Shifty hat geschrieben:Moin Leute,
Hallo lieber Shifty,
Ich kann deine Bedenken sehr gut nachvollziehen und ich finde es klasse, dass du bereits mit 26 über deine Zukunft nachdenkst. Denn es geht hier nicht nur um Ansprüche sondern auch um körperliche Fähigkeiten. Mit 26 ist es durchaus einfach im Schichtbetrieb zu arbeiten oder eine Ersmobilisation durchzuführen. Mit 56 sieht das ganz anderes aus. Mich hat es weiter in die pflegerische Richtung gezogen, aber wenn du dich nicht als Pflegelehrer siehst oder im mittleren Managament, dann lohnt sich ein Pflegestudium auch nicht.
Ich liebäugel zurzeit mit einem Lehramtsstudium (Germanistik+Politikwissenschaften Gym). Trotz aller Vorbehalte und Klischees, bin ich durchaus bereit die nächsten 5-6 Jahre zu investieren, um mein vorhandenes Potenzial voll auszunutzen. Ich bin regelrecht heiß auf das Studium und müsste für das diesjährige Wintersemester die entsprechenden Unterlagen nur noch einfach auf den Weg bringen. Ich stehe szs. in den Startlöchern, um tatsächlich einen anderen Weg einzuschlagen...
Der einzige Haken dabei, bin ich selbst. Irgendwie stehe ich mir selbst im Weg und weiß nicht so recht weiter. Genau das stört mich besonders an mir. Mal etwas konkretes zu wagen, wie es andere tun...
Sollte ich den Schritt wirklich wagen, dann müsste ich wahrscheinlich komplett von neuem anfangen. Mein Leben, in dem ich mich endlich relativ bequem eingerichtet habe, aufgeben. Mein Auto verkaufen, welches ich mir wahrscheinlich nicht mehr leisten könnte. All das bin ich bereit einzugehen, aber ich hadere extrem mit mir selbst.
Es gibt natürlich Vor- und Nachteile bzgl. eines derartigen Studiums, dennoch überwiegen die Vorteile ganz heftig. Vor allem aus finanzieller Sicht für die spätere Zukunft.
Ich mein; wahrscheinlich brauche ich einfach nur einen Tritt in den Arsch und sollte den Sprung ins kalte Wasser wagen, aber mit 26 ist das nicht mehr sooo einfach. Trotzdem frage ich mich, wozu ich Abi machte, wenn ich es jetzt nicht voll ausnutze?
Ich hoffe, ihr könnt verstehen, was ich versuche zu erklären. In dieser Hinsicht würde ich mich besonders über Tipps derjenigen, die auch erst im "höherem"

Alter mit einem Studium begannen, sehr freuen.
hauste
LG
Lieber Shifty, mit 26 bist du noch blutjung. Du wirst kaum älter sein als deine Komilitonen. Du hast einen Vorteil. Du hast eine abgeschlossene Berufsausbildung und wenn es mit dem Studium nicht funktioniert, dann kannst du immer zurück. Diese Berufsausbildung kannst du ebenfallst benutzen um dein Studium zu finanzieren! Das ist ein enormes Potential.
Hier ein Generalstabsplan:
1. Sofort: Unterlagen hinschicken.
In eine WG oder eine günstigere Wohnung ziehen, Auto verkaufen, evtl. ein gebrauchtes
günstiges Kaufen, das Geld von Verkauf auf ein Tagesgeldkonto speichern.
So viel wie möglich auf jetztiger Stelle arbeiten, Urlaub so regeln, dass es für 3-4 Wochen
vor dem Studium eine Erholungs- und Vorbereitungszeit möglich ist.
2. In nächsten Monaten: Wenn die Uni wo du studieren möchtest in der gleichen Stadt ist wo du
arbeitest, überlegen ob du bei der Stelle wo du jetzt arbeitest bleibst und
die Arbeitszeit auf 30% reduzierst und zB die als Nachtwache leistest. Dies
hätte Vorteile, dass deine tarifliche Höherstufung weiter läuft und du
gegebenfalls zurück kommst.
Da es dein zweiter Bildungsweg ist, musst du schauen wie du dich
finanzierst. Mit dem Bafög wird es breznlich. Also mein Rat ist mindestens
Monatsgehälter einzusparen und das als Notgroschen zu betrachten. Den
Rest so zu gestalten, dass du mit deinem Gehalt aus Erwerbstätigkeit die
Kosten decken kannst.
Ich rechne damit: Studentenkrankenversicherung(du bist nicht mehr
Kindergeldberechtigt, also musst du bis du 30 bist, Studententarif
bezahlen) ca 70€. Hier kann man auch Klären ob du bei einer 30%Stelle als
Arbeitnehmer versichert werden kannst.
Wohnkosten ca 300€(bin mir nicht sicher, wie es ist in dem Gebiet, wo du
wohnst, aber hier erscheint es mir am sinvollsten Abstriche zu machen)
Essen, Ausgehen, Hygiene ca 120€
Auto 60-70€/Monat. Die Frage ist, wenn du umziehst und weiter arbeitest
wie deine Arbeitsstelle mit den Öffentlichen erreichbar ist. Eventuell lohnt
sich hier besser ein Semesterticket.
Bücher, Schreibmaterial, Studienkosten ca. 70€/Monat
Weitere Fixkosten: ca 100€/Monat(Medikamente, Arztkosten,
Rundfunkgebühren, Haftpflichtversicherung...)
So wie ich es rechne solltest du mit einer 30% Stelle(ca. 5 Nachtdienste
im Monat) gut auskommen.
Dann kannst du gleich schauen wie viel Zeit die Uni so für bestimmte
Sachen einschätzt. Du kannst dir die Reserven durch Vollzeitarbeit in den
Vorlesungs- und Prüfungsfreienzeiten immer bisschen aufbessern.
Ich finde deine Idee gut und ich hoffe ich habe dich jetzt mit Rechnung nicht abgeschreckt. Ich wünsche dir alles Gute.