Wird das ganze Ausmaß eigentlich erkannt?

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3Dog
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Wird das ganze Ausmaß eigentlich erkannt?

Beitrag von 3Dog »

Dunkelziffern, zweifelhafte Studien, das ganze wird belächelt und als vernachlässigenswert angesehen, und dann die uralte trostspritze: irgendwann kommt schon die richtige...

Ich glaub kein Thema wird so Gnadenlos verkannt und in seinem Ausmaß falsch eingeschätzt wie das ab-sein

Ich sag das nicht nur aus eigenem Elend, sondern weils wahr ist.

Das ist ein Problem, dass wohl nur in unserer Generation (ca. 80er geboren) gipfelt. Ganz Früher gabs das nicht, entweder "Mann" starb im Weltkrieg, oder verlor zumindest die Jungfräulichkeit an eine käufliche oder kurz nach dem Krieg. Die jüngere Generation treibts wieder normal bis bunt oder ist mit unter oder Anfang 20 noch im grünen Bereich...

Ich finde ein Trostpflaster "irgendwann passierts schon", ist, mit fast 30 und mit Blick auf die Masse an Leuten, die betroffen sind, irgendwo zwischen lächerlich und unangebracht. Aber was soll man ändern? Soll das Problem offiziell anerkannt werden von Psychiatern, Kliniken, der Öffentlichkeit? Lässt sich das so drehen, dass man sich ohne soziale brandmarkung outen kann? Bringt das überhaupt was?

Was macht eigentlich die normalo-Fraktion? Irgendwo muss es ja Mangel geben an den Leuten, die als Abs nicht teilhaben am Markt. Das ist dann der Spiegel der Dunkelziffer: normalos die sich vor Angebot nicht retten können, oder halt alles mitnehmen was bei 3 nicht auf den Bäumen ist...

Fragen über fragen... Was wünscht ihr euch? Dass man mit: "hi mein Name ist Paul (Name geändert duh xD) und ich hab noch nicht!" nicht schräger angesehen wird als mr. Promiskuitiv? Ganz ehrlich, "darauf kommt's nicht an" in allen Ehren, aber irgendwie schon!

Ich denke nur, dass all denen, die den Einstieg lange verpasst haben, irgendwie das ganze erleichtert werden sollte, durch was weiß ich, eine Date-Schule? Date-Nachhilfe? Offizielle Anerkennung des Problems?

Alles was ich sehe, ist, dass egal wie viele Dates und Anstrengungen ich unternehme, nichts bei rumkommt, weil die Erfahrung fehlt und wer hätte es gedacht? Erfahrung von null is nicht, man kann das ganze ja nicht von hinten aufrollen. Also egal wie Mans versucht und sich die Zähne ausbeißt... Mir ist jetzt schon klar, dass ich wohl für das ganze nicht gemacht bin, aber man kann ja alles lernen, wenn man denn will.

Autocorrect fails dürfen behalten werden.
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ERSTER BEITRAG DES THEMAS
schmog

Re: Wird das ganze Ausmaß eigentlich erkannt?

Beitrag von schmog »

Vieles trifft so zu!
Die AB Problematik ist für viele, und auch für mich, sehr belastend.
Ich bin 55 und noch immer AB! :roll:

In einen Spielfilm sagte ein alter Mann, das einzige was im Leben bleibt sind die Erfahrungen.
Woher sollen z.b. Dauer AB, Erfahrungen mit dem andern Geschlecht hernehmen?? :gruebel:
desesperanzado

Re: Wird das ganze Ausmaß eigentlich erkannt?

Beitrag von desesperanzado »

3Dog hat geschrieben:Ich glaub kein Thema wird so Gnadenlos verkannt und in seinem Ausmaß falsch eingeschätzt wie das ab-sein
Kann schon sein, wer selber das Problem nicht hat kann sich wahrscheinlich gar nicht in jemand hineinversetzen, der ewig ungewollt Single ist.
3Dog hat geschrieben:Das ist ein Problem, dass wohl nur in unserer Generation (ca. 80er geboren) gipfelt. Ganz Früher gabs das nicht, entweder "Mann" starb im Weltkrieg, oder verlor zumindest die Jungfräulichkeit an eine käufliche oder kurz nach dem Krieg. Die jüngere Generation treibts wieder normal bis bunt oder ist mit unter oder Anfang 20 noch im grünen Bereich...
Bist du sicher? Kriegszeiten keine Ahnung, aber warum sollte bei der jüngeren Generation irgendwas anders sein? Wenn ja, was lief bei uns falsch?
3Dog hat geschrieben:Ich finde ein Trostpflaster "irgendwann passierts schon", ist, mit fast 30 und mit Blick auf die Masse an Leuten, die betroffen sind, irgendwo zwischen lächerlich und unangebracht.
Finde ich auch.
3Dog hat geschrieben: Das ist dann der Spiegel der Dunkelziffer: normalos die sich vor Angebot nicht retten können
Die gibt es. Ich kenne welche.

3Dog hat geschrieben:Fragen über fragen... Was wünscht ihr euch? Dass man mit: "hi mein Name ist Paul (Name geändert duh xD) und ich hab noch nicht!" nicht schräger angesehen wird als mr. Promiskuitiv?
Ich sehe das Problem nicht darin, dass ABs schiefer angesehen werden als Mr. Promiskuitiv, sondern dass die ABs ewig lange aus ihrer Situation nicht rauskommen.
3Dog hat geschrieben:Ich denke nur, dass all denen, die den Einstieg lange verpasst haben, irgendwie das ganze erleichtert werden sollte, durch was weiß ich, eine Date-Schule? Date-Nachhilfe? Offizielle Anerkennung des Problems?
Ein Flirtkurs etc. ist vielleicht gar keine so ganz schlechte Idee.

Das krasse an diesem Thema finde ich den jahrelangen extremen Misserfolg: Kein Hobby würde man ausübern, wenn man sein Leben lang keinen Fisch geangelt oder keinen Golfball eingelocht hat, man hätte irgendwann aufgegeben. Und als Sahnehäubchen obendrauf kommt dann noch die Erkenntnis, dass man zum Frauen kennenlernen Selbstbewusstsein braucht. Nur woher bekommt man es?
DannyDark

Re: Wird das ganze Ausmaß eigentlich erkannt?

Beitrag von DannyDark »

3Dog hat geschrieben:Dunkelziffern, zweifelhafte Studien, das ganze wird belächelt und als vernachlässigenswert angesehen, und dann die uralte trostspritze: irgendwann kommt schon die richtige...

Ich glaub kein Thema wird so Gnadenlos verkannt und in seinem Ausmaß falsch eingeschätzt wie das ab-sein

Ich sag das nicht nur aus eigenem Elend, sondern weils wahr ist.

Das ist ein Problem, dass wohl nur in unserer Generation (ca. 80er geboren) gipfelt. Ganz Früher gabs das nicht, entweder "Mann" starb im Weltkrieg, oder verlor zumindest die Jungfräulichkeit an eine käufliche oder kurz nach dem Krieg. Die jüngere Generation treibts wieder normal bis bunt oder ist mit unter oder Anfang 20 noch im grünen Bereich...

Ich finde ein Trostpflaster "irgendwann passierts schon", ist, mit fast 30 und mit Blick auf die Masse an Leuten, die betroffen sind, irgendwo zwischen lächerlich und unangebracht. Aber was soll man ändern? Soll das Problem offiziell anerkannt werden von Psychiatern, Kliniken, der Öffentlichkeit? Lässt sich das so drehen, dass man sich ohne soziale brandmarkung outen kann? Bringt das überhaupt was?

Was macht eigentlich die normalo-Fraktion? Irgendwo muss es ja Mangel geben an den Leuten, die als Abs nicht teilhaben am Markt. Das ist dann der Spiegel der Dunkelziffer: normalos die sich vor Angebot nicht retten können, oder halt alles mitnehmen was bei 3 nicht auf den Bäumen ist...

Fragen über fragen... Was wünscht ihr euch? Dass man mit: "hi mein Name ist Paul (Name geändert duh xD) und ich hab noch nicht!" nicht schräger angesehen wird als mr. Promiskuitiv? Ganz ehrlich, "darauf kommt's nicht an" in allen Ehren, aber irgendwie schon!

Ich denke nur, dass all denen, die den Einstieg lange verpasst haben, irgendwie das ganze erleichtert werden sollte, durch was weiß ich, eine Date-Schule? Date-Nachhilfe? Offizielle Anerkennung des Problems?

Alles was ich sehe, ist, dass egal wie viele Dates und Anstrengungen ich unternehme, nichts bei rumkommt, weil die Erfahrung fehlt und wer hätte es gedacht? Erfahrung von null is nicht, man kann das ganze ja nicht von hinten aufrollen. Also egal wie Mans versucht und sich die Zähne ausbeißt... Mir ist jetzt schon klar, dass ich wohl für das ganze nicht gemacht bin, aber man kann ja alles lernen, wenn man denn will.

Autocorrect fails dürfen behalten werden.
Ich bin 32 und hatte noch nie eine Freundin oder Beziehung, Ich glaube im moment nicht daran
das sich das in nächster Zeit ändern wird und "Jeder Topf findet seinen Deckel" ist blödsinn,
es wird zwangsläufig Männer geben die von der Geburt an bis zum Lebensende Single sein werden...
Ich selbst bin momentan der Meinung das Ich im hohen Alter einsam und alleine sterben werde... :sadman:
desesperanzado

Re: Wird das ganze Ausmaß eigentlich erkannt?

Beitrag von desesperanzado »

DannyDark hat geschrieben:es wird zwangsläufig Männer geben die von der Geburt an bis zum Lebensende Single sein werden...
Das stimmt zwar, aber ...
DannyDark hat geschrieben:Ich selbst bin momentan der Meinung das Ich im hohen Alter einsam und alleine sterben werde... :sadman:
... das weißt du nicht, du kannst es nicht wissen. Morgen, nächsten Monat oder nächstes Jahr kann eine Frau in dein Leben treten.
DannyDark

Re: Wird das ganze Ausmaß eigentlich erkannt?

Beitrag von DannyDark »

desesperanzado hat geschrieben:
DannyDark hat geschrieben:es wird zwangsläufig Männer geben die von der Geburt an bis zum Lebensende Single sein werden...
Das stimmt zwar, aber ...
DannyDark hat geschrieben:Ich selbst bin momentan der Meinung das Ich im hohen Alter einsam und alleine sterben werde... :sadman:
... das weißt du nicht, du kannst es nicht wissen. Morgen, nächsten Monat oder nächstes Jahr kann eine Frau in dein Leben treten.
Es fällt mir sehr schwer die Hoffnung auf sowas aufrechtzuerhalten...,
vor allem wenn man im Leben keine Erfolge beim Thema Frauen vorzuweisen hat...
nicht ein einziges date habe Ich bis jetzt in meinem Leben gehabt...(!? das muß wahrscheinlich das Aussehen sein)... :sadman:
Optimist
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Re: Wird das ganze Ausmaß eigentlich erkannt?

Beitrag von Optimist »

Ich glaube Absolute Beginner fallen heutzutage nicht mehr auf, weil es immer mehr Single-Haushalte gibt und es die Dorfgemeinschaften von früher kaum noch gibt. Damals kannte jeder jeden und ein Mann oder eine Frau ohne Partner fielen sofort auf in der Kirche und bei anderen sozialen Anlässen. Aufgrund des schlechten Sozialsystems brauchte man auch schon allein aus existentiellen Gründen Nachwuchs.

Auch ist die Scheidungsrate heute viel höher, es gibt also viele Menschen die allein leben, weil sie sich von ihrem Partner getrennt haben. Und aufgrund moderner Verhütungsmethoden kann man auch eine Beziehung eingehen ohne gleich eine Familie zu gründen. Das heißt wer ledig und kinderlos ist, muss deswegen nicht automatisch Single sein. Dank unseres Wohlstands, der allerdings aufgrund von Minijobs und ähnlichem aber immer mehr bröckelt, gibt es auch weniger Vernunftehen. Wer heiratet, möchte dabei die ganz großen Gefühle wie im Kino/Fernsehen haben. ABs sind oft eher bieder und langweilig und haben Probleme damit diese Gefühle bei Frauen zu wecken.

Außerdem kann man sich heutzutage in der Freizeit besser ablenken indem man viel mit Freunden unternimmt, ins Kino geht, in Discos geht, Kontakte im Internet knüpft, Fernsehen schaut oder einem Sportverein beitritt.
"The whole problem with the world is that fools and fanatics are always so certain of themselves, but wiser people so full of doubts."
DannyDark

Re: Wird das ganze Ausmaß eigentlich erkannt?

Beitrag von DannyDark »

Optimist hat geschrieben:Ich glaube Absolute Beginner fallen heutzutage nicht mehr auf, weil es immer mehr Single-Haushalte gibt und es die Dorfgemeinschaften von früher kaum noch gibt. Damals kannte jeder jeden und ein Mann oder eine Frau ohne Partner fielen sofort auf in der Kirche und bei anderen sozialen Anlässen. Aufgrund des schlechten Sozialsystems brauchte man auch schon allein aus existentiellen Gründen Nachwuchs.

Auch ist die Scheidungsrate heute viel höher, es gibt also viele Menschen die allein leben, weil sie sich von ihrem Partner getrennt haben. Und aufgrund moderner Verhütungsmethoden kann man auch eine Beziehung eingehen ohne gleich eine Familie zu gründen. Das heißt wer ledig und kinderlos ist, muss deswegen nicht automatisch Single sein. Dank unseres Wohlstands, der allerdings aufgrund von Minijobs und ähnlichem aber immer mehr bröckelt, gibt es auch weniger Vernunftehen. Wer heiratet, möchte dabei die ganz großen Gefühle wie im Kino/Fernsehen haben. ABs sind oft eher bieder und langweilig und haben Probleme damit diese Gefühle bei Frauen zu wecken.

Außerdem kann man sich heutzutage in der Freizeit besser ablenken indem man viel mit Freunden unternimmt, ins Kino geht, in Discos geht, Kontakte im Internet knüpft, Fernsehen schaut oder einem Sportverein beitritt.
Richtig, man sollte Prioritäten setzen... :daumen:
Benutzer123

Re: Wird das ganze Ausmaß eigentlich erkannt?

Beitrag von Benutzer123 »

3Dog hat geschrieben: Ich finde ein Trostpflaster "irgendwann passierts schon", ist, mit fast 30 und mit Blick auf die Masse an Leuten, die betroffen sind, irgendwo zwischen lächerlich und unangebracht. Aber was soll man ändern? Soll das Problem offiziell anerkannt werden von Psychiatern, Kliniken, der Öffentlichkeit? Lässt sich das so drehen, dass man sich ohne soziale brandmarkung outen kann? Bringt das überhaupt was?
In meinem Umfeld wurde ich noch nie diskriminiert wegen meines AB-Daseins. Vielleicht wird das sowieso erst zum Problem, wenn man sich selbst Minderwertigkeitskomplexe schafft?

Und was darüberhinaus geht: Ich bin im Moment nicht in der Position, daß ich sagen kann, ich kenne derzeit auch nur eine einzige Frau, die ich jetzt anhimmeln könnte. Vielleicht wird das aber evtl. eines, wenn ich in der Lage bin, wieder mehr unter die Leute zu gehen? Und damit es soweit kommt, will ich versuchen, den Rest meines Lebens so auf die Beine zu stellen, daß dies wieder möglich ist. Aber natürlich interessiert mich hier auch der Aspekt, ob das denn jemanden stört, wenn ich sagen müßte, daß ich noch AB bin.
Martin

Re: Wird das ganze Ausmaß eigentlich erkannt?

Beitrag von Martin »

3Dog hat geschrieben:Dunkelziffern, zweifelhafte Studien, das ganze wird belächelt und als vernachlässigenswert angesehen, und dann die uralte trostspritze: irgendwann kommt schon die richtige...
@3Dog:

Ich sehe das auch so. Und ich habe die Erfahrung gemacht, dass ich mich mit anderen Leuten außerhalb der AB-Szene nicht über die Thematik unterhalten kann. Über Beziehungsthemen kann ich mit denen zwar schon sprechen, aber wenn ich erwähne, dass ich noch nie eine Freundin hatte, dann ernte ich nur total erstaunte Blicke.

Allerdings darf ich mir oft die Beziehungsgeschichten von anderen Leuten anhören. Heute sagte mir eine Frau am Telefon, dass die Gründung einer Familie ihr größter Wunsch ist und dass sie sehr traurig war, als sie erfahren hat, dass ihr Ex-Lover eine andere Frau geheiratet hat. Dann meinte sie, dass ich auch noch in einigen Jahren Kinder zeugen kann, aber das ihre biologische Uhr tickt.

Als ich vorhin zum Lidl marschiert bin, habe ich mir vorgestellt, wie das wäre, wenn ich Vater werden würde. Es würde mich vielleicht anfangs euphorisch stimmen, weil ich dann verkünden könnte, dass ich es als AB geschafft habe, Vater zu werden. Und danach würde das Ganze in eine große Katastrophe münden, weil ich als Vater völlig überfordert wäre.

Ich wünsche mir das, was sich Teenager wünschen (Spaziergang, Händchen halten, gute Gespräche, kuscheln). Aber ich treffe bestenfalls Frauen, die entweder nicht zu mir passen oder deren Kinderwunsch sehr ausgeprägt ist.

Worauf ich hinaus will: Trost-Sprüche wie z. B. "Auf jeden Topf passt ein Deckel" sind bei Normalos, die schon Beziehungen hatten, eventuell in Ordnung. Aber wenn man so etwas zu einem 40-jährigen AB sagt, ist das doch Quatsch.

Frauen in meinem Alter haben ganz andere Wünsche und Vorstellungen bezüglich einer Beziehung als ich. Und ich bin in puncto Beziehungen auf dem Stand eines Teenagers. Wie soll das funktionieren? Es geht dabei auch nicht nur um Sex, sondern auch um die Tatsache, dass man sich im Rahmen von Beziehungen persönlich weiterentwickelt. Diese Entwicklung fehlt mir. Deshalb kann ich mir eigentlich nur eine Beziehung mit einer Frau vorstellen, die entweder sehr wenig Beziehungserfahrung hat oder die ABine ist.
DannyDark

Re: Wird das ganze Ausmaß eigentlich erkannt?

Beitrag von DannyDark »

Martin hat geschrieben:
3Dog hat geschrieben:Dunkelziffern, zweifelhafte Studien, das ganze wird belächelt und als vernachlässigenswert angesehen, und dann die uralte trostspritze: irgendwann kommt schon die richtige...
@3Dog:

Ich sehe das auch so. Und ich habe die Erfahrung gemacht, dass ich mich mit anderen Leuten außerhalb der AB-Szene nicht über die Thematik unterhalten kann. Über Beziehungsthemen kann ich mit denen zwar schon sprechen, aber wenn ich erwähne, dass ich noch nie eine Freundin hatte, dann ernte ich nur total erstaunte Blicke.

Allerdings darf ich mir oft die Beziehungsgeschichten von anderen Leuten anhören. Heute sagte mir eine Frau am Telefon, dass die Gründung einer Familie ihr größter Wunsch ist und dass sie sehr traurig war, als sie erfahren hat, dass ihr Ex-Lover eine andere Frau geheiratet hat. Dann meinte sie, dass ich auch noch in einigen Jahren Kinder zeugen kann, aber das ihre biologische Uhr tickt.

Als ich vorhin zum Lidl marschiert bin, habe ich mir vorgestellt, wie das wäre, wenn ich Vater werden würde. Es würde mich vielleicht anfangs euphorisch stimmen, weil ich dann verkünden könnte, dass ich es als AB geschafft habe, Vater zu werden. Und danach würde das Ganze in eine große Katastrophe münden, weil ich als Vater völlig überfordert wäre.

Ich wünsche mir das, was sich Teenager wünschen (Spaziergang, Händchen halten, gute Gespräche, kuscheln). Aber ich treffe bestenfalls Frauen, die entweder nicht zu mir passen oder deren Kinderwunsch sehr ausgeprägt ist.

Worauf ich hinaus will: Trost-Sprüche wie z. B. "Auf jeden Topf passt ein Deckel" sind bei Normalos, die schon Beziehungen hatten, eventuell in Ordnung. Aber wenn man so etwas zu einem 40-jährigen AB sagt, ist das doch Quatsch.

Frauen in meinem Alter haben ganz andere Wünsche und Vorstellungen in puncto Beziehung als ich. Und ich bin in puncto Beziehungen auf dem Stand eines Teenagers. Wie soll das funktionieren? Es geht dabei auch nicht nur um Sex, sondern auch um die Tatsache, dass man sich im Rahmen von Beziehungen persönlich weiterentwickelt. Diese Entwicklung fehlt mir. Deshalb kann ich mir eigentlich nur eine Beziehung mit einer Frau vorstellen, die entweder sehr wenig Beziehungserfahrung hat oder die ABine ist.
Es gibt auch eine endgültige Lösung,
nämlich das man die Situation akzeptiert und sich damit abfindet das man übrig bleibt,
ab einem bestimmten Alter ist der Zug abgefahren...(Ich habe den Zug auch verpasst)... :sadman:
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Re: Wird das ganze Ausmaß eigentlich erkannt?

Beitrag von Optimist »

Martin hat geschrieben: Als ich vorhin zum Lidl marschiert bin, habe ich mir vorgestellt, wie das wäre, wenn ich Vater werden würde. Es würde mich vielleicht anfangs euphorisch stimmen, weil ich dann verkünden könnte, dass ich es als AB geschafft habe, Vater zu werden. Und danach würde das Ganze in eine große Katastrophe münden, weil ich als Vater völlig überfordert wäre.
Der Mensch wächst mit seinen Aufgaben und mit 40 hat man ja schon etwas mehr Lebenserfahrung als ein 20-Jähriger. Schwieriger wird es wahrscheinlich wenn die Frau schon ein Kind hat, das einen nicht als Vater akzeptiert.
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vinzenz67
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Re: Wird das ganze Ausmaß eigentlich erkannt?

Beitrag von vinzenz67 »

Ich glaube, wenn es eine offizielle Stelle geben würde, wo man sich als AB hinwenden könnte, wäre das ja schon eine große Hilfe für viele von uns, weil man allein, meistens keinen Plan hat, wie man sich selbst aus dieser Situation heraus holen soll.
Liebe ist nicht das was man erwartet zu bekommen, sondern das was man bereit ist zu geben. Katharine Hepburn
Kuchenkönig

Re: Wird das ganze Ausmaß eigentlich erkannt?

Beitrag von Kuchenkönig »

Wird das ganze Ausmaß eigentlich erkannt?
Nein. Wie denn auch? Wenn morgen alle ABs allen alters sich bei ihren Krankenkassen melden würden, dann wär das Ausmaß klar. Aber solange sich 90% der ABs garnicht und der rest nur im Internet "outet" kann das ja keiner abschätzen.
Ich finde ein Trostpflaster "irgendwann passierts schon", ist, mit fast 30 und mit Blick auf die Masse an Leuten, die betroffen sind, irgendwo zwischen lächerlich und unangebracht. Aber was soll man ändern? Soll das Problem offiziell anerkannt werden von Psychiatern, Kliniken, der Öffentlichkeit? Lässt sich das so drehen, dass man sich ohne soziale brandmarkung outen kann? Bringt das überhaupt was?
Nicht wirklich. Ich glaub nicht, dass wenn jemand dich wirklich toll findet und eine Beziehung mit dir will, dass dein AB-Status der eine Grund ist, warum er/sie dich dann doch nicht mehr will.
Würdest du dich denn irgendwie anders verhalten, wenn morgen es keine Socke mehr interessieren würde, ob du AB bist? Ich glaube nicht. Du wärst noch genau so unerfahren und genauso einsam.

Das jeder irgendwann mal einen Partner findet halte ich auch für übertrieben. Ich selbst geh auch davon aus ewig allein zu sein, also mach ich das beste daraus und genieße trotzdem mein Leben so gut ich kann.
Ich glaube, wenn es eine offizielle Stelle geben würde, wo man sich als AB hinwenden könnte, wäre das ja schon eine große Hilfe für viele von uns, weil man allein, meistens keinen Plan hat, wie man sich selbst aus dieser Situation heraus holen soll.
Und was soll die offizielle Stelle machen? Dir eine Frau zuweisen? Die können dir auch nur Tipps geben, die hier im Forum schon 100 mal geschrieben wurden.
I...wenn ich erwähne, dass ich noch nie eine Freundin hatte, dann ernte ich nur total erstaunte Blicke.
Ist doch ein gutes Zeichen. Stell dir vor die würden alle sagen: "Ja das war ja klar."
Du scheinst also eine Person zu sein, der andere Menschen es zutrauen, ja sogar davon ausgehen, dass du eine Beziehung geführt hast.
Sowas ist nicht selbstverständlich.
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Siegfried
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Re: Wird das ganze Ausmaß eigentlich erkannt?

Beitrag von Siegfried »

Ich glaube, wenn es eine offizielle Stelle geben würde, wo man sich als AB hinwenden könnte, wäre das ja schon eine große Hilfe für viele von uns, weil man allein, meistens keinen Plan hat, wie man sich selbst aus dieser Situation heraus holen soll.
Und was soll die offizielle Stelle machen? Dir eine Frau zuweisen? Die können dir auch nur Tipps geben, die hier im Forum schon 100 mal geschrieben wurden.
Mit dem Nachteil das im Forum nur eher allgemeine Tips gegeben werden können ohne aber die persönliche Situationen der einzelnen zu berücksichtigen. Ein guter Personal Coach kann sicherlich für den einzelnen mehr bewirken, an den persönlichen Baustellen arbeiten, als das lesen in einem anonymen Forum.
Nasobem

Re: Wird das ganze Ausmaß eigentlich erkannt?

Beitrag von Nasobem »

3Dog hat geschrieben:Dunkelziffern, zweifelhafte Studien, das ganze wird belächelt und als vernachlässigenswert angesehen, und dann die uralte trostspritze: irgendwann kommt schon die richtige...

Ich glaub kein Thema wird so Gnadenlos verkannt und in seinem Ausmaß falsch eingeschätzt wie das ab-sein

Ich sag das nicht nur aus eigenem Elend, sondern weils wahr ist.

Das ist ein Problem, dass wohl nur in unserer Generation (ca. 80er geboren) gipfelt. Ganz Früher gabs das nicht, entweder "Mann" starb im Weltkrieg, oder verlor zumindest die Jungfräulichkeit an eine käufliche oder kurz nach dem Krieg. Die jüngere Generation treibts wieder normal bis bunt oder ist mit unter oder Anfang 20 noch im grünen Bereich...
Ich glaube nicht, dass das zutrifft. Früher, wo es tendenziell noch mehr soziale Zwänge gab (z.B., dass man als Mann zumindest einen bestimmten Status haben musste, um überhaupt auf dem Partnermarkt ernst genommen zu werden, oder dass beide Eheleute aus derselben sozialen Schicht stammen mussten), dürfte es wesentlich mehr Menschen gegeben haben, die unfreiwillig beziehungslos gelebt haben. Das AB-Problem gibt es vermutlich erst, seit Beziehungen für alle, unabhängig von ihrer sozialen Herkunft und ihrem Status grundsätzlich möglich sind und Beziehungserfahrung ab einem gewissen Alter für fast alle der Regelfall ist. Wärst du hundert Jahre früher auf die Welt gekommen, wäre deine Beziehungslosigkeit vermutlich nicht gross aufgefallen, weil du höchstwahrscheinlich Bekannte mit ähnlichem Schicksal gehabt hättest.
DJones82

Re: Wird das ganze Ausmaß eigentlich erkannt?

Beitrag von DJones82 »

Ich glaube nicht dass das "Ausmaß" erkannt wird, jedenfalls nicht in unser aktuellen GEsellschaft in der Sex sells propagiert wird und jeder jede und jede jeden haben kann und an allen Ecken es nur um Sex, Beziehung, Partnerschaft geht. Menschen wie wir werden doch Teilweise als Freaks dargestellt. Bestes Beispiel sind doch die aktuellen TV-Beiträge im Präkariatsfernsehen (z.B. RTL II). Da wird sich auf Kosten einer Minderheit mal wieder lustig gemacht.

Die Gesellschaft interessiert es nicht eine BOhne das es auch Menschen gibt die noch nie eine Beziehung hatten und wahrscheinlich auch nie haben werden.
Blau
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Re: Wird das ganze Ausmaß eigentlich erkannt?

Beitrag von Blau »

DJones82 hat geschrieben: Die Gesellschaft interessiert es nicht eine BOhne das es auch Menschen gibt die noch nie eine Beziehung hatten und wahrscheinlich auch nie haben werden.

Was sollte "die Gesellschaft" denn machen? Ich denke es gibt soviele Gründe für das AB-sein wie es ABs gibt. Wobei weniger die Partnerlosigkeit an sich das Problem ist sondern wie sehr man sich dadurch belastet fühlt. Letztlich ist das Problemempfinden ja auch immer subjektiv.

Ich denke auch nicht dass es ein besonderes Problem der 80er -Generation ist. Ich würde mal vermuten dass die älteren vielleicht weniger Internet-affin sind, sie deshalb hier schwächer vertreten sind (und auch weil viele eben nach ihrem 30. Geburtstag noch einen Partner finden), und bei den jüngeren das Problemempfinden noch nicht so stark ist.
nobody77

Re: Wird das ganze Ausmaß eigentlich erkannt?

Beitrag von nobody77 »

3Dog hat geschrieben:Das ist ein Problem, dass wohl nur in unserer Generation (ca. 80er geboren) gipfelt. Ganz Früher gabs das nicht, entweder "Mann" starb im Weltkrieg, oder verlor zumindest die Jungfräulichkeit an eine käufliche oder kurz nach dem Krieg. Die jüngere Generation treibts wieder normal bis bunt oder ist mit unter oder Anfang 20 noch im grünen Bereich...
vielleicht gab es damals auch nur keine Plattform, wo man anonym solche Probleme diskutieren konnte und deshalb scheint es so als würden diese weit seltener auftreten.
3Dog hat geschrieben:Was macht eigentlich die normalo-Fraktion? Irgendwo muss es ja Mangel geben an den Leuten, die als Abs nicht teilhaben am Markt. Das ist dann der Spiegel der Dunkelziffer: normalos die sich vor Angebot nicht retten können, oder halt alles mitnehmen was bei 3 nicht auf den Bäumen ist...
Die Rechnung versteh ich nicht, zumindest wenn man davon ausgeht das es bei beiden Geschlechtern ungefähr gleich viele AB's gibt kann doch kein Überangebot entstehen
3Dog hat geschrieben:Fragen über fragen... Was wünscht ihr euch? Dass man mit: "hi mein Name ist Paul (Name geändert duh xD) und ich hab noch nicht!" nicht schräger angesehen wird als mr. Promiskuitiv? Ganz ehrlich, "darauf kommt's nicht an" in allen Ehren, aber irgendwie schon!
Jo Akzeptanz wäre gut, ich finde es schon nervig wenn man sich für seine Art zu leben rechtfertigen muss, unabhängig davon ob man nun freiwillig alleine lebt oder einfach nicht genug Glück bei der Suche hat. Wenn unser Umweltminister meint er wäre lebenslang glücklicher Single muss er sich rechtfertigen, wenn Wowereit sich als schwul outet hat doch auch keiner ein Problem damit.
3Dog hat geschrieben:Ich denke nur, dass all denen, die den Einstieg lange verpasst haben, irgendwie das ganze erleichtert werden sollte, durch was weiß ich, eine Date-Schule? Date-Nachhilfe? Offizielle Anerkennung des Problems?
Würdest du wirklich wollen das man sich in den Bereich deines Lebens auch noch einmischt?
Beim nächsten Arbeitgeber gibts dann neue Formulare
Zutreffendes bitte ankreuzen
o ledig
o verheiratet
o AB
schmog hat geschrieben:In einen Spielfilm sagte ein alter Mann, das einzige was im Leben bleibt sind die Erfahrungen.
In einem anderem Spielfilm sagte ein anderer alter Mann (glaube war nen Mönch :) )
Himmel und Hölle existieren nicht, die kann man sich nur selbst erschaffen. Wenn du dir etwas zusehr wünschst erschaffst du dir deine eigene Hölle.
oder so ähnlich...
silentbob

Re: Wird das ganze Ausmaß eigentlich erkannt?

Beitrag von silentbob »

desesperanzado hat geschrieben:
DannyDark hat geschrieben:Ich selbst bin momentan der Meinung das Ich im hohen Alter einsam und alleine sterben werde... :sadman:
... das weißt du nicht, du kannst es nicht wissen. Morgen, nächsten Monat oder nächstes Jahr kann eine Frau in dein Leben treten.
Das ist zumindest in meinem Fall ungefähr so wahrscheinlich, wie dass mir ein Flugzeug auf den Kopf fällt.