43. Schreibwettbewerb - "Du"

In diesem Bereich besteht die Möglichkeit an Schreibwettbewerben teilzunehmen. Probier es gerne einmal aus.
ERSTER BEITRAG DES THEMAS
Reyn

43. Schreibwettbewerb - "Du"

Beitrag von Reyn »

So, was lange währt, wird auch irgendwann mal fertig.

Thema des nächsten Schreibwettbewerbs ist "Du".
Einzige Vorgabe: maximal 600 Worte, wobei ich nicht nachzählen werde ;).
Einsendungen per PN an mich. Der Autor wird nach der Abstimmung bekannt gegeben. Wenn ihr das nicht wollt, bitte kurz dazu schreiben, dass es anonym bleiben soll.
Späteste Abgabe im Lauf des 8.Mai 2013, Mitternacht ist dann Schluss.


Viel Spass :).

ERSTER BEITRAG DES THEMAS
Reyn

Re: 43. Schreibwettbewerb - "Du"

Beitrag von Reyn »

Und schon geht es los.
Du am Strand
Duhuuuuuu, ist das dein Mahaaaaaaaaaaaaaaaaann?
Nein.
Duhuuuuuu, ist das dein Freuheuuuuuuuuuuuuund?
Ja. (Halt EIN Freund. Braucht die sandpanierte Kleine aber nicht zu wissen.)
Duhuuuuuu, habt ihr Kiiiiiiiiiiiiiiiiiiiinder?
Nein.
Duhuuuuuu, meine Mutter sagt immer: Kinder sind das Schöööööööööööönste auf der Welt.
Aha.
Duhuuuuuu, warum habt ihr keine Kinder?
*schulterzuck*
Duhuuuuuu, ich bin mal wieder im Wasser. Bin gleich wieder da.
Ok.
Entschuldigung. Belästigt meine Tochter Sie?
Nein.
Sie müssen es mir nur sagen.
Ja.
Sie kann sehr nerven.
Aha.
Wenn Sie sich gestört fühlen, schicken Sie sie einfach weg.
*nick*
Duhuuuuuu, Kinder sind wirklich ganz toll.
Ja.
Duhuuuuuu, willst du keine Kinder?
*vor mich hin starr*
Duhuuuuuu, …
Was ist denn mit DIR los?
Hm?
Du schaust so merkwürdig!
Lass uns mal wieder rein gehen. Ich erzähle dir später, was los war.
Duhuuuuuu,…
Tschüss du, wir gehen jetzt.
Reyn

Re: 43. Schreibwettbewerb - "Du"

Beitrag von Reyn »

Nächster :):
Du und ich

Du bist wie das Licht, das auf die Dächer der Stadt, das blaue Meer und durch die Kronen der Bäume fällt.
Ich bin wie der Schatten, der daraufhin am Boden spielt, in ewiger Jagd nach einem Fleckchen getränkt von Licht.

Du bist wie die Sonne, die uns ersehntes Licht, pure Energie und mollige Wärme schenkt, unaufhaltsam jeden Tag.
Ich bin wie der Mond, der nachts am Himmel ein wenig Licht erkauft und einsam in der kühlen Nacht verweilt.

Du bist wie ein einzelner Sonnenstrahl, der die Rose sanft berührt und sie in den schönsten Farben erblühen lässt.
Ich bin wie ein Regentropfen, der auf ein Blütenblatt fällt, um sich in deinem Lichterglanz, einem Regenbogen gleich, zu baden.

Du bist wie ein intensives Weiß, leuchtend hell und blendend, ungetrübt und rein von Seele und Charakter.
Ich bin wie ein lichtverschluckendes Schwarz, unergründlich tief, geheimnisvoll mit zahlreichen ruhenden und versteckten Gefahren.

Du bist wie ein Klang, der jeden Raum laut, deutlich und mit unerschütterlicher Kraft mit Leben erfüllt und sagt: „Ich bin hier.“
Ich bin wie das Echo, das leise, verzögert und undeutlich um ein wenig Aufmerksamkeit ringt und fast unbedeutend antwortet mit: „..hier…hier…hier…“

Du bist wie das Alpha, das unbeirrt am Anfang steht, zielstrebig die Richtung angibt und unaufhaltsam vorwärts geht.
Ich bin wie das Omega, das seinen einsamen Weg am Ende geht, in der unentwegten Hoffnung mit dir schritthalten zu können.

Du bist wie die Wirklichkeit, klar und deutlich zu sehen, sowie intensiv spürbar und für Alles und Jeden existent.
Ich bin wie der Traum, grenzenlos und frei, aber oft auch verschwommen, chaotisch und viel zu oft einfach nur vergessen.

Du bist wie das Ying, ein weiß strahlendes Licht, ein Sonnenstrahl und ein wohltuender Klang, klar und deutlich am Anfang stehend.
Ich bin wie das Yang, ein schwarzer tiefer Schatten, geworfen vom Mondlicht, wie ein letztes erträumtes Echo von dir.

Du bist wie du bist, so wunderschön, freundlich, charmant und humorvoll, einfach unglaublich liebenswert.
Ich bin wie ich bin, einfach viel zu schüchtern und ängstlich, introvertiert und zurückhaltend, aber eines ist ganz klar:
„Ich liebe dich!“
Zuletzt geändert von Reyn am 23 Apr 2013 20:06, insgesamt 2-mal geändert.
Reyn

Re: 43. Schreibwettbewerb - "Du"

Beitrag von Reyn »

Übrigens, weil schon zwei Leute fragten: Mehrfacheinsendungen sind erlaubt.
Reyn

Re: 43. Schreibwettbewerb - "Du"

Beitrag von Reyn »

Und nochmal einer :).

Wenn du und ich …

„Du“, wie genial! Ich las den Eröffnungsbeitrag des 43. Schreibwettbewerbs. Irgendwie konnte ich es gar nicht fassen. Aber es war tatsächlich so. Da stand es ja:
So, was lange währt, wird auch irgendwann mal fertig.

Thema des nächsten Schreibwettbewerbs ist "Du".
Das Thema konnte passender nicht sein, nach der letzten Woche. Auf einmal warst du mir da wieder so gegenwärtig. Also mal ehrlich: Es ist ja auch irgendwie irre, oder? Da schreib ich Jahre hier, Jahre! Man kennt sich. Ist doch logisch! Klar, es sind viele da, die man nicht kennt. Das leuchtet ein und ist auch gut so. Man stelle sich vor, man würde hier Leuten, die man aus dem Alltag kennt, über den Weg laufen: Nachbarn, Menschen aus dem Arbeitsumfeld, Kollegen oder gar Vorgesetzte? – Brrrrr. Bei dem Gedanken schaudert es einen schon… Dich nicht? Aber es passierte nie. Wäre ja auch ein Zufall. Also schreibt man hier, tauscht sich aus, trifft sich.

Treffen: Vorstellung mit Nicknamen, Namen. Was unternehmen. Es dämmert. Ich schaue nochmal. Ich schaue ein drittes Mal. Ich bin sicher. Das bist doch du! „Hallo, wir kennen uns doch. Weißt du noch?“ „Ja, ich dachte auch gerade.“ „Wie lange schreibst du hier schon?“ „Was, auch schon so lange?“

Als wir uns das erste Mal über den Weg liefen, war ich noch jung. Du auch. Wir kamen sofort ins Gespräch. Eine Stunde werden wir sicher geplaudert haben und am Ende haben wir Adressen ausgetauscht. Es war die Ära vor Handy oder Internet. Es gab keine sozialen Netzwerke.

Wir schrieben uns auf Papier: Briefe.

Schreiben, DAS konntest du. Es gefiel mir, wie du deine Briefe formuliertest. Du nahmst mir sogar eine Kassette mit deiner Lieblingsmusik auf. Ich wartete auf Post von dir, freute mich, wenn deine Briefe eintrudelten. Wir schrieben ein halbes Jahr recht regelmäßig. Dann war da diese Party, zu der ich dich einlud. Ich freute mich, dich wiederzusehen. Doch ab diesem Punkt lief alles schief. Es passierte …



…nichts. Die schönen Erwartungen: Alle enttäuscht. Der Kontakt zwischen uns brach bald ab.

Einige Monate vor dem Wiedersehen fand ich deine Briefe in einer Schublade, las ein wenig darin und entsorgte sie schließlich. Längst Abgeschlossenes kann weg.

Letzte Woche dachte ich:
Hätten wir uns an dem Wochenende damals weniger wie ABs verhalten, wir wären vielleicht keine geblieben. Wir waren doch jung!

Letzte Woche stocherte ich wieder im Morast des „was-wäre-heute-wenn-wir-damals…“

Diese Gedanken ließen mich nicht los. Dabei ist eines vollkommen klar: Es wäre früher anders gewesen, aber aus uns wäre nichts geworden. Wir hätten einen anderen Startpunkt gehabt, aber einen besseren? Wäre hier die Maxime gewesen: Besser früher ein nicht optimal passender Start, als später DER Treffer oder am Ende gar kein Start ins Beziehungsleben?

Also: Angelangt am Kernpunkt vieler Diskussionen in den Foren: Einfach machen oder warten, bis es passt? Einfach! - Wenn es denn so einfach wäre. Allein die Gelegenheit schenkt uns noch nicht die Fähigkeit, es zu tun. Am Ende findest du jemand passendes, aber du bist nicht handlungsfähig.

Was aus unserem Leben geworden wäre, wenn du und ich...? Keiner kann das sagen. Du nicht. Ich auch nicht. Zusammengepasst hätten wir nicht. Allein in diesem Punkt* waren wir uns beim Wiedersehen einig: Du und ich.


(* Eine weitere Übereinstimmung soll hier nicht verheimlicht werden: Wir vermuteten beide im Laufe unseres Lebens, dass vielleicht der andere ein AB gewesen sein könnte. Du, da lagen wir gar nicht mal so daneben.)


Reyn

Re: 43. Schreibwettbewerb - "Du"

Beitrag von Reyn »

Ein kurzer Schubs, der regen Teilnahme verpflichtet :) .
Reyn

Re: 43. Schreibwettbewerb - "Du"

Beitrag von Reyn »

Weiter geht es :) :
Die Einsamkeit ist mein bester Freund,
auf Sie kann ich mich verlassen,
dieses erscheint manchem dubios
und manchem erscheint es duster,
doch Treue ist uns immer wichtig,
d´rum lässt Sie mich nie im Stich.

Manchmal singen wir im Duett,
mal in Moll und mal in Dur
bis uns duselig wird.
Das ist dann keine Dudelei,
das ist ein kleines Konzert.
Wir duplizieren unsere Stimmen
in reinster Dualität:

Du, Du liegst mir im Herzen
Du, Du liegst mir im Sinn
Du, Du machst mir viel Schmerzen
...

Reyn

Re: 43. Schreibwettbewerb - "Du"

Beitrag von Reyn »

Ein paar Tage habt ihr noch Zeit.
Ja, auch Du :) .
Reyn

Re: 43. Schreibwettbewerb - "Du"

Beitrag von Reyn »

Der nächste Beitrag ist da :) .
du

du bist für mich alles -
die sehnsucht meines lebens,
mein hoffen und mein traum,
meine seele,
mein nehmen und geben
mein wandern
zwischen zeit und raum.

du bist für mich alles -
meine wünsche und gedanken,
realität und phantasie,
meine freiheit und
meine schranken,
mein "jetzt und immer",
auch mein "nie" .

du bist für mich alles -
mein tagebuch,
das buch meines lebens,
und der zettel an der wand.
jede der seiten ist beschrieben -
gemeinsam von deiner
und meiner hand.
Reyn

Re: 43. Schreibwettbewerb - "Du"

Beitrag von Reyn »

Weiter :):

Du
Du bist einen Meter siebzig groß, hast blaue Augen und braunes Haar, und du lachst wenn jemand einen schlechten Witz erzählt. Geboren wurdest du in einem Krankenhaus nahe Bielefeld, bist aufgewachsen in einem Mehrfamilienhaus zwischen einem Kriegsveteranen und einem Mercedes-Fahrer, hast dir beim Spielen im Park drei Mal den Arm gebrochen, und deine Eltern haben sich getrennt als du acht Jahre alt warst. Nach der Schule wolltest du Kunst studieren, bist jedoch nie angenommen worden, und hast deswegen im Supermarkt Artikel über den Scanner geschoben. Als du zwanzig wurdest hatten wir uns in einem Blumenladen kennengelernt, einem Laden wo die Pflanzen sogar von der Decke hingen. Du sahst aus wie ein kleines Kind im Spielzeugladen.
Als du vom Arzt die Diagnose gekriegt hattest waren wir gerade ein Jahr zusammen. Du hattest dich in deine Wohnung zurückgezogen, wolltest mit niemandem reden, nicht mal mit mir. Es tat weh. Bis du plötzlich eines Morgens bei mir vor der Haustür standest, mit grinsendem Gesicht, und einem vollgepackten Koffer. Ich weiß nicht was in mich gefahren war, doch ich sagte ja. Wir machten eine Weltreise, flogen nach Amerika, Russland, Italien, und auf eine kleine Insel nahe Japan, wo ich mich gefragt habe wie du so herzhaft lachen konntest, nur weil du deine Handtasche vergessen hattest. In Griechenland musstest du zum ersten Mal husten, und die Reise nach Spanien mussten wir abbrechen. Ich kann bis heute nicht verstehen, warum es mir in dieser Zeit so wehtat dich lachen zu sehen, noch mehr als es wehtat, wenn du traurig warst. Vielleicht war es die Erkenntnis, niemals so erwachsen sein zu können.
Schon bald wurde dein Husten blutig. Im Krankenhaus hattest du ein Einzelzimmer, die Wände waren blass wie deine Haut. Ich konnte die Angst in deinen Augen sehen, konnte hören wie schnell dein Atem ging, und es tut mir so unvorstellbar leid, doch es war einfach zu viel für mich. Ich ging raus und tat als wäre alles beim alten, als würde ich gleich morgen wiederkommen und dich in den Arm nehmen, doch in Wirklichkeit war alles nur Heuchelei. Es tat weh deine Anrufe abzulehnen, deine Nachrichten zu ignorieren, doch irgendwann hatte ich nicht aufgepasst, und auf einmal hörte ich deine Stimme am Telefon. Es war bereits drei Wochen her. Deine Stimme klang anders als früher, schwach, doch du warst nicht sauer, du hast auch nicht gefragt wie es mir geht, ob ich vielleicht krank sei, du fragtest nur „Es ist aus, oder?“ und ich sagte ja. Es folgte eine Stille in der ich fürchtete du würdest mich jeden Augenblick anbrüllen, und im Nachhinein wäre ich froh gewesen du hättest es getan, doch das einzige was du sagtest war „Leb wohl“ und danach hast du aufgelegt.
Von deiner Mutter habe ich gehört, dass du wieder angefangen hattest zu Zeichnen. Sie hat mir ein paar deiner Werke gegeben, sagte du hättest es so gewollt. Du seist bis zu deinem letzten Tag fröhlich gewesen, tief drin. Danach hatte Sie geweint.
Mit meiner neuen Freundin bin ich bereits seit mehreren Monaten zusammen. Sie ist wirklich toll, du hättest sie gemocht. Ich habe jedoch aufgehört ihr meine Witze zu erzählen. Sie lacht darüber einfach nicht, wie du es getan hast.

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