte sich wohl nie darauf verlassen, dass man während der Schulzeit eine Erleuchtung bekommt, wofür man dieses und jenes später mal brauchen kann - die meisten Lehrkräfte wissen es doch selbst nicht.