"Love Alien"

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Bloom

Re: "Love Alien"

Beitrag von Bloom »

Das würde bedeuten, man reduziert die Beziehungssuche ausschließlich auf das Äußere. Dieser These hängen viele nach, auch hier im Forum. Aber ich glaube nicht, dass es so einfach ist. Wolfram und Johanna können in ihrem Wesen latent abwehrend auftreten und sich geschlechtsunspezifisch verhalten. Johanna wirkt in mancherlei Hinsicht auch mal männlich von ihrer Art und ihren Hobbys. Die Frage "Warum bist Du noch AB?" ist sowieso die schwierigste, die man jemanden stellen kann.
nö, nicht ausschließlich auf das Äußere, aber das äußere spielt schon eine Rolle und Dinge wie Kontaktfreudigkeit, witzigkeit etc. fließen ebenfalls in die Liste der Ansprüche mit ein.
Das Wolfram nun kein Extrovertierter Partygänger ist der mit lustigen Sprüchen nur so um sich wirft sollte wohl ersichtlich sein.
Ich habe ja auch nicht gesagt das Wolfram "Anspruchs-AB" ist.
Er ist AB weil er ab einem bestimmten Punkt in der Beziehungsanbahnung nicht die Initiative ergriffen hat (laut eigener Aussage).
Aber auch Aktivität fließt mit ein in die Liste der Ansprüche, denn wer aktiv ist erhöht seinen Marktwert enorm.
Egal ob Mann oder Frau.
Johannes

Re: "Love Alien"

Beitrag von Johannes »

Bloom hat geschrieben: Er ist AB weil er ab einem bestimmten Punkt in der Beziehungsanbahnung nicht die Initiative ergriffen hat (laut eigener Aussage).
Aber auch Aktivität fließt mit ein in die Liste der Ansprüche, denn wer aktiv ist erhöht seinen Marktwert enorm.
Egal ob Mann oder Frau.
Ich glaube kaum, dass nur ein Grund bei ihm wirksam war, sondern er vielmehr den Fokus nur auf diesen einen Punkt setzt.
Man könnte jeden einzelnen Faktor tagelang als unwichtig oder gar unwirksam wegdiskutieren, wenn man das Zusammenwirkungen der Faktoren nicht beachtet.

Ein Dauersingle (in dem Fall Wolfram Hucke) steht erst einmal vor der Situation, dass sich eine Partnerschaft nicht so ergeben hat, wie er es sich vorgestellt hat. Dabei wird er sich in seinem Leben nicht wesentlich anders verhalten haben als die Altersgenossen die dann nach und nach alle irgendwann mal verpartnert waren, während er es noch nicht ist.
Dabei verhält es sich mit der Rückschau nach den Gründen ähnlich wie der rückwärtsgewandte Blick bei der Evolution.
Was musste alles geschehen, damit das Ergebnis zustande kommt.
Wichtig ist dann der vorwärtsgewandte Blick, was muss ich tun um das zu ändern.
Dabei wird die Zukunft ganz anders verlaufen als die Vergangenheit und ist somit nicht planbar.

Richtig ist zwar, dass wer aktiv wird, an seinem Äußeren und seinem Auftreten arbeitet, einen höheren Partnermarktwert hat.
Allerdings schätze ich, und ich zähle mich dazu, dass man bei anhaltender Frustration dieser Bemühungen diese langfristig wieder einstellt oder im Stile von, man könnte ja mal wieder, nur hin und wieder darauf zurückgreift.

Unabhängig von aller Besserwisserei und guten Ratschlägen die wir Wolfram Hucke (der hier vermutlich gar nicht mitliest) hier geben können, zollt er mir erst einmal Respekt für seinen Mut ab, sich gewissermaßen stellvertretend für alle unfreiwilligen Singles bloßzustellen.
Er wirft den gesellschaftlichen Fokus auf eine nicht gerade kleine Gruppe von Menschen, die es unter den heutigen Partnermarkts-Bedingungen nicht leicht hat.
Und wir geben ihm gute Ratschläge, was er alles hätte besser machen sollen, damit dieser Film nicht notwendig geworden wäre.
Im Nachhinein sehe ich den Unterschied im Outfit beim Film und beim Interview eben darin, dass Wolfram Hucke sich eben so zeigen wollte.

Und selbstverständlich sind da +/- 1,5 auf einer Skala von 1-10 drin, die man seinem Partnerschaftswert hinzufügen kann, wenn man an seinem Äußeren arbeitet.

Allerdings muss man auch bedenken, dass Wolfram Hucke in dem Film mehrere Tätigkeiten gleichzeitig ausführte. Er war nicht nur Darsteller, sondern auch Kameramann und Regisseur.
Wenn ich daran denke wie bescheuert ich aussehe, wenn ich mich selbst fotografiere und was für ein hübscher Kerl dabei herauskommt, wenn es andere tun, dann habe ich gleich nochmal mehr Respekt vor seiner Arbeit.

Ich glaube kaum, dass er meinen Rat braucht.
Wir möglicherweise aber seinen Film um Stoff zu haben über den wir reden können.
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klecks
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Re: "Love Alien"

Beitrag von klecks »

Ich denke auch, der Autor hat den Film nicht gedreht als Appell an seine ZuschauerInnen: Bitte helft mir! ;)

Sondern der Film bietet durchaus eine breite Fläche an Identifikationsmöglichkeiten. Und, ja, er hat ein Gespräch über ein Tabu-Thema (vielleicht ist es aber auch nur ein "übersehenes" Thema? :gruebel: ) in Gang gesetzt.

So dokumentarisch der Film daher kommt - der Wolfram im Film ist eine Filmfigur, der Autor dahinter noch mehr und auch anderes ...

Veränderungen, die man an sich vornimmt, nützen einem ja nur etwas (wenn überhaupt), wenn sie in Fleisch und Blut übergehen. Wenn sie eher brach liegende Facetten der eigenen Persönlichkeit aktivieren bzw. vielleicht Gegensätze in der eigenen Persönlichkeit abmildern helfen. Und das braucht Zeit, Geduld, Hartnäckigkeit.

Wenn ich so in meinem Leben zurückblicke, dann habe ich mich schon immer wieder mit einzelnen Facetten meiner Persönlichkeit phasenweise intensiver beschäftigt. Und bin dabei auch manchmal übers Ziel hinausgeschossen. - Am Ende ist was hängengeblieben, was irgendwie zu mir passt.

Wolframs äußere Veränderungen sind schon auffallend. Wie sehr es auch innere Veränderungen sind, wird sich zeigen. (Falls er uns daran teilhaben lässt - ich stelle mir gerade vor, wie seine feste Partnerin beschaffen sein muss, dass sie den evtl. Medienrummel um sie gut verträgt ... ;) )
Johannes

Re: "Love Alien"

Beitrag von Johannes »

klecks hat geschrieben:
Wolframs äußere Veränderungen sind schon auffallend. Wie sehr es auch innere Veränderungen sind, wird sich zeigen. (Falls er uns daran teilhaben lässt - ich stelle mir gerade vor, wie seine feste Partnerin beschaffen sein muss, dass sie den evtl. Medienrummel um sie gut verträgt ... ;) )
Schade, ich finde jetzt ein Interview mit Ollie Dietrich nicht, wo er etwas über Privatleben und Showrummel sagt.

Es war sowas, wie, dass er sich den "kleinen Leuten" viel näher fühlt als den Promis, weil jeder eben seinen Alltag hat und der etwas anderes ist als sich im Rampenlicht mal für einen Moment selbst toll zu finden.

Ich denke möglicherweise sind das bei Wolfram nicht nur Veränderungen, sondern er spielt eben auch verschiedene Rollen, wenn er morgens in die Dusche steigt oder Abends in der Talkrunde sitzt. (Da ist möglicherweise auch die Maske mit im Spiel)
Wenn ich mich ins Jacket schmeiße, einen Schlips trage, mich ordentlich zurecht mache, sehe ich auch anders aus.
Das Problem dabei ist, ich mache das nicht immer und habe auch nicht immer Bock dazu mich in Schale zu schmeißen, nur um ein Bedürfnis nach äußerer Attraktivität zu bedienen.
Die meiste Zeit im Leben, will ich einfach ich sein.

Selbstverständlich verändere ich mich dabei dauernd im Laufe meines Lebens. Wäre das nicht so, wäre ich nicht da wo ich jetzt stehe.

Wolfram Hucke ist Filmemacher. Eine Frau die seine Partnerin werden will, muss wohl oder Übel mit dem Medienrummel klarkommen.
Denn irgendwo hat man, auch als Single ja auch noch sowas wie ein eigenes Leben.
Wenn man das nicht akzeptieren kann, dann passt es eben nicht.
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klecks
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Re: "Love Alien"

Beitrag von klecks »

Johannes hat geschrieben: Wolfram Hucke ist Filmemacher. Eine Frau die seine Partnerin werden will, muss wohl oder Übel mit dem Medienrummel klarkommen.
Denn irgendwo hat man, auch als Single ja auch noch sowas wie ein eigenes Leben.
Wenn man das nicht akzeptieren kann, dann passt es eben nicht.
Kommt darauf an, wie reflektiert man in Situationen gehen kann und ahnt, was einen so erwartet.

Ich will den Thread nicht kapern, deshalb wieder zum Film und dem Autoren Wolfram: Der Film hat sicherlich auch für ihn etwas in Gang gesetzt, was er vorher nicht planen konnte. Keine Ahnung, wie sehr er vorher die Folgen eines solchen "dokumentarischen" Films bedacht hat. Klar ist, dass er jetzt mit einem sehr intimen Thema seines Privatlebens in der Öffentlichkeit steht. Das hat Auswirkungen auf sein Privatleben.

Und dann habe ich immer mal wieder die Fantasie, es müsste zu diesem Film eine Art Parallelfim geben, wo es um einen jungen Mann geht, der das Leben eines klassischen "Normalos" (sie wie er hier gern im Forum gezeichnet wird) lebt. Wie würde solch ein Film aufgenommen? Würden wir hier befriedigt nicken (bzw. die Noch- AB's hier) und sagen: Genau solch ein Leben hätten wir gern, kriegen es aber nicht hin. Oder würden wir auch an vielen Stellen schlucken und mit dem Kopf schütteln?
Bloom

Re: "Love Alien"

Beitrag von Bloom »

Und dann habe ich immer mal wieder die Fantasie, es müsste zu diesem Film eine Art Parallelfim geben, wo es um einen jungen Mann geht, der das Leben eines klassischen "Normalos" (sie wie er hier gern im Forum gezeichnet wird) lebt. Wie würde solch ein Film aufgenommen? Würden wir hier befriedigt nicken (bzw. die Noch- AB's hier) und sagen: Genau solch ein Leben hätten wir gern, kriegen es aber nicht hin. Oder würden wir auch an vielen Stellen schlucken und mit dem Kopf schütteln?
Es würde kaum Unterschiede geben, Wolfram hat den Film ja auch aus dem Grund gemacht weil er einfach mal zeigen wollte das Menschen ohne Beziehungserfahrung keine Abstoßenden Monster sind die mit 30 noch im Keller bei Ihrer Mami wohnen und sich den ganzen Tag nur mit Star Trek beschäftigen, sondern eigentlich ganz normale Menschen, die mitten im Leben stehen.
Viele Normalos haben es genauso schwer wie viele ABs eine/n Partner/in zu finden, manche sind, owbohl sie immer wieder Dates haben, jahrelang auf der Suche.
Dabei sind sie noch 1 Millionen mal aktiverr als so mancher AB.

Manche ABs sollten einfach mal aufhören sich immer son Stress zu machen und sich selbst immer als Abstoßendes, sozial verkrüppeltes Monster zu sehen...
Johannes

Re: "Love Alien"

Beitrag von Johannes »

klecks hat geschrieben:
Und dann habe ich immer mal wieder die Fantasie, es müsste zu diesem Film eine Art Parallelfim geben, wo es um einen jungen Mann geht, der das Leben eines klassischen "Normalos"
Wieso? Den gibt es doch schon. :mrgreen:
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Re: "Love Alien"

Beitrag von Optimist »

Bloom hat geschrieben:[
Naja... als "gutaussehend" würde ich Wolfram nicht bezeichnen...
Allerdings geht doch aus dem Film und aus den zahlreichen Interviews die Wolfram gegeben hat heraus das Wolfram tatsächlich in einer gewissen weise Beziehungen vermieden hat.
Er sieht besser aus als ich und die meisten ABs, die ich kenne. Klar, ein Frauenschwarm ist er nicht. Aber ich behaupte die meisten Männer in seinem Alter sehen nicht besser aus. Über das Gewicht könnte man streiten, aber der Typ Kuschelbär ist ja bei einigen Frauen begehrt. Und das Übergewicht ist ja noch lange nicht krankhaft. Am meisten stören dürfte Frauen wohl seine wehleidige Art, er strahlt nicht gerade Lebensfreude aus.
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klecks
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Re: "Love Alien"

Beitrag von klecks »

Johannes hat geschrieben:
klecks hat geschrieben:
Und dann habe ich immer mal wieder die Fantasie, es müsste zu diesem Film eine Art Parallelfim geben, wo es um einen jungen Mann geht, der das Leben eines klassischen "Normalos"
Wieso? Den gibt es doch schon. :mrgreen:
Johannes, du bist fies. Du gefällst mir. :mrgreen:
Bloom

Re: "Love Alien"

Beitrag von Bloom »

ja, mir gefällt er auch, wenn ich schwul wäre hätte ich schon nen Versuch gestartet :mrgreen: :shylove:
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NeC
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Re: "Love Alien"

Beitrag von NeC »

Johannes hat geschrieben:
klecks hat geschrieben:Und dann habe ich immer mal wieder die Fantasie, es müsste zu diesem Film eine Art Parallelfim geben, wo es um einen jungen Mann geht, der das Leben eines klassischen "Normalos"
Wieso? Den gibt es doch schon. :mrgreen:
Oh, hehe, der Trailer macht Neugierig! :mrgreen:

"Den gibts schon" wollte ich auch schreiben, hatte dabei aber "The Weather Man" im Kopf. Der hat mich damals schon zum Grübeln gebracht: Der Protagonist hat definitiv nichts von einem AB, ist "hinlänglich normal" und ihm ist auch nichts außergewöhnliches passiert. Aber der Film zeigt sehr nachvollziehbar, dass das auch kein Garant fürs Glücklichsein ist.
Reni

Re: "Love Alien"

Beitrag von Reni »

Bloom hat geschrieben:
Und dann habe ich immer mal wieder die Fantasie, es müsste zu diesem Film eine Art Parallelfim geben, wo es um einen jungen Mann geht, der das Leben eines klassischen "Normalos" (sie wie er hier gern im Forum gezeichnet wird) lebt. Wie würde solch ein Film aufgenommen? Würden wir hier befriedigt nicken (bzw. die Noch- AB's hier) und sagen: Genau solch ein Leben hätten wir gern, kriegen es aber nicht hin. Oder würden wir auch an vielen Stellen schlucken und mit dem Kopf schütteln?
Es würde kaum Unterschiede geben, Wolfram hat den Film ja auch aus dem Grund gemacht weil er einfach mal zeigen wollte das Menschen ohne Beziehungserfahrung keine Abstoßenden Monster sind die mit 30 noch im Keller bei Ihrer Mami wohnen und sich den ganzen Tag nur mit Star Trek beschäftigen, sondern eigentlich ganz normale Menschen, die mitten im Leben stehen.
Viele Normalos haben es genauso schwer wie viele ABs eine/n Partner/in zu finden, manche sind, owbohl sie immer wieder Dates haben, jahrelang auf der Suche.
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Was hat Dich auf den Gedanken gebracht, dass Wolfram "mitten im Leben" steht?
Strange Lady
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Re: "Love Alien"

Beitrag von Strange Lady »

Bloom hat geschrieben:
Und dann habe ich immer mal wieder die Fantasie, es müsste zu diesem Film eine Art Parallelfim geben, wo es um einen jungen Mann geht, der das Leben eines klassischen "Normalos" (sie wie er hier gern im Forum gezeichnet wird) lebt. Wie würde solch ein Film aufgenommen? Würden wir hier befriedigt nicken (bzw. die Noch- AB's hier) und sagen: Genau solch ein Leben hätten wir gern, kriegen es aber nicht hin. Oder würden wir auch an vielen Stellen schlucken und mit dem Kopf schütteln?
Es würde kaum Unterschiede geben, Wolfram hat den Film ja auch aus dem Grund gemacht weil er einfach mal zeigen wollte das Menschen ohne Beziehungserfahrung keine Abstoßenden Monster sind die mit 30 noch im Keller bei Ihrer Mami wohnen und sich den ganzen Tag nur mit Star Trek beschäftigen, sondern eigentlich ganz normale Menschen, die mitten im Leben stehen.
Viele Normalos haben es genauso schwer wie viele ABs eine/n Partner/in zu finden, manche sind, owbohl sie immer wieder Dates haben, jahrelang auf der Suche.
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Als ich ihn nur aus Talkshows kannte, fand ich ihn ja noch ganz ok. Der Film hat den ersten Eindruck allerdings ziemlich ins Gegenteil gewendet: im Film wirkt er wirklich abstoßend und widerlich. Dieser ganze Müll überall, und er mittendrin, ein wichsender Trauer-K(o)los(s).
“Happiness is like a butterfly: The more you chase it, the more it will elude you. But if you turn your attention to other things, it will come and sit quietly on your shoulder.”
Henry David Thoreau
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Re: "Love Alien"

Beitrag von Rosta »

Reni hat geschrieben:Was hat Dich auf den Gedanken gebracht, dass Wolfram "mitten im Leben" steht?
Hm, darf ich vorher fragen warum du das nicht so siehst?
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BartS
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Re: "Love Alien"

Beitrag von BartS »

Strange Lady hat geschrieben: Als ich ihn nur aus Talkshows kannte, fand ich ihn ja noch ganz ok. Der Film hat den ersten Eindruck allerdings ziemlich ins Gegenteil gewendet: im Film wirkt er wirklich abstoßend und widerlich. Dieser ganze Müll überall, und er mittendrin, ein wichsender Trauer-K(o)los(s).
Allerdings zeigt er das offen. Wie viel Energie bringst Du (und andere ABs) hingegen täglich auf, um diesen Eindruck ja nicht nach außen zu vermitteln und was könnte man stattdessen mit dieser Energie anfangen? Damit kein Missverständnis aufkommt, ich habe jetzt keine besondere Sympathie für die Lebensweise von Wolfram, aber für den Mut, sich so "nackt" zu präsentieren. Und dieser "Kloss" schafft es immerhin, auch mal seine Wohnung komplett zu entrümpeln und einen Halbmarathon zu laufen. Was können andere ABs innerhalb eines Jahres vorzeigen?
"Liebe ist, dass man sich so lange gehen lässt, bis man nicht mehr gehen kann."
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Re: "Love Alien"

Beitrag von Strange Lady »

BartS hat geschrieben:
Strange Lady hat geschrieben: Als ich ihn nur aus Talkshows kannte, fand ich ihn ja noch ganz ok. Der Film hat den ersten Eindruck allerdings ziemlich ins Gegenteil gewendet: im Film wirkt er wirklich abstoßend und widerlich. Dieser ganze Müll überall, und er mittendrin, ein wichsender Trauer-K(o)los(s).
Allerdings zeigt er das offen. Wie viel Energie bringst Du (und andere ABs) hingegen täglich auf, um diesen Eindruck ja nicht nach außen zu vermitteln und was könnte man stattdessen mit dieser Energie anfangen? Damit kein Missverständnis aufkommt, ich habe jetzt keine besondere Sympathie für die Lebensweise von Wolfram, aber für den Mut, sich so "nackt" zu präsentieren. Und dieser "Kloss" schafft es immerhin, auch mal seine Wohnung komplett zu entrümpeln und einen Halbmarathon zu laufen. Was können andere ABs innerhalb eines Jahres vorzeigen?
Warum sollte es mir Kraft und Energie geben, wenn ich mich offen bei meinen intimen körperlichen Vorgängen filmen lasse?
Für mich stellt es keinen Mut dar, sich "nackt" beim Wichsen oder Scheißen zu zeigen. Fand auch Beavis und Butthead nie lustig.
Den Mut sollte man meines Erachtens in andere Projekte investieren, z.B. sind seit letzem Dienstag 900 Flüchtlinge vor Italien umgekommen. Statt narzistische Nabelschau zu betreiben und in den eigenen Körperausdünstungen zu wühlen, könnte es einigen hier echt gut tun, sich mal mit wirklich wichtigen Dinge im Leben zu beschäftigen.
Dem Huke geht es doch, bis auf seine Partnerlosigkeit und seine etwas unterkühlten Eltern (aber wer hat schon ideale Eltern?), total gut. Ich wäre froh, wenn ich in solch einem privilegierten Wohlfühl-Kokon aufgewachsen wäre wie der. :roll:
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Re: "Love Alien"

Beitrag von BartS »

Strange Lady hat geschrieben:
BartS hat geschrieben:
Strange Lady hat geschrieben: Als ich ihn nur aus Talkshows kannte, fand ich ihn ja noch ganz ok. Der Film hat den ersten Eindruck allerdings ziemlich ins Gegenteil gewendet: im Film wirkt er wirklich abstoßend und widerlich. Dieser ganze Müll überall, und er mittendrin, ein wichsender Trauer-K(o)los(s).
Allerdings zeigt er das offen. Wie viel Energie bringst Du (und andere ABs) hingegen täglich auf, um diesen Eindruck ja nicht nach außen zu vermitteln und was könnte man stattdessen mit dieser Energie anfangen? Damit kein Missverständnis aufkommt, ich habe jetzt keine besondere Sympathie für die Lebensweise von Wolfram, aber für den Mut, sich so "nackt" zu präsentieren. Und dieser "Kloss" schafft es immerhin, auch mal seine Wohnung komplett zu entrümpeln und einen Halbmarathon zu laufen. Was können andere ABs innerhalb eines Jahres vorzeigen?
Warum sollte es mir Kraft und Energie geben, wenn ich mich offen bei meinen intimen körperlichen Vorgängen filmen lasse?
Für mich stellt es keinen Mut dar, sich "nackt" beim Wichsen oder Scheißen zu zeigen. Fand auch Beavis und Butthead nie lustig.
Sorry, vielleicht habe ich mich zu missverständlich ausgedrückt. Ich wollte nicht zum Ausdruck bringen, dass es einen viel Kraft und Energie gibt, wie Wolfram aufzutreten. Im Gegenteil, viele ABs wenden viel Energie und Zeit auf, um nach außen hin nicht so einen "verwahrlosten" Eindruck abzugeben, wie es teilweise bei ihm geschah. Viele ABs verstecken sich regelrecht, um sich nicht so zu geben wie sie eigentlich sind (und befürchten dafür nicht gemocht zu werden), sondern um entweder unscheinbar zu sein (um nicht negativ aufzufallen) oder so, wie sie glauben von anderen geliebt zu werden. Und sich so zu verstellen, kostet eine Menge Energie, die man vielleicht woanders einsetzen könnte.
Strange Lady hat geschrieben: Den Mut sollte man meines Erachtens in andere Projekte investieren, z.B. sind seit letzem Dienstag 900 Flüchtlinge vor Italien umgekommen. Statt narzistische Nabelschau zu betreiben und in den eigenen Körperausdünstungen zu wühlen, könnte es einigen hier echt gut tun, sich mal mit wirklich wichtigen Dinge im Leben zu beschäftigen.
Dem Huke geht es doch, bis auf seine Partnerlosigkeit und seine etwas unterkühlten Eltern (aber wer hat schon ideale Eltern?), total gut. Ich wäre froh, wenn ich in solch einem priveligierten Wohlfühl-Kokon aufgewachsen wäre wie der. :roll:
In der Kunst bewertet man die Werke auch nicht nach ihrer sozialen Leistung oder wie viele Menschenleben sie gerettet haben. Das ist zwar hart, aber oft ist die menschliche Nabelschau für den Menschen interessanter und auch nahbarer als positive soziale Projekte (wobei es auf dem Gebiet sicher auch interessante Dokumentationen gibt). Natürlich geht es dem Hauptakteur unabhängig von seiner Beziehungssituation ausgesprochen gut, gerade finanziell und auch sozial. Aber das sind doch genau die Sprüche, die viele ABs einfach nicht mehr hören wollen: "Warum beschwerst Du Dich, noch keine Beziehung gehabt zu haben, in Afrika verhungern Millionen von Kindern und in Bangladesh bekommt eine Näherin weniger als einen Euro am Tag. Schäm Dich für Deinen Egoismus, anderen geht es viel schlechter als Dir." Strangie, verstehst Du was ich damit sagen will?
"Liebe ist, dass man sich so lange gehen lässt, bis man nicht mehr gehen kann."
(Hazel Brugger)
ogor

Re: "Love Alien"

Beitrag von ogor »

Strange Lady hat geschrieben:Für mich stellt es keinen Mut dar, sich "nackt" beim Wichsen oder Scheißen zu zeigen.
Also ich könnte nicht aufs Klo gehen, wenn mich eine Kamera dabei filmt. :mrgreen:
Johannes

Re: "Love Alien"

Beitrag von Johannes »

BartS hat geschrieben:Sorry, vielleicht habe ich mich zu missverständlich ausgedrückt. Ich wollte nicht zum Ausdruck bringen, dass es einen viel Kraft und Energie gibt, wie Wolfram aufzutreten. Im Gegenteil, viele ABs wenden viel Energie und Zeit auf, um nach außen hin nicht so einen "verwahrlosten" Eindruck abzugeben, wie es teilweise bei ihm geschah. Viele ABs verstecken sich regelrecht, um sich nicht so zu geben wie sie eigentlich sind (und befürchten dafür nicht gemocht zu werden), sondern um entweder unscheinbar zu sein (um nicht negativ aufzufallen) oder so, wie sie glauben von anderen geliebt zu werden. Und sich so zu verstellen, kostet eine Menge Energie, die man vielleicht woanders einsetzen könnte.
Ich werte die Szene in der verwahrlosten Wohnung für mich so:
"Für wen soll ich denn aufräumen, wenn mich keine/keiner will?"
Ob die Wohnung von Wolfram Hucke immer so aussieht oder ob er nicht doch ab und zu mal die wilden fünf Minuten kriegt und aufräumt und damit o.a. Frage mit "Für mich" beantwortet, kann ich nicht beurteilen. ich kenne ihn ja nicht.
Im Film wird aber damit das Thema Verwahrlosung und Selbstvernachlässigung angesprochen, was es in vielen Facetten unserer Gesellschaft bei sozialer Isolierung gibt.
Das heißt nicht, dass sich jeder Single gehen lässt. Aber vielleicht kommt dem einem oder anderen das durchaus bekannt vor.
Von daher passte es genau richtig in den Film über einen AB. Genauso die Sache mit der Selbstbefriedigung.

Klecks Wunsch nach einem Gegenentwurf kann ich verstehen.
Gibt es auch Selbstbefriedigung in Partnerschaften?
Ist bei Verpartnerten die Wohnung immer aufgeräumt?
In welchem Ausmaß ist eine gewisse Vernachlässigung normal?

Selbstverständlich ist man, wenn man sich selbst vernachlässigt und verwahrlost für das andere Geschlecht nicht attraktiv.
Allerdings hat man dann zusätzlich zu dem Problem des alleine seins noch ein völlig anderes Problem.
Es gleicht für mich einer nach außen sichtbaren Depression und die Aufgabe wäre es dann, auch wenn es schwer fällt, wieder zu sich selbst zu finden und dann daraus wieder Kraft für neues bzw. für den Mitmenschen zu schöpfen.

Wenn also viele Singles, eher die Verwahrlosung übertünchen, dann fällt diese Fassade schnell wieder zusammen.
Dann ist die wichtigste Aufgabe:
"Was kann ich heute für mich Gutes tun."
Die Forderung, dass irgendwas anderes da wichtiger wäre ist dann unangebracht.

Selbstliebe ersetzt zwar keinen Partner.
Aber ohne das nützt auch ein Partner nicht viel.
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Re: "Love Alien"

Beitrag von BartS »

Johannes hat geschrieben: Ich werte die Szene in der verwahrlosten Wohnung für mich so:
"Für wen soll ich denn aufräumen, wenn mich keine/keiner will?"
Ob die Wohnung von Wolfram Hucke immer so aussieht oder ob er nicht doch ab und zu mal die wilden fünf Minuten kriegt und aufräumt und damit o.a. Frage mit "Für mich" beantwortet, kann ich nicht beurteilen. ich kenne ihn ja nicht.
Im Film wird aber damit das Thema Verwahrlosung und Selbstvernachlässigung angesprochen, was es in vielen Facetten unserer Gesellschaft bei sozialer Isolierung gibt.
Das heißt nicht, dass sich jeder Single gehen lässt. Aber vielleicht kommt dem einem oder anderen das durchaus bekannt vor.
Von daher passte es genau richtig in den Film über einen AB. Genauso die Sache mit der Selbstbefriedigung.
Mit der Erklärung kann ich wirklich was anfangen. Ich beobachte das auch an mir, wenn ich alleine bin, dann sinkt die Motivation Ordnung in der Wohnung zu schaffen schon mal unterhalb des Gefrierpunktes. Habe ich dann aber mal Besuch, dann stört mich der Aufwand, eine bestehende Wohnungsordnung zu halten, überhaupt nicht. Das höre ich auch oft von anderen. Mag sein, dass das schon der Beginn einer inneren Verwahrlosung ist, ich weiß auch, in wirklich deprimierenden Phasen fällt es noch schwerer, sich zu äußeren Ordnung aufzuraffen.
"Liebe ist, dass man sich so lange gehen lässt, bis man nicht mehr gehen kann."
(Hazel Brugger)

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