Über das allein sein
ERSTER BEITRAG DES THEMAS
Über das allein sein
http://www.freitag.de/autoren/the-guard ... n-mal-raus
Viele haben Angst davor.
Der Wunsch nach Einsamkeit gilt im Zeitalter der Teamarbeit als befremdlich, ja krankhaft. Dabei ist Zurückgezogenheit für einen klaren Verstand unabdingbar.
So frei wie diese Autorin würde ich sehr gerne leben!
Ich lebe allein, in einem blöden Kaff inmitten unter Menschen, was schlimm ist.
Viele haben Angst davor.
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Re: Über das allein sein
Also ich bin vom Wesen her eindeutig eher ein Einzelgänger als ein Herdentier. Selbst jetzt, wo ich seit knapp über einem Jahr in einer (meiner ersten) Beziehung bin, brauche ich einfach regelmäßig meine Rückzugsmöglichkeiten.
Im Schweizer Fernsehen kam vor kurzem eine Sendung über den 78jährigen Schweizer Karl Hürlimann, der sich vor vier Jahren in die Einsiedelei zurückzog, weil er den Wahnsinn dieser Welt nicht mehr mitansehen wollte, hochinteressante Sendung.
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Im Schweizer Fernsehen kam vor kurzem eine Sendung über den 78jährigen Schweizer Karl Hürlimann, der sich vor vier Jahren in die Einsiedelei zurückzog, weil er den Wahnsinn dieser Welt nicht mehr mitansehen wollte, hochinteressante Sendung.
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Wer keinen Mut zu träumen hat, der hat auch keine Kraft zu kämpfen!
(Che Guevara)
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Re: Über das allein sein
Naja selbst als Alleinlebender seh ich mich auch nicht wirklich völlig frei. Aber jede Lebensform hat ihren Platz und ich persönlich benötige auch viel an Einsamkeit. Allerdings seh ich es nicht so heftig wie der Autor.
Ich musste mich zumindest noch nicht dafür rechtfertigen, allein zu leben (nicht nur auf Partnerbeziehung bezogen). Sorgenvolle Kommentare habe ich auch nie vernommen und selbst von psychologisch-fachlicher Seite her hat man es nicht als ungewöhnlich angesehen oder mich gar dafür als krank eingestuft.
Mir scheint es so, als bezieht sich das Plädoyer eher auf die früheren Jahrzehnte, wo man wohl wirklich noch dafür schief angeschaut wurde. Aber nebenbei bemerkt, die drei Thesen erscheinen mir recht pauschal und daher lehne ich sie auch ab.
Ich musste mich zumindest noch nicht dafür rechtfertigen, allein zu leben (nicht nur auf Partnerbeziehung bezogen). Sorgenvolle Kommentare habe ich auch nie vernommen und selbst von psychologisch-fachlicher Seite her hat man es nicht als ungewöhnlich angesehen oder mich gar dafür als krank eingestuft.
Mir scheint es so, als bezieht sich das Plädoyer eher auf die früheren Jahrzehnte, wo man wohl wirklich noch dafür schief angeschaut wurde. Aber nebenbei bemerkt, die drei Thesen erscheinen mir recht pauschal und daher lehne ich sie auch ab.
Re: Über das allein sein
Tatsächlich hochinteressant!Heathcliff hat geschrieben: Im Schweizer Fernsehen kam vor kurzem eine Sendung über den 78jährigen Schweizer Karl Hürlimann, der sich vor vier Jahren in die Einsiedelei zurückzog, weil er den Wahnsinn dieser Welt nicht mehr mitansehen wollte, hochinteressante Sendung.
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Vielem kann ich im Film zustimmen. Vor allem Kinder in diese gestörte Welt zu stellen.
Es ist beachtenswert auf diese Weise aus der Welt auszubrechen.
Wohnen möchte ich nicht so. Da würde ich ein einsames Landhaus im schottischen Hochland vorziehen.
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Re: Über das allein sein
Naja, Herr Hürlimann hatte ja eine eigene, selbstgezimmerte Hütte, die wurde ihm aber von der Gemeinde, aufgrund mangelnder Baugenehmigung, eingerissen, wie man in dem Film ja auch sehen kann. Und, von der beauftragten Firma wurde ihm für den etwa 90 Minuten dauernden Abbruch noch eine Rechnung über 7400 Franken ausgestellt...schmog hat geschrieben:Wohnen möchte ich nicht so. Da würde ich ein einsames Landhaus im schottischen Hochland vorziehen.
Muß man sich mal vorstellen, da besitzt der Mann (zusammen mit seinen Geschwistern) einen 1600m² großen Rebhang, und muß sich Vorschriften machen lassen, was er auf seinem eigenen Grund und Boden darf, und was nicht...
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Re: Über das allein sein
Das ist mir bei meinen zahlreichen Besuchen in der Schweiz auch schon aufgefallen.
Die Schweizer können die deutsche Bürokratie sowie Beamtenarschigkeit und Pingeligkeit noch um einiges toppen.
Die Schweizer können die deutsche Bürokratie sowie Beamtenarschigkeit und Pingeligkeit noch um einiges toppen.
Damit das Mögliche entsteht, muss immer wieder das Unmögliche versucht werden.
Hermann Hesse
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Re: Über das allein sein
Offenbar ist es so, je mehr Menschen auf engem Raum leben, um so mehr Vorschriften braucht es.
Ein Bürokratiewahnsinn ohne Ende!
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Re: Über das allein sein
In dem Text geht es ja vornehmlich um freiwillige Einsamkeit (sagte nicht Konfuzius (sinngemäß), dass wer lange genug allein lebe, lerne die Einsamkeit als Partner schätzen?).
Die meisten, zumindest viele von uns, sind aber unfreiwillig allein. Der Effekt verstärkt sich mit dem Alter noch, weil Freunde verloren schneller gehen, als man neue dazu gewinnt.
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Re: Über das allein sein
um meinen damaligen burnout in den griff zu bekommen, habe ich mir mal ein 9000 m2 großes waldgrundstück, mit kleinem häuschen, gemietet. dort habe ich mit meinen hunden etwas über ein jahr gelebt...ohne nachbarn, ohne strom, ohne fließend wasser, ohne tv, radio oder pc. als therapie war es genau das richtige - aber man wird menschenscheu...
lg, Swenja
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Re: Über das allein sein
Spannender Beitrag - allerdings finde ich, dass es zwischen "allein" und "einsam" einen Unterschied gibt: Für mich ist letzteres eher negativ besetzt, so nach dem Motto "da fehlt was".
Ich selbst kann eigentlich ziemlich gut allein sein und brauche auch viel Zeit für mich allein. Allerdings merke ich jetzt, da ich seit einigen Wochen mit Burnout krank geschrieben bin und viel allein zu Hause bin, dass ich das dauerhaft gar nicht so gut finde - hätte nicht gedacht, dass ich die Kollegen auf der Arbeit doch so brauche
Ich selbst kann eigentlich ziemlich gut allein sein und brauche auch viel Zeit für mich allein. Allerdings merke ich jetzt, da ich seit einigen Wochen mit Burnout krank geschrieben bin und viel allein zu Hause bin, dass ich das dauerhaft gar nicht so gut finde - hätte nicht gedacht, dass ich die Kollegen auf der Arbeit doch so brauche
Re: Über das allein sein
Gibt bestimmt bessere Möglichkeiten burnout zu behandeln. So lange könnte ich mich auch nicht selbst beschäftigen. Freiwillig in ein großes Gefängnis für Sozialverhalten zu gehen, ist also nicht wirklich förderlich.Swenja hat geschrieben:um meinen damaligen burnout in den griff zu bekommen, habe ich mir mal ein 9000 m2 großes waldgrundstück, mit kleinem häuschen, gemietet. dort habe ich mit meinen hunden etwas über ein jahr gelebt...ohne nachbarn, ohne strom, ohne fließend wasser, ohne tv, radio oder pc. als therapie war es genau das richtige - aber man wird menschenscheu...
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Re: Über das allein sein
Wenn's ihr hilft (half)? Also ich ziehe meinen Hut vor so was!Corp.INC hat geschrieben:Gibt bestimmt bessere Möglichkeiten burnout zu behandeln. So lange könnte ich mich auch nicht selbst beschäftigen. Freiwillig in ein großes Gefängnis für Sozialverhalten zu gehen, ist also nicht wirklich förderlich.Swenja hat geschrieben:um meinen damaligen burnout in den griff zu bekommen, habe ich mir mal ein 9000 m2 großes waldgrundstück, mit kleinem häuschen, gemietet. dort habe ich mit meinen hunden etwas über ein jahr gelebt...ohne nachbarn, ohne strom, ohne fließend wasser, ohne tv, radio oder pc. als therapie war es genau das richtige - aber man wird menschenscheu...
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Re: Über das allein sein
@ Corp.INC. -
nach zwanzig jahren als lehrerin in berlin gab es für mich keine bessere therapie, als den job an den berühmten nagel zu hängen und in die abgeschiedenheit zu ziehen.
die ruhe und die fast täglichen 20/30km wanderungen mit den hunden, haben mir sicher geholfen, wieder gesund zu werden. ich war dort allein, aber ganz bestimmt nicht einsam.
letztendlich habe ich in dieser zeit auch zu meinem zweiten beruf gefunden - also : alles richtig gemacht.
lg, Swenja
nach zwanzig jahren als lehrerin in berlin gab es für mich keine bessere therapie, als den job an den berühmten nagel zu hängen und in die abgeschiedenheit zu ziehen.
die ruhe und die fast täglichen 20/30km wanderungen mit den hunden, haben mir sicher geholfen, wieder gesund zu werden. ich war dort allein, aber ganz bestimmt nicht einsam.
letztendlich habe ich in dieser zeit auch zu meinem zweiten beruf gefunden - also : alles richtig gemacht.
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Re: Über das allein sein
Ach ja, raus nach Brandenburg... Wenn's nicht am Geld scheitern würde, würd ich sowas auch gern ne Zeitlang machen. Aber ein ganzes Jahr wär schon echt hart.
Re: Über das allein sein
In den vergangenen Jahren habe ich versucht, sozialer zu werden. Hat mir das gut getan? Nein.
Mein Ziel ist es, privat mit meiner Isolation zurecht zu kommen und aufzuhören, daran etwas ändern zu wollen. Dagegen, dass ich mich wohl beruflich recht viel mit Menschen austauschen werde, habe ich nichts, und immerhin beherrsche ich die meisten Muster des menschlichen Umgangs relativ "unfallfrei". Am liebsten hätte ich es, einfach von morgens bis abends Mathematik machen zu können, ohne dabei irgendwelche sozialen Bedürfnisse zu empfinden.
Leider ist das irgendwie ziemlich unrealistisch.
Mein Ziel ist es, privat mit meiner Isolation zurecht zu kommen und aufzuhören, daran etwas ändern zu wollen. Dagegen, dass ich mich wohl beruflich recht viel mit Menschen austauschen werde, habe ich nichts, und immerhin beherrsche ich die meisten Muster des menschlichen Umgangs relativ "unfallfrei". Am liebsten hätte ich es, einfach von morgens bis abends Mathematik machen zu können, ohne dabei irgendwelche sozialen Bedürfnisse zu empfinden.
Leider ist das irgendwie ziemlich unrealistisch.
Re: Über das allein sein
Wenn es möglich wäre würde ich am liebsten in einer einsamen Almhütte wohnen.
Ohne Menschen weit und breit.
Ich bin schon mein Leben lang alleine, ich bin mich daran gewohnt.
Nur wie gehe ich, ohne jegliche Infrastruktur, einkaufen?
Ohne Menschen weit und breit.
Ich bin schon mein Leben lang alleine, ich bin mich daran gewohnt.
Nur wie gehe ich, ohne jegliche Infrastruktur, einkaufen?