40. Schreibwettbewerb - Zeitlose Orte

In diesem Bereich besteht die Möglichkeit an Schreibwettbewerben teilzunehmen. Probier es gerne einmal aus.
ERSTER BEITRAG DES THEMAS
Valentin
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40. Schreibwettbewerb - Zeitlose Orte

Beitrag von Valentin »

Baghira444 hat geschrieben: Somit reiche ich den Staffelstab weiter an Valentin und bin schon gespannt auf den nächsten Wettbewerb.
Hiermit rufe ich gerne zum 40.Schreibwettbewerb auf. Der Titel möge lauten:

ZEITLOSE ORTE

Es kann natürlich auch nur ein zeitloser Ort thematisiert werden. Ich fand jedoch, dass der Plural mehr hergab.
Textform und Kreativität mögen keine Grenzen gesetzt sein.
Als Höchstgrenze möge ich wieder 333 Wörter ansetzen.
Beiträge bitte einfach als Antwort einstellen oder per PN an mich, verbunden mit dem Nichtwunsch der Entanonymisierung zum Ende der Abstimmung.
Als Einsendeschluss möchte ich VALENTINStag, den 14.2., 23:59 Uhr verkünden.

Und nun viel Spaß. Ich bin gespannt auf und freue mich über Eure Beiträge und Gedanken.
(sollte ich etwas vergessen haben, bitte daruf aufmerksam machen oder rückfragen, dann schiebe ich es nach, dnake)
No matter where you go, there you are

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Valentin
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Re: 40. Schreibwettbewerb - Zeitlose Orte

Beitrag von Valentin »

Prima, vielen Dank, der erste Beitrag ist bereits eingegangen und sieht das Tagebuch als zeitlosen Ort.
-- Liebes Tagebuch,
Wie gut dass ich bei dir immer alles abladen und verschnaufen kann, nachdem alle Termine, alle Kämpfe an vielen Orten gelaufen sind.

Heute war ein schlimmer Tag.
Auf der Arbeit wars so mühsam und dennoch hat der Chef mich kritisiert.
Wenn er wüsste wieviel Kraft es mich kostet, da jeden Tag hinzugehen.
Und bei meiner Vergangenheit. Der könnte netter sein.

Ein paar Gespräche waren auch sonst mit den Kollegen, aber irgendwas stimmt doch nicht. Beziehungen sind scheiße.

oder ich….oder? Klar bin ich scheiße, irgendwie.
Aber eigentlich weiß ich doch was ich kann.
Das sagen viele, auch wenn ich es schwer glauben kann.
Hab doch nen guten Riecher für das richtige. Der kleine Kick.
Hält nur nie lange.

Trotzdem, im Kämpfen fühle ich mich gut,
wenn schon nicht anders, dann so. Mann hab ich dem Typ gestern die Meinung gegeigt.
Doch, dafür kann ich mich loben, vom stillen Mäusschen zur emanzipierten Frau,
das hab ich mir erarbeitet.

-- Tagebuch!!!
In meinen Gedanken hab ich heute drei Leute gekillt.
Und dann die Wohnung geputzt.

-- Liebes Tagebuch,
jetzt hab ich schon drei Jahre geschrieben und du bist mein zweitbester Freund,
als Nachfolger meines ersten Tagebuchs.
Soviele Seiten und soviele Worte.
Weißt du was fehlt?

Die Liebe.
Verdammt.
….


Was schreib ich nur dazu?

Ich werde nicht geliebt, wurde nie geliebt, werde nie geliebt werden.
So. Basta.

Thema angeschaut, verworfen und weit weggepackt.
Liebe – Schlimmer geht’s ja nicht pah! Bei allem was war, das hat noch nie geklappt. Und alles wiederholt sich doch nur.
Liebe - nicht in meinem Leben. Nee.
But still go on and on and on.
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Valentin
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Re: 40. Schreibwettbewerb - Zeitlose Orte

Beitrag von Valentin »

Vielen Dank und viel Erfolg für den zweiten Beitrag
Ein wahrer zeitloser Ort

Wenn ich mein bisheriges Leben betrachte, dann habe ich schon viele schöne und zeitlose Orte gesehen. Sei es nun ein Park mit blühenden Pflanzen im Schein der Mittagssonne, eine Waldlichtung im sanften Mondlicht, ein Südseestrand im Abendrot oder aus dem Morgennebel wachsende Berge.

Der Ort jedoch, den ich für wahrhaft zeitlos halte, ist ein besonderer Ort. Er ist nicht greifbar, aber wir alle besitzen ihn. Wir hüten in ihm die wichtigsten und schönsten Dinge. Er ist ein Quell unserer Hoffnung, Träume, Liebe und Kraft.

Tierische Begleiter, persönliche Dinge, wie ein liebgewonnendes Kuscheltier oder ein Andenken an Vergangendes haben in ihm genauso Platz, wie die geliebten Menschen in unserem Leben. Wir verschenken Teile dieses Ortes an liebenswerte Menschen und hoffen, dass auch wir dieses Geschenk erhalten.

Und dieser zeitlose Ort, lieber Leser, dieser wunderbare und schöne Ort ist tief in Dir, und zwar

in deinem Herzen.
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Valentin
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Re: 40. Schreibwettbewerb - Zeitlose Orte

Beitrag von Valentin »

Wenn der Tag mit einem neuen Beitrag beginnt, kann es nur ein guter Tag werden. Vielen Dank!
Zeitlos

Was ist schon Zeit?
Wir werden geboren und wir sterben.
Entscheidend ist die Zeit dazwischen.
Wieviel Zeit haben wir?
Ist egal.
Ein lebenswertes Leben leben, ja das wär's!
Was ist lebenswert?
Glück.
Wieviel Glück reicht aus?
Zeitloses Glück.
Glück bei dem man nicht fragen muss wie lange.
Wie erkennt man solch ein Glück?
Man fühlt es.
Fühle ich es?
Mein Herz ist ein kalter, zeitloser Ort voller Spinnen.
Ich fühle es nicht.
Zeitlose Kälte.
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Valentin
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Re: 40. Schreibwettbewerb - Zeitlose Orte

Beitrag von Valentin »

Und hier bereits der nächste Beitrag für den Schreibwettbewerb. Vielen Dank!
Zeitlose Orte – höllengleich

Gefangen in einer dieser elenden Zeitschleifen, ratterte dieser Tage mein Hirn in den viel zu kurzen, doch schmerzhaften Momenten der Ruhe verwirrt in Déjà-Vue-Szenarien. Mein steinernes Herz drohte mich in den salzigen Fluten zu versenken, während ich zeitlos im Tränenmeer trieb, dessen Ausmaße mir unbekannt waren.

Den Großteil des Tages jedoch verbrachte ich in tagfüllendem, ewig gleichem Dauerstress und wenigen kurzen Momenten aktiver Lebensfreude in Cafés oder Geschäften und im Gespräch mit Verkäufern oder Kassierern, die ein herzliches Lächeln auf meine Lippen zu zaubern vermochten.

Ohne Frage wünschte ich mir Zeit zur Entspannung und Ruhe herbei. Doch würden diese nicht von meinem Hirn genutzt, in schmerzhaften Déjà-Vue-Szenarien zu rattern? Würde nicht mein steinernes Herz versuchen, mich in den salzigen Fluten zu versenken, während ich zeitlos im Tränenmeer treiben würde, dessen Ausmaßen mir unbekannt wären, bis keine Tränen mehr kämen?

So verbrachte ich auch die kommende Zeit in tagfüllendem, ewig gleichem Dauerstress und wenigen kurzen Momenten aktiver Lebensfreude in Cafés oder Geschäften und im Gespräch mit Verkäufern oder Kassierern, die ein herzliches Lächeln auf meine Lippen zu zaubern vermochten.
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Re: 40. Schreibwettbewerb - Zeitlose Orte

Beitrag von Valentin »

Prima, wenn jeden Tag ein neuer Beitrag hinzu kommt. Vielen Dank und ebensolchen Erfolg!
Nachruf

Seit Anbeginn ein Paar, drehten sie sich im Gleichtakt um ihre gemeinsame Mitte. Unterschiedliche Temperamente, verbunden durch eine zeitlose Liebe und ein gemeinsames Tagwerk. Die Leute beachteten sie. Weil sie ihren Job zuverlässig erledigten, erwischten die Menschen den Zug, kamen pünktlich zur Schule, Arbeit oder Hochzeit.

Doch Zeiten ändern sich. Der Zahn der Zeit nagte anfangs unmerklich. Und biss dann gieriger zu. Die Folge: Stillstand. Sich begnügen, einander zu sehen. Distanz ertragen lernen. Niemand kam zur Reparatur. Zur Zeitumstellung. Oder um Zeiger und Ziffern auf Hochglanz zu polieren. Einst Höhepunkte des Jahres. So lange hatten sie unermüdlich und gewissenhaft die menschliche Lebenszeit in handliche Portionen zerteilt. Und das war nun der Dank.

Zusammen mit dem goldenen Glanz verblasste die Erinnerung. Zu lang her, dass sie ihrem Zusammentreffen entgegenfieberten und eins wurden. Sich wehmütig trennten, mit der Vorfreude auf das nächste Stelldichein.

Dann kam der Sturm und nahm ihn mit. Unvorstellbar. Sie gehörten doch zusammen. Einer allein – sinnlos! Sie verlor sich in der Zeitlosigkeit. Nur wenn die Silvesterraketen an ihr vorbeizischten und über ihr explodierten, wusste sie, dass wieder ein einsames und nutzloses Jahr vorüber war. Die Zeit fand anderswo statt.

Sie sah ihre Glanz- und Sinnlosigkeit. Ihre Verlassenheit. Nicht länger die grandiose Aussicht, wenn die Sonne schien. Es wärmte sie nichts mehr. Sie konnte die Schönheit mit niemandem teilen. Sie sah nicht, dass am Fuße des Turms Menschen Pläne für die Zukunft machten. In der sie einen Platz hätte. Sie hörte nicht die Täubchen, die verheißungsvoll gurrten. Merkte nicht, dass sie nicht allein war.

Die Stürme, die sie nach ihrem traumatischen Verlust anfangs in Panik versetzt hatten, begann sie herbeizusehnen. Sinnlos, sich ihnen mit aller Macht entgegen zu stemmen. Sich ans Uhrwerk zu klammern. Der Feind konnte ihr Verbündeter sein. Dem Elend ein Ende bereiten.

Die Nacht brach herein und der Wind frischte auf. Rüttelte an ihr. Bereitwillig drehte sie ihre bauchige Zeigerfläche in eine Böe. Als der Morgen kam, war auch sie fort.

In tiefer Trauer,
der Turm und die Tauben.
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Valentin
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Re: 40. Schreibwettbewerb - Zeitlose Orte

Beitrag von Valentin »

vielen Dank und viel Erfolg für den sechsten Beitrag
Du bist längst "dort"

Ein letzter Kuss
auf deine kalte Hand.
Ein Blumengruss -
ein letztes Wort...

Ein letzter Blick
auf Blumen und Sand.
Und Stille herrscht -
du bist längst fort...
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Re: 40. Schreibwettbewerb - Zeitlose Orte

Beitrag von Valentin »

So, weiter geht's

Meine Bibliothek

Meine Bibliothek ist wie ein Irrgarten. Ein Labyrinth der Spannung, des Wissens, der Freude, unzählige erfundene und wahre Geschichten und Erlebnisse. Ich kann unmöglich alle Bücher lesen. Kein Mensch kann das. Es ist nur ein winziger Teil jenes unendlichen Sammelsuriums in meinen Regalen, das mich erwartet, und doch ist es ein Ort, an dem ich mich verlieren kann. Wo soll ich anfangen, wo brauche ich nicht mehr nachsehen, wo ist der Mittelpunkt? Oje, mit derartigen Fragen finde ich bestenfalls alles und nichts. Ich werde eines Tages nicht mehr hier sein, die Menschheit wird verschwunden sein, meine Bibliothek wird weiterleben: hell, aber auch einsam, unendlich, aber auch perfekt, starr, aber auch geheim.
No matter where you go, there you are

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