ABler mit Asperger Syndrom?

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Tom_der_Baum

Re: ABler mit Asperger Syndrom?

Beitrag von Tom_der_Baum »

@Kief: richtig, in der Bindungstheorie ist das nicht verankert. Aber in der Traumaforschung gibt es einen starken Zusammenhang. Bindungsstörungen und frühkindliche Traumata gehen leidlich oft Hand in Hand. Verzeihung, daß ich diesen Aspekt in meiner Stichpunktliste ausgelassen habe.

Ich habe selbst eine offizielle Diagnose ADS (ohne H, also Träumertypus), die ich aber zwischenzeitlich stark anzweifele. Wenn Du den Grund wissen möchtest, frag mich bitte per PN ;)

Gruß

Tom_der_Baum
Kief

Re: ABler mit Asperger Syndrom?

Beitrag von Kief »

Tom_der_Baum hat geschrieben:@Kief: richtig, in der Bindungstheorie ist das nicht verankert. Aber in der Traumaforschung gibt es einen starken Zusammenhang. Bindungsstörungen und frühkindliche Traumata gehen leidlich oft Hand in Hand.
Da kann ich noch immer keine Verbindung erahnen, aber Traumata sind noch ein dezenter Punkt.

Bei Autisten gehen Konflikte oefters in die traumatologischen Hirnregionen ein.
Oder anders formuliert:
Waehrend bei nicht-Autisten die nicht-traumatischen Erlebnisse im Laufe der Zeit verarbeitet werden, und weniger schlimm werden,
passiert es bei Autisten, dass Erinnerungen wie Traumata auch nach langer Zeit noch genauso praesent und schlimm sind, wie zu Anfang.


CU, Kief
Tom_der_Baum

Re: ABler mit Asperger Syndrom?

Beitrag von Tom_der_Baum »

@Kief: moment, da hab ich wat net gerafft ;) ... kannst Du das nochmal umformulieren für mich?
Kief hat geschrieben: Bei Autisten gehen Konflikte oefters in die traumatologischen Hirnregionen ein.
Oder anders formuliert:
Waehrend bei nicht-Autisten die nicht-traumatischen Erlebnisse im Laufe der Zeit verarbeitet werden, und weniger schlimm werden,
passiert es bei Autisten, dass Erinnerungen wie Traumata auch nach langer Zeit noch genauso praesent und schlimm sind, wie zu Anfang.
Ich kürze mal "Autisten" raus und gebe wieder, was ich verstanden habe: Nicht-traumatische Erlebnisse werden im Laufe der Zeit verarbeitet, während traumatische Erinnerungen nicht verblassen. Ergänzung von mir: traumatische Erinnerungen werden zum Überlastungsschutz "fragmentiert" gespeichert und können daher nicht als zusammenhängende Erinnerung als "vergangen" abgelegt werden. Auslösereize ("Trigger") verursachen daher auch nach Jahrzehnten die gleiche Traumareaktion, es "wächst kein Gras über die Sache".

Ich habe den Zusammenhang mit Autismus nicht verstanden...was habe ich mißverstanden? edit1: möglicherweise die Erkenntnis, daß 1. Bindungsstörungen zu leichterer Traumatisierbarkeit (geringere Streßbelastbarkeit) führen und 2. durch den autismusbedingt schwierigen Bindungsaufbau dadurch Autisten statistisch gesehen häufiger Bindungsstörungen und damit erhöhtes Risiko auf Überlastung und damit Traumatisierung aufweisen??
Zuletzt geändert von Tom_der_Baum am 05 Dez 2016 12:34, insgesamt 1-mal geändert.
Kief

Re: ABler mit Asperger Syndrom?

Beitrag von Kief »

Tom_der_Baum hat geschrieben:@Kief: moment, da hab ich wat net gerafft ;) ... kannst Du das nochmal umformulieren für mich?
Kief hat geschrieben:Bei Autisten gehen Konflikte oefters in die traumatologischen Hirnregionen ein.
Ich kürze mal "Autisten" raus und gebe wieder, was ich verstanden habe: Nicht-traumatische Erlebnisse werden im Laufe der Zeit verarbeitet, während traumatische Erinnerungen nicht verblassen. [ ... ]
Ich habe den Zusammenhang mit Autismus nicht verstanden...was habe ich mißverstanden?
Bei Autisten werden Erinnerungen (oefters) wie Traumata verarbeitet.


CU, Kief
Tom_der_Baum

Re: ABler mit Asperger Syndrom?

Beitrag von Tom_der_Baum »

Kief hat geschrieben:Bei Autisten werden Erinnerungen (oefters) wie Traumata verarbeitet.
CU, Kief
Okay, das entspräche dann dem, was ich gerad als "edit1" in meine Rückfrage eingefügt habe. Damit hätten wir doch einen möglichen Zusammenhang zur Bindungstheorie...immer im Hinterkopf behaltend, daß wir uns als Laien auf dünnem Eis bewegen (Stichwort Dunning-Kruger-Effekt)
Kief

Re: ABler mit Asperger Syndrom?

Beitrag von Kief »

Tom_der_Baum hat geschrieben:dit1: möglicherweise die Erkenntnis, daß 1. Bindungsstörungen zu leichterer Traumatisierbarkeit (geringere Streßbelastbarkeit) führen und 2. durch den autismusbedingt schwierigen Bindungsaufbau dadurch Autisten statistisch gesehen häufiger Bindungsstörungen und damit erhöhtes Risiko auf Überlastung und damit Traumatisierung aufweisen??
Ich glaube nicht, dass Traumaverarbeitung sensorischer und genereller Stress indirekt entstehen, ueber Bindungsstoerungen.
Das sind mMn direkte Autismusfolgen, egal ob latent oder manifest.

Ob die Bindungsstoerung parallel dazu oder als Folge entsteht, das kann ich mir eher vorstellen.


CU, Kief