Esoterik vs Wissenschaft in Beziehungen

Alles zu Deiner persönlichen Situation, Deinen Erlebnissen und was Dir auf dem Herzen liegt als Absoluter Beginner.
ERSTER BEITRAG DES THEMAS
Timbon

Esoterik vs Wissenschaft in Beziehungen

Beitrag von Timbon »

Moin. Weil ich grad inem anderen Forum dadrüber gelesen habe, interessiert mich mal, wie ihr folgende Situation habdhaben würdet oder was ihr dazu denkt.

Man lernt n neuen Menschen kennen, der ist so vom ersten Eindruck toll, witzig, interessant usw, man kann gut labern und fühlt sich hingezogen, halt des übliche, wenn man sich verliebt; und diesmal beruht des Ganze sogar auf Gegensätzlichkeit. Nur n paar Dates oder so später stellt ihr fest, dass der andere n ziemlich gegensätzliches Weltbild hat, des mit eurem inkompatibel ist. Was nun?
Ich bin da von der Denkweise n Naturwissenschaftler und mit ner Esoterikfrau, die ihre Wohnung im Feng-Shui-Style ausrichtet oder an Gedankenübertragung glaubt oder bei irgendwelchen Krankheiten Geistheilung bevorzugt oder auch nur Homöopathie-Verfechterin ist, würd ich recht bald krasse Diskussionen führen und/oder mich nicht ganz auf sie einlassen können, also im Endeffekt keine Beziehung führen können (einmal drüberrutschen is net so ganz des, was ich eigentlich will). Andersrum ist des sicher auch inkompatibel.

Wie sieht des bei euch aus? Könnt ihr über sowas hinwegsehen oder wird des zum Hinderungsgrund?

ERSTER BEITRAG DES THEMAS
dfg82

Re: Esoterik vs Wissenschaft in Beziehungen

Beitrag von dfg82 »

Also für mich wäre das ein absolutes No-Go.

Letztes Jahr lernte ich über ein Forum eine Frau kennen. Wir hatten gemeinsame Interessen und tauschten auch ein paar Fotos aus. Auch ein Treffen sollte in naher Zukunft folgen. Irgendwann redete sie nur noch von energetischen Schuhsohlen, Energiesteinen und Selbstheilung durch diverse Kräfte. Erst versuchte ich noch, mir einzureden, dass das ja alles gar nicht so schlimm sei und wenn sie daran glaubt, dann ist das ihre Sache. Nur irgendwann konnte ich das alles nicht mehr ertragen und empfand sie auf einmal als sehr unattraktiv. Ich brach den Kontakt zu ihr ab.

Eine ehemalige Mitschülerin streichelte regelmäßig irgendwelche Buddha-Statuen, die vor indischen Restaurants standen. Wer sie darauf ansprach, bekam nur zu hören: "Du besitzt diese Fähigkeit nicht und kannst deswegen nicht mit den Geistern etc. kommunizieren.". Sie wurde regelrecht aggressiv und stellte "normale" Menschen als unvollkommen dar.

Esoterik? Ohne mich!
Maybi

Re: Esoterik vs Wissenschaft in Beziehungen

Beitrag von Maybi »

Bis zu einem gewissen Grad halte ich das für in Ordnung. Wenn man dann aber soweit geht und gänzlich das naturwissenschaftliche Weltbild in Frage stellt, hört es irgendwann auf. Die Frage ist immer, wie stark durchdringt diese Anschauung den Alltag?
Man muss halt im Einzelfall sehen, ob man damit klar kommt oder nicht.
desesperanzado

Re: Esoterik vs Wissenschaft in Beziehungen

Beitrag von desesperanzado »

dfg82 hat geschrieben:Also für mich wäre das ein absolutes No-Go.
Für mich auch. Wenn eine Frau aus Unwissenheit irgendwelche Globuli im Schrank zu stehen hätte, das würde noch gehen. Aber ansonsten nehme ich bei Esoterik Reißaus. Ich bin als Ingenieur da besonders empfindlich. Ich weiß halt dass es Unfug ist, und an so einen Quatsch zu glauben ist aus meiner Sicht einfach nur dämlich.
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BartS
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Re: Esoterik vs Wissenschaft in Beziehungen

Beitrag von BartS »

Interessante Frage. Aus meiner Erfahrung würde ich sagen, dass nicht so sehr unterschiedliche Geisteshaltungen zu starken Konflikten führen, sondern eher wie hartnäckig diese versucht werden, durchzuboxen. Ich kenne ein Paar, die seit über 10 Jahren zusammen sind, wo sie sehr religös ist (sogar Theologie studiert hat) und er damit gar nix am Hut hat. Will jetzt hier nicht Esoterik mit Religion gleichsetzen, um Gottes Willen. ;) Will nur sagen, mit Toleranz, Offenheit und weniger Verbohrtheit ist da bestimmt einiges möglich. Beide haben Verstädnis für dei Weltsicht des anderen.

Als jemand aus den sogenannten MINT-Fächern habe ich mit der Zeit erfahren, dass nicht alles aus der Esoterik-Ecke kommend, Hokuspokus sein muss. Z.B. vieles aus Feng-Shui lässt sich auch mit pragmatischer Psychologie erklären, u.a. warum man nur ungerne mit dem Rücken zum Flur sitzt. Bei der traditionellen chinesischen Medizin kann man auch geteilter Meinung sein.

Allerdings die Einstellungen der beiden Frauen, die dfg82 nannte, klingen schon recht extrem, so dass da vermutlich viel einseitige Toleranz auch nicht helfen würde. ;) Die allermeisten, die sich mit Esoterik beschäftigen sind da eigentlich viel hamloser und flexibler in ihren Ansichten und genauso offen für naturwissenschaftliche Erklärungsansätze von Alltagsphänomenen. Und umgekehrt kommt es auch nicht immer gut, wenn man sich ständig als den allwissenden Naturwissenschaftler ausgibt, der ständig über den Dingen steht und arrogant alternative Erklärungen abblockt.
"Liebe ist, dass man sich so lange gehen lässt, bis man nicht mehr gehen kann."
(Hazel Brugger)
Steve_MUC

Re: Esoterik vs Wissenschaft in Beziehungen

Beitrag von Steve_MUC »

desesperanzado hat geschrieben:
dfg82 hat geschrieben:Also für mich wäre das ein absolutes No-Go.
Für mich auch. Wenn eine Frau aus Unwissenheit irgendwelche Globuli im Schrank zu stehen hätte, das würde noch gehen. Aber ansonsten nehme ich bei Esoterik Reißaus. Ich bin als Ingenieur da besonders empfindlich. Ich weiß halt dass es Unfug ist, und an so einen Quatsch zu glauben ist aus meiner Sicht einfach nur dämlich.
Wenn mein Blinddarm entzündet ist oder ich mir einen komplizierten Knochenbruch geholt habe will ich unters Messer, ganz klar. Das gleiche gilt für Lungenentzündung oder Malaria - her mit den Drogen...
Bei vielen "Krankheiten" aus der eher psychosomatischen Ecke (Migräne, Tinnitus, Magenschmerzen, Hautausschläge...) finde ich es aber ganz gut wenn jemand die Pillenschmeisserei auch mal grundlegend in Frage stellt. Wer solche Beschwerden mit Meditation, Entspannungstechniken oder meinetwegen Homöopathie (Placebo-Effekt) in den Griff bekommt behandelt seinen Körper und seine Seele langfristig viel besser.
Tso

Re: Esoterik vs Wissenschaft in Beziehungen

Beitrag von Tso »

Timbon hat geschrieben:Moin. Weil ich grad inem anderen Forum dadrüber gelesen habe, interessiert mich mal, wie ihr folgende Situation habdhaben würdet oder was ihr dazu denkt.

Man lernt n neuen Menschen kennen, der ist so vom ersten Eindruck toll, witzig, interessant usw, man kann gut labern und fühlt sich hingezogen, halt des übliche, wenn man sich verliebt; und diesmal beruht des Ganze sogar auf Gegensätzlichkeit. Nur n paar Dates oder so später stellt ihr fest, dass der andere n ziemlich gegensätzliches Weltbild hat, des mit eurem inkompatibel ist. Was nun?
Ich bin da von der Denkweise n Naturwissenschaftler und mit ner Esoterikfrau, die ihre Wohnung im Feng-Shui-Style ausrichtet oder an Gedankenübertragung glaubt oder bei irgendwelchen Krankheiten Geistheilung bevorzugt oder auch nur Homöopathie-Verfechterin ist, würd ich recht bald krasse Diskussionen führen und/oder mich nicht ganz auf sie einlassen können, also im Endeffekt keine Beziehung führen können (einmal drüberrutschen is net so ganz des, was ich eigentlich will). Andersrum ist des sicher auch inkompatibel.

Wie sieht des bei euch aus? Könnt ihr über sowas hinwegsehen oder wird des zum Hinderungsgrund?
Hm fänd ich eher schwierig, solche grundsätzlichen Überzeugungen, die dann auch ins Alltagsleben und die Alltagsentscheidungen hineinstrahlen sollten schon irgendwie in die selbe Richtung gehen, ein wenig Aberglauben sei ja jedem gegönnt. Und irgendwie wirkt sich das auch schon "beim ersten Eindruck" aus, diese Menschen sind ja Überzeugungstäter, und dann kann ich mir nicht vorstellen, dass ich darüber hinwegsehen könnte, wenn ich befürchten müsste fortan immer mit Räucherstäbchen und Klangschalen behelligt zu werden oder erst alle vier Windgottheiten zu grüßen hätte wenn ich aus dem Haus trete :lol:
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desigual
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Re: Esoterik vs Wissenschaft in Beziehungen

Beitrag von desigual »

desesperanzado hat geschrieben:
dfg82 hat geschrieben:Also für mich wäre das ein absolutes No-Go.
Für mich auch. Wenn eine Frau aus Unwissenheit irgendwelche Globuli im Schrank zu stehen hätte, das würde noch gehen. Aber ansonsten nehme ich bei Esoterik Reißaus. Ich bin als Ingenieur da besonders empfindlich. Ich weiß halt dass es Unfug ist, und an so einen Quatsch zu glauben ist aus meiner Sicht einfach nur dämlich.
Wie wäre es mal mit ein bisschen Toleranz??? Da du Ingenieur bist, weißt du, dass dein Weltbild das Richtige ist?

Ich habe weder mit Esoterik noch mit Wissenschaft ein Problem, könnte mir aber nicht vorstellen, eine Beziehung mit einem intoleranten Klugscheißer zu führen.
DannyDark

Re: Esoterik vs Wissenschaft in Beziehungen

Beitrag von DannyDark »

Timbon hat geschrieben:Moin. Weil ich grad inem anderen Forum dadrüber gelesen habe, interessiert mich mal, wie ihr folgende Situation habdhaben würdet oder was ihr dazu denkt.

Man lernt n neuen Menschen kennen, der ist so vom ersten Eindruck toll, witzig, interessant usw, man kann gut labern und fühlt sich hingezogen, halt des übliche, wenn man sich verliebt; und diesmal beruht des Ganze sogar auf Gegensätzlichkeit. Nur n paar Dates oder so später stellt ihr fest, dass der andere n ziemlich gegensätzliches Weltbild hat, des mit eurem inkompatibel ist. Was nun?
Ich bin da von der Denkweise n Naturwissenschaftler und mit ner Esoterikfrau, die ihre Wohnung im Feng-Shui-Style ausrichtet oder an Gedankenübertragung glaubt oder bei irgendwelchen Krankheiten Geistheilung bevorzugt oder auch nur Homöopathie-Verfechterin ist, würd ich recht bald krasse Diskussionen führen und/oder mich nicht ganz auf sie einlassen können, also im Endeffekt keine Beziehung führen können (einmal drüberrutschen is net so ganz des, was ich eigentlich will). Andersrum ist des sicher auch inkompatibel.

Wie sieht des bei euch aus? Könnt ihr über sowas hinwegsehen oder wird des zum Hinderungsgrund?

Läßt sich mit meinem Weltbild, und meinen Ansichten nicht vereinbaren... :dont:
FrankBN

Re: Esoterik vs Wissenschaft in Beziehungen

Beitrag von FrankBN »

desigual hat geschrieben:
desesperanzado hat geschrieben:
dfg82 hat geschrieben:Also für mich wäre das ein absolutes No-Go.
Für mich auch. Wenn eine Frau aus Unwissenheit irgendwelche Globuli im Schrank zu stehen hätte, das würde noch gehen. Aber ansonsten nehme ich bei Esoterik Reißaus. Ich bin als Ingenieur da besonders empfindlich. Ich weiß halt dass es Unfug ist, und an so einen Quatsch zu glauben ist aus meiner Sicht einfach nur dämlich.
Wie wäre es mal mit ein bisschen Toleranz??? Da du Ingenieur bist, weißt du, dass dein Weltbild das Richtige ist?

Ich habe weder mit Esoterik noch mit Wissenschaft ein Problem, könnte mir aber nicht vorstellen, eine Beziehung mit einem intoleranten Klugscheißer zu führen.
Unfug bleibt aber Unfug, auch wenn du damit kein Problem hast ;)

Zum Thema, kommt wie von anderen auch schon geschrieben auf die Intensität an. Sobald es deutlich in den Alltag hinein wirkt, wirkts auf mich abschreckend. Übrigens genauso Religiosität.
Lion

Re: Esoterik vs Wissenschaft in Beziehungen

Beitrag von Lion »

Unter "Esoterik" wird (leider) eine ziemlich große Bandbreite von Dingen zusmmengefasst. Das geht von irgendwelchem Hokuspokus (Kaffeesatzlesen) über Schein-Wissenschaftliche Dinge (Geräte zur Abschirmung von irgendwelchen Strahlen) über Medizin (Homöopathie), Persönlichkeitsanalysen und Zukunftsdeutung (Astrologie) bis hin zu Sinnsuche im Sinne einer Quasi-Religion.

Als einzige Gemeinsamkeit kann man sagen: "Alles, was sich wissenschaftlich nicht nachweisen läßt". Nun bietet so etwas natürlich ein Eldorado für Betrug und Täuschung, um Menschen das Geld aus der Tasche zu ziehen.

Abgeleitet von der Bandbreite oben gibt es auch jede Menge Ausprägungen von Esoterikern. Von wirklich Durchgeknallten bis hin zum Menschen mit Hochschulabschluß, die heimlich zum Astrologen oder Geistheiler gehen, was man denen nie zugetraut hätte.

Mit ganz oder halb Durchgeknallten (die dauernd etwas auspendeln oder abends erstmal um ein paar Edelsteine herumtanzen) läßt sich nachvollziehbarer Weise schlecht zusammenleben, wenn man 100%iger Naturwissenschaftler ist. Aber es gibt eben auch andere Ausprägungen.

Wir haben alle durch unser Aufwachsen in einer "westlichen Welt" eine naturwissenschaftliche Sozialisation erfahren, das ist klar. Insofern kann ich ein Unverständnis gegen solche Sachen verstehen. Aber ich bin in Gesprächen auch schon geradezu auf aggressive Ablehnung gestoßen. Ginge es um Homosexualität, würde man diese Leute als "homophob" bezeichnen. Das dann noch gepaart mit eigenen Vorstellungen, wie esoterische Dinge "funktionieren" sollen, um diese eigenen Erfindungen dann abzulehnen (Beispiel: "Wie soll Astrologie funktionieren, die Planeten sind so weit weg, da kann nichts bis hierher auf die Erde strahlen, was uns beeinflusst. Daher halte ich nichts von Astrologie"). Diese Leute bringen es nicht fertig, sich einfach mal unvoreingenommen mit solchen Dingen zu beschäftigen, einfach mal für eine Zeitlang ihre wissenschaftliche Vorbildung zu vergessen (es geht ja nicht ums akzeptieren oder gar annehmen). Da sind einige Leute fürchterliche Hardliner und auch noch stolz drauf.

Lange Rede, kurzer Sinn: Ich denke, dass Partnerschaften durchaus funktionieren können, wenn der eine gemäßigter Esoteriker ist und der andere nur das glaubt, was mit Messgeräten feststellbar ist. Alles eine Frage der Toleranz. Allerdings würde auch der Esoteriker nicht damit glücklich, wenn er ständig das Gefühl haben müsste, innerlich vom anderen bemitleidet oder belächelt zu werden.

Denn letztlich wissen wir alle zusammen nichts. Der Eso-Fan glaubt nur, dass es irgendetwas gibt, was nicht wissenschaftlich feststellbar ist. Und der Wissenschaftler glaubt nur, dass alles, wirklich alles mit Messgeräten feststellbar ist und alles, was nicht gemessen werden kann, nicht existent.
wirrwarr

Re: Esoterik vs Wissenschaft in Beziehungen

Beitrag von wirrwarr »

desigual hat geschrieben:
desesperanzado hat geschrieben:
dfg82 hat geschrieben:Also für mich wäre das ein absolutes No-Go.
Für mich auch. Wenn eine Frau aus Unwissenheit irgendwelche Globuli im Schrank zu stehen hätte, das würde noch gehen. Aber ansonsten nehme ich bei Esoterik Reißaus. Ich bin als Ingenieur da besonders empfindlich. Ich weiß halt dass es Unfug ist, und an so einen Quatsch zu glauben ist aus meiner Sicht einfach nur dämlich.
Wie wäre es mal mit ein bisschen Toleranz??? Da du Ingenieur bist, weißt du, dass dein Weltbild das Richtige ist?

Ich habe weder mit Esoterik noch mit Wissenschaft ein Problem, könnte mir aber nicht vorstellen, eine Beziehung mit einem intoleranten Klugscheißer zu führen.
Es ist kein Zeichen von Toleranz, ob man etwas dämlich findet oder nicht. Es ist aber ein Zeichen von Toleranz, wie man damit umgeht.
Audrey

Re: Esoterik vs Wissenschaft in Beziehungen

Beitrag von Audrey »

In gewissen Maßen finde ich es ganz spannend. Wenn jemand zu 100% ein identisches Weltbild mit mir hat, wär es ja langweilig. Ich finde es ebenso interessant etwas über Heisenbergs Unschärferelation zu lernen, wie darüber, in wieweit die Sterne mein Stimmungsbild beeinflussen könnten.

Das einzige, worauf ich absolut allergisch reagiere, sind Menschen, die keine andere Meinung akzeptieren. Ich habe mich zum Beispiel vor kurzem von einer Freundin distanziert, die darauf besteht, dass Krebs alleine durch eiweißreiche Ernährung und Verzicht auf Kohlenhydrate heilbar sei. Chemo etc. sei reine Geldmache der Pharmaindustrie und "Wer noch Krebs hat, ist selber Schuld." Solche Extreme kann ich in beiden Richtungen (wissenschaftlich und esoterisch) nicht mit mir vereinbaren und dann klappen sowohl Freundschaft, als auch Beziehung nicht. Alle was abseits von diesen Extremen ist, finde ich allerdings eher förderlich und interessant.
dfg82

Re: Esoterik vs Wissenschaft in Beziehungen

Beitrag von dfg82 »

Lion hat geschrieben: Diese Leute bringen es nicht fertig, sich einfach mal unvoreingenommen mit solchen Dingen zu beschäftigen, einfach mal für eine Zeitlang ihre wissenschaftliche Vorbildung zu vergessen (es geht ja nicht ums akzeptieren oder gar annehmen). Da sind einige Leute fürchterliche Hardliner und auch noch stolz drauf.
Wie soll denn dieses "unvoreingenommen mit solchen Dingen beschäftigen" aussehen?
Lion

Re: Esoterik vs Wissenschaft in Beziehungen

Beitrag von Lion »

dfg82 hat geschrieben:
Lion hat geschrieben: Diese Leute bringen es nicht fertig, sich einfach mal unvoreingenommen mit solchen Dingen zu beschäftigen, einfach mal für eine Zeitlang ihre wissenschaftliche Vorbildung zu vergessen (es geht ja nicht ums akzeptieren oder gar annehmen). Da sind einige Leute fürchterliche Hardliner und auch noch stolz drauf.
Wie soll denn dieses "unvoreingenommen mit solchen Dingen beschäftigen" aussehen?
Vielleicht einfach mal ein Buch lesen, das nicht gerade als Klassiker der schrägsten Art von Esoterik gilt. Es gibt tatsächlich auch Bücher, die einfach nur versuchen, zu erläutern, wie etwas "funktionieren" soll, ohne zu missionieren.

Aber wie gesagt, nach jeder umgeblätterten Seite "nein, nein, Schwachsinn, Unsinn, diese armen Irren" zu murmeln, bringt's nicht. Da muss man halt mal seinen wissenschaftlichen Verstand für ne Zeitlang ins Eisfach legen und mal aus reiner Spaß an der Freude folgen.
__Markus

Re: Esoterik vs Wissenschaft in Beziehungen

Beitrag von __Markus »

Komt wohl auf den Einzelfall an.
Eine Definition könnte ja sein nur die harte Wissenschaft ist echt und alles andere Esoterik.
Kommt wohl darauf an wie sehr man Homo faber ist, aber ich persönlich bin da bis zu einem gewissen Grad offen.
Bin zwar Atheist, dennoch großer Fan fernöstlicher Lebensweise in der Beziehung, liegt wohl auch daran das ich Karate betreibe.
Denke auch das Philosophie ein wichtiger Punkt für die Menschheit ist, denn technologischer Fortschritt ohne sozial moralischen ist nichts wert. Würde ich aber auch nicht als Esoterik werten.

Insgesamt kann man Sagen kommt es auf die Art und Weise an denk ich mal. Ist genauso wie mit Politik, wenn jemand immer nur über seine ideal labert(egal ob richtig oder falsch) und die seinige unbewiesene Sicht als bestmögliche erachtet bzw kritikresistent ist, dann wird er automatisch unsympathisch.
Audrey

Re: Esoterik vs Wissenschaft in Beziehungen

Beitrag von Audrey »

__Markus hat geschrieben: Insgesamt kann man Sagen kommt es auf die Art und Weise an denk ich mal. Ist genauso wie mit Politik, wenn jemand immer nur über seine ideal labert(egal ob richtig oder falsch) und die seinige unbewiesene Sicht als bestmögliche erachtet bzw kritikresistent ist, dann wird er automatisch unsympathisch.
Jepp. Der Ton macht die Musik. Merke ich immer wieder bei Gesprächen mit Veganern. ;)
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selina
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Re: Esoterik vs Wissenschaft in Beziehungen

Beitrag von selina »

Also ich greife auch ab und an zur Homöopathie und habe damit z.B. in meiner Familie auch schon Kopfschütteln geerntet.
Ich bin aber nun weder missionarisch in Sachen Homöopathie unterwegs noch biete ich meinen Mitmenschen soetwas ungebeten oder ungefragt an.
Es ist einfach meine Privatsache.
Ich erzähle so etwas auch nur höchst selten, einfach weil ich die Reaktionen aus meiner Familie bereits kenne.
Aber trotz Allem gab es bisher deswegen keine großen Probleme, sondern es fiel wirklich meisst unter "Privatvergnügen".
Ich hätte demnach nach kein Problem wenn mein Partner mich dafür nun belächeln oder so würde.
Allerdings würde ich mir das auch nicht ausreden lassen. Oder weitschweifige Diskussionen würde ich darüber auch nicht führen wollen.
Kommt Zeit, kommt Rat, kommt Nougat
Solitude

Re: Esoterik vs Wissenschaft in Beziehungen

Beitrag von Solitude »

Ich denke man muss in einer Beziehung nicht unbedingt überall auf einer Linie sein. Es ist erstaunlich welche Gegensätze der Charaktere da manchmal bei realen Paaren herrschen. Ich könnte mir ohne weiteres vorstellen eine religiöse Partnerin oder eine moderne Hexe zu mögen. Eine Konservative oder Anarchistin. Solange sie nicht fanatisch oder fundamentalistisch oder faschistisch daherkommt und nicht versucht mich umzuformen. Ich habe es auch nicht nötig, sie von meinen Ansichten in stundenlangen Diskussionen zu überzeugen, das kann man mal im Studium mit WG-Kollegen machen. :o
Es wäre spannend, eine Partnerin zu haben, die meine Weltsicht erweitert, die Dinge erkennt, die mir verborgen bleiben und anders denkt. Meinetwegen kann sie auch Roy Black hören, solange sie Kopfhörer anzieht. :singen:
dfg82

Re: Esoterik vs Wissenschaft in Beziehungen

Beitrag von dfg82 »

Solitude hat geschrieben:Ich denke man muss in einer Beziehung nicht unbedingt überall auf einer Linie sein. Es ist erstaunlich welche Gegensätze der Charaktere da manchmal bei realen Paaren herrschen. Ich könnte mir ohne weiteres vorstellen eine religiöse Partnerin oder eine moderne Hexe zu mögen. Eine Konservative oder Anarchistin. Solange sie nicht fanatisch oder fundamentalistisch oder faschistisch daherkommt und nicht versucht mich umzuformen. Ich habe es auch nicht nötig, sie von meinen Ansichten in stundenlangen Diskussionen zu überzeugen, das kann man mal im Studium mit WG-Kollegen machen. :o
Es wäre spannend, eine Partnerin zu haben, die meine Weltsicht erweitert, die Dinge erkennt, die mir verborgen bleiben und anders denkt. Meinetwegen kann sie auch Roy Black hören, solange sie Kopfhörer anzieht. :singen:
Das wäre überhaupt nichts für mich. Meine Partnerin müsste mir ziemlich ähnlich sein. Ist zum Beispiel der Musikgeschmack nicht kompatibel mit meinem, so hätte sie bei mir keine Chance. Mit der Religion verhält es sich ähnlich: Dort akzeptiere ich nur Atheismus oder Agnostizismus.