www.gehirn-und-geist.de hat geschrieben:... Nun hat jedoch ein Forscherduo an Mäusen beobachtet, dass sich sogar konkrete Erlebnisse epigenetisch vererben lassen: Hatten Großeltern gelernt, einen bestimmten Geruch zu fürchten, verhielten sich noch ihre Kinder und Enkel auffällig, wenn sie das Aroma wahrnahmen – selbst beim ersten Mal.
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Konkret brachten die Forscher ihre Mäuse dazu, den fruchtigen Geruch von Acetophenon mit einem leichten elektrischen Schlag an den Pfoten in Verbindung zu bringen; danach führte bereits der Geruch für sich allein genommen zu einem kurzzeitigen ängstlichen Erstarren. Die so konditionierten Mäuse ließen sie anschließend Nachkommen zeugen und untersuchten dann deren Reaktion auf den Geruch.
Sowohl die Nachfolgegeneration als auch deren eigener Nachwuchs reagierte daraufhin überempfindlich auf das Acetophenon: Sie verharrten im Schnitt merklich länger bei einem Schreckgeräusch, wenn die Umgebung nach Acetophenon roch, als wenn die Forscher ein anderes Aroma versprühten.
Dabei waren die Tiere weder allgemein besonders ängstlich, noch hatten sie generell Furcht vor Gerüchen – auf andere Düfte reagierten sie in der Testsituation völlig unauffällig. Den Grund für die erhöhte Sensitivität der Tiere fanden die Forscher im Gehirn: Im Riechsystem der Nachfolgegenerationen waren die Rezeptoren, mit denen die Maus den Duft wahrnimmt, stark überrepräsentiert. Gleiches galt für die zugehörigen Sinneszellen.
Um zu belegen, dass es sich tatsächlich um einen epigenetisch vererbten Effekt handelte, unternahmen Dias und Kessler eine ganze Anzahl von Tests und Sicherheitsvorkehrungen. Zum einen führten sie das Experiment mit einem weiteren Duftstoff (Propanol) erneut durch – mit dem gleichen Ergebnis. Und zum anderen zeugten sie die Mäuse der Enkelgeneration mit Hilfe künstlicher Befruchtung und ließen sie von fremden Müttern austragen und aufziehen. Damit können weder das Verhalten der Eltern noch etwaige Substanzen im Blut der schwangeren Mütter für den Effekt verantwortlich sein – ein Vorwurf, den man zahlreichen früheren Studien zur Epigenetik gemacht hatte.
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Angst/Furcht bis in die 3. Generation vererbt
ERSTER BEITRAG DES THEMAS
Angst/Furcht bis in die 3. Generation vererbt
Zum Artikel: "Mäusekinder erben Erfahrungen der Großeltern"
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Re: Angst/Furcht bis in die 3. Generation vererbt
Vielleicht mag das Ergebnis irgendwie interessant sein. Aber ich finde es einfach widerwärtig, Mäuse mit Stromstößen zu quälen!
Re: Angst/Furcht bis in die 3. Generation vererbt
Zwei amerikanische Nachwuchsforscher haben was entdeckt ... Naja, würde ich mit Vorsicht geniessen, solche Erkenntnisse.ogor hat geschrieben:Zum Artikel: "Mäusekinder erben Erfahrungen der Großeltern"
www.gehirn-und-geist.de hat geschrieben:... Nun hat jedoch ein Forscherduo an Mäusen beobachtet, dass sich sogar konkrete Erlebnisse epigenetisch vererben lassen: Hatten Großeltern gelernt, einen bestimmten Geruch zu fürchten, verhielten sich noch ihre Kinder und Enkel auffällig, wenn sie das Aroma wahrnahmen – selbst beim ersten Mal.