Asexuelle Partnerin?

[IHaveForgivenJesus]

Mag sein, dass ich da einer Minderheit angehöre, aber wenn ich die Wahl hätte zwischen Liebe ohne Sex und Sex ohne Liebe, würde ich mich ohne zu zögern für Ersteres entscheiden. Natürlich hätte ich am liebsten beides, aber meine Prioritäten sind insoweit relativ klar.

[Sunrice]

Bei mir in der Familie gibt es jemanden, der asexuell ist. Diese Person hat überhaupt keinen Sex seit Jahren und hat auch nach eigenen Aussagen kein Verlangen danach. Ob ich mit einem asexuellen Menschen zusammen sein könnte? Wenn alles andere stimmen würde und ich mich sehr wohl fühlen würde in seiner Nähe, könnte es in Frage kommen. Bei mir läuft ohne eine enge Bindung eh nichts und da würde schon eine Weile vergehen bevor überhaupt etwas sexuelles zu Stande kommen könnte.

[DialM4Me]

Das Bedürfnis nach Liebe und das Bedürfnis nach Sexualität sind ja zugegebenermaßen nicht das selbe.
Deswegen kann man in diese Richtung auch nichts ausschließen.
Ich gehe aber davon aus, dass noch weniger Menschen asexuell sind als AB sind, wobei ich Menschen in sehr hohem Alter mal nicht mitrechne.
Wenn beides miteinander verbunden werden kann, ist das aber sicherlich viel schöner als wenn nur ein Aspekt erfüllt werden kann.
Für die meisten ABs denke ich, mich mit eingeschlossen, dass ein asexueller Partner, eine asexuelle Partnerin, nicht das richtige wäre.
Nur das eine oder das andere würde mich persönlich nicht alleine von den Ängsten und Sehnsüchten befreien können.

[Rob_HBS]

Ich kann mir ehrlich nur schwer vorstellen, dass ein Mann, der mit einer Frau täglich im gleichen Bett schläft, sie nackt sieht, sie anfasst, mit ihr kuschelt, sie riecht, ihre Wärme spürt und von ihr berührt und geküsst wird kein sexuelles Verlangen nach dieser Frau verspürt.

ja und das sehe ich eben als problem - du kannst es dir nur schwer vorstellen, fakt ist aber, dass es diese fälle gibt. ich empfehle dir durchaus mal einen blick ins AVEN-forum zu werfen:

http://www.aven-forum.de/

1. mal haben viele asexuelle schon gar nicht das verlangen, den partner/die partnerin nackt zu sehen, 2. führen berührungen, küsse, nähe und vertrautheit nicht direkt zu der "hirn rutscht in die hose"-mentalität wie bei sexuellen menschen.
slebst wenn sie den partner/die partnerin für sehr attraktiv halten, ist diese attraktivität eben nicht auf sexueller ebene existent sondern eher auf einer anderen, zwischenmenschlichen, möglicherweise gefühlsmäßigen oder intellektuellen ebene - das variiert.

ich finde es einfach seltsam, wenn angehöriger einer randgruppe (ABs) die angehörigen einer anderen randgruppe (asexuelle) für "nicht normal" halten -habe oft schon "originelle" tipps wie "geh mal zum arzt" gelesen - ja wo sind wir? bei der medizinischen betrachtung vom homosexualität in den 50ern??? sexuelle orientierung als krankheit -.-

achso und hierzu:

Da geht die Phantasie des gemeinen AB mit ihm durch wenn er glaubt bei den meisten Paaren gehe es zu wie im Bonobo-Käfig im Zoo. Für Sex braucht man Zeit und Muse und es ist ein Problem unserer Zeit, dass beides immer schwerer zu erreichen ist.

genau das glaube ich nämlich absolut nicht. in zeiten von partnerwechsel im monatstakt, untreupartys und anderweitigem gedöns scheint der stellenwert einer auf vertrauen basierenden partnerschaft zumindest in meienr altersgruppe nur noch in ausnahmefällen zu existieren.
"für sex braucht man zeit und muse" - also wenn ich mich umhöre, überwiegt doch sehr stark die meinung vor dem eingehen einer beziehung erstmal in die kiste zu gehen, um danach zu entscheiden, ob man was draus macht - es folgt als begründung meist der unglaublich ätzende vergleich mit der probefahrt vorm autokauf -.-

[schwarzkaeppchen]

Ich kann mir ehrlich nur schwer vorstellen, dass ein Mann, der mit einer Frau täglich im gleichen Bett schläft, sie nackt sieht, sie anfasst, mit ihr kuschelt, sie riecht, ihre Wärme spürt und von ihr berührt und geküsst wird kein sexuelles Verlangen nach dieser Frau verspürt.

ja und das sehe ich eben als problem - du kannst es dir nur schwer vorstellen, fakt ist aber, dass es diese fälle gibt.

Moment, es geht aber doch gar nicht darum, ob es nicht asexuelle Paare gibt. Ich glaube nicht, dass das jemand abstreitet? Es geht darum, ob die Zusammensetzung eines Paares mit folgender Besetzung: Partnerin (asexuell) mit Partner (männlicher AB) das non-plus-ultra ist. Und da wäre es so, Rob_HBS, dass der männliche Part in der im Thread-Titel und Eröffnungsbeitrag angenommen Partnerschaft eben NICHT asexuell ist, sondern es als die scheinbar tolle Lösung angepriesen wird, nun männliche ABs mit asexuellen Frauen zu verpartnern.
Wenn nun aber der Mann sehr wohl sexuelle Bedürfnisse im täglichen Miteinander entwickelt (bzw. von vornherein anmeldet), die Frau aber gegenteilige Bedürfnisse anmeldet...
Rob_HBS, du bist einer der Wenigen hier, wie dort, die sich beiden Gruppen zuordnen!

In einer Partnerschaft mit so unterschiedlichen Bedürfnissen wäre aber doch echt keinem geholfen. Beide würden leiden...

[schwarzkaeppchen]

Gleiches gilt natürlich bei gegenteiliger Besetzung (männlicher Partner asexuell und weiblicher AB, der/die auch (!!!) sexuelle Bedürfnisse hat).

[Rob_HBS]

ich hab das schon verstanden und ihm den blick ins forum empfohlen, weil dort auch user zu wort kommen, die eben als sexuelle oder asexuelle in solch einer gemischten partnerschaft leben und sich darüber austauschen, wie sie diesen weg trotz der offensichtlichen gegensätze gemeinsam gehen.

eine partnerschaft, in der ein sexueller und ein asexueller mensch zusammenleben ist sicher sehr schwierig, aber selbst das ist nicht unmöglich.

die grundsatzfrage die der threadersteller aufwirft sehe ich im übrigen so wie du, schwarzkäppchen- das nonplusultra ist eine solche bezeihung sicher nicht, eher wie du schon sagtest, eine form von "lieber so, als gar keine beziehung"...

[schwarzkaeppchen]

Von unmöglich habe ich auch nicht gesprochen. Aber belastend ist es wohl und man muss mit dem Partner genau überlegen, wie man das schaffen will und kann.

[Rob_HBS]

ich vermute mal, eine beziehung zwischen einem normalo und einem AB ist auch nicht gerade ein selbstläufer.

[schwarzkaeppchen]

ich vermute mal, eine beziehung zwischen einem normalo und einem AB ist auch nicht gerade ein selbstläufer.

In dem Fall würde ich den Begriff Nicht-AB oder Mensch ohne AB-Hintergrund bevorzugen, statt Normalo. Denn: Was ist schon normal?

Kleiner Tipp: Beziehungen sind NIE Selbstläufer!!!

[Rob_HBS]

In dem Fall würde ich den Begriff Nicht-AB oder Mensch ohne AB-Hintergrund bevorzugen, statt Normalo. Denn: Was ist schon normal?

Kleiner Tipp: Beziehungen sind NIE Selbstläufer!!!

du weißt selbst, dass in AB-kreisen der begriff "normalo" für menschen ohne AB-hintergrund üblicher terminus ist

beziehungen sind vielelicht keine selbstläufer, können einem AB so vorkommen, wenn man sich beziehungen von dritten miterlebt.

[schwarzkaeppchen]

Ja, musste nur an meinen ersten Normalo denken. *hust*

Nochmal ja: Vorkommen kann einem das sehr wohl so. Daher versuchte ich gerade, ein wenig Realität da reinzubekommen. Man sieht nur die Oberfläche!

[Sunrice]

Irgendwie ist das seltsam...die ABs hatten bisher keine Beziehung, leben meistens enthaltsam und schreiben, dass für sie Sex in der Beziehung wichtig ist... . Irgendwie passt das nicht ganz zusammen.. .

Wo ist denn der Unterschied zwischen Asexuell und AB? Beide leben doch im Prinzip gleich? Und ist Asexualität eigentlich vererbbar?

[fab_tom]

Irgendwie ist das seltsam...die ABs hatten bisher keine Beziehung, leben meistens enthaltsam und schreiben, dass für sie Sex in der Beziehung wichtig ist... . Irgendwie passt das nicht ganz zusammen.. .

Wo ist denn der Unterschied zwischen Asexuell und AB?

Im ersten Falle ist die sexuelle Enthaltsamkeit freiwillig, im zweiten nicht.

Seltsam finde ich daran nichts. Ich kann mir doch auch als AB denken, dass für mich Sexualität wie für >95% der Restbevölkerung eine Rolle spielt und ich diese gerne ausleben würde mit Partner/in. Wie gesagt, ich halte eine Beziehung zwischen zwei Menschen mit fundamental unterschiedlichen Bedürfnisstrukturen ganz gleich welcher Art (hier eben: Sexualität) für wenig zukunftsträchtig, da über kurz oder lang einer oder beide unzufrieden sein werden.

[Lazarus Long]

Irgendwie ist das seltsam...die ABs hatten bisher keine Beziehung, leben meistens enthaltsam und schreiben, dass für sie Sex in der Beziehung wichtig ist... . Irgendwie passt das nicht ganz zusammen.. .

Wo ist denn der Unterschied zwischen Asexuell und AB? Beide leben doch im Prinzip gleich?

Die einen wollen eine Beziehung ohne Sex und die anderen wollen Sex und/oder eine Beziehung.

[Darky]

Hi schwarzkaeppchen,
ich habe doch klar in meinem Anfangsbeitrag nur diejenigen AB als mögliche Partner einer asexuellen Frau benannt, denen eine Beziehung wichtiger ist wie Sex! Von den anderen männlichen AB habe ich überhaupt nicht gesprochen. Ausserdem habe ich eine Konstellation AB & Asexuell nicht als "die tolle Lösung angepriesen", sondern habe 2 Fragen an die Forum-Gemeinde gestellt.

[Diddlina]

Der Vorschlag klingt für mich so sinnvoll wie hetero+homosexuell...

Ich kann mir so eine Beziehung für mich nicht vorstellen, da ich ja genauso wie alle hetero auf der Suche nach Sex/Liebe/Beziehung als Einheit bin.
Asexuell bin ich nur bezogen auf Frauen und auch Männer, die ich unattraktiv finde/in die ich nicht verliebt bin und folglich auch keine Beziehung mit ihnen suche.
Was ist mit polyamory

[Gilbert]

Was ist mit polyamory

Da musst du mal unseren Admin fragen....

[Sunrice]

Aber wie kann ein AB, der noch keinerlei Beziehungserfahrung oder sexuelle Erfahrung gesammelt hat, wissen wieviel Sexualität er/ sie in einer Beziehung haben möchte??

[Darky]

Das kann er auch nicht vorher wissen. Je älter Mann aber wird, um so mehr spürt man Alterungsprozess und Andropause. Wie schon zweimal erwähnt, geht es mir nur um solche MAB, die NICHT mehr dem hormonellen Druck wehrlos ausgeliefert sind und z. B. bei der Vorstellung, mit einer Frau zusammen im Bett zu liegen, nicht einen Blutsturz bekommen. Jetzt kann man natürlich einwenden, diese Spezies von AB glaubt nur, vernunftgesteuert zu sein, sobald er aber in den Armen einer asexuellen Frau liegt, brechen geheime Wünsche und brennendes Verlangen hervor, von denen er bis dato nichts wusste und die Partnerschaft, die so schön und romantisch begann, ist kaputt. Ok, vielleicht könnte eine Escort-Dame wie Lioness da helfen. Die eigene Reaktion auf so eine Dienstleistung könnte man dann extrapolieren auf eine sexlose Beziehung und so schon wissen, ob man das aushält. Das impotente Männer vielleicht die bessere Zielgruppe für asexuelle Frauen sind, ist mir schon klar, aber als männlicher AB über 50 macht man sich schon Gedanken, wie alles weitergehen soll.