Die Menschen sind unterschiedlich und vielfältig...wirklich?

Dein Thema passt in keines der anderen Freizeit-Foren? Kein Problem, schreib es einfach in diesen Bereich.
ERSTER BEITRAG DES THEMAS
Chase

Die Menschen sind unterschiedlich und vielfältig...wirklich?

Beitrag von Chase »

Immer wieder lese ich (Themenübergreifend) das die Leute so super unterschiedlich wären und unterschiedliche Interessen und Geschmäcker hätten. Z.B. bei einem Thema wo es darum geht ob Frauen nur auf Machos stehen würden...

Ich möchte da mal gerne eine andere Sichtweise zu präsentieren. Weil mir selber sind in über 30 Jahren diese Menschen noch nie begegnet, also diese super unterschiedlichen Geschmackstypen.

Fangen wir mal an:
Kindergarten: Alle singen und klatschen das mit was vorgegeben wird. An mir geht das als einzigen vorbei, weil ich bereits so früh es als Unverschämtheit begreife mir von anderen irgend etwas sagen bzw. vorgeben zu lassen. Ich mir von irgend welchen psychisch kranken Affen da was vormachen lassen. Ne, lieber nicht. ;)
Schule: hier werden die Kinder bereits viel zielgerichteter für die nahende Arbeitswelt gedrillt und entsprechend konditioniert. Um dann auch später für den ausbeuterischen Chef auf Kommando durch jeden brennenden Reifen wenn möglich zu springen. Wer nicht mitmachen will oder kann wird spätestens hier ausgesiebt, um dann in der Gesellschaftlichen Gosse zu landen, damit er/sie weg ist und anderen noch als abschreckendes Beispiel dienen kann. Ganz klares Prinzip dahinter, wie die Reise nach Jerusalem. Ich mach zwar auch nicht mit, aber scheitere auch nicht weil mir die Sachen irgendwie so zufliegen (Zufall).
Arbeitswelt: Ein Heer an beliebig austauschbaren Kopien lässt sich ausbeuten und jeder davon hält sich aber selber für furchtbar einzigartig. Arbeitet in totalen Scheiß Jobs um dann mit der Kohle Scheiße aus der Werbung nachzukaufen. Aber alles auch kleine Individualisten. Weil der eine Tennis spielt und der andere Fußball. Weil der eine sein Haus weiß und der andere gelb gestrichen hat und zwar nicht irgend ein Gelb sondern so ein tadadalalal Gelb aus sonst wo. Und dann hat einer auch noch eine voll interessante Doku gesehen und hat jetzt dadurch verstanden, das irgend ein Tier das er noch gesehen hat irgend etwas kann was er vorher nicht wusste. Und dieses ganze Wissen, wow.. :good:
Freizeit: Alle unterhalten sich entweder über den Tatort vom Wochenende, den Bachelor, oder andere irre wichtigen Sachen. Besaufen sich dann noch auf Partys mit einem ganzen Haufen von Vollidioten um sich dann wie der Prototype eines Obervollidioten aufführen zu können. Und immer mit der Hoffnung das andere Geschlecht zu beeindrucken, irgendwie.

Komplett konditioniert, fremdgedacht und konsumgesteuert geht das so Tag um Tag, Jahr um Jahr. Mit gezielt gestreuter Angst von oben, werden die Leute unten entweder gegen Arbeitslose, Ausländer, irgend eine belanglose Partei oder sonst was angestachelt, um ja beschäftigt zu sein und ja nicht einmal selber denken zu müssen, weil fremdgedacht einfach besser ist.
Dabei werden immer weiter Kinder in die Welt gesetzt, die dann von ihren bereits fremdgedachten und konditionierten Eltern so in die xte Kopie einer Kopie umgeformt werden. Eine endlos Schleife der totalen Belanglosigkeiten.

Wo also genau sind jetzt die Unterschiede, der unterschiedliche Geschmack, die Einzigartigkeit dieser vielen ganz besonderen Schneeflocken?
Aber vielleicht liegt es auch nur an mir das ich das einfach nicht sehe...

Oder sehen alle anderen einfach nur die Illusionen die sie selber gerne sehen wollen und die ihnen dankbarer Weise über eine jahrzehntelange Konditionierung bereits in die Wiege gelegt worden sind.

P.S.
Sehr viele Menschen in der dritten Welt (also der Müllkippe für unseren ganzen Wohlstandskram) Hoffen über rings das es ihnen einmal besser gehen wird, wenn sie vor einem riesigen Coca Cola Plakat stehen. Hoffnung. Da scheint es dann auch nichts mehr zu machen, das sich für nahezu jeden der Hoffenden nichts ändern wird. Das scheint völlig ok sein. Interessant, nicht wahr. Und was sagt uns das..? Über Hoffnung, Illusionen, Wünsche, Träume. :twisted:

ERSTER BEITRAG DES THEMAS
NBUC
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Re: Die Menschen sind unterschiedlich und vielfältig...wirkl

Beitrag von NBUC »

Ich hoffe du verdienst deinen Unterhalt dann auch durch individuelle Arbeit und greifst dann nicht doch auf die piefigen Sozialleistungen zurück, für welche andere gearbeitet haben.
Natural Born UnCool

Alle gesellschaftlichen Betrachtungen enthalten zwangsläufig Verallgemeinerungen und werden daher Ausnahmen und Einzelfälle enthalten, denen sie nicht gerecht werden können.

wenn ich nicht antworten sollte heißt das nicht, dass du Recht hast, sondern ich kein Internet!
Wusel

Re: Die Menschen sind unterschiedlich und vielfältig...wirkl

Beitrag von Wusel »

Das was du schreibst erinnert mich ziemlich an die ersten Kapitel aus "Die Kunst des Liebens" von Erich Fromm.
Da werden auch solche gesellschaftlichen Anpassungsmechanismen beschrieben. Um sich in der Gesellschaft zurecht zu finden, sind sie nötig,-- auf Kosten einer vermeintlichen Individualtät.
Chase hat geschrieben:Dabei werden immer weiter Kinder in die Welt gesetzt, die dann von ihren bereits fremdgedachten und konditionierten Eltern so in die xte Kopie einer Kopie umgeformt werden. Eine endlos Schleife der totalen Belanglosigkeiten.
Dementsprechend kann man dir auch vorhalten, hier auch fremdgesteuert zu sein, denn neu sind deine Gedanken auch nicht. ;)

Ich denke, wie auch jedes Schneeflöckchen einmalig ist, wenn man denn genau hinschaut.. ist auch jeder Mensch individuell und einzigartig, jedoch nur wenn man denn genau hinschaut.
Es gibt auch nur ein Wusel mit eben genau seiner Vita und seinen Erlebnissen und Eigenschaften.
Dieser Lebenslauf wird nicht dadurch völlig geplättet, dass er wie andere 5 Millionen Menschen Tagesschau oder "Schlag den Raab" geschaut hat. So sehe ich das :)
Schall und Rauch

Re: Die Menschen sind unterschiedlich und vielfältig...wirkl

Beitrag von Schall und Rauch »

Tatsache ist aber auch, dass Menschen in all solchen Belanglosigkeiten Glück zu finden scheinen, es zumindest nicht unmöglich ist. Dazu gehört auch das Ignorieren des Unglücks anderer.

Um das alles wirklich valide beurteilen zu können, müsstest du auch zufriedenstellende Antworten auf die Klassiker - Warum sind wir hier etc - anbieten können.

Und wenn wirklich alle gleichgeschaltet wären, warum fällt einem dann der Anschluss so schwer? Und wenn man diesen nicht will, warum sich dann darüber aufregen?
Rosta

Re: Die Menschen sind unterschiedlich und vielfältig...wirkl

Beitrag von Rosta »

Chase hat geschrieben:Kindergarten:
Erinnert mich damals an Karneval. Beim 1.mal habe ich mehr oder weniger widerwillig noch als Cowboy mitgemacht, mich aber in den darauffolgenden Jahren geweigert mich als irgendwas zu verkleiden. Da war ich soweit ich mich erinnere auch der Einzige im Kindergarten. (Ich alter Spielverderber :mrgreen: )
Chase hat geschrieben:Schule:
In der 9.Klasse muss es gewesen sein, als wir die Zinseszins-Formel durchgekaut haben. Ich war der Einzige in der Klasse der damals ungläubig umher geschaut hat und schließlich meinem Nachbar gefragt habe, was er davon hält, wie sowas sein könne. Dabei hat er mich entsetzt angeguckt, warum mir der Begriff nichts sage und es völlig normal sei. Peinlich berührt habe ich damals geschwiegen.
10 Jahre später wusste ich erst, dass mein Gefühl damals gar nicht so falsch war. Aber mit der Einstellung bin ich in meinen Bekanntenkreisen alleine - zumindest wahrscheinlich. Nach gewissen Erlebnissen halte ich mich da zukünftig zurück...
Chase hat geschrieben:Arbeitswelt:
Stimmt teilweise. Habe selbst erlebt wie sie sich einige für unersetzbar hielten. Bis sie mal die Wirklichkeit geschmeckt haben und von dem einen auf den anderen Tag gehen mussten.
Naja, manchmal ist es für die menschliche Psyche aber auch gesund sich eine solche Fassade aufzubauen. Sonst endet man vielleicht so wie ich... hm....
Chase hat geschrieben:Freizeit
Ernstere Themen oder reale Umstände sind wirklich nicht gern gesehen. Ich habe einmal versucht in meiner Männerrunde ein wenig meine Gedanken/Sorgen anzusprechen. Ouh, wie viele genervte Gesichter hab ich gesehen...
Es geht ja auch nicht darum sich in Mitleid zu ertrinken oder betröppelt herumzusitzen wie Scheiße doch alles ist. Aber ab und zu mal ein Gespräch über ernste Themen wäre nicht verkehrt. Nicht auf Partys, klar. :mrgreen: . Aber wenn man mal in einer gemütlichen Runde sitzt, Poker spielt oder so. Naja, ist aber generell nicht gewünscht. Besonders bei Frauen nicht. Es sei denn es geht um sie selbst. (ist nur meine Erfahrung, keine allgemeingültige Aussage ^^)

---
Chase hat geschrieben:Komplett konditioniert, fremdgedacht und konsumgesteuert geht das so Tag um Tag, Jahr um Jahr. Mit gezielt gestreuter Angst von oben, werden die Leute unten entweder gegen Arbeitslose, Ausländer, irgend eine belanglose Partei oder sonst was angestachelt, um ja beschäftigt zu sein und ja nicht einmal selber denken zu müssen, weil fremdgedacht einfach besser ist.
Teile und herrsche. Ja so läuft das hier...

Aber wir wissen doch was im "individuellen Rahmen" gewünscht ist: Alles, was politisch korrekt ist. Der Rest geht meist unter oder wird nieder gemacht. Kontroverse, ausgeglichene Diskussionen mit sachlichen Argumenten und Gegenargumenten? Sehe ich nicht. Wo sollen die denn sein?
NBUC hat geschrieben:Ich hoffe du verdienst deinen Unterhalt dann auch durch individuelle Arbeit und greifst dann nicht doch auf die piefigen Sozialleistungen zurück, für welche andere gearbeitet haben.
Ich denke unter anderem wollte chase mit diesem Thread genau darauf hinaus.

Über 1 Million Menschen hier müssen mit ALG2 aufstocken, trotz Arbeit.
Was sagst du denen?
Schall und Rauch hat geschrieben:Tatsache ist aber auch, dass Menschen in all solchen Belanglosigkeiten Glück zu finden scheinen, es zumindest nicht unmöglich ist. Dazu gehört auch das Ignorieren des Unglücks anderer.

Um das alles wirklich valide beurteilen zu können, müsstest du auch zufriedenstellende Antworten auf die Klassiker - Warum sind wir hier etc - anbieten können.
Der Gedankgengang ist gar nicht so verkehrt.Geht in Richtung Glücksforschung. Und die ist nicht gerade einfach und wird oft unterschätzt. Kennen wir doch als ABs, wenn's "bloß" um Beziehungen geht. Man "kann" ja auch alleine glücklich leben... so sagen uns das einige...
Canarias

Re: Die Menschen sind unterschiedlich und vielfältig...wirkl

Beitrag von Canarias »

Chase hat geschrieben:Immer wieder lese ich (Themenübergreifend) das die Leute so super unterschiedlich wären und unterschiedliche Interessen und Geschmäcker hätten. Z.B. bei einem Thema wo es darum geht ob Frauen nur auf Machos stehen würden...

Ich möchte da mal gerne eine andere Sichtweise zu präsentieren. Weil mir selber sind in über 30 Jahren diese Menschen noch nie begegnet, also diese super unterschiedlichen Geschmackstypen.
(...)
Schule: hier werden die Kinder bereits viel zielgerichteter für die nahende Arbeitswelt gedrillt und entsprechend konditioniert. Um dann auch später für den ausbeuterischen Chef auf Kommando durch jeden brennenden Reifen wenn möglich zu springen. Wer nicht mitmachen will oder kann wird spätestens hier ausgesiebt, um dann in der Gesellschaftlichen Gosse zu landen, damit er/sie weg ist und anderen noch als abschreckendes Beispiel dienen kann. Ganz klares Prinzip dahinter, wie die Reise nach Jerusalem. Ich mach zwar auch nicht mit, aber scheitere auch nicht weil mir die Sachen irgendwie so zufliegen (Zufall).
Arbeitswelt: Ein Heer an beliebig austauschbaren Kopien lässt sich ausbeuten und jeder davon hält sich aber selber für furchtbar einzigartig. Arbeitet in totalen Scheiß Jobs um dann mit der Kohle Scheiße aus der Werbung nachzukaufen. Aber alles auch kleine Individualisten. Weil der eine Tennis spielt und der andere Fußball. Weil der eine sein Haus weiß und der andere gelb gestrichen hat und zwar nicht irgend ein Gelb sondern so ein tadadalalal Gelb aus sonst wo.
(...)
Wo also genau sind jetzt die Unterschiede, der unterschiedliche Geschmack, die Einzigartigkeit dieser vielen ganz besonderen Schneeflocken?
Aber vielleicht liegt es auch nur an mir das ich das einfach nicht sehe...
Alles richtig, was du geschrieben hast. Ich finde deinen Text wunderbar, insbesondere die zitierten Stellen.

Der Mensch ist ein Herdentier, ist es immer gewesen. Es ist seine Stärke. Ein gewisses - hohes - Maß an Anpassung ist notwendig, ohne das bricht die Ordnung zusammen. Individualität konstruiert sich lediglich aus Teilchen deiner Existenz. Niemand hat die Kraft, alles individuell zu machen. Und alle orientieren sich an den vermeintlich erfolgreichen Leuten in der Clique, im Staat, in der menschlichen Gruppe. Alle ordnen sich dem Starken unter und fordern Unterordnung vom Schwächeren.

Nicht mitmachen zu wollen, ehrt dich. Aber... was bringt es dir? Ich denke, die Entscheidung zum Nichtmitmachenwollen ist relativ. Es kommt im jeweiligen Einzelfall darauf an, welche Kosten du tragen musst. Kosten der Anpassung auf der einen Seite - Kosten der Nichtanpassung auf der anderen. Beispielsweise bringt es dir unter Umständen Liebe, wenn du dich gegen den Gruppendruck für eine Frau entscheidest, die sonst keiner haben will. Das wäre eine Rendite der Nichtanpassung.

Es gibt auch Renditen der Anpassung. Wenn du den Anweisungen des Chefs folgst, hältst du dir Ärger vom Leib und das Gehalt kommt pünktlich. Rebellion muss man sich leisten können. Nicht in jeder Disziplin geht das gleichzeitig. Beispiel: Ich bin hier in der Region ein Außenseiter, weil ich kein Auto habe. Wenn ich in der Disse eine junge Dame kennen lerne, ist das ein Grund, genextet zu werden. Aber ein Smartphone, einen Computer habe auch ich.
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Der Essi
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Re: Die Menschen sind unterschiedlich und vielfältig...wirkl

Beitrag von Der Essi »

Genau, alles ferngesteuerte Zombies da draußen! Jeder Mensch lebt wie ein Uhrwerk, wie ein Computer programmiert... :no:

Wo du Recht hast: Manche Menschen, die sich für ach so individuell halten, erscheinen in Wahrheit schrecklich austauschbar. Ja, meine Biografie ist in ihren Bestandteilen sicher auch nicht einzigartig, mein Geschmack ebensowenig, na und? Trotzdem bin ich individuell und will als Individuum wahrgenommen werden. Für andere jemand sein, kein belangloses Etwas. Deshalb muss ich aber nicht der "Mach-dein-Ding"-Ideologie auf den Leim gehen.
dfg82

Re: Die Menschen sind unterschiedlich und vielfältig...wirkl

Beitrag von dfg82 »

Chase hat geschrieben: Arbeitswelt: Ein Heer an beliebig austauschbaren Kopien lässt sich ausbeuten und jeder davon hält sich aber selber für furchtbar einzigartig.
Nur die Minderheit der Menschen kann es sich leisten, sich nicht ausbeuten zu lassen. Ob sich jeder dieser Menschen für einzigartig hält, weiß ich nicht.
Chase hat geschrieben: Arbeitet in totalen Scheiß Jobs um dann mit der Kohle Scheiße aus der Werbung nachzukaufen.
Warum arbeiten diese Menschen denn in totalen scheiss Jobs? Mal daran gedacht, dass sie dazu gezwungen sind, weil sie eine Familie ernähren müssen oder es, aus den verschiedensten Gründen, nicht für einen besseren Job reicht? Kann es sich eine Gesellschaft überhaupt leisten, nur aus Individualisten zu bestehen?
Chase hat geschrieben: Aber alles auch kleine Individualisten. Weil der eine Tennis spielt und der andere Fußball. Weil der eine sein Haus weiß und der andere gelb gestrichen hat und zwar nicht irgend ein Gelb sondern so ein tadadalalal Gelb aus sonst wo. Und dann hat einer auch noch eine voll interessante Doku gesehen und hat jetzt dadurch verstanden, das irgend ein Tier das er noch gesehen hat irgend etwas kann was er vorher nicht wusste. Und dieses ganze Wissen, wow.. :good:
Das klingt ziemlich arrogant. Was macht Dich denn zum Individualisten? ich gehe mal davon aus, dass Du Dich für einen hälst?
Chase hat geschrieben: Freizeit: Alle unterhalten sich entweder über den Tatort vom Wochenende, den Bachelor, oder andere irre wichtigen Sachen. Besaufen sich dann noch auf Partys mit einem ganzen Haufen von Vollidioten um sich dann wie der Prototype eines Obervollidioten aufführen zu können.
Vielleicht bist ja auch Du hier der Vollidiot. Wer kann das schon sagen? Wenn Du Dich über tiefgehende Themen unterhalten willst, dann such Dir einen entsprechenden Personenkreis.
Chase hat geschrieben: Komplett konditioniert, fremdgedacht und konsumgesteuert geht das so Tag um Tag, Jahr um Jahr. Mit gezielt gestreuter Angst von oben, werden die Leute unten entweder gegen Arbeitslose, Ausländer, irgend eine belanglose Partei oder sonst was angestachelt, um ja beschäftigt zu sein und ja nicht einmal selber denken zu müssen, weil fremdgedacht einfach besser ist.
Dabei werden immer weiter Kinder in die Welt gesetzt, die dann von ihren bereits fremdgedachten und konditionierten Eltern so in die xte Kopie einer Kopie umgeformt werden. Eine endlos Schleife der totalen Belanglosigkeiten.
Alles im Leben ist belanglos. Ob ich jetzt Kant, Adorno oder Konsalik lese. Es macht keinen Unterschied. Wenn ich auf dem Totenbett liege und die letzten Atemzüge vollziehe, hat das alles keine Relevanz mehr.

Das Ende ist unausweichlich; selbst dieser Planet und die Sonne werden eines Tages untergehen und alles, was der Mensch je erschaffen hat, mit ihnen. Ob ich nun als Individualist oder als Herdentier unter die Erde gehe, ist mir egal. Es gab Zeiten, da war es das nicht. Diese sind nun aber längst vorbei. Ich verschwende meine Zeit nicht mehr mit Gedankengängen, wie Du sie hier offenbarst. Es ist aber nur logisch, dass Du Dich damit beschäftigst. Denn es gibt Dir doch sicherlich ein Gefühl der Zufriedenheit, anders zu sein? Mal abgesehen von dem AB-Problem?
Tilion

Re: Die Menschen sind unterschiedlich und vielfältig...wirkl

Beitrag von Tilion »

Ich kenne wiederum keinen Menschen, die sich über den Tatort und den Bachelor austauschen, und nun?

Dir ist klar, dass man vielleicht auch arbeiten gehen muss, um Miete, Strom und anderen unwichtigen Scheiß zu kaufen.

Es hat schon etwas von Arroganz jeden anderen als von denen da oben als fremdgesteuert zu bezeichnen während man sich für den Messias der Individualisten hält, obwohl man selbst auch nur andere Meinungen wiederkaut. Das Schimpfen auf Politiker, die dummen Schafe die sich von Werbung fremdsteuern lassen, habe ich auch schon hundert Mal irgendwo anders gelesen. So unterschiedlich und vielfältig bist du also auch nicht.
Anne Shirley

Re: Die Menschen sind unterschiedlich und vielfältig...wirkl

Beitrag von Anne Shirley »

Jut, ich find ja, dass Tatort und Bachelor schon mal zwei völlig verschiedene Paar Schuhe sind (und durchaus zeigen, dass Menschen unterschiedlich sind bzw. unterschiedliche Geschmäcker haben...).

Ansonsten möchte ich da einfach einen meiner Lieblingsfilme sprechen lassen: http://www.youtube.com/watch?v=rhJCQCk3sO0 :mrgreen:
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Lazarus Long
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Re: Die Menschen sind unterschiedlich und vielfältig...wirkl

Beitrag von Lazarus Long »

@TE: Was meinst du, wie eine Ansammlung von Individuen, wie sie dir scheinbar idealtypisch vorschweben, als Gruppe funktioniert?
Im Grunde sind es doch die Verbindungen mit Menschen, die dem Leben seinen Wert geben.

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BartS
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Re: Die Menschen sind unterschiedlich und vielfältig...wirkl

Beitrag von BartS »

Chase hat geschrieben: Komplett konditioniert, fremdgedacht und konsumgesteuert geht das so Tag um Tag, Jahr um Jahr.
Hallo Chase, mir fällt dazu eine Geschichte ein, allerdings wird der Zusammenhang zu Deinem Text nicht gleich erkennbar sein. Es sind zwei Freundinnen, beide noch im Teenageralter. Sie besuchen sich gegenseitig. Bei einem Mädchen hat die Katze vier Jungen bekommen. Alle vier Jungkatzen sehen von außen völlig gleich aus, sie scheinen dieselbe Fellmusterung zu haben. Ihre Freundin besucht sie, weil sie die Katzen auch sehen will. Sie ist erstaunt, dass die Freundin den vier Katzen allen schon Namen gegeben hat. Sie wundert sich auch, dass sie die Namen immer eindeutig zuordnen kann, obwohl die Katzen kein Namenshalsband oder andere Unterscheidungsmerkmale tragen. Sie fragt ihre Freundin, wie sie das nur macht. "Was mache?", "Naja, dass du die Katzen alle auseinanderhalten kannst, sie haben doch alle die identischen Fellmuster und sehen auch sonst alle gleich aus.", "Nein, tun sie nicht.", "Du meinst, Du kannst sie alle am Aussehen unterscheiden?", "Nicht nur am Aussehen. Obwohl sie alle vom selben Wurf sind, haben sie unterschiedliche Charaktere, man muss sie nur eine Weile beobachten." Die Freundin war davon beeindruckt und wollte auch versuchen, durch Beobachtung die Unterschiede zu erkennen. Sie machten ein Spiel daraus, es wurde immer eine Katze aus der Gruppe herausgenommen, aber die Trefferquote lag nur unwesentlich höher als beim Zufall.

Bevor ich jetzt umständlich versuche zu erklären, was die Botschaft hinter der Geschichte ist, lasse ich das einfach mal so stehen. Selber denken macht schlau. ;)
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Re: Die Menschen sind unterschiedlich und vielfältig...wirkl

Beitrag von BartS »

Schall und Rauch hat geschrieben:Tatsache ist aber auch, dass Menschen in all solchen Belanglosigkeiten Glück zu finden scheinen, es zumindest nicht unmöglich ist. Dazu gehört auch das Ignorieren des Unglücks anderer.

Um das alles wirklich valide beurteilen zu können, müsstest du auch zufriedenstellende Antworten auf die Klassiker - Warum sind wir hier etc - anbieten können.

Und wenn wirklich alle gleichgeschaltet wären, warum fällt einem dann der Anschluss so schwer? Und wenn man diesen nicht will, warum sich dann darüber aufregen?
Klasse Beitrag!!! Oft lohnt es sich doch, hier vorbeizuschauen. :D
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jonella

Re: Die Menschen sind unterschiedlich und vielfältig...wirkl

Beitrag von jonella »

also so wirkt das jetzt erstmal auf mich: egal was, du bist anti.. hauptsache individuell und gegen den strom schwimmen..

jetzt frage ich mich, was machst du denn gerne? du hast jetzt geschrieben was du alles kacke findest.. was ist dein job? oder ist geld verdienen mist, weil das alle machen und eigentlich ist es nur kommerz von den kapitalistenschweinen?
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Re: Die Menschen sind unterschiedlich und vielfältig...wirkl

Beitrag von BartS »

Ich denke, man verrennt sich völlig, wenn man glaubt, dass die Menschheit nur aus Angepassten und völligen Individualisten besteht. Oder schlimmer noch, nur aus einer von beiden Gruppen. Aus meiner Sicht geht das völlig an der Wirklichkeit vorbei. Wir alle tragen beide Eigenschaften in uns. Nur aus einem Bestandteil könnten wir in der Gesellschaft nicht überleben. Als völliger Individualist könnte man nicht überleben, weil wir allein schon durch die benötigten Lebensmittel, die wir von der Gesellschaft im Tausch bekommen, auf eine Gruppenzugehörigkeit angewiesen sind. Aber auch als völlig angepasster Mensch könnte man kein Leben führen, weil es niemanden gibt, der uns zu jedem Zeitpunkt sagt, was wir tun sollen.

In uns steckt eine Mischung, wobei das Verhältnis beider Größen unterschiedlich ausgeprägt ist. Für selbsternannte Individualisten mag das manchmal erschreckend sein, aber man kommt im Leben besser zurecht, wenn man das für sich akzeptieren kann. Kurzum, es gibt kein Schwarz-Weiß.
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spirit

Re: Die Menschen sind unterschiedlich und vielfältig...wirkl

Beitrag von spirit »

Ein weiterer Threat, der in der Reihe der Belanglosigkeiten des Seins untergehen und von der NSA dennoch archiviert wird.
Sorry, muss wieder zurück in mein Hamsterrad ... ;)
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Re: Die Menschen sind unterschiedlich und vielfältig...wirkl

Beitrag von NBUC »

Rosta hat geschrieben:
NBUC hat geschrieben:Ich hoffe du verdienst deinen Unterhalt dann auch durch individuelle Arbeit und greifst dann nicht doch auf die piefigen Sozialleistungen zurück, für welche andere gearbeitet haben.
Ich denke unter anderem wollte chase mit diesem Thread genau darauf hinaus.

Über 1 Million Menschen hier müssen mit ALG2 aufstocken, trotz Arbeit.
Was sagst du denen?
Das sie sich dann ja erst einmal erheblich von den "Indivuídualisten" unterscheiden, welche für alle Beschwerlichkeiten zu "individualistisch" sind und andere für sich ackern lassen.

Weiteres würde dann von Fall zu Fall unterschiedlcih ausfallen. Mit dem Mindestlohn sollten aber die Fälle von vollzeitbeschäftigten Individuen absehbar der Verganegnheit angehören.
Bei den anderen wäre eben zu schauen, warum sie nicht Vollzeit arbeiten oder wo der entsprechende Mehrversorgunsgbedarf herstammt.
Natural Born UnCool

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wenn ich nicht antworten sollte heißt das nicht, dass du Recht hast, sondern ich kein Internet!
ulle

Re: Die Menschen sind unterschiedlich und vielfältig...wirkl

Beitrag von ulle »

Interessanter Gedanken. Mir fällt dazu folgender Satz ein (Asche auf mein Haupt, wenn er hier nicht passen sollte):
"Wir kaufen Sachen, die wir nicht brauchen, von Geld, das wir nicht haben, um Menschen zu beeindrucken, die wir nicht mögen."
Darin besteht doch die Tragik der modernen Konsumgesellschaft.
Rosta

Re: Die Menschen sind unterschiedlich und vielfältig...wirkl

Beitrag von Rosta »

Hmm, jetzt im nachhinein bin ich mir gerade nicht mehr so sicher worum es eigentlich hauptsächlich geht.
Geht's in etwa um die "Vielfältigkeit der Menschen" oder die "Selbstverwirklichung durch Fremdbestimmung" ?
Hängt zwar auch miteinander mehr oder weniger zusammen, aber irgendwie habe ich das Gefühl das hier z.T. aneinander vorbei geredet wird... auch von meiner Seite?!? :gruebel: *verwirrt*
zebulon

Re: Die Menschen sind unterschiedlich und vielfältig...wirkl

Beitrag von zebulon »

"Aufklärung ist der Weg des Menschen aus seiner selbstgewählten Unmündigkeit ..."

Entweder man gibt sich Mühe und nimmt die Unbill auf sich nicht wie die Anderen zu sein, oder man ergibt sich der Doktrin der Individualisierung durch Uniformierung. Das eine ist anstrengend, das andere nicht!