FoxMulder hat geschrieben:
Wenn ich dich richtig verstehe, meinst du also im Umkehrschluss, dass ein Mensch nur dann erwachsen werden kann, wenn er selbst und ohne Fremdeinwirkung (z.B. irgendein Buch) dahin arbeitet. Aber bedeutet das nicht dann auch, dass jeder Mensch ohne Hilfe komplett von vorne anfangen muss, um sich selbst "zu finden"? Es haben sich doch schon so viele Leute mit dem Thema ihr Leben lang beschäftigt.
Du hast doch eine andere Vorstellung. Wie sieht die denn aus? Wenn etwas nicht sinnvoll ist, dann muss es doch eine sinnvolle Alternative geben. Mein Vorschlag: Werde konkreter.
.
Ich beziehe mich gar nicht auf die Lösung retardierten Erwachsenwerdens, sondern auf die Darstellungen des Zustands im Artikels selbst. (und eine Lösung sehe ich trotz dem Abschnitt Heilung auch gar nicht angeboten, die substantiell kritisiert werden könnte)
Persönlich halte ich das eigenständige Nachholen für gar nicht möglich, da die Defizite gerade einen Ausschluss aus der Umgebung nach sich ziehen, welche zum Erlernen notwendig wären. Teilweise ist ja auch mehr als eine Stufe verpasst worden, so dass es auch keine Überschneidungen mehr gibt. Helfen kann da nur ein Zufall, welcher jemanden trotzdem in eine solche neue Phase katapultiert, obwohl die Bedingungen eigentlich nicht erfüllt worden sind.
Sorry, aber leider ist dieser Satz ist so allgemeingültig, dass er keine sachliche, also konkrete Kritik enthält. Du kritisierst zwar Undifferenziertheit, selbst differenzierst du aber nicht anhand von konkreten Beispielen.
Auf was beziehe ich mich wohl? :
1.Verantwortungslosigkeit: Der Betreffende drückt sich vor seinen Pflichten. Er verlacht unbekümmert die geltenden Regeln, schiebt die Erledigung von Aufgaben vor sich her. Spaß und Abneigung gegen Selbstdisziplin sind sein Credo. Nie sucht er die Schuld an Misserfolgen bei sich selbst. Dank blühender Fantasie kann er sich zum Tagträumer entwickeln.
2.Angst: Er verbirgt ein Schuldgefühl gegenüber den Eltern. Er verarmt emotional, wird unfähig zu tiefer Liebe für andere Menschen.
3.Einsamkeit: Aus dem Gefühl, vom Vater abgelehnt zu werden, entwickelt sich eine ständige Suche nach Freunden, die aber vergeblich bleibt und durch Anpassung an Kumpel-Gruppen kompensiert wird.
4.sexueller Rollenkonflikt: Einerseits führen Sexualtrieb und Wunsch, geliebt zu werden, schnell zu Partnerschaften, andererseits verhindern Unsicherheit, mangelndes Selbstvertrauen, Prahlerei und cooles Macho-Gehabe eine positive und von Offenheit geprägte Beziehung zur Partnerin, außer wenn sie aus Angst vor Verlust und Selbständigkeit willig die überfürsorgliche, nachgiebige, einseitig altruistische, stets auf Harmonie und Konfliktvertuschung bedachte, sich zur Märtyrerin stilisierende „Mutterrolle“ übernimmt.
5.Narzissmus: Selbstverliebtheit, Perfektionismus.
6.Chauvinismus: verächtliche sexistische Einstellung.
Das macht mir den Eindruck einer unzusammenhängenden, beliebigen Liste von Vorwürfen und Defizitspekulationen, wie sie eben in Internetdiskussionen zu männlichem Verhalten üblich sind. Kann sein, dass ein Wiki-Artikel Theorien nicht wirklich komplett darstellen kann, aber etwas mehr mühe und Hintergrund kann er durchaus geben (wenn die Vorlage das hergibt, ansonsten ist das zu erwähnen) oder es lassen.