Schlafstörung

Dein Thema passt in keines der anderen Freizeit-Foren? Kein Problem, schreib es einfach in diesen Bereich.
Insomniac

Re: Schlafstörung

Beitrag von Insomniac »

zebulon hat geschrieben:
Insomniac hat geschrieben:Hört sich richtig unschön an... wie lange geht das denn schon so bei dir? Ohja das kenn ich nur zu gut, wie es ist keine Sekunde zu schlafen. Normalerweise schlaf ich irgendwann gegen Morgen schon noch ein, aber ab und zu gings mir auch schon so. Ich hab halt noch das Glück, dass man als Student dann halt einfach mal nicht in die Vorlesung gehen kann. Aber wenn man arbeitet, dann sieht die Situation ganz anders aus... ich frag mich wie ich das später mal mach falls mein Plan an der Uni zu bleiben nicht aufgeht :D

Schlafhygiene achte ich schon drauf, da ist bei mir eigentlich alles gegeben, ich wohn auf dem Land und da hörst auch kein Geräusch bei Nacht. Das Einzige was ich nicht schaffe ist die Regelmäßigkeit im Moment, ich muss jetzt erstmal wieder auf die Beine kommen, da mich das Semester ganz schön fertig gemacht hat. Und da hab ich im Moment einfach nicht die Disziplin unabhängig davon wie ich geschlafen hab zur gleichen Zeit aufzustehen.

Klasse das du mich an das L-Tryptophan erinnerst! :good: Das hab ich sogar zu Hause, hatte das bisher einmal probiert und mich danach ganz schummrig gefühlt. Aber lag wahrscheinlich nicht mal daran (ich bilde mir auch oft so Sachen ein), deshalb werde ich das auf jeden Fall mal wieder ausprobieren. Nimmst du das regelmäßig?

Magnesium hatte ich keine Ahnung, dass das für den Schlaf helfen kann... aber das Magnesium Verla hab ich sogar da :D
Bei mir geht das eigentlich schon das ganze Leben so. Mein Schlaf ist ziemlich fragil, das hatte ich schon als Kind. So richtig schlimm wurde es aber erst, als meine Mutter im Sterben lag. Da habe ich dann eine richtige Depression entwickelt und eine der Auswirkungen sind eben Schlafstörungen.

L-Trypthopan kann ich leider nicht nehmen, weil ich zusätzlich Cipralex nehme. Da besteht die Gefahr eines Serotonin-Schocks und das muss wirklich nicht sein.

Zur Schlafhygiene gehört aber auch, dass Du regelmäßige Zu-Bett-Geh- und Aufsteh-Zeiten hast. Der Körper versucht sich an etwas zu orientieren und wenn das die ganze Zeit wechselt weiß er nicht, wie er sich helfen soll.

Und? Hast Du Tryptophan und Magnesium mal probiert?
Oha tut mir Leid, sowas ist schrecklich :(

Bei mir war das auch schon als Kind, ich glaub das Ganze ist halt wirklich auch ziemlich viel Veranlagung. Das komische ist, dass es bei mir auch mal eine Zeit gab wo ich jahrelang super geschlafen hab, so von 12 bis 17 hat es eigentlich nie länger als 20 Minuten gedauert... war das toll :)

Mit den regelmäßigen Zu-Bett-Geh- Zeiten hast du natürlich Recht, so kann das nämlich nicht weitergehen. Morgen wird der Wecker gestellt, da gibt es keine Gnade :D

Ich hab das Levo-Tryptophan und Magnesium gestern genommen, ironischerweise war es katastrophal letzte Nacht, hab keine 2 Stunden geschlafen. Aber mit den Mitteln hing das nicht zusammen, die werd ich jetzt auf jeden Fall mal regelmäßig nehmen.Hast du ne Ahnung zur Dosierung von Magnesium? Eine von den Tabletten hat 40mg.

Zu Cipralex, hat das bei dir keine Auswirkungen auf den Schlaf? Ich hab das Zeug auch mal zwei Wochen genommen, hab es aber dann wieder abgesetzt weil es auf mich extrem aufputschend gewirkt hat. Die erste Nacht als ich das genommen hatte hab ich keine Sekunde geschlafen, obwohl ich richtig niedrig dosiert und es morgends genommen hatte...
zebulon

Re: Schlafstörung

Beitrag von zebulon »

Insomniac hat geschrieben:Oha tut mir Leid, sowas ist schrecklich :(

Bei mir war das auch schon als Kind, ich glaub das Ganze ist halt wirklich auch ziemlich viel Veranlagung. Das komische ist, dass es bei mir auch mal eine Zeit gab wo ich jahrelang super geschlafen hab, so von 12 bis 17 hat es eigentlich nie länger als 20 Minuten gedauert... war das toll :)

Mit den regelmäßigen Zu-Bett-Geh- Zeiten hast du natürlich Recht, so kann das nämlich nicht weitergehen. Morgen wird der Wecker gestellt, da gibt es keine Gnade :D

Ich hab das Levo-Tryptophan und Magnesium gestern genommen, ironischerweise war es katastrophal letzte Nacht, hab keine 2 Stunden geschlafen. Aber mit den Mitteln hing das nicht zusammen, die werd ich jetzt auf jeden Fall mal regelmäßig nehmen.Hast du ne Ahnung zur Dosierung von Magnesium? Eine von den Tabletten hat 40mg.

Zu Cipralex, hat das bei dir keine Auswirkungen auf den Schlaf? Ich hab das Zeug auch mal zwei Wochen genommen, hab es aber dann wieder abgesetzt weil es auf mich extrem aufputschend gewirkt hat. Die erste Nacht als ich das genommen hatte hab ich keine Sekunde geschlafen, obwohl ich richtig niedrig dosiert und es morgends genommen hatte...
Naja, man lernt damit zu leben.

Da muss man schon ganz bescheuert sein, wenn man es schafft Magnesium über zu dosieren. Nimm ruhig zwei davon eine Stunde bevor Du ins Bett gehst. Das Tryptophan kann man über den Tag verteilt nehmen, da seine Wirkung aufbauend ist. Kohlenhydrate und Milch helfen bei der Absorption.

Cipralex hat meinen Schlaf nicht so sehr gestört. Ich war zwar nervös und unruhig, aber die primäre Wirkung ist eine Andere. Lies selbst: http://abtreff.de/viewtopic.php?f=1&t=17517
WishIWasAsexual

Re: Schlafstörung

Beitrag von WishIWasAsexual »

zebulon hat geschrieben:Zur Schlafhygiene gehört aber auch, dass Du regelmäßige Zu-Bett-Geh- und Aufsteh-Zeiten hast. Der Körper versucht sich an etwas zu orientieren und wenn das die ganze Zeit wechselt weiß er nicht, wie er sich helfen soll.
Der Körper orientiert sich hauptsächlich an Tageslicht/Dunkelheit, weswegen ca. 50% der vollständig blinden an Non-24-Hour Sleep-Wake Syndrome leiden. Tasimelteon®, ein Agonist von Melatonin, kam kürzlich auf den Markt um dies bei blinden zu behandeln.
Deswegen wird auch Lichttherapie bei zirkadianen Rhythmusstörungen angewendet, jedoch mit unterschiedlichen Ergebnissen.
zebulon

Re: Schlafstörung

Beitrag von zebulon »

WishIWasAsexual hat geschrieben:
zebulon hat geschrieben:Zur Schlafhygiene gehört aber auch, dass Du regelmäßige Zu-Bett-Geh- und Aufsteh-Zeiten hast. Der Körper versucht sich an etwas zu orientieren und wenn das die ganze Zeit wechselt weiß er nicht, wie er sich helfen soll.
Der Körper orientiert sich hauptsächlich an Tageslicht/Dunkelheit, weswegen ca. 50% der vollständig blinden an Non-24-Hour Sleep-Wake Syndrome leiden. Tasimelteon®, ein Agonist von Melatonin, kam kürzlich auf den Markt um dies bei blinden zu behandeln.
Deswegen wird auch Lichttherapie bei zirkadianen Rhythmusstörungen angewendet, jedoch mit unterschiedlichen Ergebnissen.
Ja und nein. Schlafgestörten Menschen verordnet man in der Therapie darauf zu achten, dass die Ruhezeiten möglichst immer gleich sind, auch am Wochenende.
WishIWasAsexual

Re: Schlafstörung

Beitrag von WishIWasAsexual »

zebulon hat geschrieben:
WishIWasAsexual hat geschrieben:
zebulon hat geschrieben:Zur Schlafhygiene gehört aber auch, dass Du regelmäßige Zu-Bett-Geh- und Aufsteh-Zeiten hast. Der Körper versucht sich an etwas zu orientieren und wenn das die ganze Zeit wechselt weiß er nicht, wie er sich helfen soll.
Der Körper orientiert sich hauptsächlich an Tageslicht/Dunkelheit, weswegen ca. 50% der vollständig blinden an Non-24-Hour Sleep-Wake Syndrome leiden. Tasimelteon®, ein Agonist von Melatonin, kam kürzlich auf den Markt um dies bei blinden zu behandeln.
Deswegen wird auch Lichttherapie bei zirkadianen Rhythmusstörungen angewendet, jedoch mit unterschiedlichen Ergebnissen.
Ja und nein. Schlafgestörten Menschen verordnet man in der Therapie darauf zu achten, dass die Ruhezeiten möglichst immer gleich sind, auch am Wochenende.
Mein Arzt wollte mir gestern auch zu verstehen geben, dass mein gestörter Schlafrhythmus sich mit einer Verhaltenstherapie beseitigen lässt. Ich habe ihm dann erklärt, dass ich während meiner ganzen Kindheit und Jugend jeden Abend zur gleichen Zeit ins Bett musste und jeden Tag wieder zur gleichen Zeit aufstehen, die Schlafhygiene war also gegeben. Trotzdem war ich jeden Morgen fix und fertig und hatte jahrelang chronischen Schlafentzug. Genau das ist der Kernpunkt von zirkadianen Schlafrhythmusstörungen: Der Körper des Patienten erlaubt ihm nicht zu den Zeiten zu schlafen die sozial akzeptabel sind, er sucht sich das nicht selber aus. Er kann z.B. nicht bewusst den Zeitpunkt der maximalen Melatoninausschüttung steuern, so dass das maximum um 21:00 Uhr stattfindet anstatt erst um 03:00! Aber einen Arzt finden, der das versteht ist wie das Suchen der Nadel im Heuhaufen, selbst in Schlaflaboren. Man kann stationär die Melatoninpegel über 2 Tage messen und dann sieht man, zu welcher Zeit die Höchstpunkte sind (intrinsischer Einschlafzeitpunkt -> Chronotyp) und ob sie am nächsten Tag zur gleichen Zeit stattfinden oder eine Verschiebung vorliegt (Phasenverschiebung bei Non-24). Ich muss mir den Arsch aufreissen um genau das zu bekommen, denn niemand hilft mir dabei!

Hier ein Beispiel eines Non-24 Patienten mit 2 Std. Phasenverschiebung und Schlafhygiene, Beginn am Sonntag:

1. Tag: Zubettgehzeit 22:00, Einschlafzeit 22:00, Weckzeit 06:00, Schlafdauer 8 Std.
2. Tag: Zubettgehzeit 22:00, Einschlafzeit 00:00, Weckzeit 06:00, Schlafdauer 6 Std.
3. Tag: Zubettgehzeit 22:00, Einschlafzeit 02:00, Weckzeit 06:00, Schlafdauer 4 Std. Erhebliche Schwierigkeiten aufzustehen
4. Tag: Zubettgehzeit 22:00, Einschlafzeit 04:00, Weckzeit 06:00, Schlafdauer 2 Std. Patient verschläft höchstwahrscheinlich
5. Tag: Zubettgehzeit 22:00, Einschlafzeit (06:00), Weckzeit 06:00, Schlafdauer 0 Std. Patient ist ganze Nacht wachgelegen
6. Tag: Zubettgehzeit 22:00, Einschlafzeit (08:00), Weckzeit 06:00, Schlafdauer 0 Std. Patient wird auf dem Weg zur Arbeit schläfrig
7. Tag: Zubettgehzeit 22:00, Einschlafzeit (10:00), Weckzeit 06:00, Schlafdauer 0 Std. Patient wird auf der Arbeit schläfrig

In 7 Tagen hätte der Patient insgesamt 20 Stunden geschlafen, was einem Schnitt von knapp 3 Stunden/Nacht entspricht. Kein Mensch macht das ohne Drogen lange mit. Wann hätte er nun diesen Schlafmangel nachholen sollen wenn nicht am Wochenende oder wenn er der Arbeit ferngeblieben wäre? Die Schlafhygiene sorgt hier nur für Schlafentzug, nichts weiter!

Bei einem DSPS oder Non-24 Patienten interessiert es seinen Suprachiasmatischen Nucleus einen feuchten Dreck zu welcher Zeit er sich ins Bett legt!
Der Versuch, einen Patienten mit einer organisch nachgewiesenen Schlafrhythmusstörung mit einer Verhaltens-Schlaftherapie zu behandeln, macht ihn einfach nur kaputt. Depression entwickelt sich bei diesen Krankheiten oft sekundär aufgrund des chronischen Schlafmangels (beim Versuch einen 24h-Rhythmus einzuhalten) und den Schwierigkeiten in der Schule, Studium oder Arbeitsplatz.
zebulon

Re: Schlafstörung

Beitrag von zebulon »

Eigentlich wollte ich nur sagen, dass man in der Therapie im Sinne der Schlafhygiene feste Zubettgeh- und Aufwachzeiten festlegt, mehr nicht!

Wenn Du mir noch einmal biologische Fachbegriffe um die Ohren haust, strafe ich Dich mit Maschinenbaubegriffen! ;)
WishIWasAsexual

Re: Schlafstörung

Beitrag von WishIWasAsexual »

zebulon hat geschrieben:Eigentlich wollte ich nur sagen, dass man in der Therapie im Sinne der Schlafhygiene feste Zubettgeh- und Aufwachzeiten festlegt, mehr nicht!
Zebulon, kann sein dass ich da etwas empfindlich bin wenn Leute andeuten Schlafrhythmusstörungen existieren nicht und seien nur eine Erscheinung von Faulheit und mangelnde Disziplin. Das ist leider das was ich mein Leben lang von Eltern, Lehrern, Arbeitgebern und seit neuem auch von Ärzten zu hören bekommen hab.
Mag sein, dass so ein fester Rhythmus bei manchen Schlafstörungen hilft, aber wenn die Ursache eine kaputte innere Uhr mit zeitlich verschobener Hormonsekretion ist, kann man diese durch sich zwingen um Zeit X ins Bett zu gehen, nicht korrigieren. Im Gegenteil, man frustriert ihn und beruabt ihn seiner Lebenszeit in der er dann im Bett wachliegt.
Das wäre so als sage man einem MS-Patienten: "Wie sie können nicht mehr gehen? Dann stehen sie doch einfach auf und fangen sie an zu laufen!" So geht man mit Menschen doch nicht um, oder?
Alles gut Zebulon.
zebulon hat geschrieben:Wenn Du mir noch einmal biologische Fachbegriffe um die Ohren haust, strafe ich Dich mit Maschinenbaubegriffen! ;)
Please, be my guest :frech: ;)
Das war ja auch nicht gegen Dich gerichtet. Als Betroffener ist es meine Aufgabe, über das Thema nach bestem Wissen und Gewissen aufzuklären.

Wenn Du mich strafen willst, musst Du schon mit anderen Themen drohen wie z.B. Frauen oder Fussball. :schwarzekatze:
zebulon

Re: Schlafstörung

Beitrag von zebulon »

WishIWasAsexual hat geschrieben:
zebulon hat geschrieben:Eigentlich wollte ich nur sagen, dass man in der Therapie im Sinne der Schlafhygiene feste Zubettgeh- und Aufwachzeiten festlegt, mehr nicht!
Zebulon, kann sein dass ich da etwas empfindlich bin wenn Leute andeuten Schlafrhythmusstörungen existieren nicht und seien nur eine Erscheinung von Faulheit und mangelnde Disziplin. Das ist leider das was ich mein Leben lang von Eltern, Lehrern, Arbeitgebern und seit neuem auch von Ärzten zu hören bekommen hab.
Da bist Du nicht allein. Ich habe dasselbe Problem, vor allem mit meinen Kollegen. Bei mir kommt auch noch hinzu, dass ich nicht nur einen unsteten Schlaf habe, der hauptsächlich nur mit Trimipramin erzeugt wird, sondern ich auch unter Erschöpfungszuständen leide. Bei meinen Ärzten stoße ich dabei auf taube Ohren, der einzige, der ein offenes Ohr hat, ist der Betriebsarzt bei mir in der Firma. Mir bleibt auch nichts anderes übrig, als mich selbst schlau zu machen und zu experimentieren.
WishIWasAsexual hat geschrieben:Mag sein, dass so ein fester Rhythmus bei manchen Schlafstörungen hilft, aber wenn die Ursache eine kaputte innere Uhr mit zeitlich verschobener Hormonsekretion ist, kann man diese durch sich zwingen um Zeit X ins Bett zu gehen, nicht korrigieren. Im Gegenteil, man frustriert ihn und beruabt ihn seiner Lebenszeit in der er dann im Bett wachliegt.
Das wäre so als sage man einem MS-Patienten: "Wie sie können nicht mehr gehen? Dann stehen sie doch einfach auf und fangen sie an zu laufen!" So geht man mit Menschen doch nicht um, oder?
Das Problem ist nur, dass sich kaum einer in der Lage sieht eine vor- oder nachlaufende innere Uhr zu diagnostizieren.
WishIWasAsexual hat geschrieben:Alles gut Zebulon.
Ja, alles gut.
WishIWasAsexual hat geschrieben:
zebulon hat geschrieben:Wenn Du mir noch einmal biologische Fachbegriffe um die Ohren haust, strafe ich Dich mit Maschinenbaubegriffen! ;)
Please, be my guest :frech: ;)
Das war ja auch nicht gegen Dich gerichtet. Als Betroffener ist es meine Aufgabe, über das Thema nach bestem Wissen und Gewissen aufzuklären.
War wirklich nur Spaß! ;)
WishIWasAsexual hat geschrieben:Wenn Du mich strafen willst, musst Du schon mit anderen Themen drohen wie z.B. Frauen oder Fussball. :schwarzekatze:
Das kann ich leider nicht! Von Frauen habe ich keine Ahnung (weil wegen AB) und Fußball interessiert mich nicht im mindesten.
WishIWasAsexual

Re: Schlafstörung

Beitrag von WishIWasAsexual »

zebulon hat geschrieben:Das Problem ist nur, dass sich kaum einer in der Lage sieht eine vor- oder nachlaufende innere Uhr zu diagnostizieren.
Im ICSD (International Classification of Sleep Disorders) stehen die Diagnosekriterien drin (ich hab' das Buch). Man kann organische Messungen vornehmen zur Diagnosesicherung. Ich habe mal begonnen alle Schlaflabore in Deutschland abzuklappern und nur bei ca. 10% wird in den Webseiten angegeben, Diagnostik von zirkadianen Schlafrhythmusstörungen anzubieten.
zebulon hat geschrieben:Das kann ich leider nicht! Von Frauen habe ich keine Ahnung (weil wegen AB) und Fußball interessiert mich nicht im mindesten.
Dann sind wir ja schon zu zweit. Vielleicht sind wir ja deswegen MABs...
zebulon

Re: Schlafstörung

Beitrag von zebulon »

WishIWasAsexual hat geschrieben:Im ICSD (International Classification of Sleep Disorders) stehen die Diagnosekriterien drin (ich hab' das Buch). Man kann organische Messungen vornehmen zur Diagnosesicherung. Ich habe mal begonnen alle Schlaflabore in Deutschland abzuklappern und nur bei ca. 10% wird in den Webseiten angegeben, Diagnostik von zirkadianen Schlafrhythmusstörungen anzubieten.
Könntest Du da mal ein Beispiel nennen, was für organische Messungen das wären?
Dann sind wir ja schon zu zweit. Vielleicht sind wir ja deswegen MABs...
Früher hat es Frauen gefallen, wenn sich Männer nicht für Fußball interessiert haben. Aber seit sich die Frauen selbst immer mehr für Fußball interessieren, ist da auch der Wurm drin.
WishIWasAsexual

Re: Schlafstörung

Beitrag von WishIWasAsexual »

zebulon hat geschrieben:
WishIWasAsexual hat geschrieben:Im ICSD (International Classification of Sleep Disorders) stehen die Diagnosekriterien drin (ich hab' das Buch). Man kann organische Messungen vornehmen zur Diagnosesicherung. Ich habe mal begonnen alle Schlaflabore in Deutschland abzuklappern und nur bei ca. 10% wird in den Webseiten angegeben, Diagnostik von zirkadianen Schlafrhythmusstörungen anzubieten.
Könntest Du da mal ein Beispiel nennen, was für organische Messungen das wären?
Es gibt zwei zirkadiane Marker die man messen kann, bin mir gerade nicht sicher ob es einen dritten gab. Die zwei die ich kenne sind:
  • Core Body Temperature | Die Körpertemperatur unterliegt einer täglichen Schwankung mit einem Höchst- und Tiefstwert. Soweit ich mich recht erinnere ist sie vor dem aufwachen am tiefsten und am höchsten ist sie zum Zeitpunkt der maximalen Wachsamkeit. Misst man diese kontinuierlich über 2-3 Tage lässt sich sowohl der Zeitpunkt der Peaks als auch eine eventuelle tägliche Verschiebung der Peaks bestimmen. Allerdings schwankt die Körpertemperatur auch tagsüber aufgrund von Faktoren wie körperliche Betätigung oder bei Nahrungsaufnahme. Dies macht die Auswertung der täglichen Kurve schwieriger und die Messdaten müssen entsprechend gefiltert werden. Deshalb gilt die Methode als nicht sonderlich genau, ist jedoch mit relativ kleinem Aufwand durchführbar und erfordert keinen stationären Aufenthalt, d.h. der Patient kann seinem gewöhnlichen Tagesablauf nachgeghen und die Temperatur kann mit einem tragbaren Gerät aufgezeichnet werden.
  • Melatonin | Eine mehrfache Messung der Melatoninwerte (einige Male pro Tag während 2-3 Tagen) gibt Aufschluss über den Verlauf und Phase der Melatoninausschüttung. Diese unterliegt wie die Körpertemperatur einer täglichen Schwankung mit der höchsten Blutkonzentration vor dem Schlafengehen und die tiefste kurz vor dem spontanen Aufwachen. Bei dieser Messung ist der Verlauf relevant und nicht die absolute konzentration im Blut, weil diese von Person zu Person um bis das 30-fache variieren kann. Melatonin kann über den Speichel gemessen werden oder über ein Abbauprodukt im Urin. Ich habe gelesen, dass während der gesamten Zeit in der man Proben nimmt, der Patient sich in Dunkelheit befinden muss, um den intrinsischen Ausschüttungsverlauf zu bestimmen, also ohne äussere Zeitgeber. Lichteinfluss unterdrückt die Ausschüttung von Melatonin. Die genommenen Proben müssen zu einem Labor für die Auswertung. Diese Methode ist zwar viel genauer, aber umso aufwendiger (teurer) und erfordert in der Regel stationären Aufenthalt.
Es gibt also ganz klar Wege, um eine Verschiebung des Schlafrhythmus organisch nachzuwiesen und somit die Willkür des Patienten ausschliessen. Man muss es halt nur wissen und mir hat kein Arzt* je davon erzählt, nicht mal der im Schlaflabor in dem ich war.
Laut der S3-Leitlinie der Deutschen Gesellschaft für Schlafforschung und Schlafmedizin reichen eine 14-tägige Aktigraphie und Schlaftagebuch als Diagnosekriterien für Schlaf-Wach-Rhythmusstörungen bereits aus. Die Messung der zirkadianen Marker kann zur Diagnosesicherung herangezogen werden.

Hoffe das beantwortet Deine Frage, LG

* : Ein Allgemeinmediziner kann nicht alles wissen, völlig klar. Aber von einem Schlafmediziner erwarte ich das einfach.
Blueberry15

Re: Schlafstörung

Beitrag von Blueberry15 »

Ich habe vor Kurzem in einer Fachzeitschrift all das gelesen, was du hier aufgeführt hast. Das war mir auch neu. Ich kann seit 10 Jahren nur mit Mirtazapin schlafen und bin immer empfindlich gewesen.

Eine Frage stelle ich mir aber. Wie kann es mit einer inneren Uhr sein, dass viele Menschen auch problemlos tagsüber schlafen können? Das dürfte doch eigentlich nicht sein.
WishIWasAsexual

Re: Schlafstörung

Beitrag von WishIWasAsexual »

Cassi79 hat geschrieben:Ich habe vor Kurzem in einer Fachzeitschrift all das gelesen, was du hier aufgeführt hast. Das war mir auch neu. Ich kann seit 10 Jahren nur mit Mirtazapin schlafen und bin immer empfindlich gewesen.

Eine Frage stelle ich mir aber. Wie kann es mit einer inneren Uhr sein, dass viele Menschen auch problemlos tagsüber schlafen können? Das dürfte doch eigentlich nicht sein.
Schön, dass ich keinen Mist erzählt habe :good:
Weisst Du noch welche Zeitschrift/Ausgabe es war?

Gute Frage, die ich Dir leider nicht beantworten kann. Vielleicht hat das etwas mit dem homeostatischen Schlafdruck zu tun (die Müdigkeit die z.B. durch Arbeit oder körperliche Aktivität entsteht). Dieser spielt nämlich mit dem zirkadianen Schlafrhythmus irgendwie zusammen, habe selber aber noch nicht den Durchblick, weil ausser Melatonin noch einige Hormone mehr involviert sind und das ist für mich schon ziemlich komplex. Die Müdigkeit die z.B. nach dem Mittagessen auftritt spielt da sicher auch ne Rolle (siehe Siesta in Südeuropa). Die Fähigkeit ein Nickerchen zu machen ist aber auch von Person zu Person verschieden. Mein Vater zum Beispiel, kann auf Kommando schlafen. Er braucht sich nur hinzulegen und die Augen zumachen, egal zu welcher Zeit. Ein Kumpel von mir kann das auch und auch meine Schwester. Ich konnte das noch nie, es sei denn ich habe Schlafmangel angesammelt. Dann habe ich aber auch Mühe, nach nur 1-2 Stunden wieder aufzustehen.

Aus diesem Anlass wünsche ich gute Nacht und süße Träume :schlafen:
Rosta

Re: Schlafstörung

Beitrag von Rosta »

Cassi79 hat geschrieben:Eine Frage stelle ich mir aber. Wie kann es mit einer inneren Uhr sein, dass viele Menschen auch problemlos tagsüber schlafen können? Das dürfte doch eigentlich nicht sein.
Wenn sich der Tagesablauf verschiebt ist das durchaus üblich, jedenfalls z.B. für mich. Allerdings macht das mangelnde Sonnenlicht auf Dauer doch einiges aus. Oder wenn der Tagesrhythmus gar ständig wechselt. Dann bin ich auch überlicherweise ständig mehr oder weniger müde.
Valentin
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Re: Schlafstörung

Beitrag von Valentin »

Ich schlafe zwei bis drei Mal pro Monat durch.
Auch bei mir ist das Problem nicht das Einschlafen, sondern das Wachwerden mitten in der Nacht, ohne Chance auf ein erneutes Einschlafen, bis der Wecker ohnehin um 05:26 Uhr klingelt.
Ich habe allerdings weder einen Arzt befragt, noch mit Tabletten versucht, dem Ganzen Herr zu werden. Ich habe es mittlerweile als körperliche oder seelische Reaktion akzeptiert.
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Dawa

Re: Schlafstörung

Beitrag von Dawa »

Hatte ich früher sehr stark. Ein bis zwei Stunden Einschlafdauer waren normal und manchmal hatte ich ganze Nächte, in denen Einschlafen gar nicht möglich war. Das konnte auch schonmal ein paar Nächte lang gehen und dementsprechend fertig war ich dann auch. Plötzlich wundern sich Kollegen warum man eine kleine Rechnung nicht hinkriegt, obwohl man sonst die Anlaufstelle bei schwierigen Rechnungen war. Das Gehirn funktioniert dann einfach nicht mehr.

Geholfen hat bei mir Schlafrestriktion. Ich hab angefangen nur noch 5 Stunden pro Nacht zu schlafen. Wenn man von diesen 5 Stunden dann 4 wirklich gut geschlafen hat, ist das mehr wert als 9 Stunden wach im Bett zu liegen. Zwischenzeitlich hatte ich eisenmangelbedingt ein stark erhöhtes Schlafbedürfnis mit mehr als 12 Stunden/Nacht, aber das hat sich jetzt ohne Eisenmangel auf ca. 7 Stunden/Nacht eingependelt und ich schlafe immer noch einigermaßen gut. Ich schlafe nie durch, aber ich schlafe innerhalb einer Stunde ein und wenn ich zwischendurch wach werde, schlafe ich meist relativ schnell wieder ein.

Von daher kann ich die Methode nur empfehlen. Ist schnell und einfach ausprobiert und beim einen oder anderen hilft's vielleicht tatsächlich und wenn nicht, hat man nichts verloren außer ein paar Stunden Schlaf (falls man denn schlafen kann).
Valentin
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Re: Schlafstörung

Beitrag von Valentin »

03:31 Uhr
No matter where you go, there you are
WishIWasAsexual

Re: Schlafstörung

Beitrag von WishIWasAsexual »

*Gähn*

:schlafen:
Seth
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Re: Schlafstörung

Beitrag von Seth »

Wie? Schon alle im Bett?
Ich kriege im normalen Arbeitsalltag keinen Rythmus rein, zu viel Kopfarbeit, zu wenig Sport.
Heute 10 zehn Stunden gearbeitet, immer noch wach.
Naja, vorm PC hängen und Avicii hören ist auch nicht schlaffördernd.
Am Besten schlafe ich im Urlaub, Alltagsprobleme vergessen, eine optimal Kombination aus körperlicher Betätigung, geistiger Belastung und jede Menge frische Luft.
Bei optimaler Auslastung habe ich einen 24h Rythmus, aber im Alltag eher 26h.
Am Wochende kann ich meist das Schlafdefizit beseitigen.
Das versuch ich jetzt mal...
zebulon

Re: Schlafstörung

Beitrag von zebulon »

WishIWasAsexual hat geschrieben:Hoffe das beantwortet Deine Frage, LG
Ja, vielen Dank!