HeheBartS hat geschrieben:
Mit der Erklärung kann ich wirklich was anfangen. Ich beobachte das auch an mir, wenn ich alleine bin, dann sinkt die Motivation Ordnung in der Wohnung zu schaffen schon mal unterhalb des Gefrierpunktes. Habe ich dann aber mal Besuch, dann stört mich der Aufwand, eine bestehende Wohnungsordnung zu halten, überhaupt nicht. Das höre ich auch oft von anderen. Mag sein, dass das schon der Beginn einer inneren Verwahrlosung ist, ich weiß auch, in wirklich deprimierenden Phasen fällt es noch schwerer, sich zu äußeren Ordnung aufzuraffen.
Vorige Tage musste unverhofft eine Freundin bei mir übernachten. Ich bekam einen Herzkasper, Schnappathmung und Schwindelgefühle.
War meine Wohnung Frauentauglich? Wie sieht das Badezimmer aus? Lass ich sie in meinem Bett schlafen und nehme selbst die Couch?
Kann ich ihr das überhaupt zumuten? Wie sieht die Küche aus? Nicht dass es bei mir aussieht wie bei Hempels, aber ganz so reinlich wie meine Schwester bin ich nicht.
Letztlich hat sie nichts gesagt, außer sich beklagt, dass ich schon so früh aufstehe.
Aber du hast das Zauberwort gesprochen.
"Motivation"
So lange unsere Wohnung unseren eigenen Bedürfnissen genügt ist die Welt noch in Ordnung.
Seltsam aber, dass sofort Scham aufkommt, wenn eine Frau die Wohnung besucht.
Dann auf einmal wird die Wohnung das Aushängeschild unserer Persönlichkeit.