Eifersucht - wie viel ist notwendig und wie viel ist zu viel

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whynot

Eifersucht - wie viel ist notwendig und wie viel ist zu viel

Beitrag von whynot »

Hallo zusammen,

erfahrungsgemäß können einem Drittmeinungen Anreize geben, seinen Standpunkt zu überdenken oder Situationen aus einem völlig neuen Blickwinkel zu betrachten. Ich wäre dankbar, wenn sich der ein oder andere zu meiner Situation äußern könnte und seine Meinung kund tut. Egal, ob AB, Ex-AB oder am-Thema-Interessierter.

Kurz zu mir: ich bin Mitte 20 und war im März noch HC+ABine. Durch dieses Forum habe ich meinen Freund kennen gelernt. Wir sind seit 3 Monaten zusammen. (Ja, er kann mitlesen, wenn er möchte. Ja, er weiß, dass ich hier über unser Problem schreibe.)

Unser Hauptproblem ist Eifersucht. Er ist gar nicht eifersüchtig, ich bin es zu stark.
Er behauptet von sich selbst nicht eifersüchtig zu sein und sieht für sich auch keinen Sinn dahinter. Gut, ich bin nicht gerade eine Party-Maus, aber würde ich ohne ihn feiern gehen, wäre es ok für ihn. Wenn ich mit anderen Männern (Singles) regelmäßig E-Mails schreibe, ist es absolut in Ordnung für ihn (solange ich dabei nicht flirte oder täglich mit dem gleichen schreibe). Will ich mich mit einem anderen AB (allein) treffen, ist es ok für ihn. Meine Bekannte meint dazu "ohne Eifersucht ist es auch keine Liebe". Wie seht ihr das? Vor allem auch an die Männer: seid ihr eifersüchtig, bzw. glaubt ihr in einer Beziehung eifersüchtig zu sein?
Ich bin das genaue Gegenteil. Mein Freund hat einen großen Freundeskreis. Natürlich sind auch Frauen darunter, die zum Teil auch Single sind. Er trifft sich mit ihnen, fährt sogar mit ihnen in den Urlaub. Es regt mich auf, aber er kann es nicht nachvollziehen. Es ist einfach unangenehm zu Hause zu sitzen (wir wohnen nicht zusammen), traurig zu sein, weil ich nicht bei ihm bin und zu wissen, dass er in genau diesem Augenblick mit Single-Mädels in einem Park sitzt, quatscht, sich amüsiert und keinen Gedanken an mich verschwendet. Alle meine Mädels raten mir "eng ihn nicht ein!", "Männer darf man nicht einengen." Eigentlich möchte ich ihm nicht "verbieten", sich z.B. mit einer einzelnen Freundin allein zu treffen (mal davon abgesehen, dass ich es ihm auch nicht verbieten kann). Dennoch wäre mir wohler bei dem Gedanken, dass er es sein lässt. Und umgekehrt kann ich nichts machen! Ich kann nicht sagen "ach, du trifft dich heute allein mit Lisa? Dann werde ich mit Hans etwas trinken gehen!" Warum? Weil er mir dann einen schönen Abend wünscht -.- Es interessiert ihn einfach nicht. Auf die Warum-Frage antwortet er sehr rational. Warum sollte ich mit einem anderen etwas anfangen, wenn ich doch in einer Beziehung, also mit ihm zusammen, bin?!? Grundsätzlich hat er ja Recht, aber dennoch gehört Eifersucht meiner Meinung nach in einem gewissen Maße einfach dazu.
Ich weiß, dass ich etwas an meiner Eifersucht ändern muss. Dies wird schwierig, weil ich seit ich mich erinnern kann, schon immer sehr eifersüchtig war. Dennoch will ich es versuchen. Gleichzeitig finde ich jedoch, dass er Eifersucht entwickeln sollte, was er nicht will und woran er nicht glaubt.

Danke an alle, die sich den Text durchgelesen und ein paar schlaue Tipps für mich (uns) haben.

LG
whynot

ERSTER BEITRAG DES THEMAS
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Silvina
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Re: Eifersucht - wie viel ist notwendig und wie viel ist zu

Beitrag von Silvina »

whynot hat geschrieben:Gleichzeitig finde ich jedoch, dass er Eifersucht entwickeln sollte, was er nicht will und woran er nicht glaubt.
Wie soll er das machen? Und vor allem, wieso? Wenn er nicht eifersüchtig ist, ist es doch eigentlich etwas Positives, dann vertraut er Dir.

Ich sehe es wie Deine Freundinnen...wenn Du ihn zu sehr einengst, am Ende noch kontrollierst, machst Du im schlimmsten Falle Deine Beziehung kaputt.

whynot hat geschrieben:Vor allem auch an die Männer: seid ihr eifersüchtig, bzw. glaubt ihr in einer Beziehung eifersüchtig zu sein?
Da die Frage an die Männer gerichtet ist....mein Freund ist gar nicht eifersüchtig. Ich fänds auch total daneben, wenn er versuchen würde, mir aus Eifersucht vorzuschreiben, mit wem ich was unternehmen darf/schreiben darf/was auch immer. Ich tue das bei ihm auch nicht (würde er sich auch genausowenig gefallen lassen wie ich), weil ich auch nicht eifersüchtig bin.
Manchmal muss man das Chaos nur ein bisschen schütteln, und es wird ein Wunder draus.
Neri
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Re: Eifersucht - wie viel ist notwendig und wie viel ist zu

Beitrag von Neri »

Ich kenne solche Eifersuchtsgefühle von mir nicht. Hatte ich nie.

Wer mich verlassen will, der verlässt mich, egal ob er Kontakt zu anderen Frauen hat oder nicht.

Wer bei mir bleiben will, der bleibt bei mir, egal ob er Kontakt zu anderen Frauen hat oder nicht.
Angesichts der Vielzahl von Bedürftigen muss man sparsam sein mit seiner Verachtung.
(François-René de Chateaubriand)
kleineLampe

Re: Eifersucht - wie viel ist notwendig und wie viel ist zu

Beitrag von kleineLampe »

Hallo whynot,

(auch hallo an deinen Freund)
ich wollte nur schreiben, dass ich dich gerade für deinen Mut bewundere, ein Problem, das direkt zuordnenbar ist, hier zu poosten!
Ich habe mich schon früher gefragt, wie man das händelt, wenn der Fall eingetreten ist, man findet hier zusammen :shylove: und dann kommt es zu einem Problem, was man gern hier besprechen möchte, geht beim Poosten aber die Gefahr ein, dass es wie gesagt dann zuordnenbar ist.
Ich gebe einfach mal ein :umarmung2: an dich!
Vielleicht hilft es ein wenig.
kleineLampe

Re: Eifersucht - wie viel ist notwendig und wie viel ist zu

Beitrag von kleineLampe »

Ich pooste mal im Folgenden meine Gedanken.
Möchte aber hier AUSDRÜCKLICH betonen, dass es nur die ersten, spontanen Gedanken sind.
Kleinigkeiten können gewisse Sachlagen durchaus anders dann erscheinen lassen.
Für das Wort "konditioniert" möchte ich mich bei deinem Freund entschuldigen, falls er mitliest, aber mir fiel gerade nichts anderes ein.

Also zumindest fällt mir SOFORT folgendes ein:
ich bin total auf deiner Seite. Ich würde und wäre genauso eifersüchtig.
Das er sich mit anderen weiblichen Singles allein trifft, geht gar nicht!
(Ausnahme: Beruf, aber das meinst du sicher nicht)
Ich würde ihm klar sagen, notfalls mehr als einmal, dass mich das irritiert und verletzt und wenn er dann nicht von sich aus anbietet, darauf zu verzichten, wäre ich enttäuscht und würde weitere Infos verlangen.
So würde ICH es machen. Ich weiß aber auch nicht, ob das richtig wäre. Ich glaube aber schon...weil ich eigentlich mir sicher bin, von vornerein -ohne dass ich eine Beziehung habe- dass sowas gar nicht geht.

Auf den Fall, dass er dich deswegen nicht liebt, würde ich darüberhinaus erstmal nicht schließen. Kann sein, dass er irgendwie so konditioniert ist, dass er früher meistens nur mit Frauen rumhing, eventuell beruflich, hobbymäßig, studiengangmäßig bedingt.

Die andere Sache, dass er nicht eifersüchtig ist, finde ich okay, würde ich an deiner Stelle nicht ändern wollen.
Hier geht es aber um eine Sache, die dich (grad) unglücklich macht.

Den Spruch, nur wer eifersüchtig ist, liebt auch, ist aber dennoch in meinen Augen auch nicht sooo richtig.
Alle meine Mädels raten mir "eng ihn nicht ein!", "Männer darf man nicht einengen." Eigentlich möchte ich ihm nicht "verbieten", sich z.B. mit einer einzelnen Freundin allein zu treffen (mal davon abgesehen, dass ich es ihm auch nicht verbieten kann).
Klar, kannst du. Du bist seine Freundin, die sowas darf (nicht seine Mutter, die dürfte das nicht).
Sag ihm ruhig, was du denkst und was er tun oder unterlassen soll!
Es interessiert ihn einfach nicht. Auf die Warum-Frage antwortet er sehr rational.
...das ist jetzt sehr irrational, aber kann es sein, dass er vom Sternzeichen Wassermann ist?
Oder so?
Gibt ja Fälle, wo man am liebsten die Wände hochgehen könnte (als Frau).
Ich bin da selber zufällig auf den Trichter gekommen, weil ich mal einige Seltsamkeiten erlebt habe (ich wurde paarmal kritisiert, zum Teil war ich dankbar dafür :shylove: zum Teil hat die Kritik mich irritiert), er ist Jungfrau und da soll das normal sein.
Zuletzt geändert von kleineLampe am 02 Jul 2013 20:26, insgesamt 1-mal geändert.
IHaveForgivenJesus

Re: Eifersucht - wie viel ist notwendig und wie viel ist zu

Beitrag von IHaveForgivenJesus »

Ich glaube, Eifersucht an sich ist für eine funktionierende Beziehung nicht notwendig. Fehlende Eifersucht kann auf hoher Rationalität oder vollem Vertrauen beruhen, kann aber auch ein Symptom dafür sein, dass dem betreffenden Partner die Beziehung nicht wichtig ist.

Ich selbst war in meiner Beziehung auch völlig eifersuchtfrei, was wohl hauptsächlich daran lag, dass ich keinerlei Verlustängste hatte - teilweise, weil ich mir ihrer Liebe sicher war, teilweise aber auch, weil ich es nicht als tragisch empfunden hätte, wenn sie mich verlässt.

Worauf ich hinauswill - glaubst du, dass ihm eure Beziehung wichtig ist? Falls ja, dann mach dir keine Sorgen über das Eifersucht-Thema, sondern genieße die Zweisamkeit. Falls du aber unsicher bist, solltet ihr das mMn. besser kurzfristig klären, ehe sich da irgendwelche Schwierigkeiten aufschaukeln.
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Lazarus Long
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Re: Eifersucht - wie viel ist notwendig und wie viel ist zu

Beitrag von Lazarus Long »

Da ich mal eine sehr gute Freundin hatte - die Freundschaft ist leider aus anderen Gründen zerbrochen.

Wenn damals eine potentielle Partnerin verlangt oder auch nur erwartet hätte, dass ich mich entscheide, ich glaube ich hätte die Freundschaft gewählt.
Im Grunde sind es doch die Verbindungen mit Menschen, die dem Leben seinen Wert geben.

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Silvina
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Re: Eifersucht - wie viel ist notwendig und wie viel ist zu

Beitrag von Silvina »

kleineLampe hat geschrieben: Klar, kannst du. Du bist seine Freundin, die sowas darf (nicht seine Mutter, die dürfte das nicht).
Sag ihm ruhig, was du denkst und was er tun oder unterlassen soll!
Sorry, aber....meiner persönlichen Erfahrung nach ist das einer der schnellsten Wege, aus einem Partner einen Ex-Partner zu machen. Natürlich sind Männer, wie wir Frauen auch, unterschiedlich gestrickt. Manche machen das länger mit als andere. Aber ich hab noch nie gehört bzw selbst erlebt, daß das einer Beziehung gut getan hätte^^
Manchmal muss man das Chaos nur ein bisschen schütteln, und es wird ein Wunder draus.
kleineLampe

Re: Eifersucht - wie viel ist notwendig und wie viel ist zu

Beitrag von kleineLampe »

...das ist eben die Sache...andere Meinungen halt...
fab_tom

Re: Eifersucht - wie viel ist notwendig und wie viel ist zu

Beitrag von fab_tom »

Silvina hat geschrieben:
kleineLampe hat geschrieben: Klar, kannst du. Du bist seine Freundin, die sowas darf (nicht seine Mutter, die dürfte das nicht).
Sag ihm ruhig, was du denkst und was er tun oder unterlassen soll!
Sorry, aber....meiner persönlichen Erfahrung nach ist das einer der schnellsten Wege, aus einem Partner einen Ex-Partner zu machen. Natürlich sind Männer, wie wir Frauen auch, unterschiedlich gestrickt. Manche machen das länger mit als andere. Aber ich hab noch nie gehört bzw selbst erlebt, daß das einer Beziehung gut getan hätte^^
True.

Ich sehe und handhabe das wie Neri.

Und ganz ehrlich, alles andere funktioniert doch auch nicht. Zumindest nicht in den Lebensumständen, in denen sich viele Mitzwanziger befinden (ich auch). Ich studiere z.B. ein frauenlastiges Fach und habe hier vor Ort sicher mehr als ein Dutzend wirklich gute weibliche Bekannte (Singles und Nichtsingles), mit denen ich manchmal auch mal was allein unternehme (mittags im Park liegen, quatschen, Eis essen, abends was trinken gehen, tanzen) oder in der Gruppe (Film gucken, in Urlaub fahren, auf Konzerte gehen). Und trotz allem - oder gerade deswegen - ich war in meiner zurückliegenden rund zweijährigen Beziehung immer treu. Die meisten Kommilitonen/innen handhaben das genauso und es funktioniert.

Ich selbst bin wenig eifersüchtig, da ich wohl - mich in einer Partnerschaft befindend - ein ziemlich hohes Selbstvertrauen (diesbezüglich) habe, sowieso immer recht unbedarft vom Guten im Menschen ausgehe und zudem darauf vertraue, dass ich spüre, wenn meine Partnerin unzufrieden mit mir und/oder der Beziehung ist.

Sprüche wie "Wer nicht gleich ausrastet, wenn sich der Partner mit jemand Fremden des anderen Geschlechts unterhält, liebt diesen wohl nicht" (mal etwas zugespitzt formuliert) halte ich für blanken Unsinn. Zuneigung und Liebe zeige ich doch lieber auf anderem Wege.
Möwe75
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Re: Eifersucht - wie viel ist notwendig und wie viel ist zu

Beitrag von Möwe75 »

whynot hat geschrieben:Auf die Warum-Frage antwortet er sehr rational. Warum sollte ich mit einem anderen etwas anfangen, wenn ich doch in einer Beziehung, also mit ihm zusammen, bin?!? Grundsätzlich hat er ja Recht, aber dennoch gehört Eifersucht meiner Meinung nach in einem gewissen Maße einfach dazu.
Ich denke, es kommt wie so oft auf die "Menge" drauf an.

Eifersucht zu haben ist auf der einen Seite eine Emotion, die einem bewusst macht, dass der andere für einen sehr wichtig ist. Und dies ab und an den anderen wissen zu lassen, hat in meinem Augen auch etwas von einem Kompliment. Vermutlich fehlt Dir das in solchen Situationen von seiner Seite. Wenn die Eifersucht jedoch zu stark wird, kippt das positive ins negative für beide Partner. Dem einen geht es schlecht, er ist verunsichert und der andere fühlt sich vielleicht eingeengt und fremdbestimmt.

Da Dein Freund laut Deiner Beschreibung Deine Aufregung nicht so ganz nachvollziehen kann, wird er vermutlich die anderen Mädels einfach als Mädels / Frauen so wie früher ansehen und nicht als seine Freundin. - Und ein kleiner Wink mit dem Zaunpfahl :shy: an Deinen Freund, es geht in einer Partnerschaft auch um das Teilhaben an dem Leben des anderen. Dazu zählen lustige Grillabende im Park mit dem Freundeskreis des anderen meiner Meinung genauso dazu. Ab und an ein gemeinsames Treffen mit den anderen- wenn räumlich und zeitlich möglich - und Deine Freundin fühlt sich nicht so ausgeschlossen, wie es mir gerade vorkommt. :umarmung2:
Ich weiß, dass ich etwas an meiner Eifersucht ändern muss. Dies wird schwierig, weil ich seit ich mich erinnern kann, schon immer sehr eifersüchtig war. Dennoch will ich es versuchen.
Das kommt mir bekannt vor. ;) Und auch ich habe einiges das letzte Jahr über Vertrauen lernen müssen. Und dass es ab und an tatsächlich der Fall ist, dass Männer anders ticken als Frauen. Ich kann Dir nur schreiben, dass "Reden" wirklich hilft. Vielleicht nicht immer in der emotionalen Situation. Aber in einer ruhigen Minute, wenn er Deine Sichtweise einnehmen kann und Du seinen Standpunkt.
Wenn es nur eine einzige Wahrheit gäbe, könnte man nicht hundert Bilder über dasselbe Thema malen. P. Picasso
whynot

Re: Eifersucht - wie viel ist notwendig und wie viel ist zu

Beitrag von whynot »

Danke für so viel Feedback in so kurzer Zeit. :) Ein wenig überrascht es mich doch, wie gegensätzlich manche Ansichten sind.
Fairerweise sollte ich erwähnen, dass mich mein Freund grunsdätzlich auch stets mitnehmen würde, wenn er sich mit seinen Freunden trifft, was jedoch nicht immer möglich ist, da ich natürlich auch Verpflichtungen und Termine habe.
IHaveForgivenJesus hat geschrieben:Ich selbst war in meiner Beziehung auch völlig eifersuchtfrei, was wohl hauptsächlich daran lag, dass ich keinerlei Verlustängste hatte - teilweise, weil ich mir ihrer Liebe sicher war, teilweise aber auch, weil ich es nicht als tragisch empfunden hätte, wenn sie mich verlässt..
Danke für dieses sehr offene und ehrliche Statement. Man kann davon ausgehen, dass es sich um einseitige Liebe gehandelt hat, nehme ich an?!?
kleineLampe

Re: Eifersucht - wie viel ist notwendig und wie viel ist zu

Beitrag von kleineLampe »

whynot hat geschrieben: Fairerweise sollte ich erwähnen, dass mich mein Freund grunsdätzlich auch stets mitnehmen würde, wenn er sich mit seinen Freunden trifft, was jedoch nicht immer möglich ist, da ich natürlich auch Verpflichtungen und Termine habe.
Interessant und letztendlich ist das sehr schön.
Dann vermute ich jetzt, dass deine negativen Gedanken, die dich unwohl fühlen lassen, eventuell in die Richtung gehören: Unsicherheit, weil solange alleine gewesen (ohne Partner).
Ich denke, das darf man keineswegs unterschätzen, eine gewisse Verlustangst...und man (Mann/Frau) sich erstmal an das schöne Gefühl gewöhnen müssen, hey, da ist endlich einer, der zu mir gehört!
Ich meine, nicht umsonst haben wir Jahre/Jahrzehnte alleine ohne Partner rumgehockt und nun ist er auf einmal da :shylove: man traut dem aber nicht, weil man es anders gewöhnt WAR.

Mein Tipp dennoch: falls es eine gibt, bei der du dich besonders unwohl fühlst, rede mit ihm konkret darüber (falls du es nicht schon 1, 2mal getan hast) und achte dann darauf, wie er sich verhält. Ich würde davon ausgehen, dass er dir entgegenkommen müsste.
IHaveForgivenJesus

Re: Eifersucht - wie viel ist notwendig und wie viel ist zu

Beitrag von IHaveForgivenJesus »

whynot hat geschrieben:
IHaveForgivenJesus hat geschrieben:Ich selbst war in meiner Beziehung auch völlig eifersuchtfrei, was wohl hauptsächlich daran lag, dass ich keinerlei Verlustängste hatte - teilweise, weil ich mir ihrer Liebe sicher war, teilweise aber auch, weil ich es nicht als tragisch empfunden hätte, wenn sie mich verlässt..
Danke für dieses sehr offene und ehrliche Statement. Man kann davon ausgehen, dass es sich um einseitige Liebe gehandelt hat, nehme ich an?!?
Um die Situation wirklich korrekt zu erklären, müsste ich wahrscheinlich ein Buch schreiben, aber als Kurzfassung trifft "einseitige Liebe" es wohl ganz gut.

Ich halte es allerdings durchaus für möglich, dass ich (bei gleichbleibenden sonstigen Umständen) auch dann nicht eifersüchtig gewesen wäre, wenn ich sie geliebt hätte, weil mir das Vertrauen in ihre Liebe und die Kenntnis ihrer Persönlichkeit wohl für ein fast unbegrenztes Vertrauen in ihre Treue gereicht hätten. Mit Sicherheit sagen kann ich das aber nicht, weil ich mich leider noch nie in einer Situation gegenseitiger Liebe befunden habe und deshalb nicht beurteilen kann, ob ich in einer solchen Situation nicht vielleicht doch in gewisser Weise irrational handeln oder fühlen würde.
newbie79

Re: Eifersucht - wie viel ist notwendig und wie viel ist zu

Beitrag von newbie79 »

kleineLampe hat geschrieben: Also zumindest fällt mir SOFORT folgendes ein:
ich bin total auf deiner Seite. Ich würde und wäre genauso eifersüchtig.
Das er sich mit anderen weiblichen Singles allein trifft, geht gar nicht!
Warum eigentlich nicht?
Das Geschlecht von Freunden ist doch eigentlich völlig irrelevant, solange kein gegenseitiges sexuelles Interesse besteht.
Ein Freund von mir trifft sich z.B. seit Jahren mit einem Mädel für eines gemeinsamen Hobbys - beide sagen, dass die sich nie eine Beziehung zueinander vorstellen könnten. Wieso sollte er sich jetzt nie wieder mit ihr treffen, weil er eine Freundin hat und die mit deren Hobby überhaupt nichts anfangen kann?!
Suria

Re: Eifersucht - wie viel ist notwendig und wie viel ist zu

Beitrag von Suria »

Ich weiß nicht, wie ich ticken würde, sollte ich jemals in einer Beziehung kommen und ob ich auch so ein Problem mit der Eifersucht hätte - in dem Fall melde ich mich gerne noch mal und würde meine Aussagen revidieren.

Ich kann das nur als "außenstehende, unbeteiligte" Person beurteilen.

Ich sehe das so: solange er mit dir zusammen ist, liebt er eben nur dich. Wenn er eine andere kennen lernen sollte, wird er sich emotional zurück ziehen oder dir geradeaus sagen, dass da eine andere im Spiel ist. Ich finde einfach, du solltest ihm in dieser Sache vertrauen. Sieh es mal so: diese Freunde und Bekannte hatte er auch vor der Beziehung mit dir gehabt und wenn er Interesse an einer davon gehabt hätte, dann hätte er sich sicher um sie bemüht und wäre u. U. mit dir keine Beziehung eingegangen, weil er Gefühle für diese andere hätte. Aber da er ja mit dir zusammen ist, kannst du davon ausgehen, dass er dich liebt und dass die anderen Mädels halt nur seine Bekannten sind.

Ich würde dir vorschlagen, dass du ihm deinen Freiraum hinsichtlich Unternehmungen lassen sollst bzw. ihn nicht zu sehr einengst. Weil wenn du bei jeder weiblichen (Single-)Bekanntschaft, die er hat, direkt Alarmstufe Rot siehst, denkt er u. U., dass du kein Vertrauen zu ihm hast und das ist auch nicht besonders toll.
Anrufbeantworter

Re: Eifersucht - wie viel ist notwendig und wie viel ist zu

Beitrag von Anrufbeantworter »

kleineLampe hat geschrieben:
Eigentlich möchte ich ihm nicht "verbieten", sich z.B. mit einer einzelnen Freundin allein zu treffen (mal davon abgesehen, dass ich es ihm auch nicht verbieten kann).
Klar, kannst du. Du bist seine Freundin, die sowas darf (nicht seine Mutter, die dürfte das nicht).
Sag ihm ruhig, was du denkst und was er tun oder unterlassen soll!
:shock: Etwas entsetzt bin ich beim Lesen, wie selbstverständlich erwartet wird, für eine Beziehung Freundschaften einzuschränken oder aufzugeben. Das stünde bei mir nicht einmal zur Diskussion. :dont: Sagen, was man denkt, ist ja wichtig, aber einen Partner oder eine Partnerin von Freundschaften zu isolieren?
Silvina hat geschrieben:
kleineLampe hat geschrieben: Klar, kannst du. Du bist seine Freundin, die sowas darf (nicht seine Mutter, die dürfte das nicht).
Sag ihm ruhig, was du denkst und was er tun oder unterlassen soll!
Sorry, aber....meiner persönlichen Erfahrung nach ist das einer der schnellsten Wege, aus einem Partner einen Ex-Partner zu machen. Natürlich sind Männer, wie wir Frauen auch, unterschiedlich gestrickt. Manche machen das länger mit als andere. Aber ich hab noch nie gehört bzw selbst erlebt, daß das einer Beziehung gut getan hätte^^
Diese Situation kenne ich aus dem Freundes- und Kollegenkreis in beiden Geschlechterkonstellationen, und glaube daher nicht, dass es davon abhängt, dass Männer oder Frauen unterschiedlich gestrickt sind. Und in beiden Fällen leidet die betroffene Person da ähnlich.
Suria hat geschrieben:Weil wenn du bei jeder weiblichen (Single-)Bekanntschaft, die er hat, direkt Alarmstufe Rot siehst, denkt er u. U., dass du kein Vertrauen zu ihm hast und das ist auch nicht besonders toll.
Ich denke, ich würde das auch eher so interpretieren, dass die Beziehung auf Angst und der Suche nach Macht und Kontrolle aufbaut anstatt auf Ehrlichkeit und Vertrauen. Und das wäre für mich ganz sicher ein Grund, die Beziehung in Frage zu stellen.

Etwas Google-Suche hat mich jetzt grade dazu gebracht, dass meine Interpretation nicht den Kern trifft, sondern dass auch Eifersucht eine Folge von fehlendem Selbstwertgefühl ist. Wenn man sich ernsthaft damit beschäftigen möchte, wäre vielleicht ein Buch zum Thema ein guter Anfang, um das zu überwinden?
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Silvina
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Re: Eifersucht - wie viel ist notwendig und wie viel ist zu

Beitrag von Silvina »

Anrufbeantworter hat geschrieben:
Silvina hat geschrieben: Sorry, aber....meiner persönlichen Erfahrung nach ist das einer der schnellsten Wege, aus einem Partner einen Ex-Partner zu machen. Natürlich sind Männer, wie wir Frauen auch, unterschiedlich gestrickt. Manche machen das länger mit als andere. Aber ich hab noch nie gehört bzw selbst erlebt, daß das einer Beziehung gut getan hätte^^
Diese Situation kenne ich aus dem Freundes- und Kollegenkreis in beiden Geschlechterkonstellationen, und glaube daher nicht, dass es davon abhängt, dass Männer oder Frauen unterschiedlich gestrickt sind. Und in beiden Fällen leidet die betroffene Person da ähnlich.
Ich glaub, Du hast mich da etwas missverstanden. Ich meinte, daß es solche und solche Menschen gibt, Männer wie Frauen. Manche sind langmütiger und lassen sich so etwas länger gefallen, andere kürzer.
Manchmal muss man das Chaos nur ein bisschen schütteln, und es wird ein Wunder draus.
Anrufbeantworter

Re: Eifersucht - wie viel ist notwendig und wie viel ist zu

Beitrag von Anrufbeantworter »

Silvina hat geschrieben:
Anrufbeantworter hat geschrieben:
Silvina hat geschrieben: Sorry, aber....meiner persönlichen Erfahrung nach ist das einer der schnellsten Wege, aus einem Partner einen Ex-Partner zu machen. Natürlich sind Männer, wie wir Frauen auch, unterschiedlich gestrickt. Manche machen das länger mit als andere. Aber ich hab noch nie gehört bzw selbst erlebt, daß das einer Beziehung gut getan hätte^^
Diese Situation kenne ich aus dem Freundes- und Kollegenkreis in beiden Geschlechterkonstellationen, und glaube daher nicht, dass es davon abhängt, dass Männer oder Frauen unterschiedlich gestrickt sind. Und in beiden Fällen leidet die betroffene Person da ähnlich.
Ich glaub, Du hast mich da etwas missverstanden. Ich meinte, daß es solche und solche Menschen gibt, Männer wie Frauen. Manche sind langmütiger und lassen sich so etwas länger gefallen, andere kürzer.
Ja, ich hab dich da etwas missverstanden ;) :hut:
kleineLampe

Re: Eifersucht - wie viel ist notwendig und wie viel ist zu

Beitrag von kleineLampe »

newbie79 hat geschrieben: Warum eigentlich nicht?
Das Geschlecht von Freunden ist doch eigentlich völlig irrelevant, solange kein gegenseitiges sexuelles Interesse besteht.
Ein Freund von mir trifft sich z.B. seit Jahren mit einem Mädel für eines gemeinsamen Hobbys - beide sagen, dass die sich nie eine Beziehung zueinander vorstellen könnten. Wieso sollte er sich jetzt nie wieder mit ihr treffen, weil er eine Freundin hat und die mit deren Hobby überhaupt nichts anfangen kann?!
...weil er kein Single mehr ist, sondern eine Beziehung hat.
Gewisse Unterschiede zwischen diesen beiden Sozialformen sollte es schon geben.

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