"mit beiden Beinen im Leben stehen"

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Kurzschluss_Panik

Re: "mit beiden Beinen im Leben stehen"

Beitrag von Kurzschluss_Panik »

Ich bin schon einige Zeit auf Partnerbörsen im www unterwegs und habe diese Formulierung auch schon häufiger gelesen.
Mein Eindruck, was darunter verstanden wird, ist Folgendes:

--> geregelten Beruf nachgehen
--> einen Freundeskreis haben und sozial in der Gesellschaft integriert sein
--> Ziele im Leben haben
--> ein eigenständiges Leben führen und eine gewisse Selbstsicherheit haben
--> sich in der freien Zeit beschäftigen können (Urlaub und Hobby)
--> sein Leben managen

Wenn einige Punkte mit 20 nicht erfüllt sind, dann ist das halb so wild. Mit 30 sieht das schon anders aus - dann ist man freaky bzw. nerdy.
Ich kann die Frauen schon verstehen, wenn sie diese Ansprüche haben. Wenn man eine Partnerschaft eingehen oder Familie gründen möchte, sind das wohl die Voraussetzungen. Frauen möchten einen Partner und kein großes Kind, das mit dem Leben unzufrieden ist.

Frauen, mit denen ich online Kontakt hatte, haben schnell gemerkt, dass ich keine Freunde, Ziele, Selbstsicherheit und Hobbies habe. :cry:
wirrwarr

Re: "mit beiden Beinen im Leben stehen"

Beitrag von wirrwarr »

Giebenrath hat geschrieben:Das geflügelte Wort taucht ja oft in Kontaktanzeigen auf.
Der gewünschte Partner oder die gewünschte Partnerin solle mit beiden Männer im Leben stehen.
Was soll das überhaupt bedeuten?

Und in welchem Lebensabschnitt? An einen 20-, 30-, oder 40-Jährigen werden sichelich ganz andere Maßstäbe gelegt. Mit 20 ist es z. B. sicherlich ganz normal keine abgeschlossene Berufsausbildung etc. zu haben, mit 30 schon eher ungewöhnlich, mit 40 seltsam. (Ups, das trifft ja auch auf das Hauptthema des Forums zu.)
"mit beiden Beinen im Leben stehen" bedeutet, dass man sich von der Frage, ob man mit beiden Beinen im Leben steht, nicht aus dem Konzept bringen lässt.
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Birdfood
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Re: "mit beiden Beinen im Leben stehen"

Beitrag von Birdfood »

Kurzschluss_Panik hat geschrieben:--> geregelten Beruf nachgehen
--> einen Freundeskreis haben und sozial in der Gesellschaft integriert sein
--> Ziele im Leben haben
--> ein eigenständiges Leben führen und eine gewisse Selbstsicherheit haben
--> sich in der freien Zeit beschäftigen können (Urlaub und Hobby)
--> sein Leben managen
Bei der Liste fall ich voll durch. :roll:

-geregelter Beruf? Nach langer Krankheit versuche ich gerade wieder ins Berufsleben zurückzukommen.
-Freunde? Ich guck´ mal kurz im "Persönlichen Bereich" nach... nein, keine Freunde online, keine Freunde offline... schön, daß da immer wieder dran erinnert werde
-Ziele? Ja, z.B. meinen AB-Status zu verändern.
-Selbstsicherheit? Ich arbeite noch dran.
-Hobbies? Ja, damit kann ich dienen.
-sein Leben managen? Ich arbeite noch dran.

hmm... das heißt wohl, ich stehe nicht mal mit einem Bein im Leben :gruebel:

wirrwarr hat geschrieben:"mit beiden Beinen im Leben stehen" bedeutet, dass man sich von der Frage, ob man mit beiden Beinen im Leben steht, nicht aus dem Konzept bringen lässt.
Ja, das ist wohl die beste Interpretation.
I can´t find on google but it´s delicious
NBUC
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Re: "mit beiden Beinen im Leben stehen"

Beitrag von NBUC »

Kurzschluss_Panik hat geschrieben:
--> geregelten Beruf nachgehen OK
--> einen Freundeskreis haben und sozial in der Gesellschaft integriert sein
Wie groß muss der sein, bzw was ist dann sozial integeriert?
Ersteres sieht im Moment mau aus, aber aus besseren Zeiten erinner emich, dass nicht alle Freunde und Kreise auch positiv zählen.

--> Ziele im Leben haben Wie müssen die aussehen? Was zählt da als positive gewertetes Ziel?
Ansonsten: meine wären vom Ab-Thema abgesehen primär nur nichts mehr zum schlechteren ändern.

--> ein eigenständiges Leben führen und eine gewisse Selbstsicherheit haben
Was ist eigenständig? Mehr als geregelter Beruf und eigene Wohnung (die dann doch meist damit einhergeht)?
--> sich in der freien Zeit beschäftigen können (Urlaub und Hobby)
OK, Freizeit ja, Urlaub naja
--> sein Leben managen
Ich vermute mal "sich um die formellen und selbsterhaltenden Aspekte seines Lebens wie Behördenpapiere etc. zu kümmern und ein Mindestmaß an Abstand zu selbstzerstörerischem Verhalten zu halten" beschreibt diesen Punkt?
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Alle gesellschaftlichen Betrachtungen enthalten zwangsläufig Verallgemeinerungen und werden daher Ausnahmen und Einzelfälle enthalten, denen sie nicht gerecht werden können.

wenn ich nicht antworten sollte heißt das nicht, dass du Recht hast, sondern ich kein Internet!
DannyDark

Re: "mit beiden Beinen im Leben stehen"

Beitrag von DannyDark »

Kurzschluss_Panik hat geschrieben:Ich bin schon einige Zeit auf Partnerbörsen im www unterwegs und habe diese Formulierung auch schon häufiger gelesen.
Mein Eindruck, was darunter verstanden wird, ist Folgendes:

--> geregelten Beruf nachgehen
--> einen Freundeskreis haben und sozial in der Gesellschaft integriert sein
--> Ziele im Leben haben
--> ein eigenständiges Leben führen und eine gewisse Selbstsicherheit haben
--> sich in der freien Zeit beschäftigen können (Urlaub und Hobby)
--> sein Leben managen

Wenn einige Punkte mit 20 nicht erfüllt sind, dann ist das halb so wild. Mit 30 sieht das schon anders aus - dann ist man freaky bzw. nerdy.
Ich kann die Frauen schon verstehen, wenn sie diese Ansprüche haben. Wenn man eine Partnerschaft eingehen oder Familie gründen möchte, sind das wohl die Voraussetzungen. Frauen möchten einen Partner und kein großes Kind, das mit dem Leben unzufrieden ist.

Frauen, mit denen ich online Kontakt hatte, haben schnell gemerkt, dass ich keine Freunde, Ziele, Selbstsicherheit und Hobbies habe. :cry:
Und dann haben Sie dich aussortiert?
Lion

Re: "mit beiden Beinen im Leben stehen"

Beitrag von Lion »

Giebenrath hat geschrieben: Was soll das überhaupt bedeuten?
Vordergründig wurde ja schon von anderen gesagt, was damit gemeint sein soll (Job, Ziele, soziale Integration).

Hintergründig würde ich nicht ausschließen wollen, dass da der Wunsch nach Willensstärke und Führungsqualitäten abgefragt wird. Im übertragenen Sinne auch die "Schulter zum Anlehnen".

Ist übrigens genauso wie mit Stellenanzeigen, in denen auch die eierlegende Wollmilchsau erbeten wird (jung aber jahrelange Berufserfahrung, Top-Referenzen, Fremdsprachenkenntnisse wie ein Muttersprachler etc.). Diese Wünsche werden auch nicht alle erfüllt.

Also: Sei einfach Du selbst!
Tirak

Re: "mit beiden Beinen im Leben stehen"

Beitrag von Tirak »

Was es womöglich bedeuten könnte: Der Wunsch nach etwas Sicherheit und einer gewissen Konstante im Leben. Der Partner möge lieber eine gewisse konservative Lebenseinstellung haben, Experimente sind eher unerwünscht. Das mit der sichtbaren "hohen" Integrität über Beruf, soziales Umfeld usw. wurde ja schon erwähnt.
Vielleicht verbirgt sich auch die versteckte Forderung dahinter, dass der Wunschpartner sich "ausgetobt" haben sollte. Oder man wünscht sich vielleicht einfach nur einen Menschen, der sich eher mit den lebenspraktischen Ereignissen in seiner unmittelbaren Umgebung beschäftigt.

Paradoxerweise erscheint mir die Aussage "mit beiden Beinen im Leben stehen" selbst unglaublich vage und nicht sehr klar definiert...
Kurzschluss_Panik

Re: "mit beiden Beinen im Leben stehen"

Beitrag von Kurzschluss_Panik »

NBUC hat geschrieben:
Kurzschluss_Panik hat geschrieben:
--> geregelten Beruf nachgehen OK
--> einen Freundeskreis haben und sozial in der Gesellschaft integriert sein
Wie groß muss der sein, bzw was ist dann sozial integeriert?
Ersteres sieht im Moment mau aus, aber aus besseren Zeiten erinner emich, dass nicht alle Freunde und Kreise auch positiv zählen.

Das man auch Mal etwas unternehmen kann und auch Mal andere Leute als die Familie trifft.
--> Ziele im Leben haben Wie müssen die aussehen? Was zählt da als positive gewertetes Ziel?
Ansonsten: meine wären vom Ab-Thema abgesehen primär nur nichts mehr zum schlechteren ändern.

Vielleicht ein Haus bauen, eine Familie gründen. Eine ungewöhnliche Reise unternehmen, aber da tickt jeder anders. Nicht immer AB bleiben, wär schon toll.
--> ein eigenständiges Leben führen und eine gewisse Selbstsicherheit haben
Was ist eigenständig? Mehr als geregelter Beruf und eigene Wohnung (die dann doch meist damit einhergeht)?
Ja, Beruf und Wohnung, selbstbestimmtes Leben zu führen und damit zufrieden sein.
--> sich in der freien Zeit beschäftigen können (Urlaub und Hobby)
OK, Freizeit ja, Urlaub naja
--> sein Leben managen
Ich vermute mal "sich um die formellen und selbsterhaltenden Aspekte seines Lebens wie Behördenpapiere etc. zu kümmern und ein Mindestmaß an Abstand zu selbstzerstörerischem Verhalten zu halten" beschreibt diesen Punkt?
Ja.
DannyDark hat geschrieben: Und dann haben Sie dich aussortiert?
Ja, leider. Ich habe/hatte häufig viele Gemeinsamkeiten mit gebildeten Frauen und versteh mich mit denen ganz gut, aber wenn keine Freunde vorhanden sind und man nicht so richtig weiß, was man mit dem Leben/Freizeit anfangen soll, dann wird man aussortiert. Die meisten Frauen führen wohl ein aktiveres Leben als ich und so bleibt irgendwann der Gesprächsstoff aus. :sadman:
kleinefee

Re: "mit beiden Beinen im Leben stehen"

Beitrag von kleinefee »

Kurzschluss_Panik hat geschrieben: Mein Eindruck, was darunter verstanden wird, ist Folgendes:

--> geregelten Beruf nachgehen
--> einen Freundeskreis haben und sozial in der Gesellschaft integriert sein
--> Ziele im Leben haben
--> ein eigenständiges Leben führen und eine gewisse Selbstsicherheit haben
--> sich in der freien Zeit beschäftigen können (Urlaub und Hobby)
--> sein Leben managen
:
1: JA ich bin Altenpflegerin
2: JNEIN habe keinen Freundeskreis in der näheren Umgebung aber in andern Städten
3: JA ich will Selbstbewusster werden ich will meinen Führerschein machen endlich!!
4: JA ich führe ein eigenständiges Leben und an der Selbssicherheit arbeite ich
5: JA ich habe viele Hobbys
6: JA ich kann eigene Entscheidungen treffen

Das alles erwarte ich von meinen Freund auch. Es mag böse und vielleicht arrogant klingen aber ich sehe mich als eine gleichberechtigte Partnerin und nicht als seine Ersatzmutter die ihm den Arsch hinterher trägt. Ich kümmere mich ja gerne aber ich bin für gleichberechtigung und das er mich auch zb im Haushalt unterstützt und er muss ein gewisses Grad an sauberkeit und eigener Hygiene besitzen. Ich hab keinen Bock einen ungepfegten Freund zu haben der mir meine Bude vollstinkt
(überspitzt gesagt)
Naja und eine gewisse eigenständigkeit sollte er auch haben, den ich hab keine Lust das er mir immer am Rockzipfel hängt. Ich will schliesslich auch mal was ohne ihn unternehmen.
Hobbys sollte er schon haben, entweder können wir uns das teilen oder wir haben unsere eigenen Hobbys. Eine gewisses Selbstbewusstsein sollte er auch haben. Ich möchte jemanden der mir auch mal Kontra gibt und nicht immer nur Ja und amen sagt.
Mhmm merke irgendwie habe ich schon einige Ansprüche.
Ich meine er muss nicht unbedingt ein Auto haben oder eine Arbeit mit der Bedingung er sollte arbeiten wollen, dabei würde ich ihn auch unterstützen.
Ausserdem macht eine Partnerschaft ja aus das man sich gegenseitig unterstützt aufeinander aufpasst usw...
Mein Freund soll mal mein bester Freund wie ein Seelenverwander. Das stelle ich mir so vor, ich weiss aber das es wohl ein wenig unrealistisch ist...
Red Roar

Re: "mit beiden Beinen im Leben stehen"

Beitrag von Red Roar »

Für mich heisst das übersetzt:
"ich kriege selber nix auf die Reihe und möchte mich in ein gemachtes Nest setzen, am besten man rollt mir gleich den roten Teppich aus. Mit kleinsten Problemen bin ich überfordert, deshalb suche ich keinen Menschen mit Ecken und Kanten sondern den aalglatten karrieregeilen Partner(in) hinter dem ich mich mit meiner Leere verstecken kann."

Für mich das Ausschlusskrieterium Nr 1 bei einer Kontakteinzeige.
reborn09

Re: "mit beiden Beinen im Leben stehen"

Beitrag von reborn09 »

Nicht, dass ich über Kontaktanzeigen/Singlebörsen suchen würde, aber so ein Satz wäre für mich auch ein Grund die Frau nicht anzuschreiben. OK, ich erfülle diesen Anspruch wohl auch nicht wirklich, aber es klingt für mich auch direkt irgendwie langweilig. Vielleicht aber auch ein wenig eine Sache des Alters.
IHaveForgivenJesus

Re: "mit beiden Beinen im Leben stehen"

Beitrag von IHaveForgivenJesus »

Ich würde den Begriff im Zweifel schlicht mit "bitte keine Loser und Träumer" übersetzen.
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°°°Raupe
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Re: "mit beiden Beinen im Leben stehen"

Beitrag von °°°Raupe »

Giebenrath hat geschrieben:Das geflügelte Wort taucht ja oft in Kontaktanzeigen auf.
Der gewünschte Partner oder die gewünschte Partnerin solle mit beiden Beinen im Leben stehen.
Was soll das überhaupt bedeuten?
Für Mich: SOFORT WEITERSCROLLEN!

Dieser "Anspruch" ist genauso genial wie ein Piktogramm, was mir auch in einem brennenden Haus den Notausgang zeigt. Ein Piktogramm kapierst Du auch in Panik in einer Sekunde. Auch mit 3 Promille.
Weitere soziale Piktogramme:
-die Sprüche "carpe diem, carpe noctem
-der "Bitch/Tramp Stamp"
http://a1.ec-images.myspacecdn.com/imag ... 8254/l.jpg
kann mir aber auch mal gefallen...
linke ich jetzt nicht :-)
-Ed Hardy Klamotten oder besser noch die Umhüllung eines Idiotengehirns:
http://www.juicy-wholesale.com/images/2 ... -china.jpg
Hier Beispiel mit Inhalt:
http://xae.xanga.com/159e14254163527509 ... 273119.jpg
This is not supposed to be positive, this music is negative because the streets are negative. (ICE-T)
Mobienne

Re: "mit beiden Beinen im Leben stehen"

Beitrag von Mobienne »

Red Roar hat geschrieben:Für mich heisst das übersetzt:
"ich kriege selber nix auf die Reihe und möchte mich in ein gemachtes Nest setzen, am besten man rollt mir gleich den roten Teppich aus. Mit kleinsten Problemen bin ich überfordert, deshalb suche ich keinen Menschen mit Ecken und Kanten sondern den aalglatten karrieregeilen Partner(in) hinter dem ich mich mit meiner Leere verstecken kann."

Für mich das Ausschlusskrieterium Nr 1 bei einer Kontakteinzeige.
Ja, das ist schon ein erster Gedanke, der sich auch mir oft aufdrängt. Aber wenn man das mal weiterspinnt: Wenn du dies bei einer Partnerin als negativ wahrnehmen würdest, wenn sie so ist (unselbständig, verwöhnt, ohne Inhalt im Leben...) und das ein Ausschlusskriterium ist - dann erwartest du ja im Gegenzug, dass diese Partnerin gewissermaßen eben selbst auch "mit beiden Beinen im Leben steht" - zumindest so, wie ich diesen Ausspruch in etwa verstehe: Dass sie sich ein Lebensumfeld schaffen kann, mit Freunden, Haushalt, Beruf, Hobbies usw., dass sie Probleme selbst lösen kann, keine Leere hat. Warum sollte das die Partnerin dann nicht auch von dir erwarten können?

Kommt natürlich darauf an, was man unter "mit beiden Beinen im Leben stehen" versteht - es muss ja nicht das Millioneneinkommen, die Traumvilla und das Apnoetauchen eines Karrieregeilen sein. Also zumindest bei mir nicht, einige Antworten stehen ja im Thread. Mir reichen da schon ganz kleine Sachen (selbständiges Leben*, eine Hand voll Freunde, bißchen Familienkontakt, hin und wieder ein paar Freizeitaktivitäten, irgendeine berufliche/halbberufliche Tätigkeit - dies muss auch keine Reichtümer schaffende Erwerbstätigkeit sein, halt etwas, was zum gewünschten Lebensstil paßt, auch ehrenamtliche, soziale Arbeit usw. - halt so, dass man sein Leben bestreitet und füllt**). Also zumindest ich würde das so in etwa unter dem Ausspruch "mit beiden Beinen im Leben stehen" verstehen. Und finde es so verstanden eigentlich auch nicht verwerflich, wenn einem das wichtig ist.

* ** Nachformulierung zur Erläuterung: Es kommt dabei immer auf den Einzelfall und die Mischung an. Man kann auch ein selbständiges Leben haben und noch im Elternhaus wohnen. Der eine hat vielleicht weniger Hobbies, dafür "viel Familie". Nicht wenige Hartz IV - Empfänger arbeiten - in der Familie (Kinderbetreuung, Pflege), ehrenamtlich. Auch Arbeitslose erstellen Bewerbungen, machen Weiterbildungen, arbeiten in Probewochen, beschäftigen sich mit der beruflichen Zukunft usw. Also es muss nicht immer alles auf einmal und in unglaublicher Intensität sein. Nicht immer sagt ein Begriff ("arbeitslos", "wohnt bei Mutti"...) etwas über den tatsächlichen Lebensalltag aus.

(@ RR: :umarmung2:)
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Re: "mit beiden Beinen im Leben stehen"

Beitrag von NBUC »

Der springende Punkt ist ja, dass das so schön schwammig ist. Der mögliche Inhalt beginnt bei völlig normalen, angebrachten bis selbstverständlichen Anforderungen und läßt sich dann darüber hinaus beliebig erweitern ohne dass der oder die diese Phrase setzende das einmal transparent und damit "bearbeitbar" hat formulieren müssen.

Ungekehrt hört sich eine allgemeine Ablehnung auf Grund dieses Aspekts dann nach außen an, als ob jemand diese Basissachen schon nicht beherrscht und fügt so zum Schaden noch Spott hinzu.
Natural Born UnCool

Alle gesellschaftlichen Betrachtungen enthalten zwangsläufig Verallgemeinerungen und werden daher Ausnahmen und Einzelfälle enthalten, denen sie nicht gerecht werden können.

wenn ich nicht antworten sollte heißt das nicht, dass du Recht hast, sondern ich kein Internet!
Red Roar

Re: "mit beiden Beinen im Leben stehen"

Beitrag von Red Roar »

Mobienne hat geschrieben:
Red Roar hat geschrieben:Für mich heisst das übersetzt:
"ich kriege selber nix auf die Reihe und möchte mich in ein gemachtes Nest setzen, am besten man rollt mir gleich den roten Teppich aus. Mit kleinsten Problemen bin ich überfordert, deshalb suche ich keinen Menschen mit Ecken und Kanten sondern den aalglatten karrieregeilen Partner(in) hinter dem ich mich mit meiner Leere verstecken kann."

Für mich das Ausschlusskrieterium Nr 1 bei einer Kontakteinzeige.
Ja, das ist schon ein erster Gedanke, der sich auch mir oft aufdrängt. Aber wenn man das mal weiterspinnt: Wenn du dies bei einer Partnerin als negativ wahrnehmen würdest, wenn sie so ist (unselbständig, verwöhnt, ohne Inhalt im Leben...) und das ein Ausschlusskriterium ist - dann erwartest du ja im Gegenzug, dass diese Partnerin gewissermaßen eben selbst auch "mit beiden Beinen im Leben steht" - zumindest so, wie ich diesen Ausspruch in etwa verstehe: Dass sie sich ein Lebensumfeld schaffen kann, mit Freunden, Haushalt, Beruf, Hobbies usw., dass sie Probleme selbst lösen kann, keine Leere hat. Warum sollte das die Partnerin dann nicht auch von dir erwarten können?

Kommt natürlich darauf an, was man unter "mit beiden Beinen im Leben stehen" versteht - es muss ja nicht das Millioneneinkommen, die Traumvilla und das Apnoetauchen eines Karrieregeilen sein. Also zumindest bei mir nicht, einige Antworten stehen ja im Thread. Mir reichen da schon ganz kleine Sachen (selbständiges Leben*, eine Hand voll Freunde, bißchen Familienkontakt, hin und wieder ein paar Freizeitaktivitäten, irgendeine berufliche/halbberufliche Tätigkeit - dies muss auch keine Reichtümer schaffende Erwerbstätigkeit sein, halt etwas, was zum gewünschten Lebensstil paßt, auch ehrenamtliche, soziale Arbeit usw. - halt so, dass man sein Leben bestreitet und füllt**). Also zumindest ich würde das so in etwa unter dem Ausspruch "mit beiden Beinen im Leben stehen" verstehen. Und finde es so verstanden eigentlich auch nicht verwerflich, wenn einem das wichtig ist.

* ** Nachformulierung zur Erläuterung: Es kommt dabei immer auf den Einzelfall und die Mischung an. Man kann auch ein selbständiges Leben haben und noch im Elternhaus wohnen. Der eine hat vielleicht weniger Hobbies, dafür "viel Familie". Nicht wenige Hartz IV - Empfänger arbeiten - in der Familie (Kinderbetreuung, Pflege), ehrenamtlich. Auch Arbeitslose erstellen Bewerbungen, machen Weiterbildungen, arbeiten in Probewochen, beschäftigen sich mit der beruflichen Zukunft usw. Also es muss nicht immer alles auf einmal und in unglaublicher Intensität sein. Nicht immer sagt ein Begriff ("arbeitslos", "wohnt bei Mutti"...) etwas über den tatsächlichen Lebensalltag aus.

(@ RR: :umarmung2:)
Du hast recht in dem was du schreibst. Mich stört aber einfach dass es erwähnt wird in Kontaktanzeigen, und der Schreiber (die Schreiberin) dadurch arrogant rüberkommt und ich das Gefühl habe, gleich von ihr ausgegrenzt zu werden ohne dass sie mir eine Chance gibt nur weil ich eben anders bin und nicht mit "beiden Beinen im Leben stehe" (meint ja meistens ein Haus, ein Garten ein gutbezahlter Beruf, kerngesund, sportlich, sonnengebräunte Freunde, schickes Auto, ...). Daran störe ich mich und nehme das Gegenüber als sehr unsymphatisch wahr, und deshalb habe ich da kein Interesse mehr weil es gleich eine enorme Antipathie bei mir weckt.Und nicht weil ich die Person dahinter nach meiner obigen Analyse so oder so sehe was ja nicht unbedingt stimmen muss. Finde eh dass dieser Satz in einer Kontaktanzeige nichts zu suchen hat, wenn dann sollte man die einzelnen Punkte auch umschreiben wenn man Wert darauf legt.
So differenziert wie du den Satz weiterspinnst sehen ihn nämlich die Schreiber die ihn in Kontaktanzeigen benutzen in der Regel nicht, das sind jetzt reine Erfahrungswerte bei meiner Suche die ich gemacht habe. Da wird einfach nach dem aalglatten Gesellschaftsmenschen gesucht bei dem alles immer reibungslos läuft. Meistens wirkt es so auf mich, als ob die Leute die so einen Satz benutzen Menschen etwa mit Depressionen als wertloser ansehen und nicht liebenswert. Und da werde ich eben wütend und bekomme diese enorme Antipathie. Das erklärt vielleicht meine Sichtweise, warum ich auf den Satz wie er in Kontaktanzeigen benutzt wird allergisch reagiere. :umarmung2:
Mobienne

Re: "mit beiden Beinen im Leben stehen"

Beitrag von Mobienne »

Red Roar hat geschrieben:... (meint ja meistens ein Haus, ein Garten ein gutbezahlter Beruf, kerngesund, sportlich, sonnengebräunte Freunde, schickes Auto, ...).
Klar, wenn man das so versteht oder meint, dann pfeif ich da auch drauf, ich interpretiere und meine es wohl grundsätzlich etwas abgemilderter im Sinne von "seinen Lebensalltag managen, egal, wie dieser dann auch immer aussieht und der natürlich Höhen und Tiefen hat."
DiplAB

Re: "mit beiden Beinen im Leben stehen"

Beitrag von DiplAB »

Red Roar hat geschrieben:Für mich heisst das übersetzt:
"ich kriege selber nix auf die Reihe und möchte mich in ein gemachtes Nest setzen, am besten man rollt mir gleich den roten Teppich aus. Mit kleinsten Problemen bin ich überfordert, deshalb suche ich keinen Menschen mit Ecken und Kanten sondern den aalglatten karrieregeilen Partner(in) hinter dem ich mich mit meiner Leere verstecken kann."

Für mich das Ausschlusskrieterium Nr 1 bei einer Kontakteinzeige.
Wegen so'nem Standard Satz aussortieren? :) Klar, wenn man will kann man alle Vorgaben in einer Anzeige ins negative verzerren.
Red Roar hat geschrieben:Finde eh dass dieser Satz in einer Kontaktanzeige nichts zu suchen hat, wenn dann sollte man die einzelnen Punkte auch umschreiben wenn man Wert darauf legt.
Es ist eben eine Kontaktanzeige und kein Kontaktaufsatz. Da hält man sich kurz und benutzt solche Phrasen.


Ich würde sagen ein typischer Fall von zuviel nachdenken.
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Lazarus Long
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Re: "mit beiden Beinen im Leben stehen"

Beitrag von Lazarus Long »

@Red Roar: Wenn die betreffende Frau mit dem harmlosen Satz erreicht hat, dass du ihr nicht antwortest, dann hat sie, wenn ich deine Interpretation dieses Satzes lese, genau das erreicht, was sie damit erreichen wollte...
Im Grunde sind es doch die Verbindungen mit Menschen, die dem Leben seinen Wert geben.

Wilhelm von Humboldt
Deutscher Staatsmann und Mitbegründer der Humboldt-Universität zu Berlin
1767 - 1835