Warum Frauen keine netten Männer lieben!

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NBUC
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Re: Männer mit Gefühlen, Weicheier und Alphas

Beitrag von NBUC »

Das "du darfst mich nicht ablehnen" ist doch bei näherer Betrachtung wohl eher die ausgedrückte Überraschung wieder verkackt zu haben, obwohl mann sich so verhalten hat, wie es die PC-Presse und entsprechende öffentliche Meinung ansonsten nahelegt bis fordert.

Dazu kommt für ABs noch eine weitere Falle:
Wennn man keine Ahnung hat, dann orientiert man sich halt üblicherweise an den Leuten, welche davon vermutlich mehr haben, insbesondere, wenn man eh noch keine Vorstellungen und Präferenzen hat, sich das aber sonst ganz angenehm anläßt.
Kann man unfreundlich als Energieräuber bezeichnen, aber auf dieser noch distanzierteren Stufe ist das mit dem selber "Energiespenden" dann etwas schwieriger, weshalb dann wohl Umwege über Schauspielerei und über Ressourcen gängig sind.
Wie sieht es aber mit einer Person aus, welche erst massiv mit Energie und positiven Eindrücken gefüttert werden will, bevor sie überhaupt in der Lage ist etwas davon zu akzeptieren bzw bereit ist aktiv wieder etwas abzugeben, anstelle das auf dem gemeinsamen niedrigstufigen Niveau des Kennenlernens beginnen lassen zu können?
Kann sich immer noch als inkompatibel herausstellen, aber so provoziert das ja bei so einem Ungleichgewicht jede Menge Tricks, welche sich nicht nach dem wirklcih konstruktiveren Start anhört.

Um so nah ranzukommen um die Individualität hinter der Fassade zu erkennen, muss der Betreffende ja auch erst einmal einige Hürden genommen haben.

Was kann also jemanden zu so einem Verhalten bringen?- dei Vermutung, dass das Gegenüber eh einen nur als Mittel zum Zweck sieht und daher auch genauso verarscht und ausgenutzt werden darf oder die Hoffnung, dass hinter harter Schale doch ein liebenswerter Kern steckt und sich alles regelt, wenn mann über diese Aktivierungshürde erst einmal hinweg ist und sich tatsächlich näher kennenlernt.
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wenn ich nicht antworten sollte heißt das nicht, dass du Recht hast, sondern ich kein Internet!
Rosta

Re: Männer mit Gefühlen, Weicheier und Alphas

Beitrag von Rosta »

Hey Amethyst. :)
Amethyst hat geschrieben:Ich frage mit Absicht nochmal provokant: Ist der einzige Grund, warum Du Dich mit Frauen abgeben willst der, Verantwortung für Deine Gefühle an sie abzugeben?
Hehe, ne ne. Das wäre doch auch ein wenig arg ;)
Amethyst hat geschrieben:Es geht nicht darum, dass der Mann für "alles" verantwortlich ist. Es geht darum, dass er für seine Gefühle verantwortlich ist. Im übrigen genauso wie die Frau für ihre Gefühle verantwortlich ist.
Klar. Bin wohl dummerweise wohl wenn an "Problemfällen" gelandet. Aber ich bin ja eigtl. auch einer. ;)
Aber wenn man sich was zu erzählen hat erwarte ich schon ein relativ ausgeglichenes Geben und Nehmen. Ich hab bei den Frauen leider fast immer nur das Nehmen erlebt. War bei meinen männlichen Kollegen nicht der Fall. Daher kam ich zu der provokanten Frage oder These.
Amethyst hat geschrieben:Weil sie wie Du Lebewesen und keine Sache sind. Einen Schrank musst Du nicht gleichberechtigt betrachten. Bei einem Affen wär ich mir da schon nicht mehr so sicher ;) .
8-)
Es war im Sinne von Verantwortung der Gefühlswelt der Männer gemeint, die Frauen anscheinend nicht so sehr zu bändigen brauchen. Also im Verhältnis zwischen Mann und Frau. Eine weibliche Version von Weichei scheint es ja auch nicht zu geben. ;)
Nur in der Hinsicht war das gemeint. Klar, provokativ. Konnte man jetzt auch falsch verstehen. Muss wohl zukünftig ein wenig aufpassen, wie ich mich da ausdrücke.
Amethyst hat geschrieben:Was wäre die richtige Reaktion?
Die "richtige" Antwort erwarte ich gar nicht. Es ist nur dieses Desinteresse gegenüber mir was mir in den wenigen Fällen, wo es mal soweit gekommen ist, so entgegenfaucht. Über sich haben sie gerne geredet. Da es mehrmals passiert, hat mich das ein wenig stutzig gemacht.
Mir kommt es auf das "wie" an, nicht auf das Ergebnis. Eben wie man miteinander umgeht.
Ich hoffe es war wirklich nur Pech.
Amethyst hat geschrieben:Vielleicht haben wir unterschiedliche Vorstellungen davon was "Verantwortung übernehmen" ist? Was ist es denn für Dich? Wie sieht es für Dich aus wenn Du Verantwortung für Deine eigenen Gefühle übernimmst?
Hm, es ging mir eigentlich nur um ein ausgegliches Verhältnis zwischen den zwei Geschlechtern was das betrifft. Ob es überhaupt zu Tage kommt oder in wessen Größenördnung, dass lasse ich offen.
Über das Thema von wegen Verantwortung gegenüber den eigenen Gefühlen möchte ich derzeit nicht reden. Aber... ich werde darüber mal nachdenken. Danke für den Denkanstoß.
Amethyst hat geschrieben:Das versteh ich jetzt nicht ganz. Kannst Du das näher erläutern? Siehst Du einen Widerspruch zwischen Gleichberechtigung und Verantwortung für die eigenen Gefühle tragen? Wenn ja welchen?
Das war über die Unverhältnismäßigkeit bezogen, die ich mit meinen wenigen Kontakten zu Frauen erlebt habe. Also rein zu diesem Thema, rein subjektiv aus meiner Sicht.
Amethyst hat geschrieben:Wenn ich zu direkt bin, sag es mir bitte.
Nein, ich finde das sehr gut. Das bringt einem mal wieder ernsthafter zum Nachdenken, was dieses Thema betrifft.
Wenn ich mir das so im nachhinein betrachte, kann es auch sehr schnell missverstanden werden. Ich tu mich auch schwer mich klar auszudrücken was in meinem Kopf vorgeht. Und wenn ich mich dann auch mal provokativ verhalte, dann schieße ich oft über die Grenze hinaus.

Danke auf jeden Fall. Man schreibt sich. :winken:

*Edit: Hab nen Satz entfernt, der keinen Sinn gemacht hat. Ich hoffe der Rest ist einigermaßen verständlich. Heute ist nicht mein Tag. :roll:
Amethyst

Re: Männer mit Gefühlen, Weicheier und Alphas

Beitrag von Amethyst »

Hallo Du,
WishIWasAsexual hat geschrieben:@Amethyst: Kannst Du bitte erklären, was Du unter "Verantwortung für die eigenen Gefühle übernehmen" verstehst? Ich habe nicht verstanden, was das konkret bedeuten soll. Danke.]
Dein voriger Beitrag hat ja schon einen kleinen Einblick gegeben. Aber gerne noch mehr dazu. Take your time. ;)
Verantwortung für die eigenen Gefühle übernehmen ... Mein Mitbewohner sagt immer: Du kannst nicht vermeiden verletzt zu werden, aber leiden ist Deine Entscheidung. Was hat mich dieser Ausspruch anfangs verletzt. Kaum zig Therapiejahre später hab ich begriffen, was er meint und das er nichts verletzendes hat. Meine Interpretation war selbstverletzend.

Ich weiss nicht so richtig wie ich anfangen soll "was" dazu zu schreiben.
Daher vielleicht ganz allgemein: Verantwortung für die eigenen Gefühle zu übernehmen bedeutet sich zuerst darüber klar zu sein, was man fühlt. Das allein ist manchmal schon gar nicht so leicht. Manchmal ist es sogar widersprüchlich. Dann bedeutet es auch, zu wissen wann man sich gut fühlt und was man selbst tun kann damit man sich besser fühle. Es bedeutet auch anderen klar kommunizieren zu können was man braucht damit man sich besser fühlt. Ob die anderen dann darauf eingehen oder nicht hängt an deren Gefühlslage und an der Beziehung die man zu diesen Menschen hat.

Ein Beispiel: Wenn ich eine Freundin habe, die sich immer bei mir ausheult, aber umgekehrt nie ein offenes Ohr für mich hat degradiere ich sie heute relativ schnell zur Bekannten. Ich spreche es natürlich an, dass ich das Verhältnis als unausgeglichen empfinde und warum. Ich versuche auch so klar wie möglich zu formulieren was ich von ihr erwarte und brauche. Wenn sich nichts ändert verliert sie die Priorität in meinem Leben und ich wende mich Menschen zu bei denen das Verhältnis ausgeglichener ist.
Wenn ich mich ausgenutzt fühle und nichts dagegen unternehme, übernehme ich keine Verantwortung für meine Gefühle. Eigentlich ist das ganz klar, aber es ist zugegebenermaßen nicht leicht umzusetzen wenn man aktiv für die eigenen Gefühle einsteht, weil es eben sehr unangenehm sein kann.
Für mich selbst hab ich die Erfahrung gemacht, dass ich auch die Folgen eines klaren Verhaltens oft nicht tragen will und deshalb in der Vergangenheit ständig Klarheit vermieden habe. Es gibt Menschen, die natürlich sehr verletzt reagieren, wenn Du sie mit eigenen Bedürfnissen innerhalb einer Freundschaft konfrontierst und ihnen ein Ungleichgewicht aufzeigst. Das ist für alle Beteilligten unangenehm.
Das kann auch sehr weh tun, aber langfristig leide ich unter dem Schmerz jemanden zu verlieren weniger, als darunter weiter ausgenutzt zu werden ohne etwas dagegen zu tun. Wenn Du jetzt fragst: Und was ist mit der Freundin? Die verliert vielleicht eine wichtige Ausheulquelle? Ja sicher, aber da sie sich umgekehrt einen Sch... drum geschert hat wie ich mich fühle, ist das eine Konsquenz mit der sie natürlich leben muss. Auch sie trägt die Verantwortung für ihre Gefühle.

Hilft das weiter?

Es grüßt
Amethyst
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Der Essi
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Re: Männer mit Gefühlen, Weicheier und Alphas

Beitrag von Der Essi »

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Selten ist es leicht, die eigenen Gefühle klar zu kommunizieren, weil das etwas erfordert, was ich Aufrichtigkeit nenne. Dazu kommt es noch darauf an, wie man sie kommuniziert, und das läuft bei mir unter dem Stichwort "emotionale Intelligenz".
Bloom

Re: Männer mit Gefühlen, Weicheier und Alphas

Beitrag von Bloom »

Es geht nicht ums Gedankenlesen. Es geht ums einfühlen. Ums Gefühle beim anderen erahnen können. Nicht detailliert. Das kann man lernen. Mir haben Gruppentherapien da sehr geholfen.
Hm, ich glaube nicht das jeder das lernen kann. Ich habe schon sehr viel an mir gearbeitet und verändert. Aber dieses "einfühlen" behersche ich keines falls und ich bin auch nicht in der Lage es zu lernen (habe es versucht). Es fällt mir relativ leicht zu merken wenn mich jemand den ich schon ein bisschen kennengelernt habe belügt z.B. an der Körpersprache. Aber dieses "einfühlen" fällt mir doch sehr schwer... Mir muss jemand anderes einfach genau sagen was Sache ist, sonst verstehe ich nicht.

Mit einer Frau die von mir erwartet das ich "einfühlsam" bin, könnte ich auch gar nicht zusammen sein. Ich mag einfach klare Sachen und nicht so dumme Spielchen, wie sie von irgendwelchen 14 Jährigen gespielt werden.
Kief

Re: Männer mit Gefühlen, Weicheier und Alphas

Beitrag von Kief »

Amethyst hat geschrieben:Hilft das weiter?
Schoener Beitrag.

In meinen Augen hat das zwar viel mit Persoenlichkeitsentwicklung zu tun, und ist ein Grundstein fuer emotionale Stabilitaet und Reife ...
... und das ist ein gutes Beispiel fuer ein konkrete Handlungsempfehlung.
Denn es beeinflusst das eigene Umfeld auf lange Sicht. Die Freunde und die Bekannten zeigen sich dann, wer als Umfeld Respekt und Reife besitzt, derlei Entwicklung zu respektieren oder gar zu unterstuetzen.
Sehr schoen formuliert.

Dennoch werfe ich meine Blicke auf andere Punkte (in der Unterscheidung Weichei/Alpha), da ich die genannte emotionale Verantwortung bereits in fast allen wichtigen Aspekten umsetze.
Immerhin habe ich jetzt verstanden, was genau Du meinst - und ich nehme an, wer dazu bereit ist, der kann sich anhand Deiner Beschreibung auch auf die Suche nach dem individuellen Weg machen.
Wer zu verstehen gewillt ist, kann sich jetzt auf den Weg machen zu diesem Schritt in der Persoenlichkeitsentwicklung.
;-)


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Strange Lady
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Re: Männer mit Gefühlen, Weicheier und Alphas

Beitrag von Strange Lady »

NBUC hat geschrieben:Das "du darfst mich nicht ablehnen" ist doch bei näherer Betrachtung wohl eher die ausgedrückte Überraschung wieder verkackt zu haben, obwohl mann sich so verhalten hat, wie es die PC-Presse und entsprechende öffentliche Meinung ansonsten nahelegt bis fordert.

Dazu kommt für ABs noch eine weitere Falle:
Wennn man keine Ahnung hat, dann orientiert man sich halt üblicherweise an den Leuten, welche davon vermutlich mehr haben, insbesondere, wenn man eh noch keine Vorstellungen und Präferenzen hat, sich das aber sonst ganz angenehm anläßt.
Kann man unfreundlich als Energieräuber bezeichnen, aber auf dieser noch distanzierteren Stufe ist das mit dem selber "Energiespenden" dann etwas schwieriger, weshalb dann wohl Umwege über Schauspielerei und über Ressourcen gängig sind.
Wie sieht es aber mit einer Person aus, welche erst massiv mit Energie und positiven Eindrücken gefüttert werden will, bevor sie überhaupt in der Lage ist etwas davon zu akzeptieren bzw bereit ist aktiv wieder etwas abzugeben, anstelle das auf dem gemeinsamen niedrigstufigen Niveau des Kennenlernens beginnen lassen zu können?
Kann sich immer noch als inkompatibel herausstellen, aber so provoziert das ja bei so einem Ungleichgewicht jede Menge Tricks, welche sich nicht nach dem wirklcih konstruktiveren Start anhört.

Um so nah ranzukommen um die Individualität hinter der Fassade zu erkennen, muss der Betreffende ja auch erst einmal einige Hürden genommen haben.

Was kann also jemanden zu so einem Verhalten bringen?- dei Vermutung, dass das Gegenüber eh einen nur als Mittel zum Zweck sieht und daher auch genauso verarscht und ausgenutzt werden darf oder die Hoffnung, dass hinter harter Schale doch ein liebenswerter Kern steckt und sich alles regelt, wenn mann über diese Aktivierungshürde erst einmal hinweg ist und sich tatsächlich näher kennenlernt.
Aber an einer solchen Person hat doch ein normaler Mensch gar kein Interesse?
Entweder beide sind interessiert oder man lässt es ganz. Sobald sich eine Seite mehr anstrengen muss als die andere und keinen Spaß daran empfindet, den anderen "zu knacken", macht das ganze keinen Sinn.
“Happiness is like a butterfly: The more you chase it, the more it will elude you. But if you turn your attention to other things, it will come and sit quietly on your shoulder.”
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Re: Männer mit Gefühlen, Weicheier und Alphas

Beitrag von NBUC »

Strange Lady hat geschrieben:
Aber an einer solchen Person hat doch ein normaler Mensch gar kein Interesse?
Entweder beide sind interessiert oder man lässt es ganz. Sobald sich eine Seite mehr anstrengen muss als die andere und keinen Spaß daran empfindet, den anderen "zu knacken", macht das ganze keinen Sinn.
Ich gehe davon aus, dass gegenseitige LiebeaufdenerstenBlick nicht der Normalzustand sind, sondern irgendeine Person typischerweise zuerst aufmerksam wird, beobachtet und Interesse fasst und alleine aus diesem Informationsvorsprung eine Asymetrie entsteht. Doppelt, weil es typischerweise eine Abtastphase gibt und ggf auchnoch Alternativen im Raum (oder in der Schlange 8-) ) stehen.
Natürlich macht das außer ein paar "sportlcih" gesinnten keinen Spaß, vor allem wenn sich das als schwierig herausstellt, aber für die Vertreter eines bestimmten Geschlechts (oer ähnlich gehandicapte Exemplare des anderen) ist das eher die Normalität als die große Ausnahme sich bemühen zu müssen und (hoffentlich nur anfängliche) Skepsis und Erwartungshaltung bei der anderen Seite überwinden zu müssen.
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Nachtzug

Re: Männer mit Gefühlen, Weicheier und Alphas

Beitrag von Nachtzug »

Mal so meine Meinung als Nicht-Abine:

Ich mag gefühlvolle, zurückhaltende Männer sehr gerne und alle meine Datepartner waren bisher so. Die waren auch nicht unbegehrt bei der Frauenwelt. Vielleicht keine Aufreißer, die tausend Frauen angezogen haben, aber meistens Männer, an denen zwar wenige Frauen, aber die dafür sehr ernsthaft Interesse hatten. Meistens hatten sie schon langjährige Beziehungserfahrung und sie waren einfach super nett und gefühlvoll. Gerade bei körperlicher Zweisamkeit (damit ist jetzt nicht unbedingt Sex gemeint) ist Empathie und Feingefühl für Frau sehr von Vorteil. Außerdem behandeln sie einen sehr respektvoll, ich finde Introvertiertheit sehr attraktiv, sie ist geheimnisvoll und meistens sind es sehr tiefgründige Männner. Ich habe auch eine sehr tiefgründige Seite, deswegen passt das ganz gut.

Ein Unterschied sind da starke Selbstwertprobleme, kann mir vorstellen, dass das bei ABs öfters vorkommt als nur reine Introvertiertheit/leichte Schüchternheit. Introversion/Sensibilität/Gefühlsbetontheit heißt ja nur, dass man keine Rampensau ist und eher lange, beständige zwischenmenschliche Kontakte pflegt und nicht ständig tausend neue Leute kennenlernt. Dass man auch gerne mal Zeit mit sich selbst verbringt in Ruhe und die auch braucht um Kraft zu tanken.

Als Teenager habe ich mich oft gefühlt wie ein Freak durch meine Schüchternheit. Das habe ich dann aber irgendwann abgelegt, als ich zum Beispiel beruflich positive Erfahrungen gesammelt habe in einem Bereich in dem meine Sensibilität und Introversion sogar von Vorteil war. Ich bin nun eine selbstbewusste, introvertierte Frau. Bei meinn Freunden gehe ich sehr aus mir heraus, weil es einfach Leute sind, die ich schon kenne und bei denen ich mich wohl fühle. In fremden Situationen bin ich eher zurückhaltend und schaue mir alles erstmal in Ruhe an. Ich kann auch durchaus mal die Intiative ergreifen, aber davor überlege ich mir halt, ob ich das jetzt will. Ich mache halt keine Schnellschüsse.

Was ich damit sagen will: Es kann helfen seine Introversion als Wesenseigenschaft anzunehmen und positiv zu nutzen, sie schätzen zu lernen und nicht nur als negativ zu empfinden. Gerade für Männer. Genau dann empfindet man sensible Männer eben nicht als "Weicheier", sondern als gefühlvoll, empathisch und tiefgründig. Und es gibt genug Frauen, die auch so sind und auf solche Männer stehen. Sie sind vielleicht nicht in der Mehrheit, aber Intromänner sind ja bekanntlich auch keine Mehrheit ;)
Gerade auch wenn Frauen älter und reifer werden stehen solche Männer hoch im Kurs, auch bei Frauen die vorher eher auf "Arschlöcher" standen, eben weil sie die Erfahrung gemacht haben, dass solche Männer scheiße sind.
Gibt aber durchaus auch Frauen wie mich, die schon immer "Softies" mochten und genau diese Wesenseigenschaft zu schätzen wissen. Habe in meinem Bekanntenkreis einige Pärchen, in denen der Mann gefühlvoll und zurückhaltend ist. Das liegt aber wohl daran, dass auch fast alle meine Freundinnen so sind. Man sollte sich also nach Gleichgesinnten umschauen und mit ihnen verbünden (was nicht ausschließt, dass man auch extravertierte Freunde haben kann) und nicht immer neidisch auf vermeintlich "bessere Männer" gucken. Das sind sie nämlich absolut nicht :vielglueck: !

Liebe Grüße
Nachtzug
Amethyst

Re: Männer mit Gefühlen, Weicheier und Alphas

Beitrag von Amethyst »

Hallo nochmal,
Rosta hat geschrieben: Klar. Bin wohl dummerweise wohl wenn an "Problemfällen" gelandet. Aber ich bin ja eigtl. auch einer. ;)
Aber wenn man sich was zu erzählen hat erwarte ich schon ein relativ ausgeglichenes Geben und Nehmen. Ich hab bei den Frauen leider fast immer nur das Nehmen erlebt. War bei meinen männlichen Kollegen nicht der Fall. Daher kam ich zu der provokanten Frage oder These.
Ja - geben und nehmen sollte sich die Waage halten.

Rosta hat geschrieben:Es war im Sinne von Verantwortung der Gefühlswelt der Männer gemeint, die Frauen anscheinend nicht so sehr zu bändigen brauchen. Also im Verhältnis zwischen Mann und Frau. Eine weibliche Version von Weichei scheint es ja auch nicht zu geben. ;)
Ich weiss nicht. Ich denke eigentlich schon, dass es die gibt. Ich habe die Probleme mit weiblichen "Weicheiern" eher in Beziehungsforen oder speziell in Scheidungsforen gelesen. Ich denke das hängt damit zusammen, dass Männer wenn sie eine Beziehung eingehen nicht in erster Linie darauf achten, ob eine Frau sehr selbständig und unabhängig im Denken ist, sondern andere Prioritäten haben. Das scheint sich dann später in der Beziehung bemerkbar zu machen, wenn man sich aufeinander verlassen will und eine Aufgabenteilung vornimmt. Erst dann scheinen manche Männer festzustellen, dass sie die gesamte Verantwortung für die Beziehung allein tragen. Energieräuber gibts ja auch unter den Frauen.

Rosta hat geschrieben:Nur in der Hinsicht war das gemeint. Klar, provokativ. Konnte man jetzt auch falsch verstehen. Muss wohl zukünftig ein wenig aufpassen, wie ich mich da ausdrücke.
Also meinetwegen sicher nicht. Ich finde Du machst das schon richtig :) - einfach weiter so.
Rosta hat geschrieben: Die "richtige" Antwort erwarte ich gar nicht. Es ist nur dieses Desinteresse gegenüber mir was mir in den wenigen Fällen, wo es mal soweit gekommen ist, so entgegenfaucht. Über sich haben sie gerne geredet. Da es mehrmals passiert, hat mich das ein wenig stutzig gemacht.
Mir kommt es auf das "wie" an, nicht auf das Ergebnis. Eben wie man miteinander umgeht.
Ich hoffe es war wirklich nur Pech.
Das hoffe ich auch. Du hast schon recht stutzig zu werden wenn es mehrmals passiert.
Rosta hat geschrieben: Über das Thema von wegen Verantwortung gegenüber den eigenen Gefühlen möchte ich derzeit nicht reden.
Das find ich super - dass Du das so klar schreibst! Danke auch Dir für die Offenheit.
Rosta hat geschrieben: Danke auf jeden Fall. Man schreibt sich. :winken:
Ok :)

Grüße
Amethyst
Amethyst

Re: Männer mit Gefühlen, Weicheier und Alphas

Beitrag von Amethyst »

Hallo Canarias,

Canarias hat geschrieben:
Wenn du damit sagen willst, dass Frauen auf besonders empathische Männer stehen, dann habe ich das bislang noch nicht mitbekommen. Vielleicht kann ich mich nur schlecht verkaufen.

Canarias hat geschrieben: Angenommen, du bewegst dich in einer der gängigen Flirt-Apps. Du kannst zwischen zwei Männern wählen, die ungefähr gleich aussehen. Der eine hat als Überschrift "Ich kann gut zuhören. Ich kann deine Gefühle verstehen."
Bei dem anderen steht drüber: "Ich mache mein Ding!"

Wen würdest du nehmen? Wer, denkst du, bekommt mehr Zuspruch von der Damenwelt?

Also meine Erfahrungen decken sich nicht mit dem, was Frauen glauben, gut zu finden.
Da bist Du schon wieder an eines Pudels Kern...
Was ist der Unterschied zwischen den zwei Aussagen?

"Ich mach mein Ding" sagt etwas darüber aus wie derjenige sich selbst sieht.Es sagt nichts darüber wie ich ihn sehen soll. Es sagt nicht viel aus. Ich würde so ein Profil nicht anschreiben. Mich würde zum Beispiel: "Ich bin ein Reisender" als Titel ansprechen. Das sagt etwas über die Selbsteinschätzung dieser Person aus ohne vorwegzunehmen wie ich das finden soll und ich kann damit verschiedenes assoziieren. Deshalb wirkt es unabhängig und selbstdefinierend. Da hat jemand ein Bild von sich.

"Ich kann gut zuhören. Ich kann deine Gefühle verstehen" = Hier nimmst Du ein Urteil was sich ein Mensch gern über einen anderen Menschen selbst bilden möchte vorneweg. Gut zuhören ist eine Eigenschaft, die dein Gegenüber beurteilt. Deshalb ist es so schwer sie in einem Profil zu transportieren. Wenn du anderen pauschal sagst wie sie Dich beurteilen sollen reagieren sie darauf negativ. Keiner lässt sich gern bevormunden. Besonders nicht bei der Partnerwahl! Ich empfinde solche Aussagen als etwas arrogant, wenn ich ehrlich bin.
Anders ist es wenn Du zuhören unter Dingen listest, die Du gerne tust: Ich höre gern zu. Das sagt aber noch nichts darüber aus wie Du bist. Wenn ich mir ein schnelles Urteil über Dich bilden will, und das will ich in einer Onlinebörse, weil der nächste Kanditat einen Click weiter ist, will ich wissen wie Du tickst. Was Du tun könntest wäre zum Beispiel Deine Fähigkeit mit einer Geschichte zu untermauren. Vielleicht hast du eine Lieblingsgeschichte übers zuhören, die Deine Haltung zum Ausdruckt bringt. Ich war immer mehr auf esoterischen Plattformen unterwegs da scheint sowas etwas gängiger. Vielleicht ist der Stil nicht Dein Ding.

Es ist etwas anderes wenn Dich jemand schon näher kennt und erlebt hat, dass Du gut zuhören kannst und empathisch bist. Wenn Du dem dann sagst: Du weisst doch ich kann gut zuhören! ist das eine Erinnerung an etwas was diese Person weiss und festigt das Band zwischen euch. Eure Beurteilungen stimmen überein und der andere kann Deine sehr gute Eigenschaft dankbar annehmen.

Es grüßt
Amethyst
Canarias

Re: Männer mit Gefühlen, Weicheier und Alphas

Beitrag von Canarias »

Die genannten Überschriften waren nur Beispiele. Aber nicht jede Frau ist so tiefgründig wie du, Amethyst.

Viele jüngere Frauen (die dürften wohl die Hauptzielgruppe der meisten AB, insbes. U 30 sein), wissen den Wert männlicher Empathie meines Erachtens nicht zu schätzen. Die denken, ich bin selber gefühlvoll und sensibel, der Mann muss ein Anpacker sein. Auf viele Damen trifft ja auch, da darf man sich nichts vormachen, die sogenannte A-Loch-Theorie zu, was natürlich - wie sollte es anders sein - mit dem unnachahmlichen in unserem Land üblichen Erziehungsstil zu tun hat, der den Mädchen (und den Jungs) vermittelt, dass sie sich gefälligst unterzuordnen haben.

Ich glaube, selbst wenn es dir als Mann gelänge, die Wünsche und Bedürfnisse ihrer Partnerin von den Augen ablesen zu können, ist es nicht das, was die meisten Frauen wollen! Auch einer reiferen Frau wird bei dem Gedanken unheimlich.
NBUC
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Re: Männer mit Gefühlen, Weicheier und Alphas

Beitrag von NBUC »

Mein Gefühl ist es, dass wenn man fragt wie eine Frau sich einen Partner vorstellt, man eine Beschreibung dessen bekommt, wie sich ein Kerl in den sie sich verknallt hat dann verhalten soll. Nur liegt das Problem darin erst einmal eine zum verknallen zu bringen, sonst endet es halt wieder mit "Du bist ja nett, aber es sind keine Bauchgefühle da".
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Alle gesellschaftlichen Betrachtungen enthalten zwangsläufig Verallgemeinerungen und werden daher Ausnahmen und Einzelfälle enthalten, denen sie nicht gerecht werden können.

wenn ich nicht antworten sollte heißt das nicht, dass du Recht hast, sondern ich kein Internet!
Bloom

Re: Männer mit Gefühlen, Weicheier und Alphas

Beitrag von Bloom »

Viele jüngere Frauen (die dürften wohl die Hauptzielgruppe der meisten AB, insbes. U 30 sein), wissen den Wert männlicher Empathie meines Erachtens nicht zu schätzen. Die denken, ich bin selber gefühlvoll und sensibel, der Mann muss ein Anpacker sein. Auf viele Damen trifft ja auch, da darf man sich nichts vormachen, die sogenannte A-Loch-Theorie zu, was natürlich - wie sollte es anders sein - mit dem unnachahmlichen in unserem Land üblichen Erziehungsstil zu tun hat, der den Mädchen (und den Jungs) vermittelt, dass sie sich gefälligst unterzuordnen haben.
Ich glaube eher das viele MABs sich oft nur die falschen Frauen raussuchen bzw. von den falschen Frauen ausgesucht werden.

Ich kenn son Typen, der is 1,70 groß, durschnittlich aussehend und dürr. Vom Charakter her ist er "nett" und total schüchtern. Trotzdem gabs ne Frau die ihm hinterhergelaufen ist bzw. ihn total gestalkt hat und ihn auf diversen Social Networks immer wieder geadded hat und sich sogar fake accounts erstellt hat nachdem er sie auf ignore gesetzt hat.

Jetzt könnte man denken das ist irgend so eine fette hässliche die es nötig hat und sonst keinen anderen abbekommt. Fehlanzeige, schlank, geiler Hinter, schöne brüste, blond und n hübsches gesicht, außerdem ne total nette Person.
Und was macht der Idiot? Er läuft irgend einer Zicke hinterher die vom optischen nicht besser oder schlechter aussieht als seine "Stalkerin".
Typisch für diese Geschichte ist das die Zicke dann wiederum an mir Interesse hatte. Ich aber natürlich nicht an ihr...

Ich frag mich echt was mit solchen Typen los ist, ich wäre so froh wenn mal so eine nette Frau Interesse an mir hätte und mich "stalken" würde. Kann mir gut vorstellen das viele MABs sich genauso verhalten (bzw. kann mir sogar vorstellen das besagter Typ auch MAB ist) und dann heulen sie hier im Forum rum wie böse die Frauen doch sind. :roll:
Strange Lady
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Re: Männer mit Gefühlen, Weicheier und Alphas

Beitrag von Strange Lady »

NBUC hat geschrieben: Ich gehe davon aus, dass gegenseitige LiebeaufdenerstenBlick nicht der Normalzustand sind, sondern irgendeine Person typischerweise zuerst aufmerksam wird, beobachtet und Interesse fasst und alleine aus diesem Informationsvorsprung eine Asymetrie entsteht. Doppelt, weil es typischerweise eine Abtastphase gibt und ggf auchnoch Alternativen im Raum (oder in der Schlange 8-) ) stehen.
Natürlich macht das außer ein paar "sportlcih" gesinnten keinen Spaß, vor allem wenn sich das als schwierig herausstellt, aber für die Vertreter eines bestimmten Geschlechts (oer ähnlich gehandicapte Exemplare des anderen) ist das eher die Normalität als die große Ausnahme sich bemühen zu müssen und (hoffentlich nur anfängliche) Skepsis und Erwartungshaltung bei der anderen Seite überwinden zu müssen.
Also "Klicken" tut es bei mir auch erst nach längerem Kennenlernen, aber ob man "miteinander kann" (reden, austauschen, "sich riechen", gleiche Wellenlänge/vibes), das merkt frau idR schon nach 2 hrs. Wenn das ganze zum Krampf wird, klink ich mich aus.
Keine Ahnung, vielleicht bin ich da auch zu voreilig. Aber meine Devise ist halt: das Leben ist zu kurz, um sich mit Leuten rumschlagen zu müssen, die einem nichts geben - selbst wenn man dann ein Leben lang alleine bleiben muss. Das Risiko gehe ich bewusst ein.
“Happiness is like a butterfly: The more you chase it, the more it will elude you. But if you turn your attention to other things, it will come and sit quietly on your shoulder.”
Henry David Thoreau
Canarias

Re: Männer mit Gefühlen, Weicheier und Alphas

Beitrag von Canarias »

Strange Lady hat geschrieben: das Leben ist zu kurz, um sich mit Leuten rumschlagen zu müssen, die einem nichts geben - selbst wenn man dann ein Leben lang alleine bleiben muss. Das Risiko gehe ich bewusst ein.
Genau das ist ein Problem für viele - gerade auch Männer - diese Einstellung zu erlangen, weg von der Bedürftigkeit. Mit der Einstellung wirst du im Übrigen nicht lange alleine bleiben, denn sie erzeugt Respekt bei anderen Menschen.

Richtig ist, was Bloom gesagt hat: Die A-Loch-Theorie trifft auch umgekehrt zu: auf Männer, die sich eine Partnerin suchen, die sie schlecht behandelt. Auch das kommt aus der Erziehung.
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Re: Männer mit Gefühlen, Weicheier und Alphas

Beitrag von Strange Lady »

Canarias hat geschrieben:Die genannten Überschriften waren nur Beispiele. Aber nicht jede Frau ist so tiefgründig wie du, Amethyst.

Viele jüngere Frauen (die dürften wohl die Hauptzielgruppe der meisten AB, insbes. U 30 sein), wissen den Wert männlicher Empathie meines Erachtens nicht zu schätzen. Die denken, ich bin selber gefühlvoll und sensibel, der Mann muss ein Anpacker sein. Auf viele Damen trifft ja auch, da darf man sich nichts vormachen, die sogenannte A-Loch-Theorie zu, was natürlich - wie sollte es anders sein - mit dem unnachahmlichen in unserem Land üblichen Erziehungsstil zu tun hat, der den Mädchen (und den Jungs) vermittelt, dass sie sich gefälligst unterzuordnen haben.

Ich glaube, selbst wenn es dir als Mann gelänge, die Wünsche und Bedürfnisse ihrer Partnerin von den Augen ablesen zu können, ist es nicht das, was die meisten Frauen wollen! Auch einer reiferen Frau wird bei dem Gedanken unheimlich.
Du hast Amethyst nicht richtig verstanden. Empathiefähigkeit bedeutet nicht, der Partnerin die Wünsche von den Augen abzulesen! Sondern die Fähigkeit, sich auf das Gegenüber einschwingen zu können. Damit ist keine Dienstleistung (= ich liefere, was gewünscht ist) gemeint, sondern eine Haltung, ein Menschenbild (den anderen in seiner Autonomie und Andersheit wahrnehmen und erkennen und damit reif umgehen können).
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Re: Männer mit Gefühlen, Weicheier und Alphas

Beitrag von Strange Lady »

Canarias hat geschrieben:
Strange Lady hat geschrieben: das Leben ist zu kurz, um sich mit Leuten rumschlagen zu müssen, die einem nichts geben - selbst wenn man dann ein Leben lang alleine bleiben muss. Das Risiko gehe ich bewusst ein.
Genau das ist ein Problem für viele - gerade auch Männer - diese Einstellung zu erlangen, weg von der Bedürftigkeit. Mit der Einstellung wirst du im Übrigen nicht lange alleine bleiben, denn sie erzeugt Respekt bei anderen Menschen.

Richtig ist, was Bloom gesagt hat: Die A-Loch-Theorie trifft auch umgekehrt zu: auf Männer, die sich eine Partnerin suchen, die sie schlecht behandelt. Auch das kommt aus der Erziehung.
Na ja, doch, man kann durchaus lange alleine bleiben, wenn man so drauf ist. Aber man sollte sich dann idealer Weise nicht als Opfer betrachten. Wichtig ist dabei auf jeden Fall den Weg der Selbsterkenntnis zu gehen: zu wissen, wer man ist, was man im Leben will und sucht und welche Eingeständnisse man bereit ist für seine Überzeugungen und Lebensentscheidungen zu machen. Ich könnte dir meine Verzichtliste aufschreiben ... sie wäre ellenlang. Damit muss man leben können.
“Happiness is like a butterfly: The more you chase it, the more it will elude you. But if you turn your attention to other things, it will come and sit quietly on your shoulder.”
Henry David Thoreau
Amethyst

Re: Männer mit Gefühlen, Weicheier und Alphas

Beitrag von Amethyst »

Hallo NBUC

ich bin nicht sicher, ob ich verstehe in welche Richtung Du diskutieren willst.
NBUC hat geschrieben:Das "du darfst mich nicht ablehnen" ist doch bei näherer Betrachtung wohl eher die ausgedrückte Überraschung wieder verkackt zu haben, obwohl mann sich so verhalten hat, wie es die PC-Presse und entsprechende öffentliche Meinung ansonsten nahelegt bis fordert.
Was Du beschreibst ist jemand, der die Verantwortung nach aussen abgegeben hat. An eine öffentliche Meinung. And die PC Presse. Und der dann überrascht ist, dass es nicht klappt. Ein Grund dafür dass es nicht klappt ist aus meiner Sicht aber ja gerade, dass er genau das tut?
Das ist also ein Teufelskreis aus dem er raus muss. Aus meiner Sicht. Und der einzige Weg raus ist aufhören die Verantwortung an die Presse oder die öffentliche Meinung abzugeben. Das beinhaltet sicher "Fehler". Tat und tut es bei mir bis heute. Das ist aber so wenn man etwas lernt.

Beispiel: Ich kann Klavier spielen lernen mit der Information im Hinterkopf: der durchschnittliche Klavierspieler beherrscht das Instrument gut nach 3 Jahren. Wenn ich es nach 3 Jahren nicht beherrsche kann ich natürlich die Information dafür verantwortlich machen, dass ich es nicht kann. Die öffentliche Meinung war schliesslich: nach 3 Jahren beherrsche ich das Instrument. Aber es hilft mir nicht bei der Lösung des Problems, oder? Was würde helfen?
NBUC hat geschrieben:Dazu kommt für ABs noch eine weitere Falle:
Wennn man keine Ahnung hat, dann orientiert man sich halt üblicherweise an den Leuten, welche davon vermutlich mehr haben, insbesondere, wenn man eh noch keine Vorstellungen und Präferenzen hat, sich das aber sonst ganz angenehm anläßt.
Kann man unfreundlich als Energieräuber bezeichnen, aber auf dieser noch distanzierteren Stufe ist das mit dem selber "Energiespenden" dann etwas schwieriger, weshalb dann wohl Umwege über Schauspielerei und über Ressourcen gängig sind.
Ich weiss nicht ob Du weisst, was ein Energieräuber ist...
Wenn ich von jemandem etwas lernen will, oder abschauen bin ich nicht zwangsläufig ein Energieräuber. Ich kann sogar im Gegenteil sehr viel Energie an so jemanden abgeben. Dankbarkeit ist zum Beispiel eine positive Energie! Wenn ich eine liebevolle Haltung einnehme, während ich etwas lerne ist das auch sehr Energiespendend.
Was ich nicht ganz verstehe ist von wem willst Du was abschauen? Von der Gesellschaft allgemein?

NBUC hat geschrieben:Wie sieht es aber mit einer Person aus, welche erst massiv mit Energie und positiven Eindrücken gefüttert werden will, bevor sie überhaupt in der Lage ist etwas davon zu akzeptieren bzw bereit ist aktiv wieder etwas abzugeben, anstelle das auf dem gemeinsamen niedrigstufigen Niveau des Kennenlernens beginnen lassen zu können?
Kann sich immer noch als inkompatibel herausstellen, aber so provoziert das ja bei so einem Ungleichgewicht jede Menge Tricks, welche sich nicht nach dem wirklcih konstruktiveren Start anhört.
Und spätestens hier kann ich Dir nicht mehr richtig folgen. Ich vermute jetzt mal wild. Vielleicht liege ich ganz falsch.
Dem Ton Deines Beitrags nach fühlst Du Dich bei einem Date in der Rolle des Alleinunterhalters der die Frau bespassen muss. Du würdest Dich in so einem Szenario als Energiespender sehen, der erst mal viel in die andere Person reinsteckt, um dann hoffentlich was rauszubekommen. Zusammen mit dem was Du vorher geschrieben hast wohl hauptsächlich deshalb, weil Du meinst, dass die Gesellschaft Dir das so vorschreibt. Diese Haltung wäre für Dich energetisch tödlich und für viele Frauen sicher auch negativ erkennbar. Es hätte also keiner was davon. Das kann ich verstehen. Nur warum Du sie überhaupt einnimmst, vor allem wenn sie Dir negative Ergebnisse bringt, ist mir nicht klar. Der einzige Grund der mir da einfiele ist, dass Du keine Alternative siehst. Das wär dann etwas was Du ändern könntest indem Du zum Beispiel bei anderen abschaust wie die das machen.
Wenn ich immer nur Mozarts kleine Nachtmusik auf dem Klavier übe kann ich sie möglicherweise irgendwann. Aber meine Nachbarn und alle die sich das jedes Mal anhören müssen sind supergenervt davon. Ich vielleicht sogar auch. Und ich ärgere mich möglicherweise über mich selbst, weil ich unbedingt weiter dasselbe Stück übe. Diese Haltung ist übel und kostet mich Energie. Wenn ich das also weiter übe, muss ich mich schon fragen, warum ich das tu und ob es nicht vielleicht eine andere Motivation gibt - eine andere Haltung mit der ich Klavierspielen kann. Eine spielerische. Bei der mach ich mehr Fehler, aber trotzdem sind die Nachbarn dankbar wenns nicht ewig dieselben sind. Oder?

Du wirst eine Dating Situation nie kontrollieren können. Das kann keiner. Du kannst nur lernen mit der Situation zu gehen und den (Rede)Fluss in Richtungen zu lenken, die Dich interessieren, selbst wenn Dein Gegenüber vielleicht gleich wieder ablenkt. Dann gehst Du mit der Information um, dass das Gegenüber eben ablenkt. Es ist ein Spiel.... Spiele kann man nicht kontrollieren.

NBUC hat geschrieben:Um so nah ranzukommen um die Individualität hinter der Fassade zu erkennen, muss der Betreffende ja auch erst einmal einige Hürden genommen haben.
Ist das wirklich so schwer wenn man Interesse am Gegenüber hat? Es gibt doch klassische Fragen, die man immer stellen kann. Ich nehm gern was philosophisches. Anhand der Reaktion des Gegenübers lässt sich schnell erkennen, ob derjenige aufmachen will oder nicht.
NBUC hat geschrieben:Was kann also jemanden zu so einem Verhalten bringen?- dei Vermutung, dass das Gegenüber eh einen nur als Mittel zum Zweck sieht und daher auch genauso verarscht und ausgenutzt werden darf oder die Hoffnung, dass hinter harter Schale doch ein liebenswerter Kern steckt und sich alles regelt, wenn mann über diese Aktivierungshürde erst einmal hinweg ist und sich tatsächlich näher kennenlernt.
Warum willst Du jemanden dazu bringen. Diese Haltung versucht dem anderen die Entscheidung abzunehmen. Wenn jemand das spürt beisst Du automatisch auf Granit. Jedenfalls bei einem Erwachsenen.

Wenn ich zu direkt bin sag es mir bitte. Danke.

Es grüßt
Amethyst
Canarias

Re: Männer mit Gefühlen, Weicheier und Alphas

Beitrag von Canarias »

Strange Lady hat geschrieben:
Du hast Amethyst nicht richtig verstanden. Empathiefähigkeit bedeutet nicht, der Partnerin die Wünsche von den Augen abzulesen! Sondern die Fähigkeit, sich auf das Gegenüber einschwingen zu können. Damit ist keine Dienstleistung (= ich liefere, was gewünscht ist) gemeint, sondern eine Haltung, ein Menschenbild (den anderen in seiner Autonomie und Andersheit wahrnehmen und erkennen und damit reif umgehen können).
Akzeptiere ich. Was du beschreibst, erfordert Erfahrung und Reife. Viele haben die nicht. Vielen fällt es schwer, weil sie es nicht gelernt haben. Ich selbst bin empathisch, übertrieb das aber gerne in den Beziehungen, die ich hatte. Es ist eine Gratwanderung. Ich habe unabhängig davon, ob die Empathie, die du beschreibst, wünschenswert ist oder nicht (ist sie) den Eindruck, bei den vielen Paaren da draußen gibt's wenige Partner, die die Fähigkeit zum Einschwingen mitbringen. Da stört sich doch häufig auch keiner dran. Oder sehe ich das falsch?

Frage: Kann man eine Beziehung ohne besondere empathische Fähigkeiten führen, und wenn ja, ist das dann eine gute Beziehung?
Strange Lady hat geschrieben: Ich könnte dir meine Verzichtliste aufschreiben ... sie wäre ellenlang. Damit muss man leben können.
Heißt das, es ist die Verzichtsangst die vielen verzweifelten Singles das Leben so schwer macht?

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