Europawahl

Dein Thema passt in keines der anderen Freizeit-Foren? Kein Problem, schreib es einfach in diesen Bereich.

Wen wählt ihr für Europa

1. CDU
3
5%
2. SPD
5
8%
3. FDP
3
5%
4. Grüne
8
13%
5. Die Linke
16
25%
6. AfD
13
21%
7. sonstige
10
16%
8. gar nichts
5
8%
 
Insgesamt abgegebene Stimmen: 63

Cylon

Re: Europawahl

Beitrag von Cylon »

Finchen hat geschrieben:Wie stark exportabhängig ist die schwedische Wirtschaft? Wie hoch ist die Wirtschaftsleistung im Allgemeinen? Wie ist das Verhältnis von Dienstleistungen, Agrarsektor und industrieller Produktion? Der Lebensstandard?

Soll heißen: Bist Du sicher, dass Du nicht Äpfel mit Birnen vergleichst?
Schweden hat eine der stärksten Ökonomien der Welt. Bei der Wettbewerbsfähigkeit steht es vor Deutschland (wenn auch nur ein Platz). Im Norden Stockholms ist der größte Technologiecluster Europas. Im Bereich der Biotechnologie hat Schweden eine führende Rolle in der Welt. Es gibt global agierende Konzerne und sehr viele kleine Unternehmen. Die akademische Welt und die Wirtschaft sind eng verzahnt. Neben der Industrie gibt es sehr viel Dienstleistungen. Schweden erwirtschaftet Haushaltsüberschüsse. Mehr als die Hälfte der Exporte geht in die EU bei einem hohen Volumen. Und durch die steigende Krone sind die Unternehmen gezwungen, ständig produktiver zu werden, was wiederum den Wohlstand fördert.
Lion

Re: Europawahl

Beitrag von Lion »

Corp.INC hat geschrieben:D.h. nur, dass viele AfD Wähler vorher Stammkunden bei der NPD, den Republikaner, ProDeutschland und dem rechtesten Flügel der CDU/CSU waren. Da holt die AfD ihre Wähler her.
Da kann ich nur "so what" sagen.

Wenn den vorherigen NPD- / REP-Wählern soviel an "ihrer" Partei gelegen hat mit ihren Ansichten, warum wandern sie dann zur AfD?

Wie kommt es zu diesem Trugschluß, die AfD sei vom gleichen Kaliber wie NPD und REP, wenn die Wähler dorthin wandern? Vielleicht finden die Wähler dort ihre passendere politische Heimat, während es vorher zwischen der CDU/CSU und den "sehr stark Rechten" nichts gab?

Ich bleibe dabei: Es ist deutlich besser, dass sie die konservativ-gemäßigte AfD wählen, als dass sie weiterhin der NPD oder den REP ihre Stimme geben.

Entsprechend sind auch ihre Themen. Also recht europafeindlich und zurück zur nationalistischen Politik.
Wieder solche "Schlagworte". "Europafeindlich"? Ok, dann ist das die Linke auch, denn die sehen die Währungsunion auch kritisch.

Eurokritisch heißt nicht Europafeindlich. Das kann Lucke 1.000x am Tag wiederholen, man will es gar nicht hören. "Neeneee ... der hat die Hakenkreuzbinde in blaßrosa unterm Jacket" :roll:

"Nationalistisch"? Ja, vielleicht sind aber auch die Politiker vor ein paar Jahrzehnten mit ihrer Friede-Freunde-Eierkuchen-Mentalität übers Ziel hinausgeschossen und haben da über den Euro was zusammengekettet, was noch nicht reif war, zum zu engen Zusammenführen. Die einzelnen Nationen (darf man das noch sagen?) ticken mentalitätsmäßig viel zu unterschiedlich und haben auch eine andere Wirtschaftskraft ...
Und dann gibt es immer die ominösen Protestwähler. Die waren lange Zeit bei den Linken. Aber die sind schon zu cool geworden.
Eine Wahl ist kein Lifestyleprodukt. Die Linken (jedenfalls die Köpfe, die ihr Gesicht immer wieder in die Kameras halten) finde ich von den geäußerten Meinungen sehr vernünftig.
Lion

Re: Europawahl

Beitrag von Lion »

Mannanna hat geschrieben:
Lion hat geschrieben:Also wenn ich mir die "Wahlwerbung" im TV anschaue, EGAL von welcher Partei ... mir klappen sich die Zehennägel hoch, für wie doof man gehalten wird.
Wie sollen die Parteien denn in einem 60Sekunden-Spot großartig für Inhalte vermitteln?
Och, das kann man.

Momentan sind fast alle Spots entweder reißerisch (Wutbürger hauen Parolen heraus) oder dümmlich (Horsti Seehofer vor einem Laib Brot und einem Glas Wasser im karierten Hemd ... warum hat er nicht noch etwas geschuhplattelt und gejodelt?) ... zum Dreinschlagen ... echt
Corp.INC

Re: Europawahl

Beitrag von Corp.INC »

Lion hat geschrieben:
Corp.INC hat geschrieben:D.h. nur, dass viele AfD Wähler vorher Stammkunden bei der NPD, den Republikaner, ProDeutschland und dem rechtesten Flügel der CDU/CSU waren. Da holt die AfD ihre Wähler her.
Da kann ich nur "so what" sagen.

Wenn den vorherigen NPD- / REP-Wählern soviel an "ihrer" Partei gelegen hat mit ihren Ansichten, warum wandern sie dann zur AfD?
Weil die Chancen einen Sitz zu holen größer ist als wenn man sie unter all den rechten Splitterparteien verteilt werden. Die Kräfte werden konzentriert und dazu kommen immer Protestwähler die früher die Linke inne hatte als sie neu und hipp waren.
Die NPD und die AfD haben z.T. gleiche Slogans auf den Plakaten. Keine Überraschung -,-
Lion

Re: Europawahl

Beitrag von Lion »

Corp.INC hat geschrieben:
Mannanna hat geschrieben:
Corp.INC hat geschrieben:D.h. nur, dass viele AfD Wähler vorher Stammkunden bei der NPD, den Republikaner, ProDeutschland und dem rechtesten Flügel der CDU/CSU waren. Da holt die AfD ihre Wähler her. Entsprechend sind auch ihre Themen. Also recht europafeindlich und zurück zur nationalistischen Politik.
Und dann gibt es immer die ominösen Protestwähler. Die waren lange Zeit bei den Linken. Aber die sind schon zu cool geworden.
Die Linke hat das Problem, daß sie eigentlich bloß Gregor Gysi haben. Wenn der mal aufhört, ist's aus mit den Wählerstimmen. Sahra Wagenknecht wird die Lücke nicht füllen können.
Das gilt auch für die AfD. Nach Lucke wird niemand kommen können, der keine NPD-, ProDeutschland- oder Republikaner-Vergangenheit hat. Und das ist bei den Wähler ein No-Go. Lucke ist quasi der Pendant zu Gysi.
Die FDP hat(te) auch nur wenig Köpfe ...

Die Grünen ...

Die CDU hat auch nur das Zugpferd Mutti und Schäuble ... klar, in einer größeren Partei sind die Chancen höher, dass da wieder Köpfe nachwachsen.

Fazit: Je größer die Partei, desto mehr markante Persönlichkeiten bzw. Chance, dass da was nachwächst.
Lion

Re: Europawahl

Beitrag von Lion »

Corp.INC hat geschrieben:
Lion hat geschrieben:
Corp.INC hat geschrieben:D.h. nur, dass viele AfD Wähler vorher Stammkunden bei der NPD, den Republikaner, ProDeutschland und dem rechtesten Flügel der CDU/CSU waren. Da holt die AfD ihre Wähler her.
Da kann ich nur "so what" sagen.

Wenn den vorherigen NPD- / REP-Wählern soviel an "ihrer" Partei gelegen hat mit ihren Ansichten, warum wandern sie dann zur AfD?
Weil die Chancen einen Sitz zu holen größer ist als wenn man sie unter all den rechten Splitterparteien verteilt werden. Die Kräfte werden konzentriert und dazu kommen immer Protestwähler die früher die Linke inne hatte als sie neu und hipp waren.
Die NPD und die AfD haben z.T. gleiche Slogans auf den Plakaten. Keine Überraschung -,-

I know ... die AfD ist dasselbe wie die NPD / die REPs ... :roll:

Und sie ist na ... rechtspopulistisch.
Lion

Re: Europawahl

Beitrag von Lion »

Finchen hat geschrieben:
Cylon hat geschrieben:Das wären gute Folgen. Dann könnte Deutschland wieder eine eigene Währungspolitik machen. Der Wert der DM würde steigen, die Deutschen bräuchten keine Lohnerhöhung und könnten sich trotzdem mehr leisten und der wahnsinnig hohe Exportüberschuss würde verringert. Und damit die DM nicht zu sehr zulegt, könnte Bundesbank DM auf den Markt schmeißen.
Das müsste sie sogar tun. Denn "Verringerung der Exportüberschüsse" heißt ja nichts anderes als "weniger Nachfrage, weniger industrielle Produktion, Rezession". Alles sehr reale Gefahren bei einer erwartbaren Deflation. Natürlich müsste man dann eine künstliche Inflation in Gang setzen, indem man Geld druckt. Und die Freiheit, die Gefahren einer Deflation durch billiges Geld zu begegnen, hältst Du für erstrebenswert? Na, dann wollen wir hoffen, dass das alles so klappt, wie Du DIr das denkst. Japan, glaube ich, hat mit dieser Taktik gerade ziemliche Probleme.
Pest oder Cholera.

Entweder, man korrigiert vergangene Fehler (Staaten im Euro, die da nicht hineingehören) oder man "rettet" weiter Staaten, die dann früher oder später sowieso die Grätsche machen, Schuldenschnitte brauchen und noch mehr "Geldpakete".

Was ändert sich denn im Vorzeigestaat Griechenland? Doch so gut wie gar nichts. Mal sehen, was für "Überraschungen" nach der Europawahl kommen, die man bisher noch unterm Teppich gehalten hat, um nicht noch mehr Wähler den "Rechtspopulisten" in die Arme zu treiben.

Egal, was es ist: Ja, es wird schmerzlich werden. Aber wir werden es überstehen. Besser ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende.

Wie auch immer: Bin gespannt auf das Ergebnis der Wahl. Dafür, dass die Wahlbeteiligung wieder gering sein soll, waren eben im Wahllokal doch einige Leute da. Aber vielleicht ist 14.00 Uhr gerade "Spitzenzeit".
Corp.INC

Re: Europawahl

Beitrag von Corp.INC »

Da bist du schlecht informiert. Griechenland hat erst letztes Quartal wieder schwarze Zahlen geschrieben bzw. einen Überschuss erzielt. Portugal, Irland und Co. verlassen langsam den Rettungsschirm. Alles was die Politik gemacht hat um diese Staaten zu sanieren, ist voll aufgegangen. Sprich: Das Tal ist vorbei und es geht wieder Berg auf.
Was denkst du denn was für Leute sich der Rettung angenommen haben? Das waren alles Finanzwissenschaftler der höchsten Kategorie und nicht irgendwelche Idioten. Das war so komplex, dass nicht mal die Abgeordneten das verstanden haben und es einfach auf gut Glück durchgewunken haben. Ich erwarte da nicht, dass ein 08/15 Bürger das versteht. Aber ich erwarte das man den Experten und Vollprofis, die in den Behörden ganz oben arbeiten, vertraut. Wir haben da wirklich gute Köpfe. Niemand hat Interesse den Karren an die Wand zu fahren. Einfach haben es aber so die Populisten die einfache Lösungen präsentieren um Stimmen zu bekommen. Klar, man wählt etwas was man versteht und nicht in der guten Hoffnung sein Kreuz setzen muss. Was mit der EU passiert wäre, wenn Griechenland ausgetreten wäre, werden wird zum Glück nie erfahren.
So gesehen bin ich bis heute froh, dass es keine Volksabstimmungen gibt. Denn es gibt immer mehr dumme Menschen als schlaue. Und die heutige Politik ist komplex. Ein Normalo hat gar nicht die Zeit und die Instrumente einen Sachverhalt zu überblicken, zu versteh, zu verarbeiten und eine Lösung vorzuschlagen.
Benutzeravatar
BartS
Meisterschreiberling
Beiträge: 6588
Registriert: 10 Jun 2008 18:17
Geschlecht: männlich
AB-Status: AB Vergangenheit
Ich bin ...: nur an Frauen interessiert.
Ich suche hier ...: nur Austausch.
Wohnort: Stuttgarter Raum

Re: Europawahl

Beitrag von BartS »

Boah, ganz schön anstrengend die Europawahl. :schwitzen: Obwohl das Wahllokal nicht so weit entfernt war, hat das mindestens 20 Minuten gekostet. Zum Glück waren noch Kommunalwahlen bei uns dabei, da hat sich das schon gelohnt. Allerdings, das eigentliche Wahlzimmer war im zweiten Stock. Wer weiß, ob da nicht schon einige vor der Treppe standen und sich dachten "....och, ich hab noch was auf dem Herd stehen..." und dann wieder umdrehten.

Was mich schon erstaunt, ist der relativ hohe Anteil an AfD-Wählern in der Treff-Umfrage. Eigentlich steht die AfD nicht gerade dafür, eine Politik für junge Menschen zu machen und ich glaube, dass jüngere Menschen eher die Chancen und Möglichkeiten von Europa sehen und ein stückweit weniger in Nationen denken. Aber na gut, ist ja eine freie Entscheidung. :D
"Liebe ist, dass man sich so lange gehen lässt, bis man nicht mehr gehen kann."
(Hazel Brugger)
Corp.INC

Re: Europawahl

Beitrag von Corp.INC »

Dreh einfach das Umfrageergebnis um. Die CDU wird die meisten Stimmen holen, die AfD eine der wenigsten. Nur die FDP wird die AfD unterbieten.
ulle

Re: Europawahl

Beitrag von ulle »

So Stimme abgegeben. Für eine sonstige Partei. Wenn auch sonst ;)
Ist ja sowie so nur die Schein einer Wahl, deswegen kriegt ja jeder auch einen Wahl-Schein.
Kostas Klopsis

Re: Europawahl

Beitrag von Kostas Klopsis »

Ich habe die Umfrage kaputt gemacht, denn ich habe gerade etwas anderes gewählt, als ich hier angegeben habe.

Tschulligung... ;)
Cylon

Re: Europawahl

Beitrag von Cylon »

Corp.INC hat geschrieben:Ein Normalo hat gar nicht die Zeit und die Instrumente einen Sachverhalt zu überblicken, zu versteh, zu verarbeiten und eine Lösung vorzuschlagen.
Dann können wir ja alle froh sein, dass du über nichts mitbestimmen darfst.
BartS hat geschrieben:ich glaube, dass jüngere Menschen eher die Chancen und Möglichkeiten von Europa sehen und ein stückweit weniger in Nationen denken.
Ich habe ja auch mit jungen Studis zu tun und mir fällt immer auf, dass die ganz jungen besonders an Deutschland hängen. Diese extreme Deutschlandfeindlichkeit/Europafanatismus gibt es insbesondere bei den 35-44jährigen.
Corp.INC

Re: Europawahl

Beitrag von Corp.INC »

Doch ich kann mit meiner Stimme mitbestimmen wer mich vertreten soll!

Gerade in der ARD gesehen, dass 59% der AfD Wähler sie nur aus Protest wählen. Beweisführung abgeschlossen. 8-)
Benutzeravatar
ABtutsoweh
Kommt an keinem Thema vorbei
Beiträge: 340
Registriert: 30 Jul 2010 16:15
Geschlecht: männlich
Ich bin ...: nur an Frauen interessiert.

Re: Europawahl

Beitrag von ABtutsoweh »

Corp.INC hat geschrieben:Da bist du schlecht informiert.
Nein du bist schlecht informiert.
Corp.INC hat geschrieben:Griechenland hat erst letztes Quartal wieder schwarze Zahlen geschrieben bzw. einen Überschuss erzielt. Portugal, Irland und Co. verlassen langsam den Rettungsschirm. Alles was die Politik gemacht hat um diese Staaten zu sanieren, ist voll aufgegangen. Sprich: Das Tal ist vorbei und es geht wieder Berg auf.
Griechenland hat einen PRIMÄRÜberschuss (ohne Zinszahlungen und ohne Kosten für die Bankenrettung) erzielt. Mit diesen Positionen wächst der Schuldenberg rasant weiter und der nächste Schuldenschnitt ist so sicher wie das Amen in der Kirche.

Hier ein paar Fakten zu Portugal.

Diese Schrottanleihen der beiden Staaten hätte kein normaler Mensch mit einem Hauch Restverstand gezeichnet, wenn er sich nicht sicher sein könnte, dass notfalls die EZB dafür gerade steht. Man kann glauben, dass der Zeitpunkt für dieses "Verlassen des Rettungsschirms" und die damit verbundene Propaganda kurz vor der Europawahl Zufall war, muss man aber nicht.
Corp.INC hat geschrieben:Was denkst du denn was für Leute sich der Rettung angenommen haben? Das waren alles Finanzwissenschaftler der höchsten Kategorie und nicht irgendwelche Idioten.
Den beruflichen Werdegang des AfD-Vorstandes kennst du, oder ?
Corp.INC hat geschrieben:Das war so komplex, dass nicht mal die Abgeordneten das verstanden haben und es einfach auf gut Glück durchgewunken haben.
Zumindest hier bin ich aber mal ganz deiner Meinung.
We all have two lives. The second one begins when we realize we only have one. - Confucius -
Benutzeravatar
BartS
Meisterschreiberling
Beiträge: 6588
Registriert: 10 Jun 2008 18:17
Geschlecht: männlich
AB-Status: AB Vergangenheit
Ich bin ...: nur an Frauen interessiert.
Ich suche hier ...: nur Austausch.
Wohnort: Stuttgarter Raum

Re: Europawahl

Beitrag von BartS »

Cylon hat geschrieben:
BartS hat geschrieben:ich glaube, dass jüngere Menschen eher die Chancen und Möglichkeiten von Europa sehen und ein stückweit weniger in Nationen denken.
Ich habe ja auch mit jungen Studis zu tun und mir fällt immer auf, dass die ganz jungen besonders an Deutschland hängen. Diese extreme Deutschlandfeindlichkeit/Europafanatismus gibt es insbesondere bei den 35-44jährigen.
Davon sprach ich auch nicht. Ich meinte eine große, gemäßigte Schicht von jungen Menschen, die viele Dinge Europa betreffend lockerer sehen als andere und die sich auch vorstellen können, für kurze Zeit im Ausland zu arbeiten und zu leben, um neue Erfahrungen zu sammeln. Mit Deutschlandfeindlichkeit hat das nun gar nix zu tun.
"Liebe ist, dass man sich so lange gehen lässt, bis man nicht mehr gehen kann."
(Hazel Brugger)
Blue Sky

Re: Europawahl

Beitrag von Blue Sky »

ABtutsoweh hat geschrieben:Diese Schrottanleihen der beiden Staaten hätte kein normaler Mensch mit einem Hauch Restverstand gezeichnet, wenn er sich nicht sicher sein könnte, dass notfalls die EZB dafür gerade steht. Man kann glauben, dass der Zeitpunkt für dieses "Verlassen des Rettungsschirms" und die damit verbundene Propaganda kurz vor der Europawahl Zufall war, muss man aber nicht.
Vor allem Banken dieser Staaten haben die Bonds. Und da schliesst sich der Kreis.
Aussagekraft des Stresstest in diesem Jahr vermutlich eher begrenzt. Wird nur
echte Problemfälle nennen.
Eben nochmal nachgeschaut; Rendite für 10jährige Portugiesen ca. 3,75%. Italien und Spanien inzwischen um 3%.
Das ist vermutlich irgendwo da, wo es die EZB haben will und deshalb wird sich das auch nicht ändern.
Benutzeravatar
ABtutsoweh
Kommt an keinem Thema vorbei
Beiträge: 340
Registriert: 30 Jul 2010 16:15
Geschlecht: männlich
Ich bin ...: nur an Frauen interessiert.

Re: Europawahl

Beitrag von ABtutsoweh »

Finchen hat geschrieben:Ich darf darauf hinweisen, dass Rohstoffe nicht unbegrenzt zuir Verfügung stehen. Eine starke Währung mag den Preisanstieg etwas verzögern, grundsätzlich aber bildet sich ein Preis durch Angebot und Nachfrage. Das Angebot verknappt sich, die Nachfrage steigt, wie man angesichts einer solchen Situation von sinkenden Preisen ausgehen kann, ist mir schleierhaft.
Warum ein eventuelles Auseinanderfallen der Eurozone als Währungsgemeinschaft Auswirkungen auf Angebot und Nachfrage haben soll, verstehe ich nicht.

Wenn die Länder A und B sich in einer Währungsgemeinschaft befinden und beim Land C Rohstoffe erwerben, dann ändert sich doch nichts an der Gesamtnachfrage, wenn nach einem Auseinanderfallen der Währungsunion das Land A mit der aufgewerteten eigenen Währung den Rohstoff günstiger bezieht und Land B mit abgewerteter eigener Währung mehr dafür bezahlen muss. Falls du argumentierst Land A wird mehr von dem Rohstoff beziehen weil er günstiger geworden ist, wird diese Nachfragesteigerung durch eine geringere Nachfrage aus Land B ausgeglichen, weil es dort teurer geworden ist.
Finchen hat geschrieben:Dass eine Währung im Vergleich zu anderen Währungen stark ist, bedeutet ja nicht, dass nun jeder, der in dieser Währung bezahlt wird, plötzlich wie durch ein Wunder mehr Geld in der Tasche hat.
Nominell nicht, real bezogen auf die Kaufkraft schon.
Finchen hat geschrieben:Und Gegenfrage: Warum haben die Schweizer kürzlich den Franken an den Euro gebunden, als er zu stark wurde? Doch sicherlich nicht, weil die Volkswirtschaft so ungemein profitiert hat vom starken Franken?
Ich denke niemand bezweifelt, dass ein Aufwerten der Währung schädlich für die deutsche Exportindustrie und mit einem Verlust von Arbeitsplätzen in diesem Bereich verbunden wäre. Aus den von mir dargestellten Gründen denke ich, dass wir dies längerfristig aber verkraften könnten und bei der Wahl zwischen einem "Ende mit Schrecken" (denn das würde es zweifellos werden) und einem "Schrecken ohne Ende" Ersteres vorzuziehen wäre.

Oder was wäre deine Lösung wie es weitergehen soll ? Alles so weitermachen wie bisher ? Wir exportieren wie die Weltmeister und die Südschiene Europas hat halt Pech gehabt ?

Ich denke einen Fortbestand der Währungsunion ist nur unter einer der folgenden Voraussetzungen möglich:

1. Eine Transferunion, d.h. eine Art europäischer Finanzausgleich mit jährlichen Milliardentransfers von Nord nach Süd
2. Der Süden konsumiert weiter auf Pump und alle paar Jahre gibt es einen Schuldenschnitt
3. Finanzierung des Konsums der Südschiene über die Notenpresse mit Inflation und Entwertung der Sparguthaben

Aber klasse von dir, dass du dich wenigstens auf eine inhaltliche Diskussion einlässt. Die Chancen und Risiken eines Euro-Austrittes werden ja sonst gar nicht diskutiert, denn das Thema kommt ja von der AfD aus der bösen rechtspopulistischen Schmuddelecke. Das ist es auch, was ich bei der ganzen Diskussion über die Zukunft Europas so schade finde. Es wird der Eindruck vermittelt, es gäbe nur 2 Möglichkeiten: Einen europäischen Bundesstaat unter weitestgehender Aufgabe aller nationalen Souveränitatsrechte und damit einhergehend Schuldenunion und Haftungsgemeinschaft oder eine grundsätzliche Abkehr von Europa mit Rückkehr zu altem Nationalismus und hochgezogenen Grenzen und als Folge davon irgendwann wieder kriegerischen Auseinandersetzungen. Und wer nicht für die erste Option ist, muss zwangsläufig für die zweite sein und ist deshalb Europa-Gegner bzw. Nationalist oder etwas noch Schlimmeres. Ich denke zwischen dieses beiden Extremen bietet sich ein weites Spektrum an Möglichkeiten wie die Zukunft Europas aussehen könnte und nicht jeder der nicht bei allem auf dem "Europa" steht, Hurra schreit, sondern die Entwicklungen auch einmal kritisch hinterfragt, ist automatisch ein Europa-Gegner.
We all have two lives. The second one begins when we realize we only have one. - Confucius -
Cylon

Re: Europawahl

Beitrag von Cylon »

Etwas was ich mir gedacht habe, wurde gerade bei Günther Jauch bestätigt: Die Leute, die mehr als eine europäische Staatsangehörigkeit haben, dürfen auch mehrfach wählen. Konkret sitzt da ein italienischer Journalist, der auch die deutsche Staatsbürgerschaft hat, hat zweimal abgestimmt. Ich habe nur die deutsche, damit habe halb so viele Stimme wie er.

Mal wieder ein Zeichen dafür, dass das Europaparlament ein illegales ist. Früher galt das Prinzip "One Man One Vote" also "Ein Mensch eine Stimme". Das wurde aufgehoben, Europa ist antidemokratisch.
Anne Shirley

Re: Europawahl

Beitrag von Anne Shirley »

Nee, das ist schon strafbar, auch auf Europa-Ebene:http://www1.wdr.de/themen/politik/sp_eu ... en100.html

Kontrolliert bloß offensichtlich keiner...